Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 22. JANUAR 2003 VOLKS 
11AIIDTC/^LI A CT GROSSER VERLUST BEI CSG BLATT I VV 
In I OVrilMr 
I DEFIZITVERFAHREN 
7 IN KÜRZE Rentenanstalt-Beteiligung drückt auf ZKB-Gewinn ZÜRICH - Die Zürcher .Kantonalbank (ZKB) muss ihre Beteiligung an der Renten- . anstalt um 180 Millionen Franken . abschreiben. In'der Rechnung 2002 resul­ tiert dadurch ein Einbruch des Konzernge­ winns um 41 Prozent .auf J99 Millionen Franken* wie die ZKB. am Dienstag mitteil­ te. Bruttogewinn und Bilanzsumme stiegen dagegen an. Die Aktie der Rentenanstalt/. Swiss Life verlor im vergangenen Jahr rund . 85 Prozent ihres Wertes. Die Zürcher Kan­ tonalbank, die am grössten Schweizer . Lebensvcrsicherer eine-Beteiligung von 2,5 . Prozent hält, musste deshalb in ihren. Büchern eine Bewertungskorrektur von' 180.'. Millionen Franken vornehmen. Nach 339 Millionen Franken im Jahr 2001 weist die. . Ziirchcf Staatsbank lur das vergangene Jahr . nun noch einen Konzerngewinn von 199 Millionen Franken aus. Gegenläufig zum Reinertrag stieg der Bruttogewinn im Vor- jahresvcrgleich um 4.9 Prozent.auf 588 Mil­ lionen Franken. Angesichts des äusserst, anspruchsvollen Marktumfeldes sei dies ein zufrieden stellendes Ergebnis, hiess es in der Mitteilung. Nach drei Quartalen lag der Bruttogewinn allerdings noch um 11,4 Pro­ zent über dem Vorjahre'sstand. Neues Zürcher Flughafendock am 1. September in Betrieb KLOTEN - Das neue Dock Midfield des Flughafens Zürich-Kloten geht am kom­ menden l ...September in Betrieb. Gleichen­ tags werden die umstrittenen neuen Lande­ gebühren in Kraft gesetzt, wie die Unique Flughafen Zürich AG am Dienstag bekannt gab. Die Gebühren betragen künftig 36 •. Franken je abfliegenden Lokalpassagier und 20 Franken je abfliegenden Transitpassa- gicr. Ursprünglich hätten die Gebühren bereits ab Ende März gelten sollen, .doch . koppelte das Bundesamt für Zivilluftfahrt den Zeitpunkt der In-Kraft-Setzung mit jenem der In-Betrieb-Nahme des neuen Docks. Dieses wird gemäss Mitteilung in Dock E umbenannt. Ebenfalls am I. Scp- . tember werden die so genannte Skymetro, die neue Einreise-- und die neue Gepäckan- ' nahmehalle eröffnet. Im Dock E entstehen gemäss den Angaben 80 neue Arbeitsplätze; die Betriebskosten belaufen sich auf monat­ lich ein bis zwei Millionen Franken. Bereits am 27. März Findet die Eröffnung eines ersten Teils des landseitigen Airport-Shop­ ping-Centers mit 27 Check-in-Schaltern über, den .Bahngeleisen des Flughafenbahn­ hofs statt. Schweiz hat kein Interesse an Euro-Einführung LAUSANNE - Die Einführung des Euro in der "Schweiz liegt laut- SNBT Direktoriumspräsident Jean-Pierre. Roth 7,urZeit nicht im Interesse des Landes. Die Schweiz verlöre damit zwei ihrer Haupt­ vorteile: Ihre tiefen Zinsen und die niedri­ ge Inflation. Solange die Schweiz der Euro-Zone nicht beitrete, werde ein deutli- • eher Zinsunterschied zwischen der Schweiz und den zwölf Ländern bestehen bleiben. Gegenwärtig liegt er bei zwei Pro­ zent, wie Roth in einem Vortrag an der Handelshochschule (HEC) der Universität Lausanne sagte. DerUnterschied würde sogar noch grös­ ser, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) eine höhere Teuerungsrate akzeptie­ ren würde, sagte Roth gemäss Redetext. Ihr Ziel einer mittleren Teuerung von maximal 2 Prozent erreicht die EZB gegenwärtig nicht. Bei einem Beitritt ins Euroland müs- ;1 ste die Schweiz kurzfristig mit einem Defla- tions-Schock 
rechnen, sagte Roth. Konsum und Investitionen würden abnehmen. Die I Produktionskosten hingegen würden wegen . der deutlich höheren Finanzierungskosten : zunehmen. 
