Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 3. JULI 2003 I 
INTERNATIONAL KSISSfs 
40 MSPLITTER Eminems Exfrau weist Drogenanschuldigung zurück ST. CLAIR - Die Exfrau des Rappers Emi­ nem hat vor einem Gericht im US-Staat Mi­ chigan die gegen sie erhobenen Vor­ würfe des Drogen­ besitzes 
zurückge­ wiesen. Die Staats­ anwaltschaft wirft der. 28-jährigen Kimberly Mathers (Bild) den Besitz von 25 Gramm Ko­ kain vor. Das Rauschgift wurde laut Polizei bei einer Verkehrskontrolle im Wagen der Frau entdeckt. Im Fall einer Verurteilung drohen ihr bis zu fünf Jahre Haft. Mathers hatte sich im Jahr 2001 nach zweijähriger Ehe von Eminem scheiden lassen, der bür­ gerlich Matthew Mathers III heisst. Das Paar hat eine Tochter. Spanischer Kronprinz soll mit deutscher Studentin liiert sein HAMBURG - Gerüchte über eine neue Be­ ziehung des spanischen Kronprinzen Felipe: Nach einem Bericht der Hamburger Zeit­ schrift «Frau im Spiegel» soll der Thronfol­ ger seit zwei Monaten mit einer deutschen Auslandsstudentin liiert sein, die zurzeit ein Semester in Madrid verbringt. Die 24-jähri- ge Christina stamme aus einer Adelsfamilie, hiess es. «Ich bin nicht mit ihm zusammen, weil er ein Prinz ist», wurde die junge Frau zitiert. «Ich mag ihn, weil er ist, wie er ist, einfach ein ganz normaler netter Mann.» 75 000 Euro für ein Grab TOKIO - Nicht nur die Lebenshaltungskos­ ten sind in Japan hoch, auch die Preise für Grabstätten sind beachtlich: Auf dem Aoya- ma-Friedhof in Tokio verlangt die Stadtver­ waltung 10,3 Millionen Yen (rund 75 000 Euro) für ein Grab von 3,6 Quadratmeter Grösse. Etwa halb so grosse letzte Ruhestät­ ten sind ab 4,53 Millionen Yen zu haben. Die Stadtverwaltung nimmt seit Mittwoch Kauf­ anträge für 50 neue Grabstätten auf dem idyllisch gelegenen Friedhof entgegen. Es ist das erste derartige Angebot seit 43 Jahren. Lehrerin biss Dreijährige PARIS - Weil sie ein drei Jahre altes Mäd­ chen gebissen hat, ist eine Lehrerin in der Pariser Vorstadt Stains zu einer einmonati­ gen Öewährungsstrafe verurteilt worden. Zu­ dem muss die rabiate Pädagogin den Eltern der Vorschülerin 900 Euro Schadenersatz zahlen, entschied ein Strafgericht in Bobigny am Dienstagabend. Weitere 1800 Euro hat der Staat draufzulegen. WWW.VO Grösstes Text- und Bildarchiv auf-:-': Liechtensteins Mediensite 1 
Berlusconi sorgt für Eklat Umstrittener Auftritt des italienischen Ministerpräsidenten im EU-Parlament STRASSBURG - Unter Protesten im Europäischen Parlament hat der italienische Ministerpräsi­ dent Silvio Berlusconi am Mitt­ woch den EU-Vorsitz für das zweite Halbjahr übernommen. Er musste sich nach seiner An­ trittsrede Zweifel an seinem Demokratieverständnis anhö­ ren. Der deutsche SPD-Europaabgeord­ nete Martin Schulz hatte Berlusco­ ni 
besonders heftig kritisiert und ihn aufgefordert, sich von rechts­ orientierten Mitgliedern seiner Re­ gierung zu distanzieren, die sich über die EU-Regeln hinwegsetzten. Berlusconi lud Schulz daraufhin ein, in einem Film über Konzentra­ tionslager, der gerade in Italien ge­ dreht werde, die Rolle eines Kapo zu spielen - jener berüchtigter Schergen der Nazis in den Lagern. Schulz lehnte es ab, «aus Respekt vor den Opfern des Nationalsozia­ lismus», darauf einzugehen. Dar­ auf bemerkte der italienische Minis­ terpräsident noch, Schulz tue ihm Leid, wenn er keine Ironie verstehe. Im Parlament machte sich lautstar­ ker Unmut breit. Parlamentspräsi- dent Pat Cox bedauerte Berlusconis Worte. Seine Bemerkung zog Ber­ lusconi nicht zurück, weil er zuvor selbst beleidigt worden sei. Schulz habe ihn ernsthaft angegriffen, er selbst dagegen sei nur ironisch ge­ wesen, sagte Berlusconi. Gegen 
Sorgte gleich bei seinem Debüt als EU-Ratsvorsitzender vor dem Parlament für einen Eklat: Silvio Berlusconi. Abend entschuldigte er sich beim «deutschen Volk». Er habe mit sei­ nen Äusserungen nicht die «histori­ sche Empfindsamkeit» der Deut­ schen treffen wollen, sagte er nach Angaben von Abgeordneten bei einer Sitzung der Fraktion der Eu­ ropäischen Volkspartei (EVP). Die meisten Abgeordneten im Parlament stellten sich mit demonstrativ langem Applaus hin­ter 
