Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 27. JUNI 2003 VOLKS I 
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A IVIR ZUKUNFT ESCHEN BLATT I 
I I M LH IM U ZUM GEDENKEN 
7 Zum Gedenken Sr. Bernadette (Hedwig) Kindle, Schaan t Am Gut-Hirt-Sonn­ tag, den 11. Mai hat Gott Sr. Bernadette Kindle zu sich heim­ geholt. Sie starb im Altersheim Steiner­ berg SZ. Nach ei­ nem erfüllten Leben führte sie der gute Hirtc an die Quelle des lebendigen Wassers. Am 14. Mai fand die Auferstehungsfeier in der Pfarrkirche zu Schaan statt. Anschliessend wurde Sr. Berna­ dette auf dem Laurentiusfriedhof der ge­ weihten Erde übergeben. Sr. Bernadette Kindle wurde am 22. Febru­ ar 1922 in Schaan-geboren. Als Tochter der Familie des Oberlehrers Kindle ist sie in ei­ ner kinderreichen Familie aufgewachsen. Ih­ re Eltern Hessen die Kinder ein schönes Zu­ hause erleben und so hatte sie im Kreise ih­ rer Geschwister eine sorglose Jugend ver­ bracht. In ihrer Heimatgemeinde Schaan be­ suchte sie die Primarschule und danach die Haushaltungsschule bei den Anbeterinnen im Kloster St. Elisabeth. Von dieser Zeit schrieb sie: «Sr. Caritas Bickel war meine Lehrerin. Ihr verdanke ich viel. In dieser Zeit wurde mein Wunsch wach, auch eine Anbe­ terin wie sie zu werden.» So trat Sr. Bernadette am 20. Juni 1944 in Schaan ein, legte am 1. Juli 1947 die erste und am 1. Juli 1953 die ewige Profess ab. Sr. Bernadette war eine fröhliche Schwester, die gerne mit anderen zusammen war, mit ihnen spielte und lachte und auch andere zum La­ chen brachle. Sic war Zeit ihres Lebens eine tüchtige und zuverlässige Köchin in ver­ schiedenen kleinen und grossen Gemein­ schaften der Provinz. Obwohl dieser Dienst von ihr grosse Opferbereilschafl forderte, be­ hielt sie stets ihren guten Humor und den gu­ ten Willen, der durch alles hindurch zu spü­ ren war. Sie verwöhnte ihre Mitschwestern, aber auch andere Menschen mit fein zuberei­ teten Speisen. In ihrem Ordensleben wurde sie oft ver­ setzt. Manchmal fiel ihr das Loslassen schwer, aber sie sagte ihr tapferes «Ja» und ging frohen Mutes ihrer neuen Gemeinschaft entgegen. Sie vertraute in das umformende Wirken Gottes, das sie gerade in diesen Herausforderungen spürte und so wurde ihr Mitgehen mit dem Willen Gottes erlösend für sie und andere. Nach einem Beinbruch verbrachte sie län­ gere Zeit im Spital, wo auch ihre Zucker­ krankheit behandelt wurde. Vom Spital kam sie im Rollstuhl heim, den sie bald wieder beiseite lassen konnte, nicht aber den Zuck­ er, der ihr sehr zu schaffen machte. Ab April 1991 verbrachte sie ihren Lebensabend im Altersheim der Schwestern in Steinerberg. Dort bereicherte sie die Schwesterngemein- schaft mit ihrer frohen Art. Ihren Kräften entsprechend war sie den betagten Mit­ schwestern und anderen Heimbewohnern mit kleinen Diensten behilflich. Obwohl vor ei­ nigen Wochen ihre geistigen und körper­ lichen Kräfte abnahmen, war sie nur wenige Tage ganz ans Bett gebunden. Sie wurde zu­ sehends gelöster und schlief in den Morgen­ stunden des 11. Mai 2003 ruhig ein. Liebe Sr. Bernadette, die Mitschwestern danken dir für dein Dasein und dein Wirken unter uns. Danke besonders für die Freude, die du aus­ strahltest und für die fröhlichen Stunden, die sie mit dir verbringen durften. Der Herr wen­ de dir sein Angesicht voll Güte zu und schen­ ke dir seinen Frieden. Den Mitschwestern und Angehörigen nochmals unser tiefstes Mitgefühl. 
