Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG.. 15. JULI 2003 
blatI INTERNATIONAL 1%%̂ 20 I SPLITTER Ehre für 007 LONDON - James Bond-Darsteller Pierce Brosnan wird von der britischen Königin Elizabeth II. geehrt und zum «Officer of the British Empire» ernannt. Da er nicht Brite, sondern Ire ist, kann dies allerdings nur ehrenhalber geschehen. Der britische Aussenminister Jack Straw begründete die Auszeichnung am Montag mit den Worten: «Mit seiner Darstellung von 007 in den letz­ ten vier Bond-Filmen hat er dem Bild Gross­ britanniens im Ausland Stil und Glamour verliehen.» Hinter den Kulissen unterstütze Brosnan zudem zahlreiche gute Zwecke. Der 50-jährige Schauspieler hat sich unter ande­ rem für das UNO-Kinderhilfswerk Unicef eingesetzt. Company Segundo ist tot HAVANNA - Der legendäre kubanische Musiker Compay Segundo ist tot. Der Sän­ ger und Gitarrist starb, wie seine Plattenfir­ ma Warner am Montag in Madrid mitteilte, am Sonntag im Alter von 95 Jahren in Havanna. Compay gehörte zu jenem Kreis kubanischer Musiker, die im vergangenen Jahrzehnt durch den «Buena Vista Social Club» zu spätem Ruhm und weltweiter Anerkennung kamen. Sowohl der von Wim Wenders gedrehte Dokumentarfilm als auch das von Ry Cooder 1996 produzierte Album wurden zu grossen Erfolgen. Hits wie «Chan Chan» modernisierten ein Genre, dps selbst in Kuba weitgehend vergessen war. Compay, der eigentlich Francisco Repilado hiess, füll­ te noch mit über 80 Jahren Konzertsäle in ganz Europa und erhielt 1997 im Alter von 90 Jahren einen Grammy. Schauspieler oder Gouverneur? BERLIN - Actionstar Arnold Schwarzeneg­ ger will sich nicht festlegen: Ob er seine Schauspielerkarricre zu Gunsten eines mög­ lichen Gouverneursposten im US-Bundes- staat Kalifornien aufgebe, sei noch nicht ent­ schieden, sagte der Schauspieler gestern anlässlich der Europapremiere von «Termi­ nator 3» in Berlin. «Das kann ich erst im nächsten Monat sagen.» Zur Zeit freue er sich vor allem über den Erfolg seines neuen Films. Der Streifen soll am 31. Juli in die deutschen Kinos kommen. Momentan arbei­ te er an einem weiteren Filmprojekt. «Alles andere wird sich entwickeln», sagte der gebürtige Österreicher. In den vergangenen Wochen hatte es vermehrt Spekulationen über eine Kandidatur Schwarzeneggers für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien gegeben. Der Schauspieler hatte dem «Stern» gesagt, es sei «faszinierend, Einfluss auf die Ereignisse zu haben». In «Terminator 3» spielt er einen Roboter, der aus der Zukunft in die Gegenwart gesandt wurde, um John Connor (Nick Stahl) zu beschützen. Politik - Wirtschaft - Sport - Kultur bei uns ist alles im Preis inbegriffen Jetzt das VOLICSBLATT abonnieren! 13 Monate für CHF 189.- inkl. Anrufen und bestellen 237 51 41 Profitieren Sie als •/Ol. I'' ;|| 
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Wer wird Präsident? Irakischer Verwaltüngsrat vertagt Ernennung eines Präsidenten WASHINGTON/BAGDAD - Der neue irakische Verwaltungsrat hat am Montag die Entsendung einer Delegation zu den Verein­ ten Nationen nach New York beschlossen. Das erste aus Ira­ kern zusammengesetzte politi­ sche Gremium seit dem Sturz Saddam Husseins konnte sich indes nicht auf einen neuen Präsidenten einigen, dessen Wahl für gestern vorgesehen war. Die UN-Delegation werde die Rolle des Verwaltungsrates als «legitime irakische Institution der Übergangsphase» darlegen, hiess es in einer Erklärung der 25 Mit­ glieder. Wann ein Vorsitzender gewählt werde, sei noch nicht ent­ schieden. Geteiltes Echo In der arabischen Welt stiess die Bildung der unter US-Aufsicht ste­ henden und von den Besatzern bestellten Regierung auf ein geteil­ tes Echo. «Wenn der Rat gewählt worden wäre, hätte er viel Macht und Glaubwürdigkeit bekommen», sagte der Vorsitzende der Arabi­ schen Liga, Amr Mussa. Der jorda­ nische Aussenminister Marwan Muascher sprach dagegen von einem ersten wichtigen Schritt, der 
Der Irakische Verwaltungsrat beschloss gestern die Entsendung einer Delegation zu den Vereinten Nationen In New York, die Wahl eines Präsidenten dagegen wurde vertagt. zur Wahl einer wirklich repräsenta­ tiven Regierung führen könne. Die kuwaitische Regierung rief zur Unterstützung des Rates seitens der arabischen Nachbarn auf. Der amerikanische Verteidi­ gungsminister Donald Rumsfeld räumte erstmals einen organisier­ten 
