Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 30. MAI 2003 VOLKS I O DO DT SAISONERÖFFNUNG EIN ERFOLG O A. BLATT 
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I DARIO FRIGO GEWINNT 18, GIRO-ETAPPE fc 
-* RADSPORT Laurent Roux für vier Jahre gesperrt Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne hat den' französischen Rad- Profi Laurent Roux vom belgischen Zweit- divisions-Team FTanders wegen der verbote­ nen Einnahme von Amphetaminen per sofort für vier Jahre gesperrt. Die Härte der Strafe wurde damit begründet, dass der 30- jährige Roux schon 1999 einmal des Amphetamin-Missbrauchs überführt wor­ den war. Im April 2002 wurde er einen Tag vor dem Start der Tour de Vendde bei einer unangemeldeten Kontrolle durch den Inter­ nationalen Verband (UCI) positiv getestet. Roux, der 1998 eine Giro-Etappe gewann, muss die Prozesskosten in der Höhe von 4000 Franken tragen. Der Rücktritt von Roux ist nahe liegend. Olympiasieger Steinweg für zwei Jahre gesperrt Rad-Olympiasieger Stefan Steinweg ist wegen. Dopings vom deutschen Verband (BDR) zwei Jahre gesperrt worden. Zudem muss der 34-Jährige eine Busse von -2000 Franken zahlen. Für den einstigen Bahnfah­ rer, der 1992 in Barcelona Olympia-Gold in der Mannschafts-Verfolgung gewonnen hatte, dürfte das Urteil gleichbedeutend mit dem Ende seiner Laufbahn sein. Der Zoll auf dem Flughafen in Melbourne (Au) hatte bei einer Kontrolle am 12. Februar anabole Steroide sowie Ampullen mit Wachstums­ hormonen sicher gestellt, wobei Steinweg beteuerte, die Mittel nicht selber gebraucht zu haben. Gemäss BDR verletzt das Anti­ Doping-Gesetz bereits, wer unerlaubte Sub­ stanzen besitzt. 86. Giro d'Ilalla . j . 17. Etappc, Sallce Ttrme - Asll (117 km): I. Alcssandro Pctacchi (Ii) 2:39:47 (43,934 km/h). 20 Sekunden Bonifikation. 2. Jan Svurada (Tsch), 12 Sek. Bon. 3. Giovanni Lomharili (Ii), 8 Sek. Bon. 4. Angelo Furlan (Ii). 5. Werner Ricbenhaucr (ü). 18. Etappe. Vlcoforte - Volle Varalta/Pontechlanale (17.4 km): I. Frigo 5:23:43 (32,250 km/h), 20 Sekunden Bonifika­ tion. 2. Simoni 0:10,12 Sek. Bon. 3. Georg Totschnig (0)2:38, 8 Sek. Bon. 4. Popowilsch 3:12. 5. Raimondas Rumsas (Lii) 4:01. 6. Andrea Nod (Ii), gleiche Zeil. 7. Franco Pcllirolli (Ii) 4:04. 8. Gar/clli 5:08. 9. Sergej Gonlschar (Ukr). 10. Sundy Casar (Fr), beide gleiche Zeit. 11. Eddy Mazzolcni (Ii) 5:29. 12. Lanfranchi 5:37. 13. Dariusz Baranowski (Pol) 6:59, 14. Wladimir Belli (Ii). 15. Adolfo Garcia (Sp), beide gleiche Zeil. 16. Gianni Faresin (Ii) 7:43. 17. Marius Sabaliauskas (Lit) 9:01. 18. Alcssandro Spc/ialelli (Ii) 9:36. 19. Michclc Scarpo- ni (Ii) 11:54. 20. Costantino Zaballa (Sp) 12:23. Ferner: 23. Panlani 15:59.26. Zampicri 16:03.53. Ailor Gonzalez 26:50.- 85 Fahrer innerhalb des Konirollschlusses im Ziel. 35 Fuhrer nach Hause geschickt (u.a. Alcssandro Pclacchi/Il), 12 wegen nur knapper Überschreitung der Limite im Rennen belassen. 6 Fahrer aufgegeben (u.a. Francesco Casagrandc/ll, Kurt Asle Arvcsen/No). Cesamlklassemenf: I. Simoni 79:24:54. 2. Garzelli 7:08. 3. Popowilsch 7:19. 4. Norf 9:19. 5. Totschnig 9:29. 6. Rumsas 10:14, 7. Frigo 12:27. S. Pellizolli 13:48. 9. Gonlschar 14:48. 10. Belli 19:36. II. Baranowski 20:51. 12. Mazzoleni 21:30. 13. Casar 25:44. 14. Pantaiii 26:12. 15. Scarponi 26:19. 16. Codol 28:47. 17. Faresin 30:37. 18. Garcia 32:20. 19. Lanfran­ chi 41:40. 20. Aitor Gonzalez 42:24. f:; 
- P r P k' 
BOGENSPORT Zwei Anlässe in Malbun Am Wochenende führt der Bogensport-Ver­ ein Vaduz (BSV) im Malbun zwei Turniere durch. Am Samstag wird die Landesmeis-» terschaft ausgetragen. Am Sonntag folgt dann das Internationale Turnier, welches bereits zum 16. Mal organisiert wird. Die Eröffnung des Bogenschiessens erfolgt am Samstag mit der Landesmeister­ schaft. -28 dreidimensionale Tierscheiben werden als Ziele entlang des Wanderweges aufgestellt sein. Die Distanzen zur Scheibe werden nicht angegeben und können zwi­ schen rund 3 und 70 Metern betragen. Der gesamte Parcours weist eine Höhendifferenz von etwa 100 m auf. Start und Ziel befinden sich beim Alpenhotel Vögeli in Malbun. Am Sonntag messen sich die Bogenschüt­ zen dann am 16. Internationalen Jagdschies­ sen. Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Vor einem Jahr nahmen 164 Bogenschützen in den diversen Kategorien den Parcours unter die Füsse. Die 3D-Scheiben in freier Natur gelten als schwierig, weil die Ziele höher oder tiefer als der Standort des Schützen lie­ gen können. Damit darf ein interessanter Wettbewerb mit internationalem Niveau erwartet werden. 
