Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 23. JÜLI 2003 VOLKS I E I I D E f*! GEFAHRENQUELLE BLITZSCHLAG «f BLATT I C U II C\3 I 
\J NACHRICHTEN <£ I NACHRICHTEN Konflikt in der Diözese Feldkirch beigelegt FELDKIRCH - Der Konflikt in der Diöze­ se Feldkjrch ist am Dienstag in einem Ge­ spräch mit dem Bischof beigelegt und der Dekan crmahnt worden. Ein «ökumeni­ scher» Sontftagsgottesdienst in Kennelbach bei Bregen/. von1 Janaar hatte für* Wirbel ge­ sorgt. Bei einer Messfeicr hatte der katholi­ sche Dekan Werner Wittwer gemeinsam mit seinem Vorgänger. Gustl Elsensohn Gottes­ dienst gefeiert. Der Haken: Pfarrer Elsen­ sohn hat vorJahrzehnten die katholische Kir­ che verlassen und ist nun evangelisch-rcfor- "mierter Pfarrer in der Schweiz...Und: Diese Zelebration ist nach katholischem Kirchen­ recht verboten.. Gottesdienstbesuchcr zeigten den Vorfall bei der Diözese in Feidkirch an. Bischof Klaus Küng-tat seine Pflicht und schickte ei­ nen Bericht an den Vatikan.- Am Dienstag tra­ fen sich Bischof und Dekan zu einem zwei-, stündigen Gespräch, um den Konflikt zu be­ reinigen., ' • Er halte Dekan Witwer-zugute, dass er vom Wunsch getragen-war, ein Zeichen der Ver­ söhnung zu setzen, teilte Bischof Küng im Anschluss an das Gespräch mit. Dem Dekan seien auch die Konsequenzen nicht ganz be- wusst gewesen. Wer gemeinsam' Eucharistie feiere, ohne wirkliche Einheit, setze, so Küng, «nicht nur . ein sehr problematisches, vieldeutiges Zei­ chen. sondern läuft Gefahr, Anlass für neue 'Konflikte und Spaltungen zu sein»! * Er könne gut annehmen, was der Bischof zu ihm gesagt habe, sagte-Dekan Witwer nach dem Gespräch mit dem Bischof. «Ich kann akzeptieren, dass eine solche Interzele- bration von mir nicht mehr gefeiert werden darf, weil.dann die Suspendierung verhängt werden würde», sagte "Witwer. 18-Jährige überlebte Sprung aus dem Fenster BLUDENZ - Weil ihr Freund sie bedroht hat. ist eine l K-Jährige in Nüzidcrs bei Blu- denz aus den) Fenster gesprungen. Die Frau . verletzte sich schwer. Ihr 20-jähriger Freund wurde festgenommen, wie die Polzei am Dienstag mitteilte. Ihm wird vorgeworfen, über Monate hinweg, seine 18-jährige Le­ bensgefährtin brutal körperlich misshandclt und mit dem Umbringen bedroht zu haben. Die junge Frau war vor zwei Wochen vom Balkon der gemeinsamen Wohnung im drit­ ten Stock eines Mehrfamilienhauses in die Tiefe gesprungen. .Zuerst ging die Polizei von einem Unfall oder Selbstmordabsicht aus. Nach Ermittlungen stellte sich heraus, . dass sich die Mutter eines Kleinkindes aus .Verzweiflung vom Balkon gestürzt hatte. Heilfasten auf dem Gutenberg BALZERS - Vom 2. bis 9. August findet im Haus Gutenberg unter dem Motto «Fasten in der Fülle des Sommers» das bereits traditio- • nelle Heilfasten statt. Der Kurs steht wieder unter der bewährten Leitung von Armella Häne-Züger, Berufsschullehrerin für Ge- sundheits- und Krankenpflege, und Pater Ludwig. Zink. Der Verzicht auf feste Nah­ rung gibt uns Raum und Zeit, um unsauf an­ dere Dimensionen des Lebens einzulassen/" Wir reagieren sensibel und hellhörig auf die Botschaften, von Körper und Seele und neh­ men dadurch bewusst die -Fülle und die Schönheit des Sommers wahr. Durch den vorgegebenen Ablaut wird jegliche Hektik -aus dem Alltag genommen. So können wir uns vertrauensvoll fallen lassen und.uns auf das Wesentliche konzentrieren. Nach dem Morgenlob stehen unter Anleitung Medita­ tion nach Thich Nhat Hanh und Feldenkrais- Leiberfahrungen auf dem Programm. Eine Gesprächsrunde in angenehmer Atmosphäre und das Abendlob runden den Tag. ab. Am Nachmittag besieht die Möglichkeit zu einer kleinen Wanderung durch die ländliche Um­ gebung von Balzers. Zudem wird für jeden_ genügend Zeit eingeräumt, um sich in aller Ruhe und Stille auf sich selbst zu konzen­ trieren und sich zu erholen. Anmeldungen und Detailinfos: Haus Gutenberg, 9496 Bal­ zers, Tel. 00423 / 388 11 33, Fax 00423A 388 11 35,  www.haus-gutenbeg.li .  (Eing.) 