Widerstand gegen die US-Trup- pen in Irak ein. Besonders im Nor­ den Iraks würden die Anschläge koordiniert, für den Rest des Lan­ des sei dies noch nicht geklärt, sagte Rumsfeld im Fernsehsender NBC. Für die kommenden Wochen sei "mit einer Zunahme der 
Anschläge zu rechnen, da die ver­ botene Baath-Partei mehrere Jah­ restage feiere. Am Montagmorgen kam in Bag­ dad wieder ein US-Soldat beim Angriff auf einen Militärkonvoi ums Leben und sechs weitere wur-, den verletzt. Machtkampf geht weiter Palästinenser ringen um Annäherung zwischen Arafat und Abbas RAMALLAH/LONDON • Der Machtkampf zwischen dem palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat und seinem Regie­ rungschef Machmud Abbas schwelt weiter. Am Montag ver­ suchten ranghohe Palästinen­ ser zwischen den beiden zu vermitteln. «Arafat und Abbas liefern sich einen klaren Machtkampf», sagte ein Palästinenservertreter in Ramallah. Parlamentspräsident Achmed Korei, der frühere Chef­ unterhändler Sajeb Erekat und Informationsminister Nabil Amr hatten sich bereits am Sonntag in Gesprächen um eine Annäherung zwischen Arafat und Abbas bemüht. Die Kontrahenten hatten sich seit 
Der Machtkampf zwischen dem palästinensischen Regierungschef Machmud Abbas (Mitte) und Präsident Jassir Arafat (Bild) häjt an. 
einem Streit auf einer Sitzung des Fatah-Zentralkomitees vor einer Woche nicht getroffen. Der Regie­ rungschef geriet damals wegen seiner Kompromissbereitschaft gegenüber Israel unter Beschuss und bot daraufhin seinen Rücktritt an. Israel gegen Arafat Israel setzt weiter auf Abbas und warnte am Montag, sein Rücktritt würde den Friedensprozess gefähr­ den. Sowohl Israels Ministerpräsi­ dent Ariel Scharon als auch der israelische Staatspräsident Mosche Katzav forderten zudem erneut einen Boykott Arafats. Bei seinem Treffen mit dem bri­ tischen Aussenminister Jack Straw blitzte Scharon aber mit dieser For­ derung ab. Frankreich feiert Starke Sicherheitsvorkehrungen PARIS - Erstmals seit dem Ein­ marsch der Wehrmacht in Paris im Zweiten Weltkrieg hat ein deutscher Soldat die Militärpa­ rade am französischen Natio­ nalfeiertag auf den Champs- Elysees angeführt. Der Kommandierende General des Eurokorps, Generalleutnant Holger Kammerhoff, stand am Montag an der Spitze einer Einheit des multinationalen Truppenverban­ des, der als erster über die Pracht­ strasse marschierte. Ein Jahr nach dem Attentatversuch auf Staats­ präsident Jacques Chirac wurden die Sicherheitsvorkehrungen ver­ schärft. In dem vor zehn Jahren gegründeten Eurokorps, zu dem die deutsch-französische Brigade gehört, dienen auch Soldaten aus Belgien, Luxemburg und Spanien. 
Kammerhoff steht seit Ende 2001 an der Spitze des 70 000 Mann starken Verbandes. 
Vom Berg in die. ... Politik: Reinhold Messner BERLIN - Der Bergsteiger Rein­ hold Messner erwägt, bei der Europawahl im kommenden Jahr für die deutschen Grünen zu kandidieren. Messner, der seit 1999 für die ita­ lienischen Grünen im Strassburger Abgeordnetenhaus sitzt, kündigte im Berliner «Tagesspiegel» an: «Wenn man mich will, mache ich mit.» Er bestätigte, dass einfluss­ reiche Grüne wie der Europaabge­ ordnete Daniel Cohn-Bendit um seine Kandidatur bei der Europa­ wahl werben. Auch der PDS-Vor­ sitzende Lothar Bisky plant, für die Strassburger Abgeordnetenver­ sammlung zu kandidieren. Für die Grünen-Chefin Angelika Beer, die am Wochenende ihre Bewerbung für das Europaparlament angekün­digt 
hatte, ist nach Auskunft ihrc[s Ko-Vorsitzenden Reinhard Bütiki fer noch keine Nachfolgerin i] Sicht. «Bei mir sind keinerh Bewerbungen eingegangen», sagt Bütikofer in Berlin. Gleichzeiti wies er Befürchtungen zurücl Beer könnte in den verbleibende eineinhalb Jahren Amtszeit a «lame duck» handlungsunfähi werden, weil sie nicht mehr für dt höchste Parteiamt kandidiere will. Der 58-jährige Messner will sich nach Informationen der Zeitung Anfang November auf einer Regio- nalversammlung der bayerischen Grünen das Votum der dortigen Delegierten für seine Bewerbung holen.
	        

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