Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 7. JUNI 2003 VOLKS I 
I MI A ivm TELEFONIE-LÖSUNG BLATT I I IMLMIML/ 
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3 WAS SAGT 
SWISSCOM? «Die beste Lösung für dieTelecom FL» VADUZ - Die neue liechtensteinische Te- lefonie-Lösung ist auch für die derzeiti­ ge Swisscom-Tochterflrma Telecom FL die beste Lösung, ist Adrian Bult, Swiss­ com CEO Fixnetz, überzeugt. • Martin Fromme » ' Volksblatt: Herr Bult, im Prinzip geht die Swisscom, und doch bleibt sie auf dem liechtensteinischen Markt, korrekt? Adrian Bult: Das kann man so sagen. Wir ziehen uns zwar von der unternehmerischen Verantwortung zurück, aber wir bieten für dieses neue fusionierte Unternehmen nach wie vor kommerzielle Leistungen an. Vor einem Jahr hat es aber eher so ausge­ sehen, also ob die Swisscom die Verant­ wortung für die Grundversorgung über­ nimmt... •Richtig. Die ursprüngliche Stossrichtung hat so ausgesehen, dass die Swisscom die Verantwortung für die Grundversorgung und die anderen Aktivitäten übernimmt. Wir ha­ ben im Verlauf dieses Prozesses dann aber gesehen, dass das aus verschiedenen Grün­ den. insbesondere von den rcgulatorischcn Rahmenbedingungen her, in dieser Form . nicht machbar ist. Wie sieht denn die zukünftige Partner­ schaft zwischen der Swisscom und dem Land aus? Die sieht genau gleich aus, wie sie in einem Telckommunikationsmarkt unter kommer­ ziellen Partnern aussieht. Es wird einen Ver­ trag geben, in dem festgelegt wird, welchc Leistungen wir diesem Unternehmen zu wel­ chem Preis offerieren respektive verkaufen. Was ist das wichtigste Merkmal des neuen , Telefoniekonstrukts? Das wichtigste Merkmal ist für mich, dass das Netz, der Betrieb sowie der Vertrieb und der Verkauf alles unter einem Dach zu­ sammengeführt sind. Teilen Sie die Überzeugung, dass am Schluss der Endkunde profitiert? Das hängt sehr stark davon ab, wie agil und gut dieses Unternehmen die Leistungen für den Endkunden erbringt. Das kann man nicht abschliessend beurteilen. Warum wir sagen, dass der Kunde im Vordergrund steht: Wir haben gesagt, dass wir für die Leistun­ gen, die wir innerhalb der Telecom FL er­ bringen, eine gute Übergangsfrist festlegen, damit es keine Probleme gibt. Schmerzt es Sie, wenn Sie Ihre «Tochter» in andere Hände geben oder erachten Sie eine Fusion als beste Lösung für die Tele­ com FL? Natürlich ist diese Fusion auch mit Ab­ schied verbunden. Ich persönlich bin über­ zeugt, dass das die beste Lösung ist, darum haben wir zu dieser Lösung auch Hand ge­ boten. Unter den gegebenen-Rahmenbedin­ gungen ist das eine sinnvolle Lösung. Warum ist der liechtensteinische Markt für die Swisscom interessant: Sie verzich­ ten ja auf einen Umsatz von gegen 50 Millionen Franken? Wir betreiben ja das Wiederverkaufsge­ schäft auch in der Schweiz'. Wir sind selbst­ verständlich interessiert, diese auch diesem Unternehmen anzubieten. Wir haben also klare kommerzielle Interessen. Warum war das 1997 von der damaligen Regierung gewählte Telcfoniekonstrukt aus Ihrer Sicht suboptimal? Weil man durch die Unterteilung der Wert­ schöpfungskette sehr viele Schnittstellen ge­ habt hat. Eine Schnittstelle birgt immer auch einen Aufwand und das hat sehr viel Auf­ wand generiert. Zudem sind Schnittstellen auch fehleranfällig. Schlussendlich ist es ^ auch eine ökonomische Frage: Kann man das Ganze integriert profitabler betrieben oder ist es getrennt effizient? Wir persönlich sind der Ansicht, dass man das integriert profitabler machen kann, als wenn das getrennt-wird. 