Zukunft Eschen Interview mit Vorsteher Gregor Ott und Winfried Huppmann vom Projektteam ESCHEN - Vor wenigen Tagen haben die Einwohner von Eschen und Nendeln eine weite­ re Einladung zur Informations- veranstaltung «Zukunft Eschen» erhalten. Wir wollten wissen, was dahinter steckt und haben uns aus diesem Grund mit dem Eschner Vorsteher Gregor Ott und dem Vorsitzenden des Pro­ jektteams, Prof. Dr. Winfried Huppmann, unterhalten. Volksblatt: Sie sind selbst Mit-? glied des Projektteams. Was er­ warten Sie als Vorsteher von der Arbeit der Kommission «Zu­ kunft Eschen»? Gregor Ott: Die Ziele wurden bis zum heutigen Tag vollumfang- lich erfüllt, obwohl sie von Anfang an sehr hoch gesteckt waren. Dies vor allem aufgrund der kompeten­ ten Kommissionszusammenset­ zung. Die Kommissionsmitglieder kommen aus den Bereichen For­ schung, Finanzen, Wirtschaft, Bil­ dung und Politik. Durch diese Zu­ sammensetzung war von Anfang an gewahrleistet, dass aus den ver­ schiedenen erwähnten Fachgebie­ ten die Erfahrungen einfliessen. Durch die klare Struktur und Ziel­ setzung, welche an der ersten Sit­ zung gemeinsam erarbeitet wurde, konnten die Ziele und Aufgaben in allen Sitzungen und Workshops systematisch wciterverfolgt werden. Wieso stehen Sie als Forscher der Zukunftskommission vor? Winfried Huppmann: Forschung und Zukunft habert vieles gemein­ sam: Neues erschliessen, den Kreis des Bisherigen, des Gewohnten verlassen und Neuland betreten. In meiner langjährigen Forschurigsar- beit haben mich vor allem zwei Aspekte befriedigt: neue Produkte zu schaffen und die Zusammenar­ beit mit kreativen, zukunftsorien­ tierten Menschen. Die Arbeit in diesem Projektteam geht auch in diese Richtung. Wie ist die Arbeit in der Kom­ mission verlaufen? Winfried Huppmann: Ich habe die Arbeit in der Kommission sehr intensiv und teamorientiert erlebt. Jedes Mitglied hat Aufgaben über­ nommen, nachgeforscht und sich eingebracht. Seit Oktober letzten Jahres hatten wir mindestens eine Sitzung im Monat, ergänzt mit Workshops. Für die Fachfragen in den Bereichen Bildung, Verkehr, Tourismus usw. haben wir jeweils die führenden Experten des Landes zugezogen und erhielten 
von ihnen die volle Unterstützung. Ihr Projektteam hat eine Bevöl- kerungs- und eine Unternehmer­ umfrage durchgeführt. Was 
woll­ ten Sie damit in Erfahrung brin­ gen? Winfried Huppmann: Mit un­ serer eigenen Bestandsaufnahme konnten wir viele Bereiche umfas­ send abdecken. Aber es geht natür­ lich auch darum, subjektive Fragen 
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' Gregor Ott, Vorsteher von Eschen zum Projekt «Zukunft Eschen». zu ergründen, die nur durch die Be­ völkerung und die Unternehmer selbst beantwortet werden können. Beispielsweise die Frage nach dem Image der Gemeinde oder was als Stärke oder als Schwäche der Ge­ meinde Eschen empfunden wird. Immer wenn es um Empfindungen und Emotionen geht, müssen die Betroffenen direkt einbezogen wer­ den. Was sind Ihre Erwartungen an die Umfrage? Gregor Ott: Beim Fragebogen, wo in den verschiedensten Berei­ chen Fragen an die Bevölkerung gestellt wurden, bin ich überzeugt, dass wir die Antworten über den IST-Zustand der Gemeinde erhal­ ten haben. Wir haben hier also die Möglichkeit, sehr schnell reagieren zu können, falls in einem Bereich dringend Handlungsbedarf bestün­ de. Aber die Antworten helfen uns auch den Weg in die Zukunft zu ge­ hen. Wie war die Resonanz auf die Umfrage? Winfried Huppmann: Die Re­ sonanz war überwältigend. Übli­ cherweise darf bei Umfragen in dieser Art mit einem Rücklauf von 10 
% gerechnet werden. In unse­ rem Fall war die Beteiligung fast 20 %. Das ist ein 
1 grossartiges Er­ gebnis und gestattet zwei Schluss­ folgerungen: Erstens: Die Ergeb­ nisse sind eine repräsentative, soli­ de Basis für die weitere 
Arbeit, und 
