Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 1. JULI 2003 
XftSI GESUNDHEIT undZWÄ g 
26 RATGEBER Silvio Tribelhorn, Homöopath aus Mauren Nitroglycerin bei Sonnenstich In diesen heissen Sommertagen kann es durchaus passieren, dass man zu viel Sonne erwischt. Es entstehen Kopfweh, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstlosigkeit, Fieber. Die Haut ist rot, trocken und heiss. Beim Son­ nenstich sind die Symptome stärker als beim Hitzschlag und es kommen evtl. noch Schwindel und Ohrensausen dazu. In einem fortgeschrittenen Stadium kann der Patient aber auch bereits bewusstlos sein, bleich und mit einem kalten Schwciss bedeckt sein. Was tun bei Sonnenstich oder Hitzschlag? Als Sofortmassnahme bringt man den Pa­ tienten an einen kühleren Ort und versucht, ihn langsam etwas abzukühlen. So lange der Kopf erhitzt ist, muss man ihn erhöht lagern. Dann den Notarzt rufen oder aufsuchen. In der Zwischenzeit können homöopathische Mittel ausserordentlich hilfreich sein - so sehr, dass sich der Patient innerhalb von we­ nigen Minuten wieder relativ normal fühlt. VUelche Mittel kommen in Frage? Sonnenstich und Hitzschlag sind eng mit­ einander verbunden, und es ist kaum nötig, homöopathisch zwischen beiden zu unter­ scheiden. Die Arzneimittel für beide Be­ schwerden sind in der Regel recht ähnlich. • Im Anfangsstadium, wenn man ein Gefühl von Benommenheit spürt, das durch die Schwellung des Gehirns entsteht, nimmt man Apis. • Wenn jedoch schon hohes Fieber besteht und die Gesichtsfarbe ist dunkelrot, der Pa­ tient panische Angst bekommt und ein Er- würgungsgefühl am Hals hat, äusserst unru­ hig ist und ohnmachtsnah fröstelt, dann braucht er Lachesis mehrmals hintereinan­ der, bis seine Haut wieder eine normale Far­ be bekommt. • Wenn der Patient ein hochrotes Gesicht hat, wenn man das Gefühl hat, der Kopf zer­ springe gleich, er nicht mehr weiss, wo er ist und nur noch nach Hause will, dann braucht er Glonoinum. Glonoinum ist Nitroglycerin. • Wenn der Patient äusserst schwach ist, al­ les an ihm wird kalt und er eine starke Übel­ keit entwickelt, und dann noch verlangt, dass man ihm kühle Luft zufächert, dann braucht er Carbo Vegetabilis. • Ist der Patient bereits ohnmächtig, sein Ge­ sicht totenmaskenähnlich bleich und mit klebrigem, kaltem Schweiss bedeckt, der Mund ist ausgetrocknet, oder Frieren und ängstliche Unruhe beherrschen das Bild, dann braucht er rasch Arsenicum Album und eine warme Decke. www.naturheilpraxis.li 
Lehre vom Leben Gesund und fit mit der ayurvedischen Ernährungslehre Nicht nur die Ernährung ist bei Ayurveda ein wichtiger Faktor, auch die Synchron-Ölmassage aktiviert die kör­ pereigenen Selbstheilungskräfte. MAUREN - Ayurveda heisst nicht nur, dass ein sanfter, fei­ ner Ölstrahl auf die Stirn appli­ ziert wird, die Gesundheitslehre aus Indien hat einiges mehr zu bieten. Das Ziel aller ayurvedi­ schen Behandlungen ist es, ein Gleichgewicht im Stoffwechsel zu schaffen und so die Gesund­ heit zu erhalten und zu verbes­ sern und Krankheiten zu heilen. Ein wichtiger Bestandteil von Ayurveda ist die Gesundheits­ lehre. Robina Ritter aus Mauren hat die Ausbildung zur Ayurveda- Gesundheitsberaterin absol­ viert. »Mit Bobina Bitter sprach Mario Heeb Was ist Ayurveda und welche Be­ deutung hat das Wort? Robina Ritter: Ayurveda ist ein rund 5000 Jahre altes, medizini­ sches System aus Indien, das ver­ mutlich auch die chinesische und tibetische Heilkunde beeinflusst hat. Übersetzt aus dem Sanskrit heisst Ayurveda «Wissenschaft des (langen) Lebens». Warum haben Sie die Ausbildung zur Ayurveda-Gcsundheitsbera- terin absolviert? Einerseits für mich selbst und auch um interessierte Leute auf den gesunden Weg der Ernährung zu führen. Für die Ernährung habe ich mich schon immer interessiert, doch für unsere hiesige Methoden konnte ich mich nicht begeistern. So bin ich durch ein Buch von Dee- pak Chapra auf diese wunderbare Heilkunst aufmerksam geworden. Was ist der Unterschied von Ayurveda und unserer Ernäh­ rungslehre? Anders als bei unserer Ernäh­ rungsberatung werden nicht alle Personen in denselben Topf gewor­fen. 
