Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 21. MAI 2003 VOLKS I 
IM l'Ä IVIlS ' 
  ERZBiSTU M BLATT I IIMLMIML/ LESERMEINUNGEN NACHRICHTEN Werner Reicher wird Lions Governor VADUZ - Die Delegicrtenvcr- sammlung des Lions Distrikts Schweiz-Ost hat am Samstag in Lugano Dr. Wer­ ner Reicher (rechts) zum neuen Governor gewählt. Er übernimmt sein Amt am I. Juli 2003 von seinem Vorgänger Franz G. Huber (links) vom Lions Club Zürich-Dolder. Dr. Werner Reicher ist seit 1975 Mitglied des Lions Club Liechtenstein. Er hat den Club im Vcr; einsjahr 1980/81 als Präsident geführt. In den Jahren 1998 bis 2000 übernahm er zum ersten Mal eifie Funktion in der schweizeri­ schen Lions-Bcwcgung. Als Zoncn-Chair-. man betreute er die Lions Clubs Bad Ragaz, Bündner Herrschaft, Davos-Klostcrs, Liech­ tenstein, PrättigaUj Walensee und Wcrdcn- berg. Anschliessend erfolgte seine Wahl zun; Vicegov'crnor des Distrikts Ost, zu dem die Kantone Zürich, Thurgau, St. Gallen, beide Appenzell, Glarus, Graubünden sowie das Fürstentum Liechtenstein gehören. Dr. Reicher wird dieser Region nun während eines Jahres vorstehen. Inn-Aue in Strada, ein gelun­ genes Reuitalisierungsprojekt VADUZ —Pio Filsch, Ökologe und Mitglied ; der Arbeitsgruppe für die Revitalisierung der Inn-Aue in Strada wird am 22. Mai um 20.15 Uhr im Foyer des Gymnasium Vaduz, über das lnn-Revitalisicrungsprojckt ein bilderrei­ ches Referat halten. Die Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz LGU. lädt ' dazu alle herzlich ein. Strada liegt im llnter- engadin an der Grenze zu Österreich. Der Inn floss bei Strada in einem engen Korsett und nur noch als Rinnsal. Die ursprüngliche Auenlandschaft .«Ischl» San Niclä Strada» . war in ihrer Funktion stark beeinträchtigt und • beinahe zerstört. 1996 wurde ein Renatürie- rungsprojekt gestartet, das nun erste Früchte trägt - der Inn fliesst bei Strada wieder durch ein Auengebiet, erste Erfolge-bei Tieren und Pflanzen zeigen sich: Die Bachforelle findet hier wieder eine Rinderstube, kleine Fische wie die Elritze tauchten wieder auf, Erdkrö­ ten und Grasfrösche nutzen die erstellten Teiche als Laichgewässcr. Das Projekt bei Strada hat aufgrund seiner Grösse und seiner. Komplexität eine grosse Bedeutung. Es zeigt, dass es möglich ist unseren Fliessgewässern einen Teil ihres Raumes zurückzugeben und dass dies auch Früchte trägt. Herr Pio Pitsch wird über den Ablauf des Projekts, die Rah­ menbedingungen, die gesteckten Ziele und das Erreichte sprechen und dies mit vielen Bildern 
illustrieren. Wir freuen uns auf Ihr zahlreiches Erscheinen. P Ü3- 125 
© JAHRE VOLKSBLÄTT Ereignisse der letzten 125 Jahre SQUASH IN LIECHTENSTEIN VADUZ, 31. August 1983 - Die vielen Freunde des Squash-Sports 
können voraus­ sichtlich noch in diesem Jahr ihrem Lieb­ lingssport in Liechtenstein frönen, nachdem bislang diese Möglichkeit nur in unserer unmittelbaren Nachbarschaft bestand: Gestern Dienstag vormittag erfolgte der . Spatenstich für das «Squashhouse Vaduz», niimlich das im Ebenholz direkt am Wald­ rand zu stehen kommt. Die voraussichtliche Eröffnung soll Mitte Dezember dieses Jah­ res sein, Die Initianten des Squashouse sind Rolf Spörry, Ruedi Heiniger und Heinz Vogel. Morgen: Die CD kommt nach Liechtenstein . 
