Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 3. JUNI 2003 VOLKS 
I CDHDT FCV-TRAINER IM INTERVIEW 
HRQ BLATT I OrUll ITOP-RESULTATE FÜR SCHUMACHER 19 KOMMENTAR «Wichtig ist grundsützlich. dass sich die Mannschaft weiterentwickelt. Ich denke, wir werden noch viel Freude haben.» Dies die Worte von Trainer Walter Hörmann in der Pressekonferenz vor Beginn der Saison. Und wahrlich, diese junge Mahnschaft hat viel Freude bereitet und für positive Schlagzeilen in der Schweizer Fussballszene gesorgt. Mit neun Liechtensteinern im Kader hat die Mannschaft im Herbst eine sensationelle Rückrunde gespielt - neun Siege und ein Un­ entschieden in elf Partien - und sich so bereits in der zweiten Saison unerwartet den Titel ei­ nes NLB-Meisters gesichert. Dies immerhin gegen namhafte Konkurrenten wie Lugano, Lausanne, Sion. Yverdon oder Kriens. SENSATIONKLLE SA1SON Für die Auf-/Abstiegsrundc schössen die Erwartungen entsprechend in teilweise unre­ alistische Höhen, viele wollten gleich noch­ mals ein Trcppchcn höher. Ohne den Weg­ gang von Goalgetter Merenda und die redu­ zierte Leistungsfähigkeit von Slekys nach dem tragischen Unfall wäre dies vielleicht sogar möglich gewesen, aber dieser Schritt wäre wohl zu früh gekommen. Bleibt die Erkenntnis, dass diese Mann­ schaft spielerisch auch mit NLA-Clubs mit­ halten kann. Sie war nahe dran an der NLA- Luft, aber die gewisse Substanz in den ent­ scheidenden Momenten fehlte dann eben doch, die -viel zitierte Cleverness und Kalt­ schnäuzigkeit müssen sich einige Spieler erst erwerben. Und dafür muss man ihr'die Zeit geben gemäss dem zwischenzeitlich be­ rühmten 3-Jahreskonzept von Hörmann. Fussball ist schnelllebig, will den soforti­ gen Erfolg. Doch auch der Verein selbst braucht Zeil für die nächsten Schritte. Für die kommende Saison gibt es ja eine neue, reichlich sprudelnde Geldquelle, mit einem Geschäftsführer sollte einiges professionel­ ler abgewickelt werden können und von der neuen Führung wird mehr Kompetenz erwar­ tet. Doch diese neuen Strukturen müssen erst greifen und der Verein muss sich zudem in der Region noch besser verankern. Im Schatten der ersten Mannschaft hat auch die neu geschaffene U19 eine sensatiq : nelle Frühjahrsrunde hingelegt und auf A'n- hieb bewiesen, dass dieses anfänglich skep­ tisch beurteilte Unternehmen ein sinnvolles Becken für Nachwuchstalente sein kann, die den Schritt nach ohen packen. Rainer Ospell FC-VADUZ-STATISTIK Die Torschützen Merenda 13 Polvcrino Daniele II Burgmcicr 
8 Slekys X Zarn 3 Heek 3 Nicdcrhüuser 2 Stoeklasa Martin 
•> Stoeklasa Michael 2 Büchel 2 Vogt 2 Pen!/ Il.x.L-2 iJetk Gerster 
i i Büchel 
i Telser 
i Polvcrino Michele 
i (rt-lb-Sündcr Obhaluoso 
8 Slekys 
6 Bnignoli 
6 Niedcrhiiuscr 
5 Zarn . Perc/ 
5 Stoeklasa Martin 
5 Wal/ 
4 - Telser 
4 Burgmeier 
4 Polvcrino Michelc 
3 Gersier • 
3 Merenda 
3 Büchel 
2 Beck 
I Polverino Daniele 
• I Ritter 
1 Peiscr 
1 Vogt 
1 
Die Vorhrralcr Slekys Pore/- Merenda Po!\crino Daniele Burgmeicr Telser Heck Poherino Daniele Nicdertiüuscr Obhaluoso Stoeklasa Michael Bnignoli Büchel Zarn Stoeklasa Marlin Polvcrino Michelc Gelb-Rot Stoeklasa Martin Polvcrino Michelc Rot Polvcrino Daniele Stoeklasa Michael GbV Fussball Club Vartui LESERBRIEF Wohltuend! Ich mochte mich für die entschuldigenden Worte und die aufmunternden Wunsche für meine Zukunft aus dem Kreise der FC- Vaduz- Vorstandsmitglieder recht herzlich bedan­ ken. Der Mannschaft wünsche ich viel Erfolg und danke für die schöne gemeinsame Zeit. Christof Ritter, Müliweg I, 9494 Schaan 
