Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 24. JANUAR 2003 VOLKS I 
||V|1 A |V|n SPORT-SCHULTYPEN BLATT I 
INLMIMU MEIN STANDPUNKT 
3 GEWALT Übereinkommen über Gewalt­ tätigkeiten bei Sportanlässen VADUZ 
- Der Ständige Vertreter Liechten­ steins beim Europarat, Botschafter Daniel Ospelt, hinterlegt heute Freitag im Auftrag der Regierung die liechtensteinische Ratifikati­ onsurkunde zum Europäischen'Übereinkom­ men über Gewalttätigkeiten und Ausschrei­ tungen bei Sportanlässen. Das Übereinkom­ men wird für Liechtenstein am l.März 2003 in Kraft treten. Das Übereinkommen wurde 1985 im Europarat ausgearbeitet mit dem Ziel, das Ausbrechen von Gewalt bei Sportan- lässen einzudämmen und unter Kontrolle zu halten. Die Vertragsparteien des Übereinkom­ mens verpflichten sich zu einer Reihe von Massnahmen, um die innerstaatliche Vorbe- reitung auf sportliche Grossanlässe besser zu koordinieren und möglichen Gewalttätigkci- . ten auch auf internationaler Ebene.vorzubcu-, gen. Die Massnahmen richten sich an alle wichtigen betroffenen Kreise (Behörden, Sportverbände, Veranstalter und Stadienbesit­ zer) und orientieren sich an den Empfehlun­ gen der Union der Europäischen Fussballver- bände (UEFA) betreffend sicherheitstechni.- schc und bauliche Vorkehrungen, das Alko­ holverbot .in Stadien, das Aufgebot von Sichcrhcitskräften usw. Über den Wunsch hin­ aus, die internationale Zusammenarbeit auch im Bereich der Bekämpfung von Gewalttätig­ keiten- bei Sportanlässen zu unterstützen, hat das Übereinkommen für Liechtenstein mit den anstehenden Qualifikationsspielen der liechtensteinischen Fussball-Nationalmann­ schaft für die Europameisterschaften 2004 Bedeutung gewonnen. (pafl) KINDERWERKSTATT Basteln mit lederresten •SCHAAN - Im GZ Resch ist die Kinderwerk­ statt wieder geöffnet. Jeden Mittwochnachmit­ tag von 14 bis 16.30 Uhr für Kinder von 8 bis 12 Jahren. Unter fachkundiger Leitung stellen wir kommenden Mittwoch, den 29. Januar eine Tasche oder Bucheinband aus Lederresten her. Koste'n dafür betragen pro Kind Fr. 5.-. Weite- re Info erhältst du unter Tel. 232 68 42 vom Dienstag bis Freitag von 14 bis 22 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Auf dein Kommen freut sich das GZ-Team. GZ Resch F. t r? 
JAHRE . }\;v VOLKS Ereignisse der letzten 125 Jahre GYMNASIUM - ALLES GEHT NACH PLAN SCHAAN, 22. August 1970 - Im «Rüttle» zwischen Schaan und Vaduz sind trotz Feri­ enzeit etwa 50 Arbeiter auf der Baustelle beschäftigt, wo im.Frühjahr 1972 das gröss- te und modernste öffentliche Gebäude Liechtensteins stehen wird: Das Liechten­ steiner Gymnasium. Auf dem 20 000 Qua­ dratmeter grossen Areal wird der aus drei Hauptgruppen bestehende modernste Schul-, bau unseres Landes errichtet. Durch die Pla­ nung von Wohnbauten in Berlin, Studenten­ zentren in Mainz und Prag, schuf sich.der Zürcher Architekt Ernst Gisel einen interna­ tionalen Ruf und gewann dann auch den Ideenwettbewerb für das LG. Die Zwi­ schenbilanz die sich heute bietet, weist dar­ auf hin, dass auch von den liechtensteini­ schen Unternehmern gut und speditiv gear­ beitet wurde. Die Anfange des Rohbaues präsentieren sich in rotem Sichtmauerwerk, welches nicht "nur rein optisch eine ausser­ ordentliche Wirkung aufweist, sondcrit sich ästhetisch in die grüne Landschaft einfügt. Die sauber ausgeführten Arbeiten strafen die vorgängig angebrachten Bedenken Lügen._ Morgen: Ausweisung aus Liechtenstein 