Prof. Dr. Winfried Huppmann, Vor­ sitzender des Projektteams. zweitens zeigt uns dieses Ergebnis das hohe Interesse und die hohe Identifikation der Bevölkerung und der Wirtschaftstreibenden mit Zu­ kunftsfragen unserer Gemeinde. Das wirkt sich äusserst motivierend auf die Arbeit unseres Teams aus. Gab es Reaktionen auf die erste Informationsveranstaltung vom 12. Mai? \ Gregor Ott: An der Informa­ tionsveranstaltung vom 12. Mai wurde die Arbeit der Kommission als Ist-Aufnahme vorgestellt. Aber auch das weitere Vorgehen, die Zie­ le und die Aufgaben die sich die Kommission gestellt hat wurden aufgezeigt. Aufgrund der vielen In­ formationen, die an diesem Abend den Besuchern übermittelt wurden, gab es anschliessend sachliche Dis­ kussionen. Es wurden auch immer wieder Fragen gestellt, welche von den Kommissionsmitgliedern per­ sönlich beantwortet wurden. Von meiner, Seite kann ich sagen, dass die Reaktionen durchwegs positiv waren. Die solide, durchdachte Vorbereitung wurde mehrmals po­ sitiv erwähnt. Die Teilnehmerzahl von über 140 Besuchern bestätigte das grosse Interesse. Was passiert, wenn konkrete Empfehlungen der Kommission vorliegen? Gregor Ott: Die Kommission wird sich mit den konkreten Vor­ schlägen im Spätsommer ausei­ nandersetzen, Prioritäten festlegen Im Rahmen eines Projektes plant ein Team die Zukunft von Eschen. 
und gemeinsam das weitere Vorge­ hen bestimmen. Uns ist es sehr wichtig, dass der Einbezug der Be­ völkerung ein fester Bestandteil un­ serer Arbeit ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass verschiedenste Bereiche in Workshops vertieft werden., Beim Versand der Frage­ bogen wurde die Frage gestellt, «wer bereit ist, an den verschiede­ nen Themen mitzuarbeiten und sich aktiv mit unserer Gemeinde ausei­ nander zu setzen». Erfreulich ist, dass sich wieder sehr viele, über 140 Personen bereit erklärt haben, mit uns diesen Weg zu gehen. Wie ist die Zusammenarbeit von Kommission und Gemeinderat? Gregor Ott: Der Gemeinderat wird über die Aktivitäten der Kom­ mission derzeit laufend informiert. Bis November will die Kommis­ sion dem Gemeinderat einen Ent­ wurf für das Massnahmen-Konzept vorlegen. Ende Jahr sollte dem Ge­ meinderat dann die definitive Emp­ fehlung zur Beschlussfassung vor­ gelegt werden können. Wann ist die Arbeit dieser Grup­ pierung beendet? Gregor Ott: Das Projektteam hat vom Gemeinderat ein Mandat bis zur Beschlussfassung, Ende Jahr. Um eine Gemeinde erfolgreich in die Zukunft zu führen ist die Aus­ einandersetzung mit der Zukunft ein fortwährender Prozess. Aus die­ sen Überlegungen kann also kein Schlussstrich gezogen werden. Denn Stillstand bedeutet Rück­ schritt. Es ist die Hauptaufgabe von uns allen, sich mit der Zukunft aus­ einander zu setzen und Visionen zu entwickeln, wobei das Bewährte nicht vergessen werden darf. Was wird der Interessierte an diesem zweiten Informations­ abend vom 30. Juni erfahren? Winfried Huppmann: Im Gegensatz zum ersten Informa­ tionsabend vom 12. Mai, in dem die Besucher unsere nüchternen Analysen und Ergebnisse' erfahren haben, wird es jetzt sehr viel span­ nender. Die Teilnehmer werden er­ fahren, 
wie die Einwohnerinnen und Einwohner die Gemeinde und Ihre Zukunft sehen. Sie können diese Einschätzung mit ihrer eige­ nen vergleichen, selbst Schlussfol­ gerungen ziehen und damit etwas erleben, was wir alle gerne tun, nämlich einen Blick in die Zukunft werfen. Was wünschen Sie sich beide von dieser Veranstaltung? Vorsteher Gregor Ott und Win­ fried Huppmann (einhellig): Dass möglichst viele Einwohner von Eschen und Nendeln am kommen­ den Montag, 
den 30. Juni um 19.30 Uhr zu unserer Informationsveran­ staltung «Zukunft Eschen» in die Aula des SZU (Schulzentrum Unterland) kommen und dadurch zum Ausdruck bringen, dass sie die Zukunft unserer Gemeinde mitge­ stalten wollen. HJ. 
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Wir gratulieren Martin Müller zum 4. Platz an den Berufsweltmeisterschaften
	        

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