Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

sf SAMSTAG, 4. JANUAR 2003 
VOLKS BLATT 
INLAND 
GEWALT HAT (K)£IN ZUHAUSE MÄNNER-STATEMENTS HÄUSLICHE GEWALT Männer-Statements zum Thema «Gewalt gegen Frauen in Tamilie und Partnerschaft» ' «Ein gemein­ sames Anlie­ gen von Poli­ tik, Bildung, und Sozialar­ beit ist es, familiäre' Gewalt 
durch präventive Massnahmen zu verhindern. Wenn es trotzdem zu Über­ griffen kommt, ist es wichtig, dass-die betroffenen Frauen professionelle Hilfe und Unterstützung bekommen. Liechtenstein hat mit dem Frauenhaus und der Informations­ und Kontaktstelle für Frauen (infra) sowie dem Amt für Soziale Dienste ein wichtiges Netz für die Hilfestellung geschaffen.» . , Otmar Hasler, Regierungschef Liechtenstein, Ressortleiter Familie und Gleichberechtigung «Es ist kein Zeichen von Stärke oder Grösse,- Gewalt anzu­ wenden. Im Gegenteilr Menschen, die 
Gewalt anwenden, sind schwach und hilflos, fühlen sich unterlegen, wehren' sich gegen solche Gefühle und wollen dies mit ihrer körperlichen Überlegenheit ausgleichen. Dabei kann jeder sein Verhalten ändern, jederzeit. Das kann mit Hilfe von Fachleu­ ten geschehen oder aus der eigenen Ein­ sicht. Die gewaltfreie Gesellschaft beginnt " immer in der eigenen Familie. Und beim Mut, Schwäche als Gegenpol von Stärke zu begreifen und anzunehmen. Erst dann bin ich ein ganzer Mensch!» Andrea Clavadetscher, Ausdauersportler «Viele. Opfer familiärer Gewalt wis­ sen nicht, wohin sie sich wenden' können und sehen keine Möglichkeit, sich zu .weh­ ren. Speziell geschulte, erfahrene Kriminalbeamtinnen beraten ver­ ständnisvoll und nehmen Anzeigen entge­ gen. Der zuständige Staatsanwalt unterstützt Opfer während des Strafverfahrens. Gewalt in der Familie muss auch mit strafrechtli­ chen Sanktionen in die Schranken gewiesen werden.» . • Robert Wallner, Staatsanwalt «Es ist wich­ tig,. dass Gewair in keiner Form toleriert wird und das öffentliche Bewüsstsein verstärkt 
sen- sibilisiert wird. 
Auch Einschrän­ kung 
der.per^ sönlichen Freiheit, Unterdrückung oder extreme Eifersucht sind Formen von Gewalt, Nicht immer sehen dies Männer sp - und ich glaube, dass hier besonders'bei der Erziehungsarbeit der Jugend noch Wichti­ ges geleistet werden kann.» . • Roman Hermann, Präsident Liechtensteiner' Sportkommission 
Gewalt hat (k)ein Zuhause Liechtensteiner Regierung startet heute Kampagne gegen häusliche Gewalt VADUZ - Frauen, die in ihrer Ehe und Partnerschaft Gewalt erfahren, scheuen sich oftmals, das bestehende Hilfsangebot in Anspruch zu nehmen. • Cornelia Hofer Gewalt gegen Frauen innerhalb der Familie oder Partnerschaft hat viele Gesichter und ist auch bei uns eine Realität. Sie.findet oftmals innerhalb der «eigenen vier Wände» statt und dringt nicht nach aussen. Die Dunkelziffer dieser Übergriffe ist sehr hoch, da viele der betroffenen Frauen sich scheu­ en, darüber zu reden bzw. Anzeige zu erstatten. Entgegen aller Wunschvorstel­ lungen und Klischees ist die Fami­ lie und das Zuhause, keineswegs von vornherein ein Ort der Sicher­ heit und Geborgenheit. Familiäre Gewalt kann jeder Frau widerfah­ ren. Frauen aller Altersstufen, aller Schichten und Kulturen, in den verschiedensten. Lebensumständen und Situationen sind davon betrof­ fen. Dass nur wenige dieser Straftaten an die Öffentlichkeit bzw. vor Gericht gelangen, liegt in der Tabuisierung dieses Themas und teilweise auch .in der Verharm­ losung dieser Übergriffe. Kampagne bietet Unterstützung 'Die Liechtensteiner Regierung 