Stellungnahme des Erzbistums zur Unterschriftenaktiön der Gemeinde Planken Im Liechtensteiner Vaterland vom 20. Mai wird mit der Überschrift «Planken fordert Mitspracherecht in kirchlicher Personalpolitik» eine Untcrschriften-Aktipn der Gemein­ de Planken angekündigt. In diesem Zusammenhang möchte das Erz­ bistum Vaduz folgende Fakten in Erinnerung rufen: 1. Wenn Gemeindevorsteher Gaston Jehle mit den Worten wiedergegeben wird: «Rainer Bän­ del aus Männerdorf (ZH), der der­ zeit noch in-Rom studiert, wird ab August als Pfarrer in Planken' amten», ist dies eine unzutreffende Aussage. Zum ersten gibt es in der Schweiz kein «Männerdorf» (auch kein Frauendorf); zum zweiten war unsererseits nie davon die Rede, dass Herr Rainer Bändel Pfarrer von Planken oder Schaan würde; und drittens gehört Planken nach wie vor zur Pfarrei Schaan und ver­ fügt über keinen eigenen Pfarrer. Mit der Pensionierung von Pfr. Johannes Tschuor in Schaan zog erstmals ein Priester im Ruhestand nach Planken und' war dort als Seelsorger tätig. In der Folge wurde Planken ^scelsorglich neben­ amtlich von Domherr Christoph Casetti (Chur) betreut, bis mit Don Alberto Lanfranchi wieder ein Priester im Ruhestand fest nach Planken zog. Seit dem Tod von Don Alberto Lanfranchi wird die Seelsorgc in Planken wieder wie -früher von Schaan aus betreut. Zuständig ist der Schaaner,Pfarrer. .Die Gemeinde Planken hat Anfra­ gen von Priestern (darunter auch der jetzige Schaaner Raplan), das «Pfarrhaus» in Planken zu'mietcp, zweimal abgelehnt mit der Begrün­ dung, 
man werde das Haus nicht mehr an Priester vermieten. Es ist folglich nicht nachzuvollzichen, dass eine Gemeinde, die nicht ein­ mal ein Haus für einen Priester haben will und ohnehin keine eige­ ne Pfarrei bildet, dann doch den. Anspruch erhebt, den Pfarrer mit­ bestimmen zu wollen. Die finan-. zielle Abgeltung, welche die Gemeinde Planken bisher .dem Pfarrer und dem Kaplan von Schaan für deren regelmässige Seelsorgedienste in Planken 
aus-Im 
Auftrag von jErzbischof Haas nimmt Generalvikar Dr. Markus Walser Stellung zu den Unterschriftensammlungen In Triesen und Planken. richtet, ist auch nicht dazu angetan, sich nach dem weidlich bekannten Spruch «wer zahlt, befiehlt» zu verhalten. - 2. Die Forderung nach Mitspra­ che der politischen Gemeinde in kirchlichen Personalfragen wider­ spricht nur schon dem abschlies­ senden Dokument des Wiener RSZE-Nachfolge(reffcns vom 15. Januar 1989, zu dessen Einhaltung sich das Fürstentum Liechtenstein verpflichtet hat. Die Teilnehmer-, Staaten 
verpflichteten sich nament­ lich, das Recht der'Religionsge­ meinschaften zü achten, «sich nach ihrer eigenen hierarchischen und institutionellen Struktur zu organi­ sieren» (I6.4.II) sowie «ihr Perso­ nal in Übereinstimmung mit ihren jeweiligen Erfordernissen und Nor­ men sowie mit etwaigen zwischen . ihnen und ihrem Staat freiwillig vereinbarten Regelungen auszu­ wählen, zü ernennen und auszutau­schen» 
(16.4.III). 3. Die Forderung nach künftiger Mitspräche der " politischen Gemeinde Planken in kirchlichen Personalfragen widerspricht im weiteren den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils. In der Erklärung über die Religions­ freiheit fordert das Zweite Vatica­ num für alle Religionsgemein­ schaften: «In gleicher Weise steht den religiösen Gemeinschaften das Recht zu, dass sie nicht durch Mittel der Gesetzgebung oder durch verwaltungsrcchtliche Mass­ nahmen der. staatlichen Gewalt daran gehindert werden, ihre eige­ nen Amtsträger auszuwählen, zu erziehen, zu ernennen und zu ver; setzen, mit religiösen Autoritäten und Gemeinschaften in anderen Teilen der Erde in Verbindung zu treten, religiöse Gebäude zu crrich-. ten und zweckentsprechende Güter zu erwerben und zu gebrauchen», LESERMEINUNGEN I 
Bitte an unseren Erzbischof Bittet, so wird euch gegeben. Eine der Lehren Jesu aus der Bergpre­ digt. Diese Worte bilden einen Teil meines Vertrauens, zu Gott. Zwischenzeitlich sind es sicherlich mehrere' hundert Personen, die öffentlich in Form von Unterschrif­ ten bitten, dass der Triesner Pfarrer nicht nach Vaduz abberufen Wird. Lieber Herr'Erzbischof- lassen Sie uns 