Schule und Spitzensport Regierung führt Bedürfnisabklärung für spezielle Sport-Schultypen durch VADUZ - Seit anYangs Januar sind in den Liechtensteiner Schulen Fragebögen zum Thema «Schule und Leistungs- sowie Spitzensport» im Umlauf. In einem Interview erklärt Johann Pingitzer, Mitarbeiter der Regierung, was es mit die­ ser Umfrage auf sich hat. * Doris Meie r Volksblatt: Was ist der Zweck dieser Unifrage? Johann Pingitzer: Seit längerer Zeit besteht in liechtensteinischen Sportkreisen, besonders seitens einiger Landesverbände, 
der Wunsch nach einer besseren Verein­ barkeit von Schule .und leis- tungsbezogener Sportausübung. Gerade im 'Spitzen.-und Leistungs-, sport werden heute an Verbände, Vereine und . Sportlerinnen und Sportler fiir den 
Erhalt der Konkur­ renzfähigkeit in immer früherem Alter sehr hohe Anforderungen gestellt, die nur mit aussergewöhnli- chem Aufwand und speziellen Mas­ snahmen bewältigt werden können. NEUE 
AUSHILDI N(;S- KONZEPTE Daher haben sich bereichsüber- greifend die Ressorts Sport. Kultur und Bildung der Thematik, von Schule und Förderung von sport­ lich aber auch musisch Begabten angenommen. Im Hinblick auf die Schaffung allfälliger Spezieller Ausbildungskonzepte an öffentli­ chen Schulen ist zu allererst eine Bedürfnisabklärung vorzunehmen. Für den Erhalt gesicherter Erkennt­ nisse soll daher mit der-Umfrage die Frage geklärt werden, wie sich die Situation aus Sicht der Beteilig­ ten, nämlichder verschiedenen 
Johann Pingitzer: «Ziel ist die Bereitstellung von Schulmodellisn, die eine bessere Vereinbarkeit von Schule und leistungsorientierter sportlicher Betätigung ermöglichen.» Institutionen, Verbände und der direkt Betroffenen, derzeit darstellt und wie infolgedessen der diesbe­ zügliche Handlungsbedarf bezie­ hungsweise die wirkliche Bediirf- nislage zu beurteilen ist. An wen wurden diese Fragebö­ gen verteilt? Befragt werden die Landessport­ verbände und Vereine, Primär-, Ober- und Realschüler sowie Gym­ nasiasten. Zudem werden jeweils die Eltern dieser Schüler gesondert befragt. 3000 FRAGEBOGEN VERTEIL! Die jeweiligen Schulen wurden- repräsentativ ausgewählt. Im Total ergibt dies rund 3000 Fragebögen. 
Hinzu kommen bei Kulturinstitu­ tionen und Kulturschaffenden Befragungen durch Interviews (ca.' 15 bis 20 Interviews). Diese Inter­ views werden anfangs Februar 2003 durchgeführt. . Gibt es schon Rückmeldungen? Ja. Der Rückantwort-Termin wurde auf 31. Januar 2003 festger legt. Dennoch ist erfreulicherweise bereits ein stattlicher Rücklauf an Antworten aus den verschiedenen Befraguiigsgruppen zu verzeichnen. Wie gross sind die Chancen, dass in Liechtenstein beispielsweise die Matura mit Schwerpunkt Sport angeboten wird? Vordergründiges Ziel ist nicht die Schaffung eines neuen Matura- typs mit' zum Beispiel Schwer­ punkt Sport, sondern die allfällige Bereitstellung von Schulmodellen, 
die eine bessere Vereinbarkeit von Schule und leistungsorientierter sportlicher Betätigung ermöglichen. Dies, indem die schulische Bela­ stung abgebaut und somit Freiräu­ me zur Intensivierung der Beschäf­ tigung in den vorgehend erwähnten Bereichen geschaffen werden. AUBIJAU VON SCHU­ LISCHER BELASTUNG Das bedeutet, dass es im Sport beispielsweise mehr Zeit fürs Trai­ ning gäbe, was zu mehr Trainings- einheiten und- in diesem Sinne zu besseren Trainingsmöglichkeiten . für die Sportlerinnen und Sportler führen würde. Was für Modelie kämen hier in Frage? In der Umfrage werden grundsätzlich drei denkbare Model­ le genannt: Eines würde den Ver­ bleib in der angestammten Klasse ermöglichen, das zweite sähe eine