ihren deutschen Kollegen. Am Mittwochnachmittag wurde der ita­ lienische Botschafter in Deutsch­ land ins Kanzleramt einberufen, am Abend als Reaktion darauf der deutsche Botschafter in Rom ins italienische Aussenministerium. Die Szene überschattete eine zu­ vor weitgehend ruhig verlaufene Debatte. Vor allem aus den Reihen der linken Parteien waren aber 
deutliche Kritik an Berlusconi und Zweifel an seiner Lauterkeit geäus­ sert worden. Anlass war insbeson­ dere das kürzlich erlassene italieni­ sche Immunitätsgesetz, das den Regierungschef trotz eines bereits laufenden Verfahrens vor weiterer Strafverfolgung schützt. Einige Parlamentarier zeigten Plakate, dass vor dem Gesetz alle gleich seien. 22 Tote bei schwerem Zugunglück in Indien Zug entgleiste und stürzte von sieben Meter hoher Brücke NEU-DELHI - Mindestens 22 Menschen sind am Mittwoch bei einem Bahnunglück in In­ dien getötet worden, nachdem ein Zug auf einer mehr als sie­ ben Meter hohen Brücke ent­ gleiste und abstürzte. Der Fernsehsender Star News be­ richtete, zwölf Leichen seien aus abgestürzten Waggons geborgen worden. Zehn Passanten und Fi­ scher unter der Brücke wurden von den herabfallenden vier Waggons und der Lokomotive erschlagen. Die Rettungsarbeiten im südindi­ schen Bundesstaat Andhra Pradesh wurden nach Darstellung des Sen­ ders durch starke Monsun-Regen- falle behindert, die den Einsatz von Schneidbrennern unmöglich 
mach-22 Menschen starben in Indien, als dieser Zug von einer Brücke stürzte. 
ten. Der indische Bahnminister Ku- mar sagte zur Unfallursache, der Lokführer könnte Signale überse­ hen haben. Kumar ordnete eine Untersuchung an.'Es ist das zweite grössere Bahnunglück in Indien in den vergangenen zwei Wochen. Immer wieder Unglücke Mindestens 51 Menschen star­ ben am 22. Juni im westindischen Bundesstaat Maharashtra, als ein Zug nach einem Erdrutsch in Fels­ brocken auf den Gleisen raste. In Indien kommt es immer wieder zu schweren Zugunglücken. Einer der schlimmsten Unfälle 
mit bis zu 500 Toten ereignete sich 1999 im Bundesstaat West Bengalen im Osten des Landes. WWW.VO 
«Tropeneffekt» Experten warnen wegen grosser Hitze ROM - Wegen der Hitzewelle in Europa warnen italienische Ex­ perten vor den Auswirkungen auf das Mittelmeer. Die Tempe­ ratur des Meereswassers hat gemäss Experten durchschnitt­ lich 27 Grad erreicht, in der Adria wurden sogar 28 Grad gemeldet. «Seit 3000 Jahren war das Meeres­ wasser noch nie so warm. Wir ha­ ben eine gefährliche Schwelle überschritten», sagte Francesco Meneguzzo, Meteorologie-Experte des italienischen Forschungsinsti­ tuts CNR. «Im Mittelmeer wurden bisher im August durchschnittlich 24 Grad gemeldet. Wegen des Treibhauseffekts wurden in den vergangenen Jahren aber 25 oder 26 Grad erreicht. Die 27 Grad in 
diesem Jahr sind jedoch alarmie­ rend», so Meneguzzo, der vor ei­ nem «Tropeneffekt» mit Orkanen, Stürmen und Hagel warnte. «Die atmosphärische Situation ändert sich rasch. In der Vergangenheit waren klimatische Änderungen sehr langsam eingetreten. Jetzt ge­ schieht alles mit grosser Ge­ schwindigkeit», meinte der Um­ weltexperte des italienischen For­ schungsinstituts Enea, Vincenzo Ferrara, nach Angaben- der römi­ schen Tageszeitung «La Repubbli- ca».Die Experten meinen, dass die klimatischen Änderungen mit der hohen Emission von Kohlendioxid zusammenhängen. «Die Ozeane und die Wälder haben kaum Mög­ lichkeit, diese Menge von Kohlen­ dioxid zu verkraften.» 
Bluttat in Realschule Schüler schiesst auf zwei Lehrerinnen COBURG - Rund ein Jahr nach dem Amoklauf in Erfurt sind er­ neut in einer deutschen Schule tödliche Schüsse gefallen: Im nordbayerischen Coburg schoss ein 16-Jähriger am Mittwoch auf zwei Lehrerinnen und tötete sich selbst. Wie die Polizei berichtete, verfehl­ te er bei einem gezielten Schuss zu­ nächst seine 41 -jährige Klassenleh­ rerin knapp, einer zu Hilfe eilenden Kollegin schoss er in den Ober­ schenkel. Die Mitschüler kamen mit dem Schrecken davon. Die Mo­ tive des Jugendlichen lagen zu­ nächst im Dunkeln, wurden aber im privaten Umfeld vermutet. Wie ein Junge aus der Klasse der Polizei berichtet habe, sei der 16- Jährige in der zweiten Stunde ge­gen 
09.00 Uhr aufgestanden, habe auf seine mit dem Rücken zur Klasse an der Tafel stehende Leh­ rerin gezielt und abgedrückt. Eine Frau steht fassungslos vor dem Ort des Geschehens.
	        

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