Weil Wände nicht reden können... 1 ...'schützen sie die Täter. Gewalt hat kein Zuhau9& Heute läuft die Kampagne gegen häusliche Gewalt der Liechtensteiner Regierung ian. startet nun gemeinsam mit Vorarl­ berg und dem Kantofi Graubünden eine grenzüberschreitende Infor- mütions- und Sensibilisierungs- kampagne. im Rahmen des Intcr- reg-Projekts «Grenzen, überschrei­ ten - Grenzen setzen» wird den betroffenen Frauen Unterstützung und Beratung angeboten. Verschweigen verhindert Hilfe «Die Gründe, warum betroffene Frauen sich scheuen, über Gewalt­ anwendungen ihrer Partner zu 
reden, sind vielfältig: Scham, finanzielle Abhängigkeit, Angst vor noch mehr Gewalt, Verlust der Aufenthaltsbewilligung sind nur­ einige davon.», weiss Bernadette Kubik-Risch vom Gleichstellungs­ büro Liechtenstein. Die Kampagne «Gewalt hat (k)ein Zuhause» soll dazu beitragen, die verhängnisvolle Mauer des Schweigens zu durch­ brechen. Wenn wir von Gewalt- gegen Frauen innerhalb der Familie oder Partnerschaft sprechen, ist nicht DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN 
II am in Mw\i( *l Com»» www.lmc.il präsentieren das Musicalerlebnis Die Tickets können beim Liechtensteiner VOLKSBLATT bezogen werden, Tel. 00423 / 237 51 $1 
nur körperliche Gewalt gemeint. Auch Verhaltensweisen, die darauf abzielen, die Betroffenen zu Unter­ drücken, zu beherrschen -und zu kontrollieren, sind Formen der Gewaltausübung; . Formen «familiärer Gewalt» können sein: körperliche Gewalt, Drohung und Nötigung, sexuelle Gewalt, Freiheitsentziehung, öko­ nomische Gewalt oder Beschädi-, gung von Sachen. Alle diese Ver­ haltensweisen sind strafbare Taten. und dürfen in keiner Form toleriert Vierden. 
Auch gibt es gewalttätige • Beziehungsmuster die als akzep­ tierte Verhaltensweisen gesehen werden. Z.B. wenn aus Eifersucht und somit unter dem Deckmantel der Liebe Grenzen überschritten werden. In jedem Fall ist auch das Umfeld aufgefordert, frühzeitig hellhörig zu werden. Information und Hilfe Frauen, die • von «familiärer Gewalt» betroffen sind, wissen meist nicht Wohin sie sich wenden können und haben auch keine Informatioiien über Rechte und Unterstützungsmöglichkeiten. . Die Internet-Site www.gewalt- hatkeinzuhause.org  informiert, wo in Liechtenstein, Vorarlberg und Graubünden Hilfe und Unterstüt­ zung geboten werden.' Bis Ende Februar ist eine eigene Hotline eingerichtet. Unter der Nummier 4423/776 74 70 erhalten betroffene Frauen Auskunft und Beratung. anzeige *' "WliftfllW Schaan / Mcchtcntfrin Das TaK macht Welhnachtspaus*. \Ab0jen$^7.fonuar, Ist der Vtaveduuf ZÖtian; g€ÖfÄet. Die UBuntersttttzt das'' /. TaKinder- und Jugendprogramm Sa,4.1,17 h, TaK-foyer, Schaan «Grimm & Co«» _? & So, T fcWIvTiBiÄ"Schun"' «DerfllegendeTeppIdi» «Ichblnsofrel* 
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