separate Sportklassc an einem zen­ tralen Standort vor und das dritte wäre eine Vormittagsschule mit separater Sportklassc und einer um ein Jahr verlängerten Gesamt­ schuldauer. . Für welche Sportarten könnte so ein Schulmodell angeboten wer­ den? So ein . Schulmodell käme grundsätzlich für die Leistungs- und Spitzensportlerinnen und Sportler aller Sportarten in Frage. Es ist nach Möglichkeit so flexibel auszugestal­ ten, dass sowohl den Bedürfnissen von Winter- als auch denjenigen der Sommersportarten, welche gewisse unterschiedliche Bedürfnisse haben, sowie den musisch Begabten ent­ sprochen werden kann. MEIN STANDPUNKT I Das Wohl der Gemeinde im Auge behalten! r • FBP-Geschäftsführer Marcus Vogt zu den Gemeinderats- und Vorsteherwahlen In seinem «Aufruf» appelliert Hugo Walser aus Schaan an alle Wählerinnen und Wähler, die mit der Haltung der FBP in der Verfassungsfrage nicht ein­ verstanden sind, den FBP-Kan- didaten bei den Gemeindewah­ len einen Denkzettel zu verab­ reichen. Damit verknüpft Hugo Walser zwei Themen, die mit­ einander nichts zu tun haben und leistet der. Demokratie einen Bärendienst. Landesweit haben sich innerhalb der Parteien weit über hundert Männer und.Frauen für eine Kandi­ datur als Mitglied eines Gemeinde­ rates zur Verfügung gestellt, und damit notabene auch das Risiko einer Nicht-Wahl auf sich genom­ men. Unbesehen der Parteizu­ gehörigkeit bin ich allen diesen Mitbürgerinnen und Mitbürgern überaus dankbar. Mit ihrer Bereit­ schaft für eine Kandidatur machen sie Demokratie erst möglich. Bis­ her wurde auch in allen.Auseinan- dersetzungen zwischen der Verfas­ sungsdiskussion und dem Kampf um die besseren Argumente bei der Gemeinderatswahl unterschieden. 
W- • ./ • \ / l mai Marcus Vogt: «Hier geht es um eine Abrechnung, um den Denkzettel eben, das Wohl der Gemeinde bleibt auf der Strecke.» Ich hoffe, dass dies auch bis zum Wahlwochenende Ende Januar so bleibt. Im Rahmen der Verfassungsdis- kussion hat die FBP kürzlich eine "weitere innerparteiliche Informati­ on: und Diskussion durchgeführt. Der Landesvorstand liess sich von Befürwortern und Gegnern der vor- liegenden Initiativen informieren 
und hat nach, der Diskussion schriftlich über die Haltung zu den beiden Vorlagen abgestimmt. Wenn Hugo Walser mit dem Abstim­ mungsergebnis nicht einverstanden ist, so ist dies nun sicherlich eine Herausforderung für seine demo­ kratische Gesinnung. Mir fällt auf, dass gar manche, diu anderen Demokratie predigen, 
sich selber nicht so demokratisch verhalten. Wir kennen auch die Opportunisten, die ihrer Partei sich nur so lange zugehörig fühlen, als dies ihrem persönli­ chen Nutzen dienlich ist. Zur gelebten Demokratie gehört auch die Akzeptanz von Mehrheits- und Minderheitsmeinungen, das Bemühen um Sachlichkeit, um die konstruktive Auseinandersetzung, das Interesse am Gemeinwohl sowie die Akzeptanz von Mehr­ heitsbeschlüssen. Die Auseinandersetzung um die beiden Verfassungsinitiativen ist ein Landesthema. Die Verknüpfung einer Haltung in dieser Angelegen­ heit mit der Qualifikation für die Mitgestaltung der Gemeindepolitik hat nichts mit Sachlichkeit, nichts mit konstruktiver Auseinanderset­ zung zu tun. Hier geht es um eine Abrechnung, um den Denkzettel eben, das Wohl der Gemeinde bleibt auf der Strecke. Wollen wir das wirklich? - Ich bin güter Dinge und gehe davon aus, dass dies der Grossteil der Wählerinnen und Wähler auch so sieht. Marcus Vogt, FBP-Geschäftsführer
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.