Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 4. JUNI 2003 VOLKS 
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KOMPAKT Erneut mehr Arbeitslose in Vorarlberg BREGENZ - Die .Zahl der Arbeitslosen in Vorarlberg steigt ungebrochen: Die Arbeits­ losenquote lag im Mai bei 6 Prozent, wie der Arbeitsmarktservice (AMS) Vorarlberg am Dienstag mitteilte. Das komme einem An­ stieg von 0,1 Prozent gegenüber dem Vormo­ nat gleich. Concordia vergrössert Versichertenbestand LUZERN - Concordia hat 2002 in sämt­ lichen Sparten der Kranken- und Unfallversi­ cherung schwarze Zahlen geschrieben. Das Unternehmensergebnis nach Bildung der Rückstellungen verbesserte sich von -24,465 Mio. Fr. im Jahr 2001 auf 6,572 Mio. Fran­ ken. Laut Mitteilung vom Dienstag belief sich 2002 der Ertrag auf 1,590 (2001: 1,515) Mrd. Fr. und def Aufwand auf 1,454 (1,440) Mrd. Franken. Das versicherungstechnische Ergebnis erhöhte sich damit von 75,233 Mio. Fr. auf 136,117 Mio. Franken. In der obliga­ torischen Krankenversicherung wurde ein .. Ergebnis von rund 4 Mio. Fr. erwirtschaftet. Dieses wird den Reserven zugewiesen. Der Versichertenbestand nahm unr 20-400 auf 646 200 Personen zii. Der Hauptsitz der Concordia ist in Luzern. Sie beschäftigt 1157 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Arbeitslosenquote in Eurozone im April bei 8,8 Prozent BRÜSSEL - Die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone hat im April 8,8 Prozent betragen. Damit verharrte sie auf einem Niveau, das sie zuletzt vor drei Jahren erreicht hatte: Dem Europäischen Statistikamt zufolge blieb die Quote unverändert gegenüber dem Vormo­ nat, für den das Amt die Zahl auf 8,8 Prozent von 8,7 Prozent revidierte. Experten hatten auch für April 8,7 Prozent erwartet: Die Ar­ beitslosenquote ist in der Euro-Zone seit An­ fang vergangenen Jahres kontinuierlich ge­ stiegen und lag dem Amt zufolge das letzte Mal im Januar 2000 bei 8,8 Prozent. Am Donnerstag entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) über eine Zinssenkung, die der Wirtschaft der zwölf Mitgliedstaaten der Zone einen neuen Impuls geben könnte. Mehrere europäische Staats- und Regie­ rungschefs haben sich dafür ausgesprochen, darunter auch Bundeskanzler Gerhard Schröder. Den harmonisierten Daten des Sta­ tistikamtes zufolge hatte Deutschland im April mit einer Quote von 9,4 Prozent den zweithöchsten Anteil an Arbeitslosen im ge­ meinsamen Währungsraum, nach Spanien mit 11,4 Prozent. Schweizer Börse SWX mit weniger Umsatz im Mai 2003 ZÜRICH - Die Schweizer Börse SWX hat im Mai an zwanzig Handelstagen 7,2 Pro­ zent weniger Umsatz gemacht als im April. Im Vorjahresvergleich sank der Umsatz gar um 16,6 Prozent, wie die Schweizer Börse SWX am Dienstag mitteilte. Der Umsatz be­ lief sich auf noch 83,132 Mrd. Franken. Die « Zahl der AbschUisse'lag bei 1 083.698. Der Umsatz im Aktienhandel sank gegenüber April um 10 Prozent und gegenüber dem Voijahr um 24,4 Prozent auf 61,122 Mrd. Franken. Zulegen konnte hingegen der Han­ del mit Obligationen: im Monatsvergleich um 3,5 Prozent, im Jahresvergleich um 36,6 Prozent auf 17,82 Mrd. Franken. Die Umsät­ ze bei den Derivaten waren mit 12,1 Prozent im Monatsvergleich und mit 44,1 Prozent im Vorjahresvergleich rückläufig. Der Handel mit Exchange Traded Funds schrumpfte gegenüber dem Vormonat um 2,4' Prozent, gegenüber Mai 2002 legte er um 86 Prozent zu. Bei den Eurobonds betrug das Monats- ; plus 0,1 Prozent. Binnen Jahresfrist sank der Handel jedoch um 24,85 Prozent. Die Kurse konnten im Monatsvergleich zwar erneut zu­ legen: Der Swiss Market Index (SMI) stieg , um 1,9 Prozent auf den Mönatsendwert von 4630,8 Punkte. Der Swiss Performance In- ; dex (SPI) stieg um 2,3 Prozent auf 3310,5 Punkte. Im Vorjahresvergleich lag der SMI aber 29,6 Prozent, im Minus, der SPI 27,2 Prozent. 