«Blutauffrischung» FCV-Trainer Hörmann lädt am 19. Juni bereits wieder zum ersten Training VADUZ- Zum Abschluss einer langen und erfolgreichen Sai­ son noch der Cupsieg. Und be­ reits laufen die Planungen für die kommende Saison auf Hoch­ touren. Das Kader soll auf jeden Fall eine Blutauffrischung er­ fahren, als Ziel für die kommen­ de NLB-Saison, die am 18. Juli beginnt, formuliert Walter Hör­ mann Platz eins bis fünf. »Rainer Ospel t  . Volksblatt: Das Ziel war ein Mittelfeldplatz. Dann diese Qua- li-Runde im Herbst, der FCV wurde NLB-Meister. Damit hat wohl auch der ehrgeizige Trainer nicht gerechnet? Walter Hörmann: Das war si­ cherlich ein optimaler Herbst. Die ersten Spiele waren nicht so gut,. weil wir sehr hart trainiert und die Vorbereitungszcit auf gut sieben Wochen'ausgedehnt haben. Die Mannschaft hatte damit erwar- tungsgemäss einige Probleme, aber wir haben nach dem 3-Jahrcs-Kon- zept gearbeitet. Die Mannschaft hat sich dann gefangen und wir haben eine optimale Rückrunde gespielt mit neun Siegen in elf Spielen und wurden so Nati-B-Meister. Das war schon eine ausscrgewöhnlich gros­ se Leistung. EINE AUSSERGE- WÖHNLICII GROSSE LEISTUNG Die Erwartungen für die Auf- /Absticgsrunde im Frühjahr wa­ ren entsprechend hoch, gegen die NLA-Vereine fehlte dann aber doch die notwendige Substanz. Hat sich da die Mannschaft selbst zu sehr unter Druck gesetzt? Da muss ich doch etwas ausho­ len. Wir haben in der Winterpause klar gesagt, dass alles, was die Auf- /Abstiegsrunde noch bringt, Zuga­ be ist. Der Aufstieg wür nie ein Muss für den Verein. Mit dem Nati B-Meister hatten wir schon mehr erreicht als das formulierte Ziel. Ich habe im Winter den Vorstand gebeten, dass wir das Kader halten können. Dann haben wir aber mit Merenda unseren Goalgetter an ei­ nen Konkurrenten verloren. Mit Morocutti haben wir diese Position nachbesetzt. Dann der grosse Schlag drei Tage vor der Meister­ schaft, als wir Morocutti durch den tragischen Unfall verloren und zu­ dem mit Slekys einen unserer be­ sten Offensivspieler vorerst nicht zur Verfügung hatten. So wurde es schwer, die anderen zu fordern. Unter diesen Voraussetzungen ha­ ben wir eine hervorragende Auf- /Abstiegsrunde gespielt. Wir haben 
Bleiben dem FCV treu: NLB-Trainer Walter Hörmann (links) und U19-Trainer Alfons Dobler haben ihre Verträge beim FC Vaduz verlängert. klar gesehen, wie nahe wir dran sind, was noch fehlt und wir sind relativ knapp dran gewesen bis drei Runden vor Schluss. Es fehlte ein bisschcn die Erfahrung, die Clever­ ness. Aber die Mannschaft hat irf dieser Saison Hervorragendes ge­ leistet und viel für das Image des FC Vaduz getan. Jetzt müssen wir im Sommer wieder ein bisschen fri­ sches Blut zuführen, dann werden wir auch kommende Saison wieder gute Leistungen bringen. TEAM HAT MENTAL UND SPIELERISCH FORTSCHRITTE GEMACHT Rundum sicherlich eine sehr er­ freuliche Saison mit vielen Liech­ tensteinern im Kader. Wo hat die Mannschaft die wesentlichsten Fortschritte gemacht? Sie hat zwei grosse Schritte ge­ macht. Einmal im mentalen Be­ reich, will heissen, sie konnte vor allem im Herbst wichtige, entschei­ dende Spiele konzentriert angehen und gewinnen. Zweitens der spiele­ rische Bereich, dass sie schon sehr gut meine Ideen umsetzt, dass wir schneller, einfacher, in die Tiefe spielen. Für das erste Jahr haben sie das recht gut gemacht. Aber die Aufstiegsrunde hat gezeigt, dass oft noch die Kaltschnäuzigkeit fehlt 
