Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 25. JULI 2003 
VOLKS I 
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3 NEUE BÜCHER Unterwegs zu den Waisern TRIESENBERG - «Unterwegs zu den Wal­ sem»: So lautet der Titel eines Buches, das soeben im Verlag Huber in Frauen- . feld erschienen ist und das auch Liech­ tenstein mit einschliesst. • Martin Frömmel t  • Autor Max Waibcl, Wissenschäftsbeirat im* Vorstand der Internationalen Vereinigung für Walscrtum (IVfW) in Brig, erläutert darin auch einiges Wissenswertes zur Geschichte der Walser in Triesenberg und Planken. Das Vorwort starnmt von Josef Eberle, Leitendes Walser Heimatmuseums Triesenberg und Vorstandsmitglied der IVfW. Die kleine, aber weit über die Alpentäler •Zentralcuropas verstreute Walser-Gemein­ schaft übt gerade heute wieder eine grosse Anziehungskraft auf uns aus. Walserforscher Waibcl gibt, in seinem neusten Werk umfas­ send Auskunft. Über die spütmittelalterliche Wanderung der Walser über Berge und Grate und vor allem über ihre gemcimnisvolle Her­ kunft und ihre Kultur. «In seinem Werk ver- mittelt'der Verfasser wertvolles Hintergrund 
: wissen über die einstigen Pioniere der Be­ siedlung höchstgclegener alpiner Orte?, schreibt Josef Eberle in seinem Vorwort. Als «besonders wertvoll» bezeichnet Eberle «dfe ganzheitliche Betrachtungsweise»: «So wird in den Reisebeschreibungpn oftmals auch auf Kulturgüter.am Wegrand verwiesen. Solche sind beispielsweise Burgen und Klöster, die bei der Ansiedlung der Walser eine Rolle ge­ spielt haben. Aber auch der Kultur der Nach­ barn wird immer wieder grosse Aufmerk­ samkeit geschenkt.» 
- «Brodlose» Triesenberger und «wohlhabende» Plankner Auf über zehn Seiten befasst sich der Au- .tor auch mit den-Waisern in Triesenberg und Planken, Dabei erfährt der Leser unter ande­ rem, was es mit den «Tobelhockern» auf sich hat. Waibel zitiert auch, wie Landvogt Schuppler anno 1815 die Triesenberger und Plankner Walser beschrieben hat. Über die Triesenberger heisst es: «Die Einwohner füh­ ren eine eigene,"ganz mit dem alten Noma­ denleben übereinstimmende Lebensweise, indem sie auf den meisten einzelnen Gütern •eigene Ställe fürs Vieh unterhalten.(...) Sie leben meistens von Milch, Käse, und Schot­ ten, welch letztere ihr gewöhnlicher Trank sind. Brod gemessen sie wenig, und noch weniger Fleisch.». Schuppler über die Plankner Walser: «Die hier wohnenden . Untertanen sind die häuslichsten, und wohl­ habendsten des Landes». «Unterwegs zu' den Waisern in der Schweiz, in Italien, Frankreich, Liechten­ stein, Vorarlberg und dem Tirol». Text und Fotos: Max Waibel. 368 Seiten, 89 Abbil­ dungen. Verlag Huber, Frauenfeld, Stutt­ gart, Wien, 2003. ISBN 3-7193-1256-9,. Das neue Walserbuch widmet sich naturge- mäss auch der Walsersiedlung Triesenberg. 
«Einfach lächerlich» Diskussion über Sonntagsöffnung hält an SCHAAN - Fünf Lebensmittelge­ schäften ist es gelungen, inner­ halb eines Tages 1000 Unter­ schriften für die .Sonntagsöff­ nung zu sammeln. 1/Verner Heeb, der gegen die Verordnung zum Arbeitsgesetz Beschwerde beim Staatsgerichtshöf ein­ reichte und auch Recht bekam, befürchtet einen «Eingriff .mit Signalwirkung» und kritisiert die Unterschriftenaktion. «Lucas Ebne r . Wenn bis Ende Jahr kein neues Ge­ setz in Kraft tritt, gehört der Sonn­ tagsverkauf der Vergangenheit an, Grund: Werner Heeb, der selbst Le­ bensmittelgeschäfte betreibt fand heraus, dass die Verordnung über den bewilligurigsfreien Sonntags-" verkauf gesetzeswidrig ist. Der Staatsgerichtshof bestätigte Heebs Beschwerde und erklärte den Arti- . kel 23 aufgrund der fehlenden ge­ setzlichen Grundlage für unzulüs- si8-, ' Um die .Regierung zu einer ra- schcn Entscheidung zu bewogen, starteten am Mittwoch fünf Ge­ schäfte eine.Unterschriftenaktion - mit Erfolg. Bereits am 1. Tag-unter-. zeichneten 1000 Kunden. «Wir werden bis Mitte August weiter-, sammeln.und mit den Listen zur Regierung gehen», sagt Ladenbe­ sitzer Werter Ospclt. «Und wenn .es nur 100 Unterschriften gewesen • wären, würden, .wir dazu stehen. 
