Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 19. MAI 2003 Volks |INTERNATIONAL S 20 BSSt-I SP LITTER Papst bittet um Kraft ROM - Anläss­ lich seines .83. Geburtstags hat Papst Johannes Paul II. am Sonntag erneut um Kraft für die Fortführung sei­ nes Amtes gebe­ ten. 
Bei einer Messe auf dem Petersplatz bat er die mehreren zehntausend anwesenden Gläubigen, für ihn zu beten, «damit ich zuverlässig; die Mission zu Ende bringen kann, die der Herr mir anvertraut hat». Erst am Samstag hatte der Vatikan erstmals öffentlich eingeräumt, dass der Papst an Par­ kinson leidet. Kardinal Giovanni Battista Re, der Leiter der Bischofs-Kongrcgation, erklärte in einem Zeitungsinterview, das Gebet habe dem Papst geholfen, sein fortge­ schrittenes Alter und Parkinson zu bewälti­ gen. Mit.dem Interview bestätigte Re lang­ jährige Vermutungen von Beobachtern über die Ursache der zittrigen Bewegungen und der undeutlichen Sprechweise Johannes Pauls. 
- Gegen «sinnloses Sterben» LOS. ANGELES - Mit einer langen Prozes­ sion von Leichenwagen haben Bestattungs- unttfrnehmer in Los Angeles gegen .die Zunahme von Mord und Totschlag protes­ tiert. Die Abschlusskundgebung fand auf einem Friedhof statt. Bcstaiiungsu'nternefi- mer, Balsamiercr und Totengräber in dun­ klen Anzügen sprachen über die zunehmen­ de Gewalt .in ihren Wohngebieten, einige predigten oder sängen Trauerlieder. «Wir wissch, dass Menschen sterben müssen», sagte Edith Simpson, eine Beraterin für Begräbnisse. «Aber Geld mit sinnlosem Sterben machen zu müssen, ist etwas ganzr anderes.» Die Demonstranten erklärten, sie seien es leid, junge Opfer mit Schusswun- den bestatten zu müssen. Nach vorläufigen Zahlen der Staatsanwaltschaft wurden in Los Angeles im vergangenen Jahr 653 Tot­ schlagsdelikte verübt, das ist ein Anstieg um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der schönste Schweizer BASEL - Der neue Mister Schweiz heisst Robert Ism;ijlovic, ist 28 Jahre alt und kommt aus Zürich. Der gelernte Kranken­ pfleger wurde am Samstagabend in der Bas­ ler "St. Jakobshallc von Jury und Publikum gewählt. Obcrwcae 114 cm, Taille 94 cm, Hüfte 114 cm. Kürz vor 22 Uhr konnte der Zürcher die ersten Glückwünsche von'seiner Freundin Daniela - sie ist selber seit sieben Jahren Miss Fitness - entgegennehmen. llfl! |#1g| GbTvSTSGER GEW Profitieren Sie als ? L'<.S -Abonnent von Vorzugspreisen 
Schwierige Identifizierung der 28 Toten - Erste Verletzte kommen heim LYON - Das zweite schwere Unglück eines deutschen Reise­ busses in nur wenigen Tagen hat die' Diskussion um die Sicherheit im Omnibusverkehr angeheizt. Wie in Ungarn war vermutlich auch in Frankreich menschliches Versagen für den Unfall verant­ wortlich, bei dem am frühen Sams­ tagmorgen 28 Menschen in der Nähe von Lyon getötet und alle übrigen 47 Insassen verletzt wur­ den. Der Fahrer fuhr bei strömen­ dem Regen mit Tempo 117 zu schnell, wie die französische Justiz mitteilte. Schwere Identifizierung Die Identifizierung der Todesop­ fer gestaltete sich zunächst sehr schwierig, weil erst am Sonntag gesicherte Listen über die Busin­ sassen vorlagen. Am Tag nach der Katastrophe befanden sich noch 19 Verletzte in Krankenhäusern von Lyon und St. Etienne, drei von ihnen in einem ernsten Zustand.' Am selben Tag nahmen die ersten Angehörigen in einer improvisier­ ten Leichenhalle der Gemeinde Limonest nahe Lyon Abschied von den Tofcn. Ab Nachmittag sollten die ersten Verletzten mit Flugzeu­ gen-in Deutschland ankommen. Bundcsvcrkchrsminister Manfred Stolpe, der noch am Samstag an die 
28 von 74 Insassen eines deutschen Reisebusses starben bei einem Busunglück in Lyon. Die Identifizierung ist schwierig. Unglücksstelle gereist war, warnte vor Panikmache. Derzeit herrsche nicht der Eindruck, dass es krasse Verstösse gegen Fahrtzeitbeschrän- kungen gegeben habe. Doch über 
die Benutzung von Sicherheitsgur­ ten in Reisebussen müsse neu" diskutiert werden. Sein französi­ scher Kollege Gilles de Robicn machte sich für eine raschere 
