Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 13. JUNI 2003 VOLKS I I A iyinTÄfi 
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5 LANDTAG LGV: Gut gewirtschaftet VADUZ - «Der Erfolg der Liechtensteini­ schen Gasversorgung beruht auf einer soliden Geschäftstätigkeit, dem Erschliesscn neuer Anwendungsbereiche und neuer Gcschüfts- felder, gepaart mit einer schlanken Organisa­ tion 
und damit einer kostengünstigen Struk­ tur», lobte Markus Büchel. Diese Leitlinien hätten es der LGV in den letzten Jahren er­ möglicht, in einem hart umkämpften Wärme- markt 
wettbewerbsfähig zu sein. Dies ist auch positiv für die Umwelt, denn Gasheizungen sowie gasbetriebene Fahrzeuge verursachen wesentlich geringere Emissionen als Ölhei­ zungen oder benzinbetriebene Autos. Geschäftsbericht Das Umlaufvermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0.442 Mio. Franken, das An­ lagevermögen um 1.125 Mio. Franken redu­ ziert. Die Verbindlichkeiten haben um 2.581 Mio. Franken abgenommen. Die Investitio­ nen bcliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf 2.197 Mio. Franken. Der ausgewiesene Cashflow beträgt für das Jahr 2002 4.336 Mio. Franken. Der ausgewiesene Reinge­ winn von 1014 136.43 Franken wird aus­ schliesslich zur teilweisen Deckung des Ver- lustvortrages verwendet. (dorn) Stromschnellen im Jahr 2002 VADUZ - Obwohl das Jahr 2002 für die Liechtensteinischen Kraftwerke voller Tur­ bulenzen, wichtiger Entscheidungen und grosser Veränderungen war, waren die Abge­ ordneten mit dem Geschäftsbericht 2002 zu­ frieden und genehmigten ihn einhellig. «Die LKW haben ihren gesetzlichen Auftrag voll- umfänglich erfüllt», so Jürgen Zech (FBP). Bei einer Zunahme des Stromverbrauches im Jahre 2002 von 1,7 Prozent lag der Ge­ samtumsatz ohne ausserordentliche Erträge mit 68,5 Millionen Franken um 3,6 Prozent über den Vorjahreszahlen. Auch der Energie­ gewinn entwickelte sich mit einer Zunahme von 1,5 Millionen positiv, so wie auch der Bruttogewinn, der 1,7 Millionen Franken hö­ her als im Vorjahr ausfiel. Allerdings hat sich der Reingewinn mit 0,7 Millionen gegenüber dem Vorjahr halbiert. Belastend wirkt auf der Jahresrechnung die Bildung von Rückstel­ lungen über 7,6 Millionen und eine ausseror­ dentliche Abschreibung der verbleibenden Beteiligung an der Lie-Comtel AG von 2 Millionen Franken. Jürgen Zech bemerkte an dieser Stelle, dass es richtig, ja sogar aller­ höchste Zeit gewesen sei, das Projekt Silie- con zu begraben und die Lie-Comtel in die LKW zu integrieren. Er hoffte, dass die «Episode Lie-Comtel» in Zukunft mit positi­ ven Zahlen im Geschäftsbericht der LKW . von sich reden mache. (dorn) Abbau von Altlasten VADUZ - «Teils haben sich im Amt befind­ liche Richter noch immer mit den Altlasten ihrer Vorgängerkollegen zu befassen. Es ist zu hoffen, dass diese Altkaten im neuen Jahr endlich abgeschlossen und im wahrsten Sin­ ne ad acta gelelit werden können», so Rena­ te Wohlwend (FBP) zum Bericht über die Jus- tizpflege, der vom Landtag einhellig geneh­ migt wurde. Im neuen Jahr erhöhe sich die Zahl der Landrichter auf 14 und so dürfe man zuversichtlich sein, dass ein so grosses Kollegium in der Lage sein werde, die lau­ fend anfallenden Geschäfte zu erledigen, so Renate Wohlwend weiter. (dorn) 
100-Millionen-Experiment Regierung informierte Landtag über dieTelefonie-Kurskorrektur VADUZ - Das von der letzten Re­ gierung gewählte Telefonie-Ex- periment hat neben viel Ärger vor allem Kosten von gegen 100 Mio. Franken hervorgerufen. Regierungschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck konnte nun den Landtag über die Telefonie- Kurskorrektur informieren. »Martin Frömmel t Ende letzter Woche haben Regierung und Swisscom bekannt gegeben, dass nach eingehenden Abklärungen die Fusion der 