Wenn es bis Ende Jahr kein neues Gesetz gibt, gehört der Sonntagsverkauf ab Januar 2004 der Vergangenheit an. Man kann die Anzahl der Unter­ schriften jederzeit nachprüfen»,'so Ospelt weitet. Er reagiert damit auf die Kritik Von Werner Heeb, der gegenüber 
Radio L Skepsis äusser­ te und bezweifelte, dass' alles mit rechten Dingen zugehe: «Man schafft es immer, Unterschriften zu bekommen. Ich könnte auch Unter-' Schriften 
samirteln, dass man keine Busse zahlen muss, wenn man zu schnell fährt. Aber deswegen bring, ich nicht das Gesetz zum Kippen.» Für Werner Ospelt" ist dieser Ver­gleich 
«einfach lächerlich und unterste Schublade». Er will für die Wünsche seiner Kunden weiter­ kämpfen und freut sich über die «irr­ sinnige Resonanz der Menschen.» «Eingriff mit Signalwirkung» Werner Heeb befürchtet indes ei­ nen «Eingriff mit Signalwirkung»: «Bewilligte Sönritagsarbeit würde sich ausweiten und auf andere Be­ reiche wie die Industrie übergrei­ fen.- Ausserdem wird es immer schwieriger, qualifiziertes Personal 
zu bekommen, wenn dieses weiss, dass man auch an Sonntagen arbei­ ten müsste.» Zusätzlich geht es Werner Heeb um . den Schutz der Familie. «Ich habe selbst,eine Familie lind halje an Sonntagen gearbeitet, Familien leiden darunter, wenn ein Teil fehlt. Zudem haben wir ja schon 65 Stun­ den geöffnet. Niemand arbeitet 65 Stunden - da bleibt genug Zeit für den Einkauf. Tiefkühltruhen gibtls auch, da hat sich in den letzten 100 Jähren ja viel getan.» . KINDER AUS SCHAAN ERZÄHLEN SCHAAN - «Kinder aus Schaan erzählen» ist ein Buch, das von Schülerinnen und Schülern der Primarschule Besch für Kinder und Erwachsene geschrieben wurde. Während der Schulfe­ rien sind im Volksblaft täglich Geschichten aus dem Buch zu lesen. Alexandras Katzensuche Es lebte einmal ein Mädchen. Sie heisst Laura und ist elf Jahre alt. An einem sehr, warmen Sommertag will Laura ins Freibad mit ihren Freundinnen Michelle und Alexand­ ra. Als sie von der Schule nach Hause läuft", sieht sie eine junge, -kleine, schwarze Katze. Sie trägt ein blaues Halsband. Laura"denkt: «Das ist doch Schnuppy, die kleine Katze von Alexandra, die ihr vor ein paar Tagen davongelaufen ist.» Laura will sie einfangen. Sie lauft ein bisschen schneller, damit sie die Katze einholen kann. Aber sie ist schon davongesprungen! Schnuppy läuft auf die-Strasse. Da kommt ein Auto.! Schnuppy er­ schrickt so sehr, dass er einen Rie- sensatz. direkt auf das Trottoir nimmt. Laura ist erleichtert. Sie schaut hinter den'Büschen und Bäumen und die Strasse entlang, aber sie findet die kleine Katze nicht mehr. Auf einmal blickt Laura auf die Uhr: «Auweia, schon 12.20 Uhr!» Laura spurtet -los, die Strasse- ent­ lang, biegt rechts ab und über den Hügel. Jetzt ist sie zu Hause. Laura schlüpft aus den Schuhen und läuft in die Küche. Sie entschuldigt sich schnell, indem sie die ganze Ge­ schichte erzählt. Ihre Mutter sagt nichts, denn sie is.t froh, dass ihrer Tochter nichts geschehen ist. Tho­ mas, Lauras Vater, hat gerade den Mund voll! Darum fragt Laura schnell: «Was gibt es zum Essen?» 
