Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 18. JULI 2003 XffiSI SPORT 
VORSCHAU CHALLENGE LEAGUE F1-KARUSSELL DREHT SICH 
16 US-SPORT Erstes NHL-Spiel unter freiem Himmel EISHOCKEY - In der NHL kommt es in der kommenden Saison zur Freiluft-Premie- re. Am 22. November, genau 86 Jahre nach dem ersten Ligaspiel, stehen sich die Ed­ monton Oilers und die Montreal Canadiens nicht in der Halle, sondern im 55 000 Zu­ schauer fassenden Commonwealth-Stadion von Edmonton gegenüber. Vor dem Jubiläumsspiel, der so genannten «Heritage Classic», kommt es zu einem Spiel ehemaliger Stars wie Wayne Gretzky (Oilers) und Guy Lafleur (Canadiens). Die Saison 2003/04 wird am 8. Oktober gestartet, die Qualifikation endet am 4. April. Mega-Deal für San Antonios Tim Duncan BASKETBALL - Tim Duncan bleibt auch in den nächsten sieben Jahren bei den San Antonio Spurs. Der MVP der vergangenen Saison lässt sich die Verlängerung beim Champion mit 122 Millionen Dollar fürstlich bezahlen. Verstärkung erhalten auch die New Jersey Nets: San Antonios unterlegener Finalwider­ sacher hat von Miami Heat Alonzo Mour- ning mit einem Vierjahrcs-Vertrag übernom­ men. Der 33-jährige «Zo», dem wegen einer Nierenkrankheit sogar das Karrierenendc drohte, kassiert 20 Millionen Dollar. Die NBA gab bekannt, dass der durch­ schnittliche Jahresverdienst eines Spielers nach der Erhöhung des «Salary Cap» mit 4,917 Millionen Dollar einen neuen Höchst­ stand erreicht hat. MODELLFLUG Hervorragender 4. Rang für Schädler 
Die Liga der Herausgeforderten 16Teams, 5 Aufsteiger, ein neuer Name und ein revolutionärer Modus Nick Schädler erreichte in San Marino den guten 4. Rang. SAN MARINO - Am vergangenen Wochen­ ende fand in San Marino der 3. Interna­ tionale Cup Of San Marino der Modell- fiugakrobaten statt. Im Teilnehmerfeld der 21 Piloten aus fünf europäischen Ländern befand sich auch der Pilot der Modellfluggruppe Liechtenstein, Nick Schädler. Bei besten Flugbedingungen, aber sehr ho­ hen Temperatüren, konnten am Samstag 2 Durchgänge und am Sonntag ein Durchgang geflogen werden. Von diesen drei Flügen wurde derjenige mit der schlechtesten Punkt­ zahl gestrichen. Für den Liechtensteiner Pi­ lot begann der Wettbewerb denkbar schlecht, sprang doch der Motor nicht an, womit das Streichergebnis schon im ersten Durchgang weg war. Der zweite Durchgang gelang Nick Schädler sehr gut, auch die Punkterichter be­ lohnten den Flug dementsprechend. Im dritten Durchgang konnte sich der Liechtensteiner noch steigern und erzielte die zweithöchste Punktzahl des dritten Durchgangs. Mit den erreichten Punkten ver- passte Nick Schädler das Podest nur knapp und erreichte denfiervorragenden 4. Rang. Gewonnen wurde der Wettbewerb vom Ita­ liener Marco Benincasa, der in allen drei Flügen die höchste Wertung erzielte, vor Lu- ca Friggeri, ebenfalls Italien und dem San Malinesen Massimo Selva. (ns) Ranglist e ; I. Marco Bcnincasa, Italien 2(XX) Punkte. 2. Luca Friggeri. Ita­ lien 1956, 3. Massimo Selva. San Marino 1903.4. Nick Schnel­ ler, Liechtenstein 1899, 5. Andrea Grassclli, Italien 1892. - 21 Piloten klassiert. 