Grosser Verlust in Sicht Credit Suisse Group erwartet ein Minus von 3,4 Milliarden Franken ZÜRICH - Die Credit. Suisse Group (CSG), der zweitgrösste Schweizer Finanzkonzern, erwartet für 2002 mit 3,4 Milli­ arden Franken den grössten Verlust ihrer Geschichte. Als Gründe wurden am Dienstag Aufwendungen für US-Prozes­ se, Verluste und Restrukturie- rungen genannt. Der Abschluss war mit einem vor­ aussichtlichen Verlust von einer Milliarde Franken auch.im vierten Quartal tief rot, wie die CSG in Zürich mitteilte. Bereits dieses Jahr . will die CSG wieder schwarze Zahlen schreiben, wie Finanzchef-' Phil Ryan versicherte. Die Versi- cherungstochter Winterthur. habe dies bereits im letzten Quartal 2002 . erreicht, sie soll laut Ryan Vorerst- im CSG-Vcrbund bleiben. Letzt­ mals hatte die CSG für 199.6 rote ' Zahlen ausgewiesen. Damals rissen Restrukturierungen und Altlas-' terisanierurigen : 
im Kreditgeschäft ein Zwei-Milliarden-Loch in die Kasse. Der erwartete Rekordverlust geht unter anderem auf zusätzliche Auf- • Wendungen 
von 450. Millionen Dollar (umgerechnet 702 
Millio­nte 
Credit Suisse Group erwartet für das Jahr 2002 den grössten Verlust ihrer Geschichte. ncri Franken) vor Steuern bei der Investmentbank Credit Suisse First Boston (CS FB) für Rechtsstreitig­ keiten zurück. Es geht unter ande­ rem um die Unabhängigkeit von Finanzanalysten, Zuteilungsprakti­ken 
bei Börsengängen und die Enron-Pleite. Schon früher waren 150 Millionen Dollar (234 Millio­ nen Franken), für eine Grundsatz­ vereinbarung mit US-Regulatoren aufgewendet worden. Der von 
CSFB bereits angekündigte Verlust von-250 Millionen Dollar (390 Millionen Franken) nach. Steuern aus dem Verkauf von Pershing an die Bank * of' New .York wird im vierten Quartal 2002 verbucht. Markant höherer Auftragseingang bei Saurer Umsatzplus beim Arboner Maschinenbauer - 150-Jahr-Jubjläum ARB0N - Der Arboner Maschi­ nenbauer Saurer spürt Auf­ wind. Bei einem leichten Umsatzplus stieg der Auftrags­ eingang im vergangenen. Jahr um einen Fünftel auf 2,620 Mil­ liarden Franken, wie Saurer mitteilte. Im 150-Jahre- Jubiläüm sind die Werke damit gut ausgelastet. Die Gewinn­ prognose wurde bestätigt. Nach einem Umsatzrückgang in den ersten acht Monaten ist Saurer im dritten Trimester 2002 auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Der Konzernumsatz stieg im Ver­ gleich zum Vorjahr um drei Prozent' auf 2,480 Milliarden Franken. Der" Auftragseingang lag sogar um 20 
Der Arboner Maschinenbauer Saurer befindet sich im Aufwind. Prozent über dem Vorjahr. Grund . rell bedingte Wachstum im Textil- " für den Anstieg sei das konjunktu- maschinengeschäft in Asien sowie 