Erfolgserlebnis dank LRV Die offizielle Saisoneröffnung .des Radfahrerverbandes war ein Hit VADUZ - Am Femsehen stand zwar das Europacup-Finale an. Doch was der Liechtensteiner Radfahrverhand (LRV) ab glei­ chen Abend bei seiner 1. offi­ ziellen Saisoneröffnung gebo­ ten hat, war dieser Fussball­ show ebenbürdig. • Rani Sctiaere r  . Also ehrlich gesagt, ich schaue gelegentlich schon, was derzeit im «Giro» passiert. Ich werde am 29. Juni bestimmt aüch in Ruggell anzutreffen sein, wenn die Schwei­ zermeisterschaft der Strassen-Velo- zipeden stattfinden wird. Aber den­ noch ist mir wohl kein Sport so fremd wie der Radsport. Und dies, obwohl ich seinerzeit bei den Sol­ daten rund 500 Radfahrer kom­ mandiert habe. Spass im Vordergrund Als ich unlängst in der einheimi­ schen Tagespresse gelesen habe, dass der Liechtensteiner Radfahr­ verband die Öffentlichkeit erstmals zu einem offiziellen Saisonstart einlud (mit dem Rad, wohlverstan­ den), wollte ich auch dabei sein. Und dies nicht etwa, weil am Treff­ punkt von der Vaduzer Firma «Ospelt Haustechnik» als Haupt- sponsor der Mountainbiker, ein Apdro offeriert wurde. Der Grund lag einzig dort, dass ich wissen wollte, wie lange ich unseren durchtrainierten Pedaleuren Paroli bieten könnte. 
Radfahrverbands-Stolz 
präsentierten sich die LRV-Athleten vor dem Gebäude von Sponsor «Ospelt Haustechnik AG». Präsident Peter Rutz hatte es ja angekündigt: «Jeder kann mitma­ chen. Nicht geübte Fahrer müssen kkine Schwellenangst haben und können die ganze Sache nach ihren Wünschen angehen. Der Spass soll im Vordergrund stehen.» Am Mittwochabend sind sie dann gekommen, all diejenigen, die diesen Spass einmal auskosten wollten. Es war.en aber auch all jene zugegen, von denen man in den Zeitungen immer lesen kann: Sonja Bargetze, Christian From­ melt, Thomas Girardi, Thomas Hainschwang, Manuel Hermann, Ewald Wolf, usw. Und dann war Auf jeden wurde Rücksicht genommen: Verbandspräsident Peter Rutz erkundigt sich nach den ungeübten Fahrern. 