Todesfalle Blitzschlag Tückisches meteorologisches Phänomen wurde vier Menschen zum Verhängnis BERN - Am Montag sind in den Schweizer Alperr 15 Menschen vom Blitz getroffen worden. Von den vier dabei höchstwahr­ scheinlich ums Lehen gekom­ menen Alpinisten konnte erst einer geborgen werden. Ihnen wurden «advektive» Gewitter zum Verhängnis - ein tücki­ sches meteorologisches Phäno­ men. Tödliche Blitze in den Alpen: Am Mönchsjoch im Berner Oberland sowie ^m Roc d'Örzival im Wallis trafen Blitze je fünf Personen, wo­ von eine tödlich verletzt wurde. Am Matterhorn sowie am Lyskamm wurden gleichentags drei Alpinis­ ten vom Blitz tgctroffen, 
die bis.am Dienstagnachmittag noch nicht ge­ borgen werden konnten., •' Am Lyskamm. wurden derweil zwei italienische Alpinisten. getrotV fen - ein 31 -jähriger Mann und ei­ ne 25-jährige Frau. Arri. Malterhorn wird ein Franzose vermisst.- Die Suche nach ihnen wurde am Dienstag wieder aufgenommen, wie die Polizei mitteilte. Sie gestal­ tet sich infolge Wind und Neu-̂ schnee, der allfällige Spüren Ver­ birgt, als schwierig. Die Körper der- Italiener-konnten zwar geortet, aber noch nicht ge­ borgen werden. - Vom Franzosen, der etwa 200 Meter unter,dem Mat- terhorngipfel getroffen wurde, fehlt jede Spur.. . Wandernde Gewitter «Den Alpinisten wurden' so ge­ nannte <adv£ktive> Blitze zum Ver­ hängnis», erklärte" am Dienstag auf Anfrage Patrick -Hächler von Meteo- Schweiz. Dabei handelt es sich um Gewitter, die mit-starken Höhen­ winden aus grosser Distanz herbei­ geführt werden, und die Alpinisten zu jeder Tageszeit .überraschen können. «Normalerweise bilden sich die Gewitter nach dem üblichen Sehe- , 
15 Menschen sind am Montag in den Schweizer Alpen vom Blitz getroffen worden. nta: Am Morgen herrscht schönes Wetter, gegen Mittag ziehen erste Quellwolken auf und am .Nachmit­ tag folgt das Gewitter», sagt Häch­ ler. Berggänger können die Bildung solcher lokalen Gewitter in der Re­ gel mitverfolgcn und sich rechtzei­ tig in Schutz bringen. . . Die seltenen «advektiven» Ge­ witter, die an ein paar wenigen Ta­ gen im Jahr auftreten, überraschen' die, Alpinisten hingegen- zumeist unvorhergesehen - was fatale Fol­ gen haben 
kann.- Im Schnitt sieben Blitztote pro Jahr «Normalerweise sterben pro Jahr etwa sieben Personen in der Schweiz durch Blitzeinschlag. Dass vier Personen an einem einzi-, gen Tag sterben ist äusserst ausser- gewöhnlich», erklärt der Meteoro-, 
Die Zerstörungskraft sichtbar ge­ macht: Ein Baum, der vom Blitz ge­ troffen wurde. 
