Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 10. JUNI 2003 
SSÄ? ISPORT 10. KLEINSTAATENSPIELE IN MALTA 
15 IMPRESSIONEN 
Analyse schon gestartet LOSV-Präsident Leo Kranz über die abgelaufenen Kleinstaatenspiele in Malta MALTA - LOSV-Präsident Leo Kranz hat eine mit Terminen vollgepackte Woche hinter sichl Im Volksblatt-Interview zieht er Bilanz über die Kleinstaaten­ spiele in Malta und wirft einen Blick in die Zukunft. «Robert Briistle. Malt a Volksblatt: Herr Kranz, die Kleinstaatenspiele in Malta sind am Samstag zu Ende gegangen. Wie lautet Ihr Resümee? Leo Kranz: Wir sind mit sport­ lichen und auch organisatorischen Zielsetzungen nach Malta gereist. Die sportliche Zielsetzung lautete sieben bis acht Medaillen, erreicht haben wir fünf. Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass im Judo (für Stefan Albicker, Anm. d. Red.) sieben Sekunden gefehlt ha­ ben und sich im Tennis-Doppel der Tiebreak zu unseren Ungunsten entschieden hat. Klar ist aber auch, dass wir im Schiessen und in der Leichtathletik eine Medaille erwar­ tet haben, 
was wir beides nicht ge­ schafft haben. Von den Medaillen her sind die Erwartungen nicht er­ füllt worden. Vom Organisatori­ schen her haben wir sicher eine Medaille 
vvrdient. Es war faszinie­ rend, was wir gezeigt haben und wie alles abgelaufen ist. Wir haben sehr grossen Wert auf Teamgeist gelegt, sei es mit dem Medical Team oder auch die gegenseitige Unterstützung untereinander. Was hier geleistet wurde, ist mehr als grossartig. VON DEN MEDAIL­ LEN HER SIND DIE ERWARTUNGEN NICHT ERFÜLLT WORDEN Wie werden die Spiele seitens des LOSV analysiert, oder ist das den Verbänden vorbehalten oder sind beide Seiten dafür zustän­ dig? Die Spiele werden gemeinsam analysiert. Wir haben bereits vor ei­ nigen Tagen einen vorbereiteten Fragebogen an alle Athleten ver­ teilt, welchen sie bis zur Heimreise abgeben mussten. Am Samstag ha­ ben wir mit den Coachs, deren Ath­ leten im Pre-Olympic-Team dabei sind, zwei Sitzungen abgehalten. Am Sonntagmorgen hatten wir be­ reits wieder eine Sitzung mit den Vorstands-Mitgliedern Rolando Ospelt und Johannes Wohlwend, denn wir sind bereits dabei, die nächsten Schritte vorzubereiten. Eines ist klar: Nach den Spielen ist vor den Spielen. 
Was war das Positive und was hat in Malta nicht funktioniert? Das Positive war die Tatsache, dass bei unserer Delegation klar rü- bergekommen ist, dass man sich in einem anderen Land anpassen muss. Man hat gesehen, dass das Transportsystem nicht so funktio­ niert, wie es das bei uns tut, und es gab andere organisatorische Man-, gel. Wir haben die Sportler aber auf diese Probleme vorbereitet. Solche Spiele haben auch den Zweck der Völkerverbindung. Hat ein solcher stattgefunden? Absolut. Die Aussagen, die mir gegenüber gcmacht worden sind - und ich habe wirklich versucht auf allen Sportstätten zu sein und habe "dementsprechend viele Leute ge­ troffen - haben gezeigt, dass Liech­ tenstein sehr positiv aufgefallen ist. Die Verbindungen zu den anderen Nationen war in grossem Masse da. Vorteilhaft war natürlich, dass bis auf eine Mannschaft alle Delegatio­ nen in einem Hotel untergebracht wurden. Beeindruckend war -, wie schon bei den Spielen zuvor dass viele FL-Athleten andere Sportarten besucht haben und unsere Sport­ ler anfeuerten. Genau auf das haben wir uns vor­ bereitet. Nur wenn eine gute Basis lind Unterstützung da ist, können die Athleten gute Leistungen brin­ gen. Wir sind das kleinste Team und