Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 2. JULI 2003 BLATT 
UNLAND LESERMEINUNGEN 
7 NACHRICHTEN Geographischer Mittelpunkt von Liechtenstein MAUREN — In der Vorlesung vom Donners­ tagnachmittag erfahren wir viel Aufschluss­ reiches und Wissenswertes über den geogra­ phischen Mittelpunkt Liechtensteins. Refe­ rent ist dipl. math. Georg Schierschcr von Schaan, ehemaliger Mathematiklehrcr am Liechtensteinischen Gymnasium. «Mittel­ punkt von Liechtensteins/bcrechnetcr Flä­ chenschwerpunkt/ Y = 760 361 X = 223 297/BargälIa 1721 m ü. M. / Weltjahr 2000 der Mathematik». Diese Angaben sind im 4 Tonnen schweren, auf der Alpweide von Bar- gälla Ost stehenden Markstein eingemcisselt. Eine Inschrift mit Fragezeichen? Tatsächlich begegnen sich an diesem Objekt mathemati­ sche Begriffe und Methoden, Computerbe­ rechnungen und Satellitenvermessung mit der stolzen geologischen Geschichte des Steines, eines Granitgneis-Findlings aus dem unteren Saminatal. Der Vortragende freut sich, darüber in möglichst anschaulicher und verständlicher Weise berichten zu können. Das Thema erhält dadurch eine gewisse Ak­ tualität, dass am 30. August im Rahmen des Kantonsjubiläums «200 Jahre Kanton St. Gallen» die Markierung des Kantonsmittel- punktes auf Lütisalp feierlich eingeweiht wird. Im Anschluss besteht die Gelegenheit zur Fragestellung und Diskussion. Das Senioren- Kolleg lädt alle Interessierten freundlich zu diespr letzten Vorlesung im Sommersemester um 15.15 Uhr in der Primarschule Mauren ein. Senioren-Kolleg Liechtenstein, Telefon: 00423/373 87 97. E-Mail: senioren-kol- leg@adon.li . Homepage: senioren-kolleg.li. Die päpstliche Enzyklika VADUZ - Aus Anlass der jüngsten päpst­ lichen Enzyklika über die Eucharistie haben wir Herrn Prof. Dr. Wolfgang Müller (Lehr­ stuhlinhaber für katholische Dogmatik und Direktor des Ökumenischen Instituts der Universität Luzern) für unseren auch für die weitere Öffentlichkeit interessanten Vor­ tragsabend gewinnen können. Der Vortrag befasst sich mit dem Thema «Ecclesia de Eu- charistia» - wie weiter auf dem Weg der Ökumene?» Einerseits wird er diese derzeit recht umstrittene Enzyklika und ihre Stel­ lung im Rahmen der römisch-katholischen Kirche kritisch würdigen, andererseits dann aber auch mit uns diskutieren, was sie nun gerade für den weiteren ökumenischen Weg der christlichen Kirchen (z. B. in der Praxis der konfessionsverschiedenen Ehen und Fa­ milien) konkret und alltagsnah bedeutet. Der Vortrag findet am 3. Juli um 20 Uhr im Treffpunkt der Evangelischen Kirche Vaduz statt. Modellhelikopter heim Heliplausch LUZIENSTEIG - Die Modellfluggruppe Falknis organisiert am Sonntag, 13. Juli be­ reits den 17. Heliplausch. Auf dem Modell­ flugplatz St. Luzisteig werden wiederum at­ traktive Wettbewerbsflüge und Vorführungen zu sehen sein. Piloten aus Liechtenstein, der Schweiz, Deutschland und Österreich mes­ sen sich mit ihren Helikoptern. Die Aufgabe besteht beim Wettbewerb darin, einen Ge- schicklichkeitsparcours zu absolvieren. Da­ neben stehen aber auch Flugvorführungen auf dem Programm. Die Zuschauer können sich überraschen lassen, was mit Helikopter- Modellen alles möglich ist. Der 17. Heli­ plausch beginnt um 9.30 Uhr. Für Kinder steht ein Kinderspielplatz zur Verfügung. .Für Speis und Trank sorgt die Festwirtschaft. Frisch gekühlt durch die heissen Tage ... MAUREN - Am Donnerstag 3. Juli um 17 Uhr findet im Seniorentreff Poststüble in Mauren eine Veranstaltung zum Thema: «Frisch gekühlt durch die heissen Tage ... ideale Durstlöscher für Ihr Wohlbefinden» statt. Frau Claudia Holzner, Dipl. Diätassis­ tentin, verrät Ihnen praktische Tipps und Tricks im Umgang mit idealen Durstlöschern zum Selbermachen, mit anschliessender Ver­ köstigung. 
(Der Eintritt ist frei!) 
Neuorganisation der VBO Wegweisende Veränderung der Vereinigung Bäuerlicher Organisationen VADUZ - Bei der ausserordent­ lichen Generalversammlung der Vereinigung Bäuerlicher Organi­ sationen (VBO) wurde die Im April beschlossene Neuausrich- tung formell umgesetzt. Mit der neu beschlossenen Struktur können die Interessen der ein­ zelnen Mitglieder noch besser umgesetzt werden. »JonnKer Hasle r Seit der Gründung der VBO sind nun 12 Jahre vergangen. In dieser Zeit hat die Organisation für die liechtensteinische Landschaft sehr viel erreicht und ist immer noch sehr aktiv. Die VBO setzt sich unter anderem erfolgreich für die finan­ ziellen Interessen sowie die Abgel­ tung gemeinwirtschaftlicher Leis-, tungen der Bauern ein, vertritt die Interessen der Landwirtschaft, ist Mitgestalterin der Agrarpolitik, för­ dert eine umweltschonende und tiergerechte Landwirtschaft und schlägt Brücken zwischen Bauern und Nicht-Bauern. Neuorganisation Bislang konnten nur Vereine Mitglieder des VBO werden. Heu­ te ist dies auch Einzelbauern mög­ lich. Mit der Neuorganisation än­ dern sich die Ziele des Vereins: Der VBO wahrt neu die Interessen der Mitglieder gegenüber Behör­ den (nicht mehr gegenüber der Ge­ samtorganisation), vertritt die Interessen der Mitglieder gegen­ über Dritten und fördert bäuer­ liche Selbsthilfemassnahmen. Die Vercinsmitglieder werden nun in vier Kategorien eingeteilt: Land­ wirtschaftliche Vereine, 
Landwirt-Ausserordentllche 
Generalversammlung des Vereins Bäuerliche Organisation Im Foyer des Vaduzer Saales. Der neu gewählte Vorstand: v. I. Harald Lampert, Ernst Nlgg, Klaus Büchel (Geschäftsführer) Achim Vogt, Thomas Büchel (Präsident), Egon Näscher, Anton Büchel, Anton Ospelt Jun. (Vize-Präsident), Alexander Hilti, Leopold Schürt), Normann Bühler. schaftsbetriebe. Nichtlandwirt­ schaftliche Mitglieder sowie Eh­ renmitglieder. Dienstleistungs-Paket Die Umstrukturierung des VBO bringt für die Mitglieder viele Vor­ teile wie kostenlose Rechtshilfebe­ ratung, Lösung von Versicherungs­ fragen, Vermittlung von Arbeits­ kräften, regelmässige Informatio­ nen über die Verbandstätigkeit (mittels Informationskonzept), Auskünfte, Beratungen und vieles mehr. 
Grosszügige Spende Der ehemalige Mitbegründer des VBO und heutiges Ehrenmitglied Emst Walch, dankte am Ende der Veranstaltung allen Bauern für ih­ ren grossartigen Einsatz. Für den Aufbau des neuen Informations­ konzeptes spendete er der VBO den grosszügigen Betrag von 2003 Franken. Der neue Vorstand Präsident: Thomas Büchel. Vize- Präsident: Anton Ospelt (Präsident des Milchverbands). Vereinsvertre­ter: 
Harald Lampert (Milchver­ band), neu. Anton Büchel (Landi Buurabund AG). Alexander Hilti (Gemüsebaugenossenschaft). Leo­ pold Schurti (Verein Bio-Liechten­ stein). Egon Näscher (Rindermäs- ter-Vereinigung). Heini Bürzle (Braunviehzuchtverband). Ernst Nigg (Verband für Landtechnik). Achim Vogt (Schafzuchtgenossen­ schaft). Weitere Mitglieder Norman Bühler (Berglandwirtschaft). Revi­ soren: Ludwig Foser, Helmuth Gstöhl. Austritt: Gebhard Malin (Milchverband). Country, Rock und Blues «Schaaner Sommer» startet am Freitag und dauert bis zum 1. August SCHAAN - Die Gemeinde Schaan veranstaltet in diesem Sommer die 8. Auflage des kleinen Festi­ vals «Schaaner Sommer». Das Festival wird von der Kultur­ kommission organisiert und von der Gemeinde Schaan finan­ ziert. Der «Schaaner Sommer» feiert sei­ nen Auftakt am 4. Juli mit der Band «Val Reno». Die Band besteht aus 7 Musikern, welche Ihnen eine Nostalgiereise in die Entstehungs­ geschichte des Jazz verleiht. Coun- trynight heisst es am II. Juli in Schaan. «The Pyromantics» aus 
Vorarlberg sind in Schaan zu Gast. Ihr breites Repertoire lässt vom Country-Fan bis zum Rock'n'Roll- Anhänger jeden auf seine 'Kosten kommen. Rock in Schaan Am 12. Juli findet das Rockkon­ zert statt. Das Duo «Orpheus 2» gibt sein Können als erstes zum Besten. Das Duo spielt Pop und Soft-Rock vom Feinsten mit Lie­ dern von Eric Clapton, Bruce Springsteen und vielen mehr. Die Formel von der zweiten Band, «ato- mic flower» ist Authentic-Rock und 