LTN und der Telecom FL als optimale Zukunfts-Lösung für den leidgeprüften liechtensteini­ schen Tclefonicmarkt erachtet wird. Aus diesem Anlass informierte Rita Kieber-Beck den Landtag über die wesentlichsten Punkte. Die Opposi-. tion, die sonst gerne davon spricht, dass die Regierung nicht informiere, fand jedoch auch hier wieder Kritik. VU-Fraktionssprecher Peter Spren­ ger sprach gür von einer Zumutung, weil der Landtag dazu im Vorfeld nichts Schriftliches erhalten habe. Nur ein Kopfschütteln hatte dafür Adrian Haslcr (FBP) übrig. Fazit: Wenn die Regierung informiert, ist es nicht recht, wenn die Regierung nicht informiert, auch nicht... Wie Rita Kieber-Beck ausführte, hat die Regierung unmittelbar nach Amtsantritt 
festgestellt, dass das 1997 eingeführte Telefoniekon- strukt den Ansprüchen der Bevöl­ kerung nie gerecht werden konnte. 100 Millionen Franken... Die Regierungschef-Stellvertreter rin nannte auch konkrete Zahlen: Während zu Monopolzciten jährlich bis zu 10 Mio. Franken erwirtschaf­ tet wurden, hat das von der Vorgiin- gerregierung gewählte Konstrukt Kosten von rund 100 Mio. Franken generiert: 5 Mio. für Beratungskos- ten, 40 Mio. für die LTNrGründung, 
Blickt der Telefonle-Zukunft nun zuversichtlich entgegen: Regierungs- clief-Stelluertreterln Rita Kieber-Beck. bis zu 2 Mio. für operative Rcstruk- turierung der LTN, 10 Mio. für LTN-Abschreibung, 2,5 Mio. für Analyse, 25 Mio. für Rückerstattung Kaufpreis LTN und 15 
Mio. für ent­ gangene Gewinne (1998 - 2002 je­ weils 3 Mio. pro Jahr). Dreistufige Restnikturierung Wie die Ressortinhaberin sagte, hat sich die Regierung für eine drei­ stufige Restrukturierung entschie­ den. Nach der Analyse wurde in der zweiten Phase vor allem die LTN restrukturiert. Mit Erfolg: Alleine. 2001 konnten Kosteneinsparungen von 2,9 Mio. Franken erzielt wer­ den, langfristig sollen sich die Kos­ teneinsparungen jährlich in Höhe 
von 1,8 Mio. Franken auswirken. Im August 2001 war eine eventuel­ le Zahlungsunfähigkeit der LTN durchaus ein realistisches Szenario. Inzwischen konnte die LTN ihren Kredit , bei der Landeskasse von 11,7 auf 8,2 Mio. Franken reduzie­ ren. Trotz hohen Restrukturierungs- kosten konnte die LTN im Jahre 2002 wieder schwarze Zahlen schreiben. Rita Kieber-Beck: «Dies beweist mit aller Deutlichkeit, dass die Anstrengungen von Regierung und LTN der letzten beiden Jahre Fnichte zu tragen beginnen.» Fusion als optimale Lösung In der dritten Phase soll nun das Gesamtkonzept umgesetzt werden 
und dazu gehört vor allem die Fu-. sion von LTN und Telecom FL. Swisscom bleibt Partner Die Regierungschef-Stellvertre­ terin nahm schliesslich auch zu' Aussagen Stellung, die der VU- Parlamentarier Alexander Marxer kürzlich gegenüber Radio L ge­ macht hat. Entgegen seinen Be­ hauptungen habe die Regierung in ihrem 10-Punkte-Sofortprogramm nicht von einem «zurück zur Swiss­ com», sondern ganz bewusst von einer Partnerschaft gesprochen. Die Ausgestaltung der Partnerschaft ha­ be man aber bewusst offen gelas­ sen. Rita Kieber-Beck: «Die Regie­ rung dankt der Swisscom für die Bereitschaft, sich auch zukünftig als kompetenter Vertragspartner weiterhin in Liechtenstein zu enga­ gieren.» Kein Kurswechsel Alexander Marxer wollte gegen­ über Radio L auch einen Kurs­ wechsel der Regierung erkannt ha­ ben und behauptete, die Regierung gehe nun hin zu dem, «was die