es nach dem Apdro bei der «Ospelt Haustechnik» tatsächlich so, dass man selber entscheiden konnte, mit wem man einige Feierabend-Kilometer zurückle­ gen wollte. Für mich kamen die «nicht geüb­ ten Fahrer» oder die Biker natür­ lich nicht in Frage, lag mir doch daran, abseits von kritisierenden Zuschauern, die Giro-Athmosphä- re am einen Leib zu erleben. Im 20 km/h-Tempo rollte unser Feld dann dem Rheinpark Stadion entgegen, bis nach etwa 500 Metern die erste Klippe kam: Die Auffahrt vom Sta­ dionparkplatz auf den Rheindamm war wie eine steile Passstrasse. Ich befand mich bereits am Schluss des Feldes und musste aus dem Sattel. Auf dem Damm erhöhte das Feld prompt die Pace. Mein Tacho zeig­ te 25, 28,-30 km/h. Ich riss ab. Doch ein Fahrer führte mich wie­ der ans Feld heran, das inzwischen eine verrückte Reisegeschwindig­ keit von 32 km/h erreicht hatte. Und dabei plauderten alle mitein­ ander, alle waren frohgelaunt, nur ich pustete wie eine alte Dampflo­ komotive. Ich hatte auch den Mut nicht mehr, auf meine Pulsuhr zu schauen. Peter Rutz erkundigte sich nach meinem Befinden. Alles Okay, kein Problem, bluffte ich. Schliesslich ist es beinahe dassel­be, 
ob 92 Kilogramm auf einem 18 Kilogramm schweren Stahlross- hocken Q̂der 52 Kilogramm auf einem filigranen Rennrad. Bei die­ sem horrenden Tempo erklärte man mir die Tricks des Schaltens, die richtige Körperhaltung und das Windsd\attenfahren und... plötz­ lich ging alles sehr viel einfacher. Ich fuhr'-zwar noch öfters in Schlangenlinien, weil mir die Rad- abstände zu meinen Vorderleuten saumässig kurz erschienen, aber ich konnte mithalten. Fazit Diese öffentliche Saisoneröff- nüngsfahrt des Liechtensteiner Radfahrverbandes hatte für mich mehrere Quintessenzen: 1. Ich war trotz allem froh, in Bendern vom Feld ausscheren zu können, um etwas gemächlicher meine Heim­ fahrt änzu-«treten». 2. Es gab für mich keine «Schwellenangst» zu überwinden, denn die «LRV-Pro- fis». kümmerten sich stets um mich. 3. Anstelle dieser Angst hatte ich riesige Erfolgserlebnisse. Ich habe etwas gelernt und gleich davon profitiert. 4. Zuhause zeigte meine Waage auch 800 Gramm weniger an als vor der Abfahrt, und 5. bin ich jetzt am überlegen, ob ich nächstes Jahr am «Giro» mitfahren soll. Jetzt hat Simoni freie Bahn Stefano Garzeiii und Marco Pantani in Passabfahrt gestürmt VALLE VARAITA - Nach einer dramatischen Bergetappe im Piemont hat Giiberto Simoni im Giro d'ltalla freie Bahn zu sei­ nem zweiten Gesamtsieg. Der Gesamterste baute seinen Vor­ sprung auf über 7 Minuten aus. Etappensieger in Pontechianale wurde Dario Frigo (It). «Ich sage erst am Sonntag in Mai­ land, dass ich diesen Giro gewon­ nen habe», erklärte Giiberto Simo­ ni im Ziel. Diese Vorsicht ehrt den Trentiner. Aber angesichts seiner mehr als sieben Minuten Reserve kann der Trentiner der heutigen Bergankunft 
in Cascate del Toce in der Nähe der Schweizer Grenze und auch dem abschliessenden Zeitfahren vom Sonntag in Mai­ land in Ruhe entgegensehen. Mit Simoni setzt sich in dieser Rund­ fahrt der stärkste Kletterer und der regelmässigste Fahrer durch. 57 km Steigung und annähernd 4000 Höhenmeter hatten die Fahrer 
im Verlaufe des 18. Teilstückes zu bewältigen. Am Colle d'Esichie, mit 2366 m Meereshöhe der höchs­ te Übergang dieser Rundfahrt, ver­ suchte der Gesamtzweite, Stefano Garzeiii vergeblich, den Leader Giiberto Simoni herauszufordern. Am zweiten Pass, dem Colle Sam- peyre, wendete sich das Gesche­ hen, Simoni hielt das Tempo hoch, Garzeiii geriet ins Hintertreffen. Kampf um 2. Gesamtrang Auf der vom Hagel weissen und rutschigen Strasse auf der Passhö­ he lag Garzeiii nur 40 Sekunden zurück. Etwa in der Hälfte der 14 km langen Abfahrt kam es zum Sturz des Gesamtzweiten zusam­ men mit Marco Pantani. Garzeiii konnte die Fahrt bald einmal fort­ setzen, der zum wiederholten Mal vom Pech verfolgte Pantani blieb zuerst einmal im Gras sitzen, um sich zu vergewissern, dass er sich keine schwerwiegenden 
Verletzun-Gilberto 
Simoni hat dem ßesamt- sleg zum Greifen nahe. gen zugezogen hatte. Schliesslich schwang sich auch «il pirata» wie­ der aufs Rennvelo und traf mit einer Viertelstunde Rückstand im Ziel ein. 
Sebrle in Welt- rekordform GÖTZIS - Star des Mehrkampf- Meetings in Götzis vom kommen­ den Wochenende ist der Tscheche Roman Sebrle, der abermals an der 9000-Punkte-Marke Mass nimmt. Der Schweizer Rolf Schläfli hat reelle Chancen, sich schon im ersten Anlauf für die WM in Paris zu qualifizieren. Weltrekordhalter Sebrle (28) hatte 2001 in Götzis mit 9026 Zäh­ lern als erster Zehnkämpfer mehr als 9000 Punkte verbucht. «Ich bin besser vorbereitet als vor zwei Jah­ ren, also in Weltrekordform und möchte meine Bestmarke angrei­ fen», sagt der Europameister vor den beiden Wettkampftagen am Samstag und Sonntag. Sebrle hat im Bundesland Vorarlberg über-, dies die Möglichkeit, als erster Athlet den Hattrick zu schaffen. Nach Absagen von Thomas Dvo­ rak und Olympiasieger Erki Noöl gilt im Zehnkampf der Amerikaner Tom Pappas (Bestleistung 8583) als erster Herausforderer Sebrles.
	        

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