Schweiz Von Gunnar Wirth, LLB Investment Partners AG Dec Aktienmarkt bewfegte sich in den letzten Wochen in einer engen Bandbreite zwischen 4400 und 4600, gemessen am Swiss Market Index (SMI). Da­ mit bewegen wir uns wieder auf Jahresanfangskursen. Unverändert bremst der unsichere Konjunkturausblick und der schwa­ che US-Dollar die Kauflust bei den Anlegern. Immer wahrscheinlicher wird, dass sich die ungünstige Währungsentwicklung im Halb- jahresabschluss dqr meisten inter­ national tätigen Schweizer Unter­ nehmen schlecht auswirken wird. So.hat der USD gegenüber dem Vorjqhr rund 15 % verloren. Eine gewisse Entlastung kommt von der Stärkung 
des Euros zum Franken. Ein besonderes hohes Dollar-Expo­ sure haben Adecco, Clariant, Swiss Re und Swatch. Positiv wird sich der Dollarrückgang in der Bilanz der ABB auswirken. Am wenigsten döllarabhängig im SMI sind Swiss- com, Swiss Life und Givaudan. Gunnar Wirth 
Das Quartalsergebnis der UBS konnte den Markt positiv überra-, sehen. Mit einem, Reingewinn von CHF 1,2 Mia. für das erste Quartal 2003 übertraf das Ergebnis die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten um rund 200 Mio. Franken. Finanzielle Sonderfakto­ ren, die vor allem das vierte Quar­ tal 02 belastet hatten, fielen im ersten Quartal keine mehr an. Unter diesen Rahmenbedingungen sehr positiv ist der Ncugeldzufluss von CHFl 1,1 Mia. im Wealth Manage­ ment zu bewerten. Dagegen kam es bei der Credit Suisse zu einem Aderlass bei den verwalteten Kun­ denvermögen von CHF 3,5 Mia., auch bei anderen Kennzalilen liegt die CS im Vergleich zur UBS noch zurück. Die Quartalszahlen der CS zeigen jedoch erstmalig eine Rück­ kehr zur «Normalität» und die An­ leger scheinen wieder Vertrauen zu gewinnen. Die Quartalszahlen vom weltweit zweitgrössten Zementhersteller Holcim wurden vom Markt gut auf­ genommen. Jedoch hatte der Titel schon im Vorfeld relativ stark ver­ lören. Holcim verzeichnete einen Rückgang des Betriebsergebnisses von 11,5 %. Der Konzern machte neben, der schwachen Konjunktur auch die markant schlechteren Wit- terungsverliältnisse in weiten Tei­ len Europas und Nordamerikas für den Rückgang verantwortlich. Der Restwert der Beteiligung an der Fluggesellschaft Swiss von CHF 19 Mio. wurde nun ganz abgeschrie­ ben. Mit einem Kurs-/Gewinn-Ver- hältnis von . 12,8 für das laufende Jahr ist der Titel fundamental güns­ tig bewertet. Unser Bcwertungsmodell (siehe Chart) zeigt weiterhin eine Unter­O.GO 
H1 H2 83 U4 US Hü (17 Ol» 09 90 91 02 03 84 95 90 97 OU 90 OO Ol 02 03 bewertung des Schweizer Aktien­ marktes an. Das Markt-KGV 04 auf Basis der Gewinnschätzungen liegt auf attraktiven 12,90. Unter­ stützung bietet auch die Tatsache, dass viele Anleger die Friihjahres- ralley teilweise verpasst haben. Nach einer in der letzten Woche veröffentlichten Merrill-Lynch- Umfragc halten Fondsmanager eine relativ hohe Cash-Quote von der­ zeit 4,9 Prozent. Von dieser Seite 
