Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 8. JULI 2003 
VOLKS BLATT 
LIGITA 
KONZERT FLAMENCO-NACHT PROGRAMM Dienstag, 8. 7., 20.15 Uhr, Gemeindesaal Ruggell: Flamenco-Feuerwerk Donnerstag, 10. 7., 20.15 Uhr, Gemein­ desaal Eschen: Eos Guitar Quartett (Bild un­ ten) Freitag, 11. 7„ 20.15 Uhr, Kirche Schellen­ berg: Tilman Hoppstock Samstag, 12. 7., 20.15 Uhr, Gemeindesaal Mauren: Abschlusskonzert der Kursteilneh­ mer GUNSTIGER GEHT'S NICHT Bis 12. Juli 2003 11. Liechtensteinische Gitarrentage MitderVOLKSCARD erhalten Sie Ihr Ticket für CHF 20.- anstatt CHF 30.- an der Abendkasse. Profitieren Sie als 7LK : BLATT-Abonnent von Vorzugspreisen POWERED BY CM ' BLATT 
Modulierte Volksmusik Leon Koudelak spielte nicht nur zeitgenössische Stücke BENDERN - Bei einem Teil des gestrigen Konzerts in der Ben­ derer Pfarrkirche wurde der Gi­ tarrenvirtuose aus Buchs/SG von Woratep Rattana-Umpa- wan, einem «Wahnsinnsgitarrls- ten aus Thailand» (Zitat Koude­ lak), begleitet. Sie interpretier ten unter anderem Thai-Songs, die für Gitarre umgeschrieben wurden. «Michael Reicher t Der Abend begann mit brasiliani­ schen Traditionais, die von Heitor Villa-Lobos (1887-1959) bearbei­ tet wurden. Diesen Komponist könnte man als Bela Bartok Brasi­ liens bezeichnen. Er erforschte die traditionellen Volksweisen und kleidete sie in ein zeitgenössisches Gewand. Das klang gestern sehr melodiös, mit leisen Anklängen an das, was unsere Hörgewohnheiten als lateinamerikanische Musik identifizieren. Musik von heute Mit Eduardo Martin und Carlo Domeniconi waren auch zeitgenös­ sische Komponisten zu hören. Mar­ tin (Jg. 1956) feiert in den USA Medienpartner VOLKSBLATT 
Anlässlich der LiGITa gastierten gestern Abend Leon Koudelak (links) und Woratep Rattana-Umpawan in der Pfarrkirche Bendem. grosse Erfolge, obwohl er in Ha­ vanna lebt und unterrichtet. Seine Kompositionen tendiert bereits ins modern-jazzige. Es wechseln melo- diös-sanfte Töne mit gelegentlich abrupten Stakkati. Da könnte man fast sagen: Rock V Roll meets Clas-sik. 
Domeniconi (Jg. 1947) ist ein Italiener, der lange Zeit in Istanbul lebte, und der dort auch seine ganz eigene Tonsprache entwickelt hat. Seine Lieder 
1 jedenfalls sind in ihrer Farbigkeit und Bandbreite eine Herausforderung für jeden Virtuo­ sen. Evergreens Vielleicht ein bisschen vermes­ sen, wenn man traditionelle Thai- Songs als Evergreens bezeichnet, doch die Songs wurden von Koude­lak 
und seinem Partner Rattana- Umpawan einem zeitgenössischem Arrangement unterzogen, das für unsere Ohren wie ein orientalisches Märchen klingt, das eine Drift ins europäisch Folkloristische unter­ liegt. Rattana-Umpawan ist der führende thailändische Gitarrist, der mit seinem Repertoire ganze Abende füllen könnte. Die Instru­ mente der Musiker sind übrigens Spezialanfertigungen von Karl- Heinz Römmlich und Yuichi Imai, die beide ihre Erzeugnisse an der 
LiGiTa ausstellen. Am Ende spielte Koudelak Stücke von Luigi Boc- cherini, einem Zeitgenossen Joseph Haydns, dessen Musik wegen ihrer Vielseitigkeit auch heute noch be­ liebt ist. Wie zur Bestätigung dieser Tatsache war am Ende eine «Omaggio a Boccherini» von Ma­ rio Castelnuovo-Tedesco (1895— 1968) zu hören. Ein Komponist, der insofern erwähnenswert ist, da er fast 40 Jahre Stücke für Gitarre schrieb, ohne aber das Instrument selbst zu beherrschen. Flamenco - sieht- und hörbares Leben Die Feriensehnsucht weckende Flamenco-IMacht bei den LiGiTa CARD 
RUGGELL - Was früher bei den LiGiTa nur zaghaft versucht wurde, hat längst seinen festen Platz - der Dienstagabend ge­ hört dem Flamenco. Heute Abend wird ab 20.15 Uhr Im Ge- melndesaal Ruggell mit Agustin de la Fuente, Rafael de Ronda und Leonor Moro ein Flamenco- Feuerwerk der Extra-Klasse ge­ zündet. »Seroll Häuse r Flamenco, diese einzigartige Verei­ nigung jüdischer, maurischer, indi­ scher, iberischer und persischer Musikelemente, entscheidend 
ge­ Medien partner VOLKSBLATT prägt von den Zigeunern Andalu­ siens,- ist stolz, eigenartig und ei­ gentlich undefinierbar. Flamenco ist sieht- und hörbares Leben, Fla­ menco spiegelt die guten und 
Mit Agustin de la Fuente, Rafael de Ronda und Leonor Moro wird heute Abend ein Flamenco-Feuerwerk der Extra-Klasse gezündet. schlechten Seiten des Lebens, vor allem aber die Annäherung an und die Werbung um die Liebe, was 
sich im «cante jondo» zeigt, der die tiefen Gefühle ausdrückt. Intime Muslkform Die Wiege des Flamenco dürfte sich dort befunden haben, wo zwi­ schen 1765 und 1860 die ersten Fla- menco-SchuIen gegründet wurden, in Cadiz, Jerez de la Frontera und in Triana (Sevilla). Dass der Flamenco zu touristisch wurde, zeigt z. B. der Flamenco-Wettbewerb, der, organi­ siert von Intellektuellen um den Komponisten Manuel de Falla, 1922 den authentischen «cante jon­ do» fördern wollte. Die Massenme­ dien haben den Flamenco in die Welt hinausgetragen, in Wirklich­ keit war er aber stets eine intime Musikform. Und wirklich authenti­ schen Flamenco erlebt man vor al­ lem während einer Juerga im süd­ lichen Spanien. Die ganze Welt scheint dann aus dem Cante (Ge­ sang), Baile (Tanz) und der Guitar- ra (Gitarrenspiel) zu bestehen. Der Wirbelwind Agustin de la Fuente, der Sohn 
einer Jerezaner Gitarristendynastie, vereinigt die geerbte Kenntnis des Flamenco mit enormer Kreativität und Spielfreude. Wirbelwind und witzigster Gitarrist der Welt wird er genannt und ist Liebling der Szene. Sein Wissen und seine Virtuosität machen die Wurzeln und die Tradi­ tion des Flamenco erlebbar. Leonor Moro begann ihre tänzerische Aus­ bildung als Kind in Andalusien und studierte Tanz am «Conservatorio de Danza» in Cordoba. Tourneen führten sie durch ganz Europa. Dank ihres tänzerischen Talents und ihrer pädagogischen Fähigkei­ ten ist sie heute eine international anerkanhte Lehrerin und Künstlerin in der Welt des Flamenco. Der Sän­ ger Rafael Rodriquez wurde 1971 in Ronda geboren und stammt von einer traditionellen Zigeunerfami­ lie ab. Seine stimmliche Ausdruck­ skraft, eine Mischung aus traditio­ nellen TOnen und modernem Stil, begeistert immer wieder das inter­ nationale Publikum. Kartenreservationen möglich bis 17 Uhr unter  info@ligita.li oder MittDraekAO , j8g||S ToWon: +423 3771940 E-mari: rpdmOmttt-dtucJt.ü NATT 
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H-nöffa 11. Liechtensteinische Gitarrentage 
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Viel Vergnügen wünscht der Abendsponsor: ' 
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IVOLKSBLATT DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN Medienpartner der LiGiTa 
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