Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

/ FREITAG, 30. MAI 2003 
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Tl ID^RETROSPEKTIVE VON HERMY GEISSM BLATT I IVU L I U niPOETISCHES PUPPENSPIEL VON EDITI K 
PUPPENSPIEL Poetisches Puppenspiel TRIESEN - «Warum ich so gerne spiele? Weil es mir nachher so gut geht,- und das Gefühl anhält, über die Nacht In den nächsten Tag hinein.» Edith iehle zeigt ein besonderes Spiel, das Puppen­ spiel vom Stärker werden, das sie «Der kleine Stern» nennt: • GeroH Häuse r «Der kleine Stern» ist ein besinnliches Pup­ penspiel, leise und poetisch. Ohne moralin­ sauer erhobenen Zeigefinger, deshalb um so eindrücklicher, vermittelt Edith Jehle Bil­ der, die wirken. Bei ihren Vorstellungen erlebt man Erwachsene, die sich berührt fühlen und Kinder, die voller Aufmerksam­ keit und Liebe zu den gezeigten Figuren jpde Sekunde mitleben. Himmlische Räume Bei den Internationalen Puppentheaterta­ gen in Mistelbach vergangenes J^hr musste Edith Jehle eine Zusatzvorstellung anberau­ men, und auch die war sofort ausverkauft. «Es ist ein leises Stück», hiess es in Mistel­ bach, «das auf der Erde und in himmlischen Räumen spielt. Da ist ein krankes Kind. Es muss im Bett liegen. In seinem Zimmer ist nur ein kleines Fenster. Das Kind hat zwei grosse' Wünsche: Es möchte gesund sein, und es möchte einen Stern in seinem kleinen Fenstersehen. Was ist zu tun? Weinen? Singen? Ein win­ zig kleiner Stern vernimmt diese Wünsche. Er schafft es auch, das kleine Fenster zu fin­ den. Aber das Kind sieht ihn nicht. Und jetzt?...» Das Stück berührt verschiedene Themenkreise: Sterne, Engel, Kindheitser­ lebnisse, Einschlafrituale, AHeinerziehende, Angstüberwindung in der Nacht, Alleinsein nachts, Stärkung durch Geschichten,' Imagi­ nation, Singen, die Kraft von Liedern, etwas aushalten, 
Geduld, Zuversicht, wieder gesund werden. Erzählen Edith Jehle liebte von klein auf Märchen und Geschichten. Während 15 Jahren als Primarschullehrerin stellte sie mit privaten Gruppen oder mit ihren Klassen öffentliche oder interne Aufführungen mit grossen Stabpuppen auf die Beine. Gelernt hat sie diese Technijc bei Hans Peter Blaisch. Für die winzigen Puppenfiguren, mit denen sie jetzt die Geschichtenwelt lebendig macht, lernte Edith Jehle bei der Puppepspielerin Margrit Gysin und bei der Regisseupn Bar­ bara Scheel. Seit Januar 2003 spieft sie den «Kleinen Stern» in Schulen und im eigenen Erzähltheater in Triesen. Erzähltheater Edith Jehle, Runkelsstrasse 29, Triesen. Anmeldung: Tel. 00423/392 43 J?l, Fax 00423/392 43 92," E-I^ail: mira@adon.li . 
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. ß Hermy Geissmann-Mittelberger zeigt eine grosse Retrospektive-ihror Arbeit ESCHEN - Ein doppeltes Fest fand am Dienstag im Eschner. Pfrundhaus statt: Die Malerin Hermy Geissmann-Mittelberger konnte Ihren 75. Geburtstag feiern und die Ausstellung mit einer grossen Retrospektive ihres Werkes eröffnen. 0 Hauser • Xfj • Eschens Gemeindevorsteher Gregor Ott begrüsste die Gäste und über­ reichte im Namen der Gemeinde. herzliche Glückwünsche zum 75. Geburtstag. Hermy Geissmann- Mittelberger, so Gregor Ott, sei immer fasziniert gewesen vom . Zeichnen und Malen eine künstleri­ sche Laufbahn einzuschlagen, sei damals aber nicht möglich gewesen.. «Das Ziel, malen zu wollen, hat sie aber nie aus den Augen verloren.» . Neugierde Der in Eschen lebende Bildhauer Hugo Marxer sprach von der Rie­ senvielfalt ihrer Arbeit und fragte, was diese Vielfalt ausmache. «Als Hermy und ich ihre ganz frühen Ölbilder anschauten, meinte sie, so etwas könne sie heute nicht mehr. Ich bin überzeugt, sie kann es noch. Aber diese Art des Malens ist heute nicht mehr wichtig für sie. Inzwi­ schen gab es viele neue Ideen und alle haben ihre Berechtigung. Warum schafft Hermy nicht nur in eine Richtung, malt mit öl, Acryl, Aquarell, zeigt Menschen- Land­ schaftsdarstellungen usw.? Was 
Hermy Gelssman bei ihrer Ausstellungsertiffnung Im Pfrundhaus In Eschen mit Vorsteher Gregor Ott (r»J und Vernissageredner Hugo Manier. bewegt einen Künstler, ein Bild so oder so zu malen? Man hat Talent und Kreativität mitbekommen, hat sich technisches können erworben, und das ist Motivation für die Neu­ gier. Hermy ist auch neugierig. Ihr reicht es nicht, mit ihrer guten Beob­ achtungsgabe z. B. einen Vogel zu malen. Sie versucht das mit dieser und jener Technik, abstrahiert, und jedes Mal gibt es die Möglichkeit, der eigenen Empfindung einen anderen Ausdruck zu geben. Hier. 