die erstmalige Vollkonsolidierung der Akquisitionen in der Antriebs­ technologie. Beim Ertrag wurden auf Anfrage «deutlich. schwarze Zahlen» in Aussicht gestellt, präzi­ se Angaben folgen aber erst an der Bilanzmedienkonferenz am 20. März. Im Vorjahr hatte in der Kon­ zernkasse ein Loch von 74 Mio Franken geklafft. Die beiden Berei­ che Textilmaschinen und Kompo­ nenten entwickelten sich unter- . schiedlich. Beide verzeichnen zwar rund 20 Prozent mehr Aufträge, beim Umsatz stagnjerte der Textil- bereich aber bei 1,773 Mrd. Fran­ ken, während das Komponentenge­ schäft vor allem dank Akquisitio­ nen um 16 Prozent zulegte. Defizitverfahren gegen Deutschland EU-Finanzminister schicken zudem Blauen Brief nach Paris BRÜSSEL - Die EU-Finanzminis- - ter haben am Dienstag das Defizit-Strafverfahren gegen Deutschland wegen der hohen Neuverschuldung im Jahr 2002. bestätigt. Frankreich schickten sie als erstem EU-Land eine Defizit-Frühwarnung, Blauer Brief genannt. Dje Minister schlössen in einer Erklärung nicht aus, dass das deut­ sche Defizit auch in diesem Jahr über der Obergrenze des Euro- Sta- bilitätspakts von drei Prozent des • Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegen könnte. Deutschland ist nach Por­ tugal das zweite EU-Land, das mit einem Defizit-Verfahren konfron­ tiert ist. Das deutsche Budgetdefi- • zit hatte im vergangenen Jahr 3,75 Prozent des BIP erreicht. In dem Defizitverfahren drohen in letzter Konsequenz milliardenhohe Stra- . fen. Derzeit ist es laut Diplomaten 
aber zu früh, über solche Sanktio­ nen zu sprechen. Frankreich ent­ hielt sich in Brüssel bei der Abstimmung über den Blauen Brief an Paris, berichteten Diplo­ maten um Rande der Konferenz. Für Frankreich erwartet die EU- Kommission in diesem Jahr ein 
- Besorgter Finanzminister Hans Eichel: Defizitverfahren gegen Deutschland. 
Defizit von 2,9 Prozent des Brut­ toinlandsprodukts nach 2,1. Prozent 2002. Der französische Finanzminister Francis Mer hatte sich zuvor gegen die Verpflichtung zum Budgetaus­ gleich bis 2006 gewehrt. Paris hatte. den Ausgleich erst 2007 vorgese­ hen. Frankreich wollte auch nicht der Aufforderung zustimmen, das konjunkturbereinigte pefizit schon von diesem Jahr an urti mindestens 0,5 Prozentpunkte zurückzuführen. Der Blaue Brief als Frtlhwamiing ist nicht mit Sanktionen verbunden. Falls 
Frankreich beim Defizit die Obergrenze von drei Prozent vom BIP überschreitet, drohtwie im Fall Deutschlands — ein Defizit- Strafverfahren. Die Minister nah­ men auch die Empfehlungen der EU-Kommission zur Bekämpfung des hohen Defizits im deutschen Staatsbudget an. 
• • Ol immer teurer WIEN - Der Ölpreis hat ange­ sichts anhaltender Kriegsängste und des Streiks in Venezuela ein neues -Zwei-Jahres-Hoch erreicht: In London wurden am Dienstag für ein Barrel der Nordseequalität Brent 31,21 Dollar gezahlt, in New York wurden im elektronischen vorbörslichen Handel 34,52 Dollar für ein Barrel fällig. Der Preis des OPEC-Öls stieg auf 32,21 Dollar. ANZEIGE PanAlpina Sieav Alpina V Preise vom 21. Januar 2003 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: . € 43.58 Rücknahmepreis: € 42.73 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 41.82 Rücknahmepreis: € 41.00 Zahlstelle in Liechtenstein: • Swlsslirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61 .Postlach, FL-9490 Vaduz
	        

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