«Vorwärts mit Swisscom» Regierungschef-Stellvertreterin Rita KieberBeck zur neuenTelefonie-Lösung VADUZ - Die Katze ist aus dem Sack: Die Regierung plant, die Telefonie in Liechtenstein neu zu organisieren. Aus diesem Grund sollen die LTN und die Te­ lecom FL fusioniert werden. Ei­ ne liechtensteinische Lösung steht im Zentrum der Überle­ gungen, dennoch wird sich Swisscom weiterhin engagie­ ren. «Vorwärts mit Swisscom», freut sich Regierungschef-Stell­ vertreterin 
Rita Kleber-Deck. «Martin Frömmel t Volksblatt: Die Restrukturierung der Telefonie endet nun in einer so genannten «liechtensteini­ schen- Lösung»: Bleibt die im Volksmund bekannte Aussage «zurück zur Swisscom» nun auf der Strecke? Rita Kiebe.r-Beck: Es handelt sich tatsächlich um eine «liechten­ steinische Lösung», die nun voran­ getrieben wird. Swisscom ist aber weiterhin als kompetenter Vertrags- . partner an Bord. Swisscom war und ist der Wunschpartner der 
Rcgie- SWISSCOM IJLEIBT PARIN KR rung zur künftigen Sichcrstellung einer funktionierenden Grundver­ sorgung in der Telefonie. In Zu­ kunft wird eine fusionierte LTN und Telecom FL die Aufgaben der Grundversorgung wahrnehmen. Am Rande bemerkt: Wir arbeiten nach vorne und die Regierung übernimmt die Verantwortung zur Neugestaltung des Telefoniekon- struktes. Wir gehen also nicht «zu­ rück zur Swisscom», sondern unter liechtensteinischer Ägide «vor­ wärts mit Swisscom». «Vorwärts mit Swisscom»: wel­ che Rolle wird Swisscom in Zu­ kunft spielen? Swisscom ist in Zukunft - auch über ihre Tochtergesellschaft Tele­ com FL - nicht mehr zur Erbrin­ gung der Grundversorgung ver­ pflichtet. Diese Aufgabe wird nun mit der «liechtensteinischen Lö­ sung» wahrgenommen. Dennoch sind wir dankbar und glücklich, dass Swisscom weiterhin auf Basis kommerzieller Verträge in Liech­ tenstein tätig ist und Leistungen er­ bringen wird. Es ist nun eine Fusion der beiden Unternehmen LTN und Telecom 
Informierten gestern Uber die liechtensteinische Telefonie-Lösung (v.l.): Reglerungsmitarbeiter Martin Meyer, Regierungschef-Stellvertreterin Rita Kleber-Beck, Swisscom CEO Fixnetz Adrian Bult und Swlsscom-Projektlei- ter Dieter Brodbeck. FL geplant: Warum diese Unter- nehmenshochzeit? Wir sind nun so weit gekommen, dass die Telefonie-Lösung kom­ plett ist. Die Fusion zwischen LTN und Telecom FL ist aus verschiede­ nen 
Überlegungen die beste Lö­ sung: Wir können die Schnittstellen reduzieren - das Konstrukt wird Icichter. Des Weiteren können nun Synergien besser genutzt werden und wir erreichen qualitative 
Ver- DIE BESTE LÖSUNG besserungen. Auch im Bereich des Kundenscrvice wird es zu erheb­ lichen Optimierungen kommen. Insgesamt ergeben sich zahlreiche Vorteile für die liechtensteinischen Kundinnen und Kunden. Ganz grundsätzlich: Warum braucht Liechtenstein eine neue Ordnung in der Telefonie? Ich muss in aller Deutlichkeit be­ tonen, dass das im Jahre 1997 ge­ wählte Konstrukt leider versagt hat. Dies 
aus mehreren Gründen: Es gab zu viele Schnittstellen, ein fal­ scher Märktfokus wurde betrachtet. Ein weiterer wichtiger Faktor, wel­ cher die damals gewählte Lösung zum Scheitern brachte, war, dass 
sich die für die Grundversorgung zuständigen Unternehmen nicht im Sinne der Kundenfrcundlichkeit so­ lidarisch verhielten, sondern sich zu Lasten der Kunden konkurrier­ ten. In der Folge hat sowohl die Be­ völkerung, aber auch die Wirtschaft, das Vertrauen in die heimische Tele­ fonie verloren. Grosskunden sind abgewandert. Private und Kleinkun- den äusserten ihre Unzufriedenheit hauptsächlich in Reklamationen. Wir haben schnell erkannt, dass Handlungsbedarf besteht und uns für eine Problemanalyse und -besei- tigung entschieden, welche die Wur­ zel des Übels einschlösse Ist diese «liechtensteinische Lö­ sung» nun optimal für unser Land? Wir sind überzeugt, dass nun alle Faktoren, die für ein optimales Funktionieren sprechen, durch­ dacht und berücksichtigt sind. Das neue Konstrukt ist für 
Licchten- LÖSUNG FÜR LIECH­ TENSTEIN IDEAL stein ideal. Sollten weitere Opti­ mierungen noch mehr Vorteile brin­ gen können, werden wir diese Chancen nutzen. 
Im Mittelpunkt der Systemopti­ mierungen stehen die Kundinnen und Kunden, die täglich telefo­ nieren: Wo liegen die Vorteile für den Konsumenten? Die Vorteile der Kundinnen und Kunden liegen auf der Hand: Es gibt zahlreiche qualitative 
Verbes- VORTEILE FÜR DIE KUNDEN serungen wie beispielsweise die Zuordnung klarer Zuständigkeiten, die Problemlösung aus einer Hand, eine stärkere Kundennähe und ein optimierter Kundendienst, Nicht zu vergessen 
ist auch, dass eine fusio­ nierte LTN und Telecom FL attrak­ tive Produkte 
und Dienstleistungen für die. Kundinnen und Kunden ein­ facher vorantreiben können. Wie werden sich die Preise ent­ wickeln? Die Bündelung- der Ressourcen, welche wir vorantreiben wollen - aber auch ein vereinfachtes Kon­ strukt - bietet reelle Chancen für Kundenvorteile. Auch die positive Entwicklung der Preise steht und stand im Vordergrund der gesam­ ten Überlegungen im Verlauf der Restrukturierung der Telefonie. Liechtenstein-Slogan gesucht Stiftung Image Liechtenstein schreibt landesweiten Wettbewerb aus VADUZ - Die Stiftung Image Liechtenstein, in der sowohl die Regierung wie auch verschie­ dene VUirtschaftsverbände ver­ treten sind, hat einen landes­ weiten Wettbewerb ausge­ schrieben, um einen Slogan für das Kommunikationskonzept für das Fürstentum Liechten­ stein zu finden. Bis zum 30. Juni um 17 Uhr, gilt der Aufruf «Liechtenstein sucht ei­ nen Slogan. Machen Sie mit und gewinnen Sie ein Wochenende in Wien.» Der Slogan soll die Besonderhei­ ten der Identität Liechtensteins und seiner Einwohner zum Ausdruck bringen, die beim Leser möglichst 
ein Bild entstehen lassen. Dabei sollen die Einzigartigkeit des Lan­ des und seine Kernkompetenzen abstrakt zum Ausdruck kommen. Liechtenstein ist nicht nur ein di- versifizierter, hoch entwickelter Wirtschaftsstandort, sondern auch ein interessanter Bildungsstandort und ein Staat mit einem reichhalti­ gen kulturellen Leben. Attraktiver Siegerpreis Tcilnahmeberechtigt sind alle in Liechtenstein wohnhaften und/ oder arbeitenden Personen. Der Slogan kann in deutscher und eng­ lischer Sprache kreiert werden. Ei­ ne siebenköpfige Jury, die sich aus Mitgliedern der Stiftung Image 1 
Liechtenstein und einem externen Experten zusammensetzt, wird An­ fang September 2003 über den besten Titel entscheiden und bekannt geben, wer als Sieger zu zweit ein Wochenende in Wien, einschliess­ lich Empfang in der liechtensteini­ schen Botschaft, verbringen darf. Das Wochenende in Wien gibt Ge­ legenheit, sich vor Ort ein Bild dar­ über zu machen, wie sich eine Bc- rufs-Botschafterin für Liechten­ stein im Ausland einsetzt, mit wel­ chen Instrumenten sie arbeitet. Einsendungen nimmt die Stif­ tung Image Liechtenstein, c/o Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Städtle 49, Vaduz, entgegen. (E-Mail: ima-ge.liechtenstein@liechtenstein.li 
) Liechtenstein hat sich zusammen mit Unterstützung der Universität Lugano eines der fortschrittlichsten Kommunikations-Könzepte eines europäischen Staates gegeben. Das im Auftrag der Regierung und un­ ter Leitung der Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlich­ keitsarbeit erstellte Konzept sieht vor, die Bevölkerung aktiv einzu­ binden. Die Liechtensteiner und Liechtensteinerinnen wollen ihre eigenen Werte bewahren, sich aber dem Wandel der globalen 
Heraus­ forderung stellen. «Liechtenstein sucht einen Slogan. Machen Sie mit und gewinnen Sie ein Wochenende In Wien.»
	        

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