und dass alle eine Top-Leistung bringen müssen, um zu siegen. MANNSCHAFT BRAUCHT EINEN EMOTIONELLEN TRAINER Und der TVainer, nach wie vor ge­ sprächsfreudig und impulsiv, übt nach aussen keine Einzelkritik mehr, nimmt seine Spieler in Schutz. Ein Lernprozess? Gute Frage (lacht). Selbstver­ ständlich bin ich ein sehr emotio­ neller Trainer und das ist auch gut so, da will ich mich nicht ändern. Aber ab und zu muss ich mich schon noch besser in den Griff krie­ gen, muss im Spiel versuchen, ruhi­ ger zu sein. Aber ich habe auch ge­ merkt, dass die Mannschaft mich als emotionellen Trainer braucht. Wenn ich es etwas ruhiger angehe, dann hat die Mannschaft etwas Pro­ bleme, sich selber top zu motivie­ ren. Da fehlen noch zwei, drei Per­ sönlichkeiten im Team. Die Mann­ schaft ist noch zu ruhig, zu brav, sie kommuniziert zu wenig. Die Transferbörse hat Hochkon­ junktur. Welchen Wunschzettel hat der Trainer dem Vorstand unterbreitet, wo wünscht er Ver­ stärkungen? Ich wünsche in allen Bereichen 
Verstärkungen, wobei wir den grössten Bedarf im Mittelfeld ha­ ben. Wir hatten nur fünf Mittelfeld­ spieler im Kader, das ist zu wenig. Ich brauche noch drei Mittelfeld­ spieler und zwei Stürmer werden kommen. Auf jeden Fall will ich zumindest einen guten Mann in al­ len drei Formationen, Abwehr, Mittelfeld und vorne. Auch einen neuen zweiten Tormann brauchen wir. Mit den Planungen sind wir ei­ gentlich schon sehr weit und ich hoffe, dass in ein, -zwei Wochcn alle Verträge unter Dach und Fach sind. Wir brauchen auf jeden Fall Blutauffrischung, das ist normal, das ist wichtig für die Mannschaft, für die Fans, für die Ziele. WÜNSCHE MIR VERSTÄRKUNGEN IN ALLEN BEREICHEN Und wie lautet die Zielsetzung für die kommende NLB-Meister- schaft mit 16 Mannschaften? Sportlich hat der FCV im ersten Jahr ja wesentlich mehr erreicht als im 3-Jahres-Konzept vorgese­ hen. Das Ziel ist für mich nach wie vor das 3-Jahres-Konzept, das heisst, nächste Saison ist für mich das Ziel vorderes Drittel, will heis­ sen, 
Platz eins bis fünf, das sollte drinliegen. Schumacher in Form Int. Castello-Meeting in Bellinzona BELUNZONA - Liechtensteins Nachwuchshoffnung im Schwim­ men, Janina Schumacher, über­ zeugt erneut mit Topresultaten beim internationalen Castello- Meeting in Bellinzona. Dass die junge Maurerin auf inter­ nationalem Parkett absolut mithal­ ten kann, bestätigte die einzige Liechtensteiner Regionalkader­ schwimmerin dieses Wochenende erneut: sechs Rennen, fünf Qualifi­ kationen in die A-Finals sowie Bronze über 100 m Brust und dies 
in Konkurrenz mit älteren Athletin- nen. Nebst diesen ausgezeichneten Resultaten konnte sich Schumacher über 400 m Vierlagen für die Swiss- Open in Genf qualifizieren und ist momentan in ihrem Jahrgang die zweitschnellste Schwimmerin schweizweit in dieser besonders kraftraubenden Disziplin. Über 200m Brust verpasste sie den Po­ destplatz um zwei Zehntel. Für ihr Saisonziel, die Schweizerischen Nachwuchswettkämpfe in Vevey, wird sie §ich speziell auf der Lang­ bahn im Freibad Vaduz vorbereiten. 
Nachwuchstalent ianina Schumacher ist derzeit in Topform.
	        

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