brauchen jeden, der uns hilft. • An den fünf Medaillen haben alle von der Delegation auch ihren An­ teil. Es gab Sportarten, bei welchen in einzelnen Disziplinen nur drei Athleten am Start waren, wie beispielsweise im Judo bei Maik Schädler und Stefan Albicker. Sind hier Änderungen in Pla­ nung oder bleibt dieser Umstand bestehen? Ursprünglich hätten mehr am Start sein müssen, aber im Judo ist es bekanntlich so, dass es kurzfris­ tig zu Verletzungen kommen kann. Judo ist auch die einzige Sportart an den Kleinstaatenspielen, an welcher nur ein Athlet pro Nation und Ge­ wichtsklasse starten kann. Mindes­ tens vier Athleten müssen gemeldet sein, aber wenn sich nun noch einer verletzt, kann es passieren, dass nur drei Athleten teilnehmen. Wie gross ist das Interesse an den Kleinstaatenspielen zuhause in Liechtenstein? Vor allem wenn sie weiter weg stattfinden, so wie in Malta? Ich hoffe, dass die Kleinstaaten­ spiele gut aufgenommen wurden. Ich habe gesehen, dass wir mit der 
LOSV-Präsident Leo Kranz war unseren Sportler so nahe wie möglich. Sei es nun an Wettkämplen (oben), oder an Medailleniibergaben. anwesenden Presse ein topmoti- vjertes Team dabei hatten, welches jeden Tag schwitzte und an allen Sportstätten vor Ort war. Es wäre sehr wichtig, dass die Leute in Liechtenstein diesen Anlass auf­ nehmen und sehen, wie wertvoll die Kleinstaatenspiele für den Sport in Liechtenstein sind. Es hatte den Anschein, dass in Malta fünf Leo Kranz' unterwegs sind. Sie hatten viele Sitzungen, Medaillenübergaben und waren bei fast jeder Sportart lautstark anfeuernd und aufmunternd vor Ort. Wie haben Sie dies alles un­ ter einen Hut gebracht? Wenn das so ausgesehen hat, dann ist das für mich ein tolles Komplement, welches mich sehr freut. Ich bin natürlich begeistert von den Kleinstaatenspielen und weiss auch, wie wertvoll diese für uns sind. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir ein Team sein wol­ len. Ein Team bedeutet natürlich auch, dass der Präsident dazugehört und seinen Teil dazu beiträgt. 
Die Spiele 2011 werden in Liech­ tenstein stattfinden. Mit Leo Kranz als LOSV-Präsident? Oh, das ist noch so weit weg. Ich denke, darüber sollte man nicht sprechen. Entscheidend ist, dass man die ganzen Sachen in die rich­ tige Richtung anstösst. Wir wissen jetzt, dass die Spiele 2011 in Liech­ tenstein stattfinden werden. Wir können uns jetzt früh genug Gedan­ ken machen, was wir machen möchten und welche Sportarten ausgetragen werden. Aber jetzt schon zu sagen, welche Leute dann dabei sind, ist viel zu früh. Aber die Vorbereitungen für '2011 gedeihen zumindest schon im Kopf? Auf jeden Fall, denn das ist schliesslich unsere Aufgabe, für das sind wir eingesetzt worden. Die Vorbereitungen sind gedank­ lich im Gange und es gibt bereits einige Vorstellungen. Hierfür wer­ den aber noch viele andere, in ers­ ter Linie natürlich die Verbände, inkludiert. Medaillen- Übergabe MARSA - Einen grossen Moment halte Jirka Lokaj am vergangenen Samstag. Er durfte im Marsa Sports Complex die Bronzeme­ daille im Tennis-Einzelbewerb in Empfang nehmen. Gold ging an den haushohen Favoriten Gilles Müller, der im Halbfinale Lokaj aus dem Bewerb warf. Im Finale musste auch Müllers Landsmann Mike Scheidweiler die Dominanz von Profi Müller akzeptieren. Un­ ser Bild zeigt Medaillengewinner Jirka Lokaj, flankiert von Doppel- partrier Alex Risch (links) undTen- nis-Coach Jösy Banzer.
	        

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