Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 27. MAI 2003 VOLKS BLATT 
KULTUR t ak TANZTHEATERPROJEKT 
18 TAK Schnauze mit Herz SCHAAN - Der Boulevard-Dauerbrenner «Fenster zum Fjur» {von Curth Flätow lind Horst Pillati) am 27. und 28. 5. im TaK - ein Leckerbissen für Theater- - freunde, denn die «Berliner Schnauze» ist unnachahmlich, und Edith Hancke beherrsch! sie perfekt - Schnauze mit Herz. '.. «Gero» Häuser* : 
Kennen Sic schon den? Flughafen Berlin, ; Reisende fragt Busfahrer, nachdem.sie geic*. » sen hat,' der-Bus fährt zum Zoo: «FahrcttSic ? zum Zoö?» Antwort:.'«h!ec, nach Pafis. Aber für, Sic,-junges Frolleiiv hiach'-ri' \yr den; kleenen Umweg.» Oder: Fragt ein Ortsfrem­ der: «Wo.lässY/nao sich rasieren?» Antwort .des Berliners: «Am besten im Jesicht;* . Odert.' «Haben Sie ein Zimmer mit .fliessen-/ dem -Wasser.?» -Portier: «Wieso,. .wp]ln\se angejri?» ' 
v • -Resolutes Muttertier " Edith Hancke. die- Ur-Berlincrin. spielt die biestige Portiersfrau Ann; Wiesner.' £in resolutes Muttertier, 
das mit aller Macht das Beste , für die drei Kinder "will Un'd dabei 
«Medea» von Euripides - eindrucksvolles Tanztheaterprojekt FELDKIRCH - Im Pförtnerhaus In - Feldkirch wird das Tanztheater­ projekt «Medea» in der Regie von Hans Peter Horner, mit jSer Choreograf ie von Jacqueline' Beck und dem Spiel von Brigitte; Walk gezeigt. . • Gefolf Hauter ' deren Glück übersieht. Anni Wlesrierschuf- ' tet,* kämpft dafür," dass ihre Kinder einmal rauVaits dem Keller und 7 in-jeder Bezie­ hung - ganz . nach oben kommen.. Die Hancke nörgelt v 
manipuliert,* zickt- herum. Ein Gag, ein Witz, ein Gag:-Schlag auf Schlag pfeffert sie die Pointen durch ihre. Souterrainwohnung. Und vergisst bei.aller Kodderschnauze nicht ihr liebes,*wenn auch gut getarntes Herz. Sprachkomik - Curth Flätow (#3)" ist einer der bekann­ testen lebenden. Meister des Wortes. Sein Stück von .1960 ist, was Handlung und Humor angeht, in die Jahre gekommen ("Das Fenster zum Flur» hut immerhin über 300 Inszenierungen, erlebt und ist in derTür- kei'ebenso akzeptiert worden wie in Finn­ land oder Kanada). Doch Klaus'Sonnen­ schein (er spielt iauch mit) inszenierte«, ohne, an der Patina zu kratzen. Seihe Ehefrau Edith Hancke; eine der beliebtesten Volks*. Schauspielerinnen, spielt diese ihr wie auf • den Leib geschriebene Rolle mit Tempo und Witz und vor allem schnoddrigcrh Ton; die von Sonnenschein und Hanckc mit grosser Leichtigkeit vorgetragene Sprachkomik reisst das Puhlikum mit. 
«Medea» - Ehebruch, Kifidesmord . unddie Rolle- der Frau, tässt sieb •das schauspielerisch befriedigend darstellen? Hans . Peter Horner, Jacqueline Beek und Brigitte Walk' gehen einen anderen, einen ein­ drucksvollen und überzeugenden Weg: Der Text wird in tänzerische; Zeichen übersetzt. 
 : . Salz und Brot Das Stück beginnt in einem Vor- " raurri. Man sitzt an weissgcdeckten Tischen,: wird mit Salz und BirQt willkommen geheissen. Ein einfüh-- reriderText wird •vom Schriftsteller Jodgor Obiclaüf Georgisch gelesen, •die deutsche Übersetzung-über Band eingeblendet. Die Geschich- . te: Jason heiratet.Medea. Aus poli-. tischen Gründen will Ja.son Glaüke, . Tnchlcr des korinthischen Königs •Kreons, heiraten. Medea verspürt Zorn, und Rache,.denn die Ehe darf . nur von der Frau nicht gebrochen werden.:Die leidenschaftlich Lie- • bende, die heilkündige Zauberin, - die .Verlassene und Betrogene', ermordet Jason, ,scine Geliebte urid ihre eigenen Kinder. ' • Hervorragende Choreografie Mythen deuten in den Tragödien 
Der Schriftsteller Jodgor Obld liest zur 
Beginn des Tanztheaterprojekts '«Metlea» einen einführenden Text auf Georgisch.  v das .Alltagsleben, der. Chor als Repräsentant des Kollektivs bietet -Dcutungshilfen. Hans Peter Horner lässt- den Chor (Studierende des . Mi"»i,kgymmisiums Feldkirchj al-' penländische Weisen singen. /. B. mit Texten des Märchens, vom Berg 'Siincli. das von .Neid, Missgunst und Unheil. bringenden Wörtern .erzählt. Damit: schafft er "einen '.Bezug zum Heute und zum Äuf- führungsort. Auch bei der Wahl der ,Musik (7.. B. von Steve Reich) gelingt, ihm die Nähe viim Jetzt.' 