könnten noch Käufe kommen und. die viel zitierte Börsenweisheit «Seil in May and go away» könnte dieses Jahr keine Bestätigung fin­ den. Verfasser: Gunnar Wirth, LLB In­ vestment Partners AG Die alleinige inhaltliche Verantwor­ tung für den Beitrag liegt beim Ver­ fasser. Von Roll bettelt bei Obligationären um Gnade Zustimmung der Obligationäre zur Sanierung ausstehend ZÜRICH - Die Von-Roll-Gruppe steht am Abgrund. Der Konzern bittet um die Gnade der Obliga­ tionäre, die dem Rettungsplan bisher nicht zustimmten. Noch bleibt ein Monat Zeit. Wie ein Damoklesschwert über der Ret­ tung hängt auch das Sorgen­ kind Inova, das den Konzern mit Garantieverpflichtungen von 300 Millionen belastet. Das Sanicrungskonzept sieht vor, dass die Von-Roll-Obligationäre ihre Papiere in Aktien umwandeln. Im Umlauf befindet sich Anleihe­ kapital von mehr als 91 Millionen Franken. Bisher wurden erst 65 Prozent der benötigten Zweidrit­ telmehrheit der Anleihe zur Um­ wandlung zugesagt. Noch fehlt die Zustimmung für gut 20 Millionen Franken. Dem Konzern bleibt bis 5. Juli Zeit, um die Obligationäre vom Umtausch zu überzeugen. Verwaltungsratspräsident Alfred M. Niederer sagte am Dienstag an einer Medienkonferenz in Zürich, nun würden sämtliche Obligationä­ re in einem Schreiben zur Um­ wandlung aufgefordert. Er selbst werde zudem versuchen, die Obli­ gationäre telefonisch zu erreichen. Zur Medienkonferenz geladen hat­ te der Vertreter der Obligationäre, Michael Werder, der die Fakten über den Von-Roll-Konzern in ei­ nem Bericht für die Obligationäre darlegte. Die Sanierung sei mög­lich, 
sagte Werder. Sie erfolge aber ohne Reserven und mit grossem unternehmerischem Risiko. Von Roll habe nur eine Chance, wenn ihr alle Mittel zur Verfügung stün­den. 
Nur'so sei die geplante Kon­ zentration auf den Isolationsbe­ reich und dessen Restrukturierung möglich. Schicksalshaft verbunden mit der Rettung von Von Roll sei Grosse Sorgen bei der Von-Roll-Gruppe: Oer Konzern steht am Abgrund. 
das Überleben der Inova, des Be­ reichs Ümwelttechnik. Diese finan­ ziert sich über Vorauszahlungen und ist mit Garantieverpflichtun­ gen von 300 Millionen Franken be­ lastet. Beim Scheitern der Inova würde dieses Geld bei der Von- Roll-Holding AG und bei der Isola als Regressschuldnerinnen einge­ fordert. «Durch diesen Durchgriff ist das ganze Sanierunskonzept in Frage gestellt», sagte Werder. Bei einem Verkauf wäre Von Roll diese Sorge los. Verhandlungen sind zwar im Gang, wie die Chan­ cen stehen, ist jedoch offen. Laut Werder sind zwei Interessenten im Spiel. Bis eine 
verbindliche Offerte stehe, würden keine Angaben ge­ macht, sagte Niederer. Die Chan- • cen seien intakt. Ein weiteres Risiko sieht Werder darin, dass die Obligationäre nach der Umwandlung ihre Verluste durch Verkauf an der Börse wieder hereinholen wollten und der Kurs dann völlig abstürze. Würden die Obligationäre angesichts dieser Ri­ siken Nein sagen zur Umwand­ lung, dürften sie etwa mit einem Fünftel ihrer Kapitalforderungen rechnen. Der Handel mit Von-Roll-Papie- ren wurde wegen der Pressekonfe­ renz zeitweise unterbrochen. Als der Handel wieder begann, verharr­ te der Kurs vorerst auf dem Vor­ abendwert von 99 Rappen.
	        

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