Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 24. JUNI 2003 ^INTERNATIONAL 
24 VOLKS BLATT 
SPLITTER Berliner Justiz schweigt FRANKFURT/MAIN - Trotz eines Zeitungs­ berichts, wonach die Drogen-Analyse der Haarprobe Michel Friedmans (Bild) posi­ tiv war, will .sich die Berliner Justiz nach wie vor nicht zu Ein­ zelheiten des Verfah­ rens äussern. Justizsprecher Björn Retzlaff sagte am Montag auf Anfrage, man werde die Öffentlichkeit erst dann wieder informie­ ren, wenn es der Stand der Ermittlungen zulasse. «In das Verfahren muss wieder Ruhe einkehren, damit die Staatsanwaltschaft ihre Arbeit tun kann», sagte Retzlaff. Polygamisten-Heirat KAIRO - Ein ägyptischer Ehemann hat seine frisch angetraute Frau wegen Polyga­ mie ins Gefängnis gebracht, weil sie zuvor bereits heimlich zwei andere Männer gehei­ ratet hatte. Dass er selbst ihr bei der Hoch­ zeit verschwiegen hatte, dass er eine weitere Ehefrau und drei Kinder hat, fand er dagegen nicht weiter schlimm. Männer dürfen in Ägypten nach islamischem Recht bis zu vier Frauen heiraten, Frauen dagegen nur einen Ehemann. Feuer ein Drittel grösser TUCSON - Trotz des Einsatzes von jetzt fast 1000 Feuerwehrleuten frisst sich der Waldbrand in einer Gebirgsregion bei Tuc- son (Arizona) beharrlich vorwärts. Nach Behördenangaben vom Montag weitete er sich innerhalb von 24 Stunden um ein Drittel aus und hat inzwischen rund 5000 Hektaren Land mit Pinien geschwärzt. Die Meteorolo­ gen haben anhaltend heisse Winde gepaart mit niedriger Luftfeuchtigkeit vorhergesagt. Heftige Kritik an Inhaftierung PARIS - Die Inhaftierung des prominenten Globalisierungskritikers Josd Bovd hat in Frankreich hohe Wellen geschlagen. Opposi­ tionsgruppen und Gewerkschaften protes­ tierten am Montag gegen die Festnahme und Festsetzung des populären Bauernführers vom Vortag. 1 
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Die Kritiker erwachen Demokratische Präsidentschaftsanwärter greifen Bushs Irakpolitik an CHICAGO - Mit ungewohnt scharfer Kritik an der Irak- Politik von George W. Bush haben sich die potenziellen Herausforderer des US-Präsl- denten für die Wahl im kom­ menden Jahr in Stellung gebracht. Bush habe mit dem Irak-Krieg «ohne guten Grund junge Amerika­ ner und Amerikanerinnen in Gefahr gebracht», sagte die Oppo­ sitionspolitikerin Carol Moseley Braun am Sonntagabend (Ortszeit) bei einer Diskussion von sieben Anwärtern auf die Präsident­ schaftskandidatur der Demokraten in Chicago. Der Irak-Feldzug sei «ein gewollter Krieg, keine Not­ wendigkeit» gewesen, kritisierte Braun. Der Kongrcssabgeordnetc Dennis Kucinich warf Bush bc- wusste Irreführung der Öffentlich­ keit in der Frage der Massenver­ nichtungswaffen vor. «Das ameri­ kanische Volk anzulügen ist auch eine Massenvernichtungswaffe», sagte der Politiker. Der Kandida­ tenanwärter AI Sharpton sagte, gegen Bushs Vorgänger Bill Clin­ ton wäre längst ein Amtsenthe­ bungsverfahren eröffnet worden, hätte er sich wie Bush verhalten. Nichts gefunden Der Demokrat Howard Dean hob hervor, dass die US-Truppen auch 
US-Präsident George W. Bush muss harte Kritik einstecken. 