Nachdem die Ausführung .der Morde Medea (eine sparsam spie­ lende, die Texte perfekt vortragen­ de Brigitte Wal|0 seelisch entblössi zurücklässt," macht Horner einen Bruch, in seiner Inszenierung, die durch die tänzerische Darstellung 'im Symbolischen bleibt:,Das nack­ te Auftreten Medeas. ist ein; be­ fremdlicher. Sprung" ins. Realisti­ sche. -Die liebende Annäherung zwischen Jason und'Glauke, Jasons .Konflikte. die «seelischen Anspän­ nungen Medeas und ihre Taten, das 
Todesringen Glaukes -*• alle Höhen und Tiefen werden in der ausge­ zeichneten - und ausserordentlich aussagekräftigen Choreografie von Jacqueline Beck.durch die Tänze­ rin Rebekka Bogoniolec und den Tanzdr 'Diftat. Tursun beeindru­ ckend dargestellt. .. " • ''«Medea»: 
: 28. Mai, 1,12.19.1\Y: /12. /17. und .18. Juni, jeweils 20 • lihr' im Pförtnerhaus, Feldkirch. - Vorverkauf: Theater am Saumarkt: . 0043. 5522/72895, 
o'ffice.(G\saü- * markt.at. . ' : Schnörkellos-schwungvolle Musik — Konzert des Orchesters Liechtenstein-Werdenberg unter besonderem Zeichen BUCHS/VADUZ - Mit dem.Kon­ zert am Donnerstag, 29. Maf> 20~Uhr im Vaduzer Saal, eröff­ net das Orchester- Liechten- stein-Werdenberg (OIW) das 6. Orchestertreffen. der Europäi­ schen Vereinigung von Liebha- berprehestam 4EVL).. Im Rah- men des BuchserOrgelfriihllngs •spielte das. Orchester bereits am Sonntag ib der Evangeli­ schen. Kirche Bij.chS. .• GeröllHauser - '  - -•••• '" • . Der Präsident des OrchcsterVereins, Daniel Ä. Keflerhals, Jüd beim Buchser'Konzert alle Musikliebha*: ber ein, die Konzerte des 6. Qrchc.s- tertreifens zu besuchen: ErölTnungs- konzert 
des OUW, 29. 5,,-20 Uhr ; Vaduzcr Saal (ifti Anschlüss daran ­ gibt es Werke bulgarischer Kompo­ nisten, gespielt vom Kammerorche- sters «Aninia» der Lehrer der-Stadt Vania in Bulgarien unter der Leitung von Konstantiir Kuküscbcwj. Frej- ' tag, 30.5. um 20.15 Uhr im Hof von Schloss Werdetiberg .(.Collegium • . Musicüiii aus Chemnitz und. Drcnts Sinfonie Orkest. aus den'Niederlan- : den), am Samslag, 31. Mai um 15 Uhrlm Schloss Werdenberg und ani Sonntag, 1. Juni, um 9.30 Uhr im ; Vaduzersaal." : / Schöner Strei&eriüahg Beim hörenswerten und anspruchsvollen/: Programm des OLW wurden " am Sohntag unter • der Leitung von William Maxfield (Konzertmeisterin: Helga jFrom* melt-Torkos) die Sinfonia tri CiDur 
Pas archester LIeclitensteln-Werdenberg bot schon am Samstag das Programm, mit detn es am kommenden Donnerstag Um 20 Uhr Ini Vaduzer Saal das europälscbe Orchestertreffen eröffnen wird; von Johann - Baptist' Vanhal, ein Werk für Oboe and Orchester von. Johann Nepomuk 
rHumel und die. 3." Sinfonie von Franz Schubert' aufgeführt. Bei der Sinfonia von dem in Böhmen; geborenen Johann . Baptist Va.nhal (1739-1813) zog . William Maxfield sowohl das Alle-. grö wie auch das Presto schnürkcl- los und-ohne Ritardandi schwuhg-* voll durch. Der mittlere Satz, das Andante,"zeigte einen sehr schönen 
Streicherklang, harmonisch' durch alle Instrumentengattungen. Tänzerisches Thema . Die' langjährige 1." Oboistin des ÖLW, Rita Varch-Hidber, spielte den Solopart hei «Adagio - Tema con 
:. variazioni» für Oboe und Orchester von Johann Nepomuk Hummel (i.778-1837). Die Obois-. tin begann erst nach.ihrer Tätigkeit .'als.7 Kindergärtnerin -mit dem 
Oboenuntemcht, studierte dann am KonSemtbriüm' in Feldkiich mit Abschluss im Konzcrtfach. Mit sehr schönem, weichen Ton spielte sie das Adagio, lebhaft erklang.das' tänzerische Thema, und musika­ lisch und technisch virtuos spielte sie die anspruchsvollen Variatio­ nen. Mit der 3. Symphonie von • Franz Schubert zeigten; die Musi- kerAinnen ihre Qualitäten als Orchesterspieler/-innen.  f 
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