Umsetzung einer EU-Richtlinie vom letzten Jahr stark. Die meisten Insassen wurden Augenzeugen zufolge bei dem Aufprall durch den Bus geschleudert. Verschärfung gefordert Die Gewerkschaft der Polizei (GdP).bekräftigte ihre.Forderung nach einer . Verschärfung der so genannten Sozialvorschriften für Busfahrer. Die Lenk- und Ruhezei­ ten der Fahrer müssten so gestaltet werden, 
dass der Wettbcwerbs- druck in der Rcisebranchc nicht zum tödlichen Risiko für die Fahr- - gaste werde, erklärte GdP-Chef Konrad Frcibcrg. Der Bundesver­ band Deutscher Vertriebsfirmen (BDV) zeigte sich bestürzt über das Busunglück, warnte aber ebenfalls vor einer Panikmache. Noch immer sei der Omnibus das ' sicherste Transportmittel. Über das Tempo|imit an der Unfallstelle "ebenso wie -über die tatsächlich gefahrene Geschwin­ digkeit gab es unterschiedliche Angaben. Die Identifizierung der Toten zog sich am Sonntag hin. Die französischen Behörden ermittelten bis zum Morgen die Identität von zehn Opfern, wie die Landesregierung in Niedersachscn mitteilte. BKA-Exper- teh identifizierten drei Tote, darunter zwei aus Nordrhein-Westfalen und eiiien aus Niedcnxiclisen. Verhandlungen gescheitert Indonesische Regierung gibt Rebellen die Schuld-Truppen beziehen Stellung TOKIO - In der indonesischen Provinz Aceh droht wieder ein offener Krieg. Zweitägige Ver­ handlungen zwischen.der indo­ nesischen 
Regierung und der Unabhängigkeitsbewegung Freies Aceh über die Zukunft des Ende vergangenen Jahres vereinbarten Friedensabkom­ mens wurden am Sonntag­ abend, ohne eine. Vereinbarung abgebrochen. Indonesien hatte für den Fall des Scheiterns schon mit einer Militär­ offensive gedroht und Truppen aufmarschieren lassen. Die indone­ sische 
Regierung Hess den Rebel­ len aber auch nicht viel Spielraum. Sie forderte siQ auf, die Waffen niederzulegen, einen 
Autonomie-Rebellenführer 
Malik Mahud (Bildmitte) im Gespräch mit dpr Presse, nachdem die Gespräche mit der Regierung negativ verlaufen sind. 
status zu akzeptieren Und auf die Unabhängigkeit zu verzichten. «Wir haben ihnen unsere Bedin­ gungen genannt und "warten , noch -auf eine Antwort», sagte General­ major Sudi Silalahi vom indonesi- - sehen Innenministerium in Jakarta vor Abbruch der Gespräche. «Wenn sie nicht positiv ist, werden wir unsere Delegation heute Abend zurückbeordern.» Indonesien setz­ te seinen Truppcnaufmarsch noch während den Verhandlungen fort. In Banda Aceh, der Hauptstadt der umkämpften Provinz, rollten Pan­ zerfahrzeuge. Soldaten bezogen in Schlüsselpositionen Stellung. «Dies .sind die letzten Minuten», sagte ein Militärsprecher. «Wir warten auf Befehle aus Jakarta.» Selbstmordanschlag gegen Frieden Nach Gipfeltreffen Abbas-Scharon SP'* >sr?i 
JERUSALEM - Mit Selbstmord- arischlägen haben militante Palä'stinenser am Wochenende den Friedensprozess für den Nahen Osten blockiert. Der. israelische Regierungschef Ariel Scharon sagte am Sonntag eine geplante Reise, in die USA zu Gesprächen über den jüngsten Friedensplan ab. Stattdessen beriet das israelische Kabinett in einer Sondersitzung über die Anschläge, bei denen neun Israelis getötet wurden. Auch Schritte gegen den palästinensischen Präsidenten Jas­ sir Arafat wurden nicht ausge­ schlossen. Scharon hatte am Sonn- ' tag zu einer USA-Reise aufbrechen wollen. Ein neuer Termin wurde aber noch, nicht vereinbart. - Die USA erklärten, Scharon sei jeder­zeit 
im Weissen Haus willkommen. Die US-Regierung verurteilte die Anschläge ebenso wie Russland, die EU und die Bundesregierung. Bundesaussenminister Joschka Fischer forderte, «der Versuch, die Bemühungen um eine politische Lösung des Nahostkonflikts zu tor­ pedieren, darf keinen Erfolg haben». Die Anschläge ereigneten sich- innerhalb von zwölf Stunden vor und nach dem ersten Treffen Scha­ rons mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten , Mahmud • Abbas am Samstagabend. Bei einem Selbstmordanschlag am Samstag in Hebron zündete ein als frommer Jude verkleideter Angrei­ fer einen Sprengsatz und tötete einen Israeli und dessen 
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acht Tote nach Selbstmordattentat Jude verkleideter Attentäter in einem Linienbus im Norden Jeru­ salems sieben Menschen mit in den Tod; 20 Insassen wurden verletzt. Ein weiterer Selbstