Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

1 MITTWOCH, 4. JUNI 2003 VOLKS I 
CDHDT ALFONS DOBLER IM INTERVIEW BLATT I ÖrUnl JEHLES ZUKUNFT WEITERHIN OFFEN 
21 FUSSBALL Triesnerinnen wieder Leader Die Triesnerinnen fanden nach zwei Nieder­ lagen auf die Erfolgsstrasse zurück und ka­ men in Ems zu einem diskussionslosen 6:0- Sieg. Obwohl nach wie vor einige Absenzen zu verzeichnen waren, schlugen sich die Gäste aus Triesen hervorragend und siegten auch in dieser Höhe mehr als verdient. Durch diesen Sieg stehen die Triesnerinnen eine Runde vor Schluss wieder an erster Stelle. Am kommenden Freitagabend geht es zum entscheidenden Spiel nach Thusis. Bereits in ihrer ersten Saison könnten somit die Tries­ nerinnen mit einem Sieg den. Aufstieg feiern. Telegram m Triesen: Vancsw Vogt; Jennifer Lenherr, Jennifer Lenherr ff. Claudia Vo£i; Ramona Koch. Nicole Gassner. Anita Vogi. Nico- le Hansclmann. Melanie Casucci; Martina Beck, Julia Ochri; * Auswechsekpiclerinncn: Tanya Kulbcrer, Natascha Vögele, Barbara Kindlc. Sonja Kaiser. Tore: 20. Nalascha Vöyclc (>:I; 22. Julia Ochri 0:2; 44. Julia Ochri 0:3; 50. Nalascha Vrtgclc 0:4; 59. Jennifer Lenherr (Pe­ nalty) 0:5; 65. Julia Ochri 0:6. Bau der «Maladiere» genehmigt Neuchätcl Xamax wird ab dem Sommer 2006 in einer neuen Fussball-Arena spielen können. Das Neuenburger Stadtparlamcnt hat das 200-MilIionen-Projekt ' mit 35:1 Stimmen genehmigt.: In der «Malädiöre» sind 14 000 Sitzplätze konzipiert. Daneben werden im privat finanzierten Komplex ein Einkaufszentrum, mehrere Turnhallen und weitere öffentliche Einrichtungen unterge­ bracht sein. Baubeginn ist 2004. Xamax -prüft derzeit, die Heimspiele während der Arbeiten nach Colombier zu verlegen. Ronaldos Manager verhaltet Die beiden Mana­ ger von Superstar Ronaldo (Bild) sind in Brasilien wegen des Verdachts der Geldwäsche und Steuerhinterzie­ hung verhaftet wor­ den. 
Zusammen mit Alexandre Mar­ tins und Rcinaldo Pitta. seien am Montagabend (Ortszeit) in 
Rio de Janeiro drei weitere Verdächtige festgenom­ men worden, berichteten Medien. Sie sollen alle 
Angehörige eines von Unternehmern und Beamten gebildeten Rings sein, der nach Ermittlungen der Bundespolizei mindestens 33,4 Millionen US-Dollar illegal aus Brasi­ lien geschafft und auf Bankkonten in der Schweiz deponiert haben soll. Die Manager von Real-Madrid-Stürmer Ronaldo hätten zugegeben, dass sie in der Schweiz im Na­ men von Angestellten ihrer Unternehmen mehrere Bankkonten eröffnet hätten, sagte die Staatsanwältin Maryluce Barra. Rolf Fringer beendet Abenteuer in Emiraten Rolf Fringer hat sein Abenteuer in den Ver­ einigten Arabischen Emiraten bereits nach zweieinhalb Monaten beendet. Der frühere Schweizer Nationalcoach verlängert den Vertrag mit AI Wahda nicht. Fringer hatte beim Spitzenklub in Abu Dhabi Mitte März für die restlichen (Cup-)Spiele der Saison unterschrieben. Seit seiner Entlassung bei Aarau vor rund einem Jahr war der gebürtige Österreicher ohne Job. Gemäss der Internet- Site topll.ch will Fringer wieder in die Schweiz zurückkehren. Die Zeit auf der ara­ bischen Halbinsel bezeichnete er als ein «fruchtbares dreimonatiges Erlebnis». Atalänta steigt in die Serie B ab Drei Jahre nach der Promotion steigt Atalan- ta Bergamo als vierte Squadra neben Torino, Como und Piacenza in die Serie B ab. Die Bergamasken unterlagen Reggina im Rück­ spiel des Relegations-Playoffs vor eigenem Publikum trotz einer frühen 1:0-Führung 1:2. Im Hinspiel hatten sich die punkt- und tor­ gleichen Teams 0:0 getrennt, am Sonntag verunmöglichten schwere Niederschläge zu­ nächst eine zweite Partie. Italien. RcIcgntlons-PlnvolT Alabnia Bergamo - Reggina 1:2 (1:1); Hinspiel 0:0. - Alalanla steigt in die Serie B ab. 
«Eine interessante Liga» Für Trainer Alfons Dobler war die U19-Meisterschaft völliges Neuland VADUZ - Nach einigen Start­ schwierigkeiten legte die U19- Mannschaft des FC Vaduz im Frühjahr eine beachtliche Serie hin und krönte diese zum Ab- schluss mit einem Heimsieg über den Leader Schaff hausen. Und Alfons Dobler ist aufgrund der ersten Erfahrungen über­ zeugt, dass diese Liga für Nach­ wuchstalente der richtige Weg ist. • Ralnnr Ospel t Volksblatt: Beim Start in diese U19-Meisterschaft gab es ja eini­ ge Schwierigkeiten, da brauchte es eine gewisse Anlaufzeit? Alfons Dobler: Das grosse Pro­ blem war, dass wir wahnsinnig spät dran waren. Es dauerte lange, bis wir halbwegs ein Kader hatten, aufgrund der Absenz des Nach- wuchsleiters. Dann ging der Grossteil des Kaders in die Ferien, so haben wir wochenlang nur mit vier, fünf Spielern trainiert und die Neuen kamen zum Teil in einem körperlich katastrophalen Zustand. Zudem waren es alles neue Leute, die sich gar nicht gekannt haben. So haben mich die Leistungen zu Beginn der Saison nicht verwun­ dert, weil die Mannschaft war praktisch noch nicht vorhanden. TEAM HAT JETZT VIEL MEHR TAKTI­ SCHES VERSTÄNDNIS Im Frühjahr präsentierte sich die Mannschaft wesentlich stär­ ker, erzielte beachtliche Resulta­ te. Lag es an der besseren Vorbe­ reitung? Speziell an der besseren Vorbe­ reitung. Wir hatten dort sehr lange Zeit, 
die Mannschaft hat sich in­ zwischen gekannt, damit konnten wir sie ganz gezielt vorbereiten. Sie hatten jetzt viel mehr taktisches" Verständnis, es hat konditionell ge- passt und die Einzelspieler, die sehr viel Leistung gebracht haben, sind zu Hochform aufgelaufen, plus die Verstärkungen, die dazu kamen. Ja, im Frühjahr war die Leistung schon sehr gut. Allerdings erhielt die U19 nicht 
Horst Erne (links) und Alfons Dobler werden die U19-Mannschaft des FC Vaduz noch ein weiteres Jahr betreuen. so oft wie erwünscht Verstär­ kungen aus dem Kader der ers­ ten Mannschaft? Der Cheftrainer hat einfach seine Fixe Strategie mit sieben Spielern auf der Bank und dann bleibt nicht mehr viel übrig. Dadurch ist teil­ weise sehr wenig gekommen, we­ niger als erhofft. Wenn wir dann aber Verstärkungen hatten, dann war auch die Leistung entspre­ chend stark. Wir haben entschei­ dende Spiele unter anderem gegen den Tabellenführer Schaffhausen auswärts ganz klar gewonnen. Da haben wir gesehen, wie stark wir sein können, wenn ein, zwei oder drei von denen dabei sind. Die U19-Meisterschpft war für den Trainer als auch für die Mannschaft völliges Neuland. Welches sind die wichtigsten Er­ kenntnisse? • Man sieht, bei uns und auch bei anderen Mannschaften, dass ein­ zelne Spieler auf dem Sprung in die erste Mannschaft sind, dass sie es zum Teil schon fast schaffen. Innerhalb von einem Jahr ist doch ein ganz gewaltiger Fortschritt fest­ stellbar. Nicht bei allen, aber vor allem bei den Talentierten, denen fehlt nur noch wenig, wie die Ein­ sätze 
von Polverino, Mündle oder Nater zeigen. Man sieht doch, dass 
es der richtige Weg ist. Und unter Mithilfe von Spielern aus der ersten Mannschaft, von denen sie sehr viel lernen können, wodurch sie mehr Rückhalt haben, ist es ei­ ne äusserst interessante Liga. Dass mit Michele Polverino, Reto Mündle, Stefan Nater und allen­ falls Tormann Zangger mögli­ cherweise gleich vier U19-Spieler den Sprung ins NLB-Kader schaffen, wäre doch eine unge­ wöhnliche Quote? Ja, das ist sicherlich eine unge­ wöhnliche Quote. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jedes Jahr vier schaffen. 
Aber es ist möglich, wenn wirklich die Talentiertesten kommen von Liechtenstein und der Umgebung. Auch im kommenden Jahr könnten wieder ein, zwei da­ bei sein, die den Sprung schaffen können. HOFFEN AUF DIE NOTWENDIGE UNTERSTÜTZUNG SEITENS DES CLUBS Offensichtlich ist Alfons Dobler mit dem Umfeld und den Bedin­ gungen zufrieden. Der Vertrag 
wurde um ein weiteres Jahr ver­ längert und auch Coach Horst Erne wird weitermachen? . Das war eigentlich die Bedin­ gung, däss der Horst weitermacht. Ganz zufrieden 
kann ich nicht sein, weil wir zu zweit eigentlich gar al­ les regeln und erledigen mussten. Die Unterstützung seitens des Ver­ eins war relativ gering. Wir müssen schon einiges verbessern, sei es im betreuerischen oder medizinischen Sektor. Wir hoffen, dass es nach dieser Anlaufzeit einfach besser wird und von seitens des Vereins die notwendige Unterstützung und das Interesse kommt. Und wie sieht das Kader für die kommende Saison aus? Gibt es da bereits konkrete Namen, Neuverpflichtungen? Konkrete Namen kann ich noch keine nennen. Horst hat bereits mit allen Spielern Kontakt aufgenom­ men, die aus der U18 rauskommen. Die Resonanz ist anscheinend sehr gut. Von Flums 
möchten zwei Spie­ ler kommen, die bereits mal im Probetraining waren und von Buchs, von der St. Galler- Oberland-Auswahl kommen sechs Spieler mit Jahrgang 86 und ich hoffe, dass sich noch selbst einige Talentierte aus der Umgebung mel­ den. Bleibt Peter Jehle bei GC? Zukunft von Liechtensteins Nationalgoalie weiterhin offen SCHAAN - Der Transfermarkt läuft wieder auf Hochtouren und auch der Liechtensteiner Nationaltorhüter Peter Jehle wird einmal mehr von diversen Clubs umworben. Es ist auch bekannt, dass Jehle gerne den Verein wechseln würde. Doch es bleibt zu bezweifeln, dass Jehle den Schweizer Meister GC verlassen wird. • Fablo  Cort a Tatsache ist, dass Jehle mit GC noch einen gültigen Vertrag bis 2004 besitzt. Beim Schweizer Meister ist man mehr als zufrieden mit dem Edel-Ersatzkeeper Marke Liechtenstein. Während Jehle mit einem Wechsel liebäugelt, will GC-Trainer Marcel Koller den Schaaner unbedingt in seinen Rei­ hen behalten. «Es liegen einige An­ gebote auf dem Tisch. Klar ist es mein Wunsch, zu einem Verein zu 
wechseln, wo ich zum Einsatz komme», signalisiert Jehle grund­ sätzlich Bereitschaft Für einen Ver­ einswechsel. Der laufende Vertrag mit GC dürfte sich jedoch als Stol­ perstein für einen Vereinswechsel entpuppen. «GC ist dadurch in ei­ ner starken Position», gibt Jehle unumwunden zu, dass ein Transfer an der hohen Ablösesumme schei­ tern könnte. GC ist ein guter Verein Sollte ein Transfer nicht möglich werden, wird Jehle weiterhin mit viel Engagement bei GC bleiben. «GC ist ein sehr guter Verein. Egal wo ich nächste Saison sein werde. Ich gebe immer das Maximum», stellt Jehle seinem aktuellen Ar­ beitgeber gute Noten aus. Jehle war nicht immer der Ersatzkeeper bei GC. Vor zwei Jahren war er bei GC zunächst der gefeierte Held um we­ nig später zum Buhmann zu wer­ den. Wie aus dem GC-Umkreis zu 
TTotz der Reservistenrolle bei Meis­ ter GC hat Peter Jehle sein sympa­ thisches Läpheln nicht verloren, 
erfahrert ist, war der damalige GC- Trainer Bidu Zaugg (aktuell Trai­ ner bei NLB-Absteiger Luzern) entscheidend bei dieser Schlamm­ schlacht, die gegen den Liechten­ steiner gerichtet war, beteiligt. Die Schweizer Boulevard-Presse half dabei munter mit. Jehle wird ein «ganz Grosser» Peter Jehle ist für sein junges Al­ ter ein sehr besonnener Typ und Hess sich nie sonderlich davon be­ eindrucken. Klar: Gewisse Schlag­ zeilen schmerzten und seine Karrie­ re geriet dadurch etwas ins Stocken. Doch dem Liechtensteiner Natio­ nalkeeper wird von vielen Fussball- Kennem eine ganz grosse Zukunft vorausgesagt. .Wer Peter Jehle kennt, kann diesen Eindruck nur bestätigen. Dieser Kerl hat Klasse. Transfer hin oder her. Ein Anreiz, «gezwungenermassen«'bei GC zu bleiben, dürfte auch die Cham- pions-Leagüe-Teiliiahme sein.
	        

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