Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 21. JUNI 2003 VOLKS I l/k II TIID LIEDERABEND BLATT 
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13 I M ACH RICHTEN Kunst zum Nachdenken BAD RAGAZ - Mitten auf der Bahnhof­ strasse steht man plötzlich vor einer Skulp­ tur. Nichts Besonderes oder doch - ein Kunstwerk, das uns etwas zu sagen hat. Kunst ist nicht immer nur schön anzusehen. Der Schweizer Künstler Ccmal Akkaya aus Sargans sieht Kunst als Ausdrucksform sei­ ner Visionen, Traume, Ängste und Freuden. «Wir Menschen jeglichen Glaubens haben Platz auf dieser Welt - oder trotzdem wird im Namen von Ideologien und Religionen ge­ mordet und gestorben.» Ein Werk-gegen die Intoleranz, die überall in der Welt anzutref­ fen und zu verurteilen ist. Cemal Akkaya ist bildender Künstler - seine Werke sind in der Regel bildhaft schön und zeigen die Visionen einer besseren Zukunft. Doch gerade dieses Werk mit einer blutenden Erde lag ihm schon lange am Herzen. Er will auch in Zukunft immer wieder rütteln und appellieren an un­ seren Verstand, der dann brach liegt, wenn es um Dogmen geht. Ein Werk, das zum Nach­ denken anregt. Denn jede Veränderung geht von vielen Einzelnen aus. Jeder Einzelne ar­ beitet mit an unserer aller Zukunft. (Eing.) Die Symbole des Christentums, der Juden und des Islams bohren dicke Pfeile in eine blutende Erdkugel. Plattentaufe im Jugendtreff El Nino SCHAAN - Die einzige Liechtensteiner Hip-Hop-Crew «Iceslam» lädt zur Platten­ taufe ihrer «Spektrum EP» ein. Als Liveacts on stage: Iceslam, Gimma feat. DJ Chronex, Milchman and Guests, FLOWmotion- CLICK, DJ Fresh u.a. Die Plattentaufe findet am 28. Juni im.Jugendtreff El Nino (Resch) statt. Türöffnung ist um 17.57 Uhr. Der Ein­ tritt beträgt 7 Franken. Weitere Infos unter www.iceslam.com .  (Eing.) ANZEIGE Sclirinii/Liechtenstein ' Fr, 27./Sa, 28. 6., 
22 h, Museumsplatz Vaduz Opern-Air Mozartvideos aus dem Opernhaus Zürich Musikalische Leitung: Franz Weiser-Möst Am Freitag: «Die Zauberflöte» Am Samstag: «Die Entführung aus dem Serall» Eintritt frei, keine Reservierung nötlgl; ' ww.tak.II ... immer gut informiert! Vorverkauf Mo-fr, 10-12+15-18 Uhr Telefon (00423) 237 59 69 Fax (00423) 237 5 9 61 
Wenn höchste Kunst verzaubert Liederabend mit dem Bassbariton Robert Holl bei der Schubertiade SCHWARZENBERG - Welch eine Stimme, welch eine Ausdrucks­ kraft, die besonders bei den hochromantischen Liedern Schuberts, die der Bassbariton Robert Holl unter dem Titel «Das Leben - eine Wanderschaft» zu­ sammenstellte, zur Geltung ka­ men. • Berolf Häuser Robert Holls Vorliebe gilt dem deutschen Liedgesang, besonders Schubert. Holl verschmilzt mit den Liedern, ist temperamentvoller Dramatiker, ohne zu übertreiben, gefühlvoll Leidender, ohne zu emo­ tional zu werden, schafft ideale Verbindungen von Text und Melo­ die. Die vielleicht kitschig erschei-. nenden Texte verwandelt er ins Na­ türliche, verzaubert Kitsch zu Kunst, ohne zu Protzen mit seiner nuancenreichen Stimme, die in al­ len Lagen sowohl Forcieren, wie auch lyrisches Aufblühen erlaubt. Der manchmal nasale Ansatz ver­ stärkt seine Identifizierung mit die­ sen romantischen Leidensgeschich­ ten voll Schmerz und Verzweif­ lung. Rudolf Jansen begleitete am Flügel äusserst feinfühlig, schuf fi­ ligrane Linien, war ebenbürtiger Partner. Verzweiflung und Hoffnung Wie wohl immer, spricht einen das besonders an, womit mah sich selbst beschäftigt. Deshalb soll hier, stellvertretend für die 15 Lie­ der, die Robert Holl sang, eines stehen: «Der Wanderer», nach 
ei-Der 
Bassbariton Robert Holl, gefragter und erfolgreicher Konzertsänger, vor allem aber Interpret von Schubert- Liedern, begeisterte bei der Schubertiade. nem Gedicht von Schmidt von Lü­ beck. «Ich komme vom Gebirge her, es dampft das Tal, es braust das Meer» (unglaublich, in wel­ chen Tiefen Holl noch Schönheit beschwört). «Ich wandle still, bin wenig froh, und immer fragt der Seufzer: wo?» (welche Weichheit, auch in grössten Höhen). «Die Sonne dünkt mich hier so kalt, die Blüte welk, das Leben alt, 