BERN - Bühne frei für alle Ma­ thematiker, denn heute Freitag startet die Challenge League. Ei­ ne Herausforderung stellt vorab der Modus dar: Die 30 Runden werden in aufeinanderfolgenden Hin- 
und Rückspielen ausgetra­ gen. Nach 180 Minuten (und evtl. nach Penaltyschiessen) werden zwei Bonuspunkte verteilt. «Stefan VJvs s Dieser europaweit einzigartige Mo­ dus hat zur Folge, dass die Ranglis­ te schneller als bei der Drei-Punk- te-Regcl klare Konturen aufweisen wird. Nach 180 Meisterschaftsmi- - nuten dürften den Erstplatzicrtcn und den Tabellenletzten acht Zähler trennen. Und wie sieht es im kom­ menden Mai aus? Hat dann eine Equipe sagenhafte 120 Punkte ge­ sammelt? Sogar eine Steigerung zu diesen Rekord verdächtigen Zahlen ist denkbar. Sollten die Vereine den FC Sion als 27. Mitglied aufneh­ men, ist das Ende der Fahnenstange erst bei 128 Punkten erreicht. Feier trotz Niederlage? Während 120 (oder 128) Punkte wohl nur theoretisch realisierbar sind, ist ein anderes Szenario eher vorstellbar: Eine Mannschaft ge­ winnt beispielsweise auswärts 2:0 und verliert dann eine Woche später zu Hause mit dem gleichen Resul­ tat. Dann könnte sie durch einen Erfolg im Penaltyschiessen trotz Heimniederlage zwei Punkte holen und sich vom eigenen Publikum feiern lassen... Neu sind in der ehemaligen Na- lionalliga B indes nicht nur Name, Modus und die Aussicht auf einige Penaltyschiessen; 
neu und eben­ falls mit Chancen auf einen Eintrag in der nationalen Fussball- Historie ist die enorme Zahl von fünf Auf­ steigern - fast zwei Drittel der ge­ samten Liga. Malcantone Agno, Chiasso, Meyrin und Bulle wurden nach den 1 .-Liga-Aufstiegsplayofl's 
Luzern (im Bild Davis Andreoli gegen den FCV-Akteur Andreas Gerster) sieht sich nicht als Favorit promoviert, La Chaux-de-Fonds schaffte den Sprung in die Challen­ ge League einige Tage später am grünen Tisch, indem es den Platz von Sion erbte. Neuaufbau beim FCL Bei dieser Vielzahl von Neuenin­ gen und Absurditäten, an die sich der Fan gewöhnen muss und die für die Beteiligten dem Namen der Li­ ga entsprechend eine Herausforde­ rung darstellen, ist es schwierig, Favoriten auf den Aufstieg zu nen­ nen (der Erste schafft die Promo­ tion direkt, der Zweite kämpft ge­ gen den Neunten der Super League in Hin- und Rückspiel um einen Platz in der höchsten Liga). Promi­ nentester Challenge-League-Teil- nehmer ist der FC Luzern. Der Ab­ steiger will sich deswegen aber nicht in die Favoritenrolle drängen lassen. Der Vorstand fordert vom neuen Trainer Urs Schönenberger nicht die Promotion. 
Man wolle einen seriösen Neu­ aufbau vorantreiben und dem Trai­ ner dabei genügend Zeit lassen. Dies beweist auch die Trainerwahl, bei der Schönenberger dem erfah­ reneren Rolf Fringer vorgezogen wurde. «Longo» zeigte in der Ver­ gangenheit bei Kriens und Wintcr- thur, dass er vorhandenes Potenzial ausschöpfen kann, und führte die beiden Vereine jeweils in die Auf-/ Abstiegsrunde. Indiz für einen überlegten Neu­ aufbau beim FCL sind auch die ge­ tätigten Transfers. Mit Yassin Mi- kari (Grasshoppers) und Caryl Rig- hetti (Xamax) stiessen zwei Akteu­ re zu Luzern, die in ihren Vereinen im Nachwuchsteam figurierten. Zudem wurde mit Aisemi Keita, dem Bruder von FCZ-Stürmer Al- hassane, ein 21-jähriger Afrikaner verpflichtet. Trotz der vorsichtigen Zielsetzung wäre die Enttäuschung am Vierwaldstättcrsee aber gross, würde der FCL nicht bis zum 