Wenn beispielsweise zehn Per­ sonen an derselben Krankheit lei­ den, erhält jeder Patient eine ande­ re Ernährungsberatung, speziell ab­ gestimmt auf die jeweilige Person. Wie definiert Ayurveda die Ge­ sundheit? Wenn Körper, Geist und Seele im Einklang sind, sprechen wir von Gesundheit. Sind diese gestört, werden wir krank. 80 bis 90 Pro­ zent der Krankheiten werden durch seelische Beschwerden verursacht. Es kann aber auch sein, dass unser Arzt keine Krankheit feststellen kann und wir uns trotzdem nicht gesund fühlen. Das kommt daher, dass unsere Bioenergie noch über dreissig Prozent liegt. In diesem Falle kann der Arzt keine Sympto­ me feststellen. Was heisst, däss unsere Bioener­ gie über dreissig Prozent liegt? Das heisst, dass der Stoffwechsel oder das, was uns antreibt über dreissig Prozent liegt und somit für den Arzt keine Symptome festzu­ stellen sind. Kann «Gesundheit» gelebt wer­ den? Ja, indem wir uns auf gewisse Er- nährungsformen einlassen, ein ge­ sundes Leben führen und beispiels­ weise Joga oder andere Sportarten und Meditation ausüben. Die Grundregel lautet: Was immer wir selbst tun können, um unsere Ge­ sundheit zu stärken, ist besser als das, was andere für uns tun! In welche verschiedenen Typen wird der Mensch bei Ayurveda eingeteilt? In jedem von uns sind alle drei Dosas Vata, Pitta und Kapha, ver­ treten. Ein Typus aber ist immer überwiegend und bestimmt die Konstitution. Ist das Gleichgewicht 
der Dosas durch ungesunde Ernäh­ rung, Stress, Mangel an Ruhe oder an Körpertraining gestört, kann es zu unterschiedlichen Krankheiten kommen. Jede Krankheit ist das Endstadium eines Fehlverhaltens in irgendeinem Bereich. Der erste Eindruck eines Men­ schen sagt schon sehr viel über sei­ ne Konstitution aus. Aber man kann sich auch in einer Person täuschen, darum macht man noch einen Test, um Genaueres über den Menschen zu erfahren. Beispielsweise sollte Robina Ritter aus Mauren Ist Ayur­ veda-Gesundheitsberaterin. ein Pitta-Typ den übermässigen Genuss von säurebildenden Spei­ sen wie Fleisch, Zucker, Weiss­ mehl, Alkohol, alle scharfen Spei­ sen und Gewürze meiden. Zorn, Ärger, Kritiksucht und zu hoher Perfektionismus sind negative Ei­ genschaften, die ein zu hohes Pitta mit sich bringen können. Wie erfahre ich meinen Typ? Durch einen Test beim Ayurve­ daarzt oder Ernährungs-Gesund- heitsberatcr. GEN-REIS FÜR DIABETIKER IBARAKI - Japanische Forscher haben einen gentechnisch veränderten Reis ent­ wickelt, der Diabetikern das Leben erleich­ tern soll. Der Gen-Reis soll den Angaben des National Institute of Agrobiological Sciences (NIAS) zufolge Patienten Insulin-Injektio­ nen ersparen und den Körper zur Produktion des Hormons anregen. Dem Leiter des NIAS-Forschungsteams Fumio Takaiwa nach ist es das erste Mal, dass ein Lebens­ mittel zur Behandlung der Krankheit ent­ wickelt wurde. Der Reis soll in zwei bis drei Jahren auf den Markt kommen. 