nach mehr als 50 Tagen Kontrolle über Irak keinerlei Massenvernich­ tungswaffen gefunden hätten. Scharfe Kritik übten die Opposi­ tionspolitiker auch an der Wirt­ schafts-, Bildungs- und Sozialpoli­ tik der Regierung Bush. Vor dem Krieg und in seinem Verlauf war bei der Opposition kaum Kritik an der Irak-Politik der Regierung Bush laut geworden. IRAKISCHES HEER BAGDAD - Die US-Zivilver- waltung in Irak will in der kom­ menden Woche mit der Aufstel­ lung eines neuen irakischen Heeres beginnen. Die Soldaten sollen die Bewachung der Gren­ zen und anderer wichtiger Ein­ richtungen übernehmen. Die Auflösung der bisherigen iraki­ schen Streitkräfte am 23. Mai hatte zu grossem Unmut unter den arbeitslosen Soldaten geführt. Allerdings wird nur ein Bruchteil der ehemaligen Solda­ ten in dem neuen Heer Arbeit finden. Im ersten Jahr sollen nur 12 000 Soldaten ausgebildet werden, wie der Sicherhcitsbe- rater der Besatzungsbehörde, Walter Slocombe, erklärte. Bis 2006 sollten die neuen iraki­ schen Streitkräfte auf 40 000 Mann anwachsen. 680Tonnen Sprengstoff an Bord Griechische Küstenwache stoppte Frachter «Baltic Sky» Aus diesem Grund hätten die 
ATHEN - Spezialeinheiten grie­ chischer Sicherheitsbehörden haben am Sonntag ein Schiff mit 680 Tonnen TNT- Spreng­ stoff beschlagnahmt. Das Schiff stand auf der «schwarzen Liste» der internationalen Sicherheitsbehörden. Dies teilte der griechische Minister für Handelsschifffahrt, Giorgos Anomeritis, bei einer Pressekonfe­ renz am Montag mit. Er liess offen, ob der Fall einen terroristischen Hintergrund hat. «Das Schiff sollte ursprünglich nach Sudan fahren. Empfänger war eine Briefkasten- Firma in der sudanesischen Haupt­ stadt Khartum», sagte der Minister. Diese Firma habe nicht existiert. 
Behörden «noch enger» die Bewe­ gungen des Schiffes beobachtet. Die 680 Tonnen Sprengstoff sind nach den Worten des Ministers «die grösste Menge, die bislang im Mittelmeer sichergestellt werden konnte». Wie der griechische Mi­ nister weiter bekannt gab, sei der Frachter «Baltic Sky» am 20. April in Albanien gestartet. Am 12. Mai befand sich das Schiff in Tunesien, wo es möglicherweise den Spreng­ stoff lud. An Bord des Frachters sind ausser dem Sprengstoff auch mehrere tausend Zünder sicherge­ stellt worden. Die Besatzung, fünf Männer aus der Ukraine und zwei aus Aserbaidschan, wurde festge­ nommen. 
Die «Baltic Sky» hatte rund 680 Tonnen Sprengstoff an Bord. Sao Paulo sieht rosa Hunderttausende bei Schwulenparade il " WWW. 
SAO PAULO - Rund 800 000 Menschen haben In Sao Paulo an einer der grössten Schwulen- und Lesbenparaden der Welt teilgenommen. Bunt kostümiert und mit Regenbogenfahnen zogen sie am Sonntag über die Avenlda Paulista und tanzten zu den Techno- und Samba-Rhythmen von 20 Lautsprecherwagen. 
Zäch vor Gericht CVP-Nationalrat sieht sich als Opfer BASEL - Guido A. Zäch, der Prä­ sident der Schweizer Paraplegi- ker Stiftung, steht seit Montag vor dem Basler Strafgericht Zäch soll der Stiftung einen Schaden in der Höhe von 62 Millionen zugefügt haben. Der Aargauer CVP-Nationalrat sieht sich als Opfer von Neidern. Ausserdem habe man ihn vor­ verurteilt. Die Anklage wirft dem 68-jährigen Arzt mehrfache Veruntreuung und ungetreue Geschäftsbesorgung sowie Verleumdung vor. Im Zen­ trum stehen, verfehlte Investitionen in Liegenschaften und Bauprojek­ te. Zäch soll sich in mehreren Fäl­ len entweder persönlich bereichert oder dann ihm nahe stehende Per­sonen 
unrechtmässig begünstigt haben. Ausserdem habe sith Zäch, der auch Präsident der Gönnerver­ einigung der Paraplegiker-Stiftung ist, prinzipiell über die Anlagevor­ schriften der Stiftung hinwegge­ setzt. Guido A. Zäch steht seit gestern vor dem Basler Strafgericht.
	        

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