Mama erklärt: «Heute gibt's dein Lieblingsessen, Pizza!» Als sie ge­ gessen hat, fragt Laura: «Darf ich heute mit Alexandra und Michelle ins Freibad gehen?» Mama antwor­ tet: «Klar, wenn du möchtest!» Laura telefoniert Alexandra. Sie ist glücklich* dass es Schnuppy gut geht.. Sie,kommt mit ins Freibad! Michelle darf auch. Im Freibad springen sie sofort ins Wasser. Mi­ chelle hat einen Ball dabei, mit dem sie spielen. Anschliessend kaufen sie ein Glace und machen sich auf den Heimweg. Als Alexan­ dra zu Hause ist* klingelt es an der Haustür. Es sind ein Junge und ein . Mädchen da. Sie sagen: «Eine Kat­ ze ist bei uns auf dem Hausdach. Wir glauben, sie gehört dir!» Da sagt Alexandra: «Es könnte schon ' meine sein, denn sie ist seit ein paar Tagen verschwunden. Ich komme jetzt schnell mit, um zu schauen, ob sie es ist:» Die zwei Kinder woh­ nen nicht weit weg. Sie laufen in den ersten Stock und schauen aus dem Fenster. Alexandra beugt sich ganz weit hinaus. Endlich Sieht sie hoch oben auf dem Dach ihren • Schnuppy. Er miaut ängstlich! Ale­ xandra holt ihren Neni. von zu Hau­ se, weil er gut mit Tieren umgehen kann. Gemeinsam gehen sie in den obersten Stock. Sie läuten an der Haustür und erklären die ganze Katzengeschichte. Auf dem Dach­ boden findet Alexandras Neni eine 
kleine Luke, durch die er Schnuppy hereinholen kann. Beide bedanken sich und springen fröhlich nach Hause. Alexandra füttert zuerst die hungrige Katze: Anschliessend er­ zählt sie Laura das glückliche Ende der Katzensuche! Sara, 10 Jahre Der kleine Hase Der Hase läuft und läuft. Plötzlich fällt er in die Grube, Die Grube ist tief. Der Hase kommt raus.. Dann ist er im Schäaner Wald und hüpft weiter ins Dorf-Da wohnt ein Mäd- * chenl Es hat sich schon lange einen Hasen gewünscht. Der Hase hat Angst vor den Autos, darum rennt er fort. Dann ist er wieder im Wäld. Dann traut .er sich weiter nach draussen zu den Leuten. Er geht zu dem Mädchen* da&sich schon lanr ge einen Hasen gewünscht hat. Das Mädchen möchte gerade zur Schule gehen, da ist der Hase. Das. Mädchen sagt: «Na. gut, ich habe noch Zeit.» Das Mädchen geht mit dem Hasen rein.' Sie baut sine Hüt­ te. Lisa, 7 Jahre. Der Abenteuerspielplatz Wenn mir langweilig ist, gehe, ich auf den Abenteuerspielplatz. Und da sind ganz, ganz tolle Sachen. Da sind zwei Schaukeln und so ein Drehding, wo man drauf sitzen kann. Dann hat es noch einen flie­genden 
Hocker und so eine Stange, -wo man runter rutschen kann. Es gibt einen Fussballplatz und ein Klettergerüst und dann hat es eine Wippe, auf die drei Kinder sitzen können. Es hat noch so eine Schau­ kel, da fallt man fast runter und-ei- ne lange Rutsche. .fetzt erzähle ich euch, Was ich da mache. Ich bin meistens, wenn er frei ist, auf dem fliegenden Hocker und auf der -Schaukel, von der man fast runter fällt. Vom Klettergerüst rutsche ich immer die Rutsche herunter. Meine Geschichte ist zu Ende. Vera, 8 Jahre Die Wanderung Es war einmal eine Gruppe von Mädchen. Sie hiessen Sandra, Lau­ ra, Anna und Andrea. Sie wollten die Drei Schwestern besteigen. Die Mädchen wanderten und wander­ ten, bis sie fast da waren und dann^ dann passierte es. Andrea mtschte ab und konnte sich nur noch an ei­ nem Ast festhalten. Sie riefen um Hilfe, aber nierriand.konnte; sie hö­ ren. Sie probierten, Andrea hinauf­ zuziehen, aber sie rutschte immer wieder ab. Sandra beruhigte: «Ich gehe hinunter und hole Hilfe.» Da rief Anna: «Ich kornme mit, warte! Alleine ist das zu gefährlich!»' San­ dra und Anna-eilten hinunter, und holten Hijfe. Da- schrie Andrea: «Ich kann mich nicht mehr lange, halten!» In diesem Moment kam die Rettung. Ein grosser, starker Mann erreichte mit Sandra und An­ na die Unglücksstelle. Er nahm ein Seil aus seiner Tasche und warf es Andrea zu. Sie konnte sich daran festhalten und aus ihrer misslichen Lage befreit werden. Andrea hatte endlich wieder festen Boden unter den Füssen. Die Mädchen be­ schlossen, wenn sie ein nächstes Mal einer! Berg besteigen, dann muss ein erfahrener Mann mit ih­ nen mitkommen. Ddsirde, 10 Jahre
	        

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