.heiligt der Zweck die Mittel.» Gestaltungsmöglichkelten Bei dieser Retrospektive ikönne man sehr schön den klassischen Entwicklungsweg einer Malerin, eines Malers nachvollziehen: Zuerst die schweren Ölbilder, dann die luftigen Aquarelle, später die Dokumentationen der Dorfansich­ ten in tiefem Farbempfinden, die Aktzeichnungen und-schliesslich die emotional starken abstrakten 
Bilder. «Da merkt man, wie jung Hermy geblieben ist, wie mutig sie ist, Hermy ist eine Künstlerin, die & malt, was sie empfindet, 
cwas sie bewegt und was sie interessiert. Der innere Drang, Gestaltungs- möglichkeiten auszuloten, den spürt man ganz stark.» Hermy Geissmann: .«Retrospek­ tive», im Pfrundhaus in Eschen bis _ 9 Juni. Öffnungszeiten: Di bis Fr 14 bis 19 Uhr, Sonn- und Feiertage 10.30 bis 19 Uhr. ; • Materialbilder, Objekte und Installationen VADUZ - Am kommenden Dienstag, den 3. Juni, 18.00 Uhr, eröffnet der Kunstraum Engländerbau in Vaduz eine monographische Werkschau, die einen aufschlussreichen Eindruck vom vielfältigen Schaffen der Künstlerin Sunhild Wollwage 
gibt. Zu sehen sind Materialbilder, Objekte und Installationen. Die Verbundenheit mit der Natur Sunhild Wollwages Werke sind, sofern sie Naturmaterialien 
verar- 
Ausstellungseröffnung im Kunstraum Engländerbau Anzeige: KU N STR AU M~ Engländerbau 9490 Vaduz  www.kunstraum.li beiten," ein Spiel mit der Erinne­ rung, sind das Auffinden, Zeigen und Sichern von Spuren. zumeist vergangenen Lebens. Sie sind gleichzeitig das vorübergehende Hinterlassen von Spuren in Form künstlerischer Arbeit. Die Werke resultieren zu einem grossen Teil aus einer harmonischen Verbunden­ heit mit der Natur, eine Verbunden­ heit, die der inneren Bedürfnislage der Künstlerin entspricht, die ihre 'existentielle Notwendigkeit ist. Darüber hinaus setzt ihr Werk einen Akzent gegen den üblicher­ weise hierarchisch konstruierten Gegensatz von Kultur und Natur in den zivilisierten Gesellschaften. Indem sie Natiuprodukte aus ihrem angestammten ' Umfeld heraus- nimmt und in einen neuen, künstle­ rischen Zusammenhang stellt, 
Künstlerin im temporeichen moder­ nen Leben weit zurückgedrängt erscheint, wieder mehr Raum. Den schöpferischen Impuls zu ihren Werten gibt allerdings primär ein grundlegendes Formeninteresse, welches alle Schaffensperioden von Wollwage kennzeichnet Dies trifft auch auf die Arbeiten mit industriel­ len "Massenprodukten einschliess­ lich der grell bunten Süsswaren zu, die in den letzten Jahren immer häu­ figer Verwendung finden und die* kontrastreich das industrielle Pen­ dant zu den Werken mit unzähligen, meist kleinteiligen Naturprodukten bilden. 
- Materialbilder, Objekte und Installationen präsentiert die in Mauren lebende. Künstlerin Sunhild Wollwage im Kunstraum Englinderbau In Vaduz - Vemlssags Ist am kommenden Dienstag, 3. Juni um 18 Uhr. bemüht sie sich um die Aufhebung der Trennlinie zwischen Kunst und Natur. Im gleichen Masse wird auch die Grenzziehung zwischen Intel­ lekt und Emotion gelockert, um den 
Erfahrungsbereich zu erweitem. So sind ihre künsüerischen Untersu­ chungen auch nicht durch ein aprio­ risches Konzept bestimmt; sondern geben dem Intuitiven, das der 
ZHrAwBteHimg Zur Ausstellung erscheint die Begleitpublikation «Sunhild Woll­ wage: andaiido - Materialbilder, Objekte, Installationen» im Berite- li-Verlag, welche einen Überblick Über die Arbeiten der letzten fünf­ zehn Jahre gibt. Die umfassende Werkschau mit Arbeiten Von Sunhild Wollwage wird am kommenden Dienstag eröffnet. Die Vernissage ist um 18 Uhrr zur^Ausstellung spricht die Kuratorin Cornelia Wieczorek, das Buch wiid von Fürstl. Rat Robert Allgäuer vorgestellt. Die Ausstel­ lung ̂dauert bis 27. Juli 2003, die Öffnungszeiten iip Kunstraum sind Dienstag und Donnerstag von 13 bis 20 Uhr, Mittwoch und Freitag 13 bis 17 Uhr sowie.Samstag;und Sonntag vonl l bis 17 Uhr, Montag ist geschlossen. Weitere Informa­ tionen sind im Internet unter wWw.kunstraum.li abrufbir. ft • 
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