- und, was sie reden, leerer Schall, ich bin 
ein Fremdling überall. Wo bist du, mein geliebtes Land?» (wieder diese raumfüllende Tiefe). «Ge­ sucht, geahnt und nie gekannt» (Verzweiflung wird deutlich mit entsetzlicher Leere der Stimme). «Das Land, das Land, so hoff­ nungsgrün, das Land, wo meine Rosen blühn, wo meine Freunde wandelnd gehen, wo meine Toten auferstehn, das Land, das meine Sprache spricht, o Land, wo bist 
du?» (mit welcher Innigkeit er die­ se Sehnsucht lebendig macht). «Ich wandle still, bin wenig froh, und immer fragt der Seufzer - wo?» (kaum zu glauben, wie Holl schier endlos dieses «wo» in klar­ ster Höhe weiterklingen lässt). «Im Geisterhauch tönt's mir zurück: Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück» 
(und in diesem letzten Wort vereint Holl grandios Ver­ zweiflung und Hoffnung). Vielseitiger Spielplan Der neue Spielplan des Theaters am Kirchplatz SCHAAN - Durch die fortgesetz­ te grosszügige Unterstützung von vielen Seiten kann das TaK in der Spielzeit 2003/2004 ei­ nen vielseitigen Spielplan bie­ ten mit zwei Eigenproduktionen und zahlreichen Gastspielen im Schauspiel, attraktiven Konzer­ ten, ein umfangreiches Pro­ gramm für Kinder und Jugendli­ che sowie die «TaKsachen. «Berolf Hausa r Eine der wichtigsten Entwicklun­ gen der letzten Wochen sei, so .In­ tendant Georg Rootering bei der Medieninformation, dass das TaK mit der Regierung zu einer Über­ einkunft finden konnte, den sehr ambitionierten Bereich im Kinder- und Jugendtheater weiter zu unter­ stützen. Jugendarbeit Georg Biedermann, Leiter des Kinder- und Jugendtheaters, schil­ derte die Nachwuchsförderung in der Theaterarbeit, die sich in ver­ schiedene Altersgruppen gliedert: die Kindertheaterwerkstatt, der Ju­ gendtheaterclub für 12 bis 16-Jäh­ rige und das U 21-Projekt für 17 bis 21-Jährige. Sie können in Jugend­ spielclubs, von Theaterpädagogen geleitete Kurse besuchen, um an­ schliessend mit einer Produktion auf die Bühne zu gehen. Daran schliesst sich das Erwachsenen- Amateurtheater «Karussell» an. Wie beim Erwachsenentheater auch, hat das Jugendtheater kein ei­ genes Ensemble, ist also, neben den Eigenproduktionen, ein Gastspiel­ betrieb, bei dem alle Sparten ver-«Die 
Bakchen» inszenieren. Damit ist die Euripides-Trilogie, nach Herakles und Hekabe vollständig. Auch der Konzertbereich zeigt Higlights mit z. B. dem SOL (mit Jürg Hanselmann), dem Rheinber­ ger-Chor, Maxim Vengerov, dem Chamber Orchestra of Europe (mit 
Murray Perahia), das London Phil- harmonia Orchestra, Lcs Arts Flo- rissants, das SWF-Sinfonieorches- ter, das Russische Nationalorches­ ter (mit Mikhail Pletnev) und II Giardino Armonico. Auch die Rei­ he der Podiumskonzerte wird fort­ gesetzt. ANZEIGE TaK-Intendant Georg Rootering In­ formierte Uber die neue Spielzeit 2003/2004. treten sind: Schauspiel, Tanz, Mu­ sik, so genannte Kleinkunst, Le­ sungen. Dabei werden zwei Aufga­ ben verfolgt: Vorstellungen für Pu­ blikum und 
für den Schulbereich, vom Kindergarten bis zur Gymna­ sialstufe. Die Schwerpunkte Mit «Glückliche Tage» von Becke« in der Inszenierung von Pe­ ter Brook, findet am 18. September der Auftakt im Schauspielbereich statt. Von Thomas Bernhard gibt es im Januar 2004 den «Der Theater­ macher» mit dem Thdatre National du Luxembourg und den Ruhrfest­ spielen Recklinghausen. Der Schauspielbereich bringt ausser­ dem Stücke von Ödön von Hor- vath, Shakespeare, Hugo von Hof­ mannsthal und Lessing. Als Eigen­ produktion wird Georg Rootering 
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Besichtigung: 18. Juni - 25. Juni 2003 täglich von 10-18 Uhr auch Sonntag u. Feiertag Versteigerung: 27. und 28. Juni 2003 Reich bebilderter Farbkatalog. 
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