die Botschaft lautet: Rock mit Tief­ gang. Als Abschluss zeigt uns «An­ dy Egert» mit seiner Blues-Band ei­ ne energiegeladene Show mit ihrem schweisstreibenden Blues, der an Dynamik und Spannung kaum zu überbieten ist. «Die Herzbengel» werden die Gäste am 18. Juli unter­ halten. Tanz und Stimmung ist auf sicher, die mit Witz und Showeinla­ gen unterstützt werden. Freier Eintritt «Blududerino» - Electric Power Blues steht für Blues mit einem gu­ ten Schuss Rock und Power. Das ist 
am 25. Juli auch auf dem Rathaus­ platz Schaan zu erwarten. Der Ein- fluss der verschiedenen musikali­ schen Backgrounds der einzelnen Musiker macht sich unwidersteh­ lich bemerkbar. Den Abschluss des heurigen Schaaner Sommers feiern wir am 1. August mit der Band «Shenanigans». Shenanigans ist ein irischer Begriff, der soviel heisst wie «fauler Zaubern. Fauler Zau­ ber, da die fünf Musiker ausnahms­ los Iren sind. Die Gruppe wird uns darum mit waschechtem «Irish- Folk» verzaubern. Zu allen Veran­ staltungen ist der Eintritt frei. LESERMEINUNGEN Drugs, Sex und Aids Am 27. 6. besuchte ich das von den Oberschülern, Triesen, gespielte Theater «Drugs, Sex und Aids» in Schaan. Ich fühlte mich nach Na­ mibia versetzt, denn es war genau die Realität, die ich dort seit dreieinhalb Jahren täglich erlebe und die von den Oberschülern meisterhaft dargestellt wurde. Der grosse Applaus am Ende war wohl­ verdient. Nur der Hinweis auf das Kondom war zu optimistisch. Trotz grosszügigem Verteilen von Koij- domen steigt die Zahl der Neuan­ gesteckten in Namibia und anders­ wo weiter und weiter. Erfolg bringt nur Abstinenz und Treue zu einem Partner. Ich würde wünschen, dass das Spiel in allen Gemeinden auf­ geführt wird und alle Schüler, Ju­ gendlichen und Eltern es sehen. Ein Wort von Frei Hans Stapel in 
Brasilien: Aids ist nicht eine Strafe, sondern vielleicht der letzte Ver­ such Gottes, die Menschen zu ei­ nem menschenwürdigen Sexual­ verhalten zu bringen. Sr. Leoni Hasler, z. Zt. Auf Berg 381, Mauren Was haben Busen und Penis mit ADSL zu tun? Die Telecom FL wirbt mit einer Blondine mit einem Riesenbusen und hat keine Hemmungen mit die­ sem Sujet das Gebäude der Telecom FL zu drapieren. Offenbar ist die Zeit bei Telecom FL stehen geblie­ ben oder aber sie haben einfach die falsche Werbeagentur. Mit frauen­ feindlichen Symbolen ein Produkt namens ADSL zu verkaufen zeugt von schlichten Gemütern, unspirier- tem Marketingdenken und einer 
stümperhaften Werbung. Busenwer­ bung ging noch in den 60er-Jahren locker durch, wir schreiben das JahJ 2003 und es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass diese frauenfeindliche Art von Werbung nicht mehr goutiert wird. Telecom FL wird bestimmt darüber Auskunft geben können, wie hoch der Frauen­ anteil ist, die auf diese Art flir ADSL von Telecom zu gewinnen ist. Of­ fenbar richtet sich die Werbung nur an jene, die mit dem Penis denken - auch das soll es geben. Karin Jenny, Gamprin Wirklich ein herzliches Willkomm den Gästen aus Strassburg? Fragen an Fürstl. Rat Dr. Alfred Hilbe! Warum deuten Sie in ihrem Leser­brief 
von 1. Juli an, dass das Liech­ tenstein Institut kräftig subventio­ niert, wird? Sind Sie etwa insge­ heim der Meinung, dass mit diesen kräftigen Subventionen des Staates das Liechtenstein Institut besser schweigen sollte? Warum soll die­ ses «Hearing» öffentlich per Lan­ deskanal zugänglich gemacht wer­ den? Erhoffen Sie sich dadurch etwa, dass die Gegner der fürst­ lichen Verfassung(serpressung) dann nicht mehr zu ihrer Meinung stehen? Sind Ihnen die Gäste aus Strassburg wirklich willkommen oder wäre es Ihnen in Wahrheit nicht doch lieber, dass über dieses traurige Kapitel liechtensteinischer Geschichte endlich Gras wachsen würde? Ein von Durchlaucht noch nicht resozialisierter und politisch wieder integrierter freier Walser. Werner Schädler, GUatli 746, Triesenberg
	        

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