Schluss um den Aufstieg kämpfen. Ebenfalls zu beachten ist Vaduz. Die Liechtensteiner wurden im letzten Herbst B-Meister und konn­ ten bis auf Stürmer Thomas Beck (zu Chiasso) und Verteidiger Rena- to Brugnoli (zu Winterthur) die wichtigsten Akteure halten. Alte Bekannte Eine Herausforderung ist die Challenge League für eine Reihe ehemaliger Internationaler und NLA-Akteure. Mit Maurizio Jaco- bacci (Deldmont), Stefan Marini (Kriens), Admir Smajic (Yverdon), Jean- Michel Aeby (Meyrin) und Vladimir Petkovic (Malcantone Agno) ist ein Quintett nach beacht­ licher Aktivkarriere erstmals als Chef-Trainer im Profi-Fussball tätig. Die Startrund f Freitag, 19.30 Uhr: Bellin/ona - Baden Chiasso <- La Chaux-de-Fonds, Concordia Hasel - Wohlcn. Dcli'mont - Yverdon, Meyrin - Malcanln;.e Agno, FC Schaffhauscn - Lu/cm. - Samstau, 17.30 Uhr: Vaduz - Bulle, Kriens - Winterthur Schiebt Sauber das Karussell an? Formel-1-Wechselwirkungen: In Hinwil stehen die Piloten Schlange Jährige auch im verflixten achten Jahr an, nach dem Titel zu greifen. Das Ranking spricht eine andere Sprache: «DC» ist nicht mehr der Schnellste. Wie lange die Treue- schwürc von Mercedes-Sportchef Haug anhalten, der es als Aufgabe sieht, «einen Fahrer zu stabilisie­ ren, wenn er Probleme hat». Bei BMW-Williams, sind Ände­ rungen unnötig. Selbst «Rollstuhl­ general» Frank Williams scheint angesichts der jüngsten Erfolge zu­ frieden. Folge: Die Aktien für Ralf Schumacher und Juan Pablo Mon­ toya stehen gut wie nie. Im Duell mit Renault-Kollege Fernando Alonso heisst der Verlierer Jarno Trulli, der seinen Sitz vielleicht für Jacques Villeneuve vorwärmt. Des­ sen 
neuer BAR-Chef David Ri­ chards spart und will den Kontrakt mit dem teuren kanadischen 97er- Champion nicht verlängern. Be­ kanntlich stimmt die Chemie zwi­ schen Management, Villeneuve und Kamerad Jenson Button so­ wieso nicht. Katerstimmung auch bei Toyota: Die Kölner Japaner hinken allen Vorgaben hinterher. Bereits nach dem gar nicht schlechten Premierenjahr 2002 warfen sie ihre Chauffeure raus, ein unangenehmer Background für Olivier Panis und Cristiano da Mat- ta. Das Karussell beginnt sich zu drehen, hinter den Boxen brodelt es... isk 
SILVERSTONE - Hinter den Bo­ xen von Silverstone brodelt es, Flüstereien in der Gerüchtekü­ che ranken sich um das Wech­ selkarussell im Fahrerlager, das sich demnächst in Bewe­ gung setzen dürfte. Welcher Te­ amchef, welcher Pilot macht den ersten Zug im Personal- Schach und sorgt somit lawi­ nenartig lür weitere Formel-1- Wechselwirkungen? Heissestes «Geheimnis»: Ein brasi­ lianischer Tausch zwischen Ferrari und Sauber. Rubens Barrichello könnte als 1B neben Michael Schu­ macher vom jungen Landsmann Felipe Mass# abgelöst werden und seinerseits den Schweizern Türen zu südamerikanischen Geldgebern öffnen. Ferrari versucht ohnehin, die Bindungen zu seinem Hinwiler Motoren-Kunden hinsichtlich wei­ terer Kooperationen zu festigen und ist erster «Ansprechpartner» für Peter Sauber. Sauber nur Statist Dem 59-jiihrigen Zürcher kommt die Hauptrolld im Transfertheater zu, obwohl seine Truppe sportlich derzeit Statist ist - nur Achter der Mannschaftswertung. Oder gerade deswegen? Die Leistungen der Mönchengladbacher Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld sind angesichts technischer Pannen 
Durch technische Pannen ist die Leistung der beiden Sauber-Piloten Heinz-Harald Frentzen (links) und Nick Heidfeld schwer einzuschätzen und unterlegenem Reifenmaterial schwer einzuschätzen. Fest steht: Resultate und Ansprüche stimmen nicht überein und das ist im PS-Bu­ siness Grund genug, beide als Wackel-, besser: Wechselkandida­ ten einzuordnen. Für «HHF», inzwischen 36, eine schwierige Situation. Zumal sich der talentierte Italiener Giancarlo Fisichella (Jordan) bei den Blauen ins Gespräch brachte und mit dem 19 Jahre jungen Eidgenossen Neel Jani (sprich: Nil Dschani) ein hoff­ nungsvoller Sauber-Lehrling im­ mer häufiger testet. Heidfeld hingegen soll erste Wahl 
bei Jaguar sein - für den glücklosen Neuling Antonio Pizzonia. Der 26- jährige Deutsche äusserte den Wunsch, «am besten sofort» in ei­ nen Silberpfeil wechseln zu wollen, lautstark vor TV-Kameras. Das wird seinem Chef Peter Sauber kaum gefallen haben... Coulthard und der Schatten Und David Coulthard schon gar nicht. Seit 1996 gehört der Schotte zum McLaren-Establishment, für den Platz an der Sonne hat es nie gereicht. Stets im Schatten finni­ scher Kollegen - erst Häkkinen, jetzt Räikkönen •- kündigte der 32-
	        

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