löge. Hächler rät Alpinisten, den Wetterbericht genau zu konsultie­ ren. «Heisst es: Schönes Wetter, Bildung von Quellwolken,und Ge­ witter am Nachmittag, so ist das der Standardfall des Wärmegewit­ ters. Heikel ist es, wenn es heisst: Veränderlicher Wettertyp mit Ge­ wittern», erklärt Hächler. Dann seien Gewitter zu jeder Tageszeit möglich. Eine solche Prognose sei von MeteoSchweiz auch für Montag er­ folgt. «Wird man trotzdem von ei- . jieni Gewitter überrascht, so müs­ sen exponierte Gebiete sofort ver­ lassen werden»,. erklärt Hächler. Der Experte empfiehlt zudem drin­ gend, sich an einem geschützten Ort hinzukauern und die Füsse zu­ sammenzuhalten, • um' die so ge­ nannte. «Schrittspannung» zu ver­ mindern. Gärtnerschreck mit Heilkraft Jetzt In der Natur: Die Zaünwinde Die Zaunwinde gehört zu den gefürchtetsten «Unkräutern» des Hausgartens. Sie ist kaum auszurotten und umwindet mit ihren langen Ranken andere Kräuter und Sträucher. Doch sie hat ihre guten Seiten. Zuerst erscheint von der Zaunwin­ de, nur ein harmloses Pflänzchen. Es streckt eine Ranke mit herzför­ migen Blättchen aus dem Boden., Findet dieses einen «Partner», ist es mit der Idylle'vorbei. Mit unglaub­ licher Geschwindigkeit windet.sich die Zaunwinde in die Höhe. In nur eineinhalb Stünden kommt die. Sprossspitze drei bis fünf-Zentime- • . ter vorwärts. Dabei bewegt sich der Spross immer im Gegenuhrzeiger­ sinn. Wuchsstoffe- steuern diese Suchbewegungen. Die Stängelspit- ze wächst zudem an der Aussensei- te schneller, damit sich der Stängel krümmt und windet. Gut zu erken­ nen ist die Zaunwinde an den weis-, sen trichterförmigen Blüten, die sehr dekorativ sind. Delikatesse für Schildkröten Gern gesehen ist die Winde trotz­ dem nicht. Der.oberirdische Teil kann alles andere Grün überwu­ chern. Die Wurzeln reichen tief in den Boden hinab und sind kaum mehr wegzukriegen. Bei Schildkrö-' 
In der Zaiinwinde stecken auch Heilkräfte. 
tenhaltern steht die Zaunwinde allerdings hoch im Kurs. Das wüchsige Kraut kommt im Schild­ krötengehege, bald nicht mehr vor, weil sie von den Reptilien als Deli­ katesse gefressen werden. Kanin­ chenzüchter verfüttern die Zaun­ winde ihren Tieren bei Verdauungs­ problemen. Auch freilebende Tiere schätzen ' diese Pflanze. «Bei Nachtfaltern, Hummeln ' und Schwebfliegen jst die Winde als Nektarlieferant sehr beliebt», wpiss Pro Natura Schmetterlingsexperte Christoph Vogel. Vielseitig verwendbares Heilkraut . Bekannt war die Zaunwinde einst auch als Heilpflanze. Matthiolus schrieb 1563: «So jemand verletzt were von vielgehen, der stoss die­ ser blumen und streich des saffts an den schaden, er genest.» Der bitte­ re Pflanzensaft kann auch bei Ma­ gen- 
und Darmkatarrh oder Lun­ genkrankheiten angewendet wer­ den. ben Samen wird hallüzinoge- ne Wirkung nachgesagt. Blütenes­ senzen werden für die Überwin­ dung von Süchten und Abhängig­ keiten verkauft. In China wird die Winde sogar kultiviert, deren Wur­ zeln gekocht und.zu Reis serviert. Sie sind reich an Stärke und Zucker und wirken leicht abführen^. •
	        

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