VU eigentlich vorgesehen hatte». Sie sei über solche Aussagen sehr über­ rascht, denn das jetzt geplante Kon­ strukt unterscheide sich in wesent­ lichen Punkten vom Set-Up der Vorgängerregierung, bemerkte Rita Kieber-Beck dazu, denn: Die Wert- schöpfungskette wird zusammen­ geführt, die Endkunden erhalten ei­ nen zentralen Ansprechpartner, der Staat übernimmt die Verantwortung für jene Aufgaben, die zur langfris­ tigen Sicherung der Grundversor­ gung und des Service Public nötig sind, der Staat verfolgt keinen An­ satz von sich gegenseitig konkur­ renzierenden Systemen und der Staat plant keine Privatisierung der LTN in dem Stil, wie sie von der Vorgängerregierung vorgesehen war. Schluss mit der Papierwirtschaft Grundbuchführung wird auf EDV umgestellt - Landtag ist prinzipiell dafür VADUZ - In erster Lesung wur­ de gestern im Landtag die Ab­ änderung des Sachenrechts be­ handelt. Eine Abänderung, die das liechtensteinische Grund­ buchwesen auf elektronische Fiisse stellen soll. In der Dis­ kussion zeigten sich sämtliche Fraktion erfreut über die zu er­ wartende Modernisierung des Grundbuchwesens. «Woltnann Zedine r «Es ist Zeit für eine Modernisie­ rung der Grundbuchführung.» Mit diesen Worten brachte es gestern der VU-Abgeordnete auf den Punkt: Papier ist zwar geduldig, aber nun hat die gute alte, alte Sei­te 
im Grundbuch ausgedient. In Zukunft soll eine moderne EDV- Lösung für neue Effizienz und Per­ sonal* sowie Kostenersparnis im Grundbuchwesen sorgen. Aber nicht nur der Trend zur elektronischen Datenverarbeitung in der Verwaltung, sondern auch handfeste «mechanische» Proble­ me lassen die EDV-Lösung unver­ meidlich erscheinen. Zum Teil lei­ det 
das Grundbuchwesen in Liech­ tenstein nämlich am schlechten Zu­ stand der Bücher und der er­ schwerten Lesbarkeit von älteren Einträgen. Einige Abgeordneten wollten ges­ tern im Landtag von der zuständi­ gen Regierungsrätin Rita Kieber- Beck wissen, wie es angesichts des 
neuen EDV-Systems mit dem heik­ len Thema Datenschutz aussieht. Kieber Beck stellte fest, dass be­ rechtigte Bedenken betreffend des Datenschutzes mehrheitlich ausge­ räumt werden konnten. So wird es jn Liechtenstein auch keinen On­ lineauftritt des Grundbuchs geben, wie es zum Beispiel in Österreich der Fall ist. Zudem hätten Personen nur im Einzelfall Zugriff auf Daten und auch nur dann, wenn sie ein berechtigtes Interesse vorweisen können, stellte Regierungschef- Stellvertreterin Rita Kieber Beck gestern klar. Testfall Eschen, Ruggell, Balzers Wird der Umstieg auf EDV frik­ tionsfrei verlaufen/XKler ist mit 
Problemen zu rechnen? Bereits im März wurde dem Grundbuch- und Offentlichkeitsregisteramt die Er­ mächtigung eingeräumt, das Grundbuch in den Gemeinden Eschen, Ruggell und Balzers ver­ suchsweise elektronisch einzufüh­ ren. Im Zuge dieser «Probefahrt» konnten laut Regierungsvorlage ei' nige «Kinderkrankheiten» behoben werden. 
Somit kann davon ausge­ gangen werden, dass die Einfüh­ rung dör grundbuch-spezifischen Software mit dem Namen «Terris» ausreichend getestet wurde. Jene, die also nach dem Start des liechtensteinischen EDV-Grund- buchs mit der Software arbeiten müssen, betreten daher auf keinen Fall «terris incognita». ANZEIGE Griass di Tirol - Die Lederhosenparty Samstag, 14. Juni 200 3. auf dem Rathausplatz Vaduz 10.30 Uhr - Frühschoppen mit dem Auner Alpenspektakel 14 uhr - Modeschau der Firma Exatmo Mode enrachtenmode ganz anders) anschliessender Ausklang mit Musik Martin Real kocht Tiroler Spezialitäten
	        

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