«Kosmopoliten» essen gesünder Kochrezepte aus aller Welt gut für Herz und Kreislauf SCHAAN - Was sollen wir es­ sen? Zu dieser Frage gibt es fast so viele Antworten wie Ex­ perten. Die Antwort könnte ein­ facher sein, als viele denken - wenn man einer neuen Studie aus Holland glauben will. Dort hat man untersucht, was die Menschen essen und wie sich das auf Herz und Kreislauf aus­ wirkt. Kein Mensch isst zufällig, sondern folgt bestimmten Vorlieben. In Holland hat man drei hauptsächli­ che Ess-Stile ausgemacht: den «kosmopolitischen» Stil mit viel 
Fisch, Geflügel, Reis, Pasta, Ge­ müse und Salaten, den «traditionel­ len» Stil mit viel rotem Fleisch und Kartoffeln, wenig fettarmen Milch­ produkten 
und wenig Früchten; und den vor allem bei den Jungen verbreiteten Fastfood-Stil mit viel Pommes-Frites, Süssgetränken und Snacks. Menschen, die «kosmopolitisch» essen, haben einen tieferen Blut­ druck und günstige Cholesterin­ werte. Menschen, die traditionell essen, haben einen höheren Blut­ druck, mehr Cholesterin und mehr Zucker im Blut. Menschen, die viel Fastfood konsumieren, haben viel 
FITNESSTIPP Wally Lorez Pauritsch, Fitnesstrainerin Lange Autofahrt Wer eine lange Autofahrt vor sich hat, muss in der Ferienzeit auch noch mit Stau rechnen. Das Mitführen von Proviant und ausreichend Wasser ist deshalb selbstverständlich. Die regel­ mässige aktive Pause - spätes­ tens nach zwei Stunden - sollte es auch sein. Nicht nur wenn Kinder mitfahren. Wie könnte eine aktive Pause auf einem Parkplatz . gestaltet werden? Zu allererst: die Wirbelsäule strecken! Arme über den Kopf hoch strecken und sich in die Länge dehnen. Dann mit breiter Beinstellung einen Arm über den Kopf weit zur Seite stre­ cken, die Wirbelsäule immer mehr zur Seite neigen. Seiten­ wechsel. In der breiten Beinstel- lung 
die Knie beugen und mit ruhig gehaltenem Becken den Oberkörper verdrehen. Den Kopf mitdrehen und die Deh­ nung des Nackens und des Rückens gemessen. Sich hin­ kauern, den Rücken so rund wie möglich machen. Die Hände auf den Knien aufstützen. Den Rücken wieder strecken, aber nicht nach oben, sondern nach vor und die Beine strecken, so dass ein starker Dehnzug in den rückwärtigen Beinen entsteht. Eine Weile herumgehen, auf der Stelle marschieren oder im Ste­ hen die Fersen heben, damit der Kreislauf wieder auf Touren kommt. Gute Fahrt! www.salutaris.li ANTI-AGING-FOOD Cholesterin, aber wenig Vitamine und Mineralien. Kochrezepte aus aller Welt Für Herz und Kreislauf ist «kos­ mopolitisches» Essen offenbar am besten. Von welcher Gegend der Welt die Kochrezepte stammen - Mittelmeer, Asien, Südamerika oder Afrika - scheint nicht so wichtig zu sein. Doch mit gesundem Essen allein ist es nicht getan. Das betonen auch die Autoren der Studie. Wer sein Herz gesund erhalten will, soll auch nicht rauchen und sich viel bewegen. . 
Unter Anti-Aging-Food sind Nahrungsmittel zu verstehen, die das Altern bremsen. Die zwanzig Spitzenreiter stellen wir wöchentlich auf der Ge­ sundheitsseite vor. Spitzenreiter 14: Spinat. Das Gemüse ist reich an Beta-Karotin, Folsäure, Lutein, Kalzium, Magnesium, Vitamin C sowie Vitamin E. Spinat beugt Herz-Kreislauf-Er- krankungen sowie Schlaganfal­ len vor, senkt das Krebsrisiko, schützt vor degenerativen Au­ generkrankungen und Blutar­ mut.
	        

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