gemeinsairt nach der Bibel leben! Auf ein friedliches Zusammenleben in unserer Glau­ bensgemeinschaft! Carmen Sprenger, Landstrasse 333, Triesen Rampenlicht Radio L am Sonntag, den 18, Mai .Die Diskussion um die Versetzung von Pfarrer Kellenberger von Trie­ sen nach Vaduz hat wenig Neues gebracht. Die Herren Generalvikar 
Walser und Bürgermeister Ospelt, Vaduz, haben es verstanden, sich in Szene zu setzen. Xaver Hoch, Vor­ steher von Triesen, der ja am ^ei­ sten betroffen war, kam leider nur selten zü Wort. In diesem Punkt wäre es auch an den Moderatoren gelegen, die Anliegen von Triesen besser zu berücksichtigen. Die Prob­ leme im Land sind "weniger die Geistlichen und Diakone, die ihre Arbeit nach bestem. Wissen und Gewissen ausführen. Die Unzufrie­ denheit kommt von der Erzbis­ tums-Leitung, wo Arroganz vor Toleranz praktiziert wird. Wann endlich erklärt der Erzbischof sol­ che ^Angelegenheiten als Chef- Sache und vertritt seine Anliegen selbst vor dem Volk. Das Frauen­ kloster mit seinen dicken Mauern mag wohl ein gyter Schutz sein um Kontakte zu vermeiden; Doch die Befehle von dort--werden zuneh-', inend kritisch beurteilt und nicht mehr verstanden. Zu Beginn der Diskussion wurde Pfarrer Kellen­ berger von allen drei geladenen 
Teilnehmern zu Recht gelobt und als volksnaher Pfarrer bezeichnet. Doch gegen Schluss der-Sendung hat General vikar Walser die Katze aus dem Sack gelassen. Die Popu­ larität von Pfarrer Kellenberger sei durch seinen Sport und das gute Aussehen begründet. Wird Pfarrer Kellenberger nach solchen Aussa­ gen gar strafversetzt? Auch ein Pfarrer hat ein Anrecht als Mensch und Bürger behandelt zu werden. (Schliesslich sind nicht einmal Tiere eine Ware.) Mit so viel Druck, von oben kann niemand vernünftig arbeiten (Mobbing in Reinkultur). Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen. Die Scherben könnten auch zum Bumerang wer­ den. Warin wird die Erleuchtung kommen? Im Gebet oder bfeim Jog­ gen, Ihr Frommen, beides ist mög­ lich. Vielleicht bringt es neue Aspekte. Für den kirchlich^ Frie­ den in unserem schönen Land braucht es alle! Gebt euch die Hand. Anni Kindle, Poskahalde 6, Triesen 
(Vat II DH 4,3). . Was die Besetzung von Pfarrstel­ len betrifft, wird das Zweite Vatica- .num im Dekret über die Hirtenauf­ gabe der Bischöfe in der Kirche noch deutlichen «Der einzige Sinn des pfarrlichen Dienstes besteht im Heil der Seelen. Damit nun der Bischof bei der Verleihung von Pfarreien leichter und angemesse­ ner vorgehen kann; sollen unter Wahrung des Rechtes der Ordens- leute alle Vorschlags-, Ernennurigs- und Vorbehaltsrechte sowie das Gesetz des allgemeinen oder des besonderen Pfarrkonkurses, wo es in'Geltung ist, abgeschafft wer-, den.» (Vat II CD 3,2) Die 
zivilen Instanzen, die. über solche Vorschlags-, Ernennungs­ oder Wahlrechte 
verfügen, werden vom Zweiten 
Vatikanischen Konzil eingeladen, ai/K diese 
freiwillig zü verzichten; was S.D. Landesfürst Hans-Adam II. 
bekanntlich in 
vor- bildlicher Weisc'gemacht hat. Im Weiteren wird ausgeführt, dass die Kirche staatlichen Orga­ nen künftig keine Rechte oder Pri­ vilegien bei kirchlichen Ämterbe- setzungen mehr einräumen wird (Vat II CD 20,2). An djese Vorga­ ben ist der Erzbischof von Vaduz gebunden. Wir bitten die staat­ lichen Organe, dies gebührend zur Kenntnis zu nehmen und sich dem­ entsprechend zu verhalten. Die ver­ fassungsmässige Verpflichtung Liechtensteins, der Kirche «den vollen Schutz des Staates».(Verfas­ sung Art f 
37) zuzusichern, darf nicht nur Worthülse sein. T Für das Erzbistum Vaduz Generalvikar Dt. Markus Walser ANZEIGE . Barometer für den Verbleib von Markus Kellenberger als Pfarrer in Triesen Ihre Meinung zur ange­ kündigten Abberufung? Besuchen Sie dazu das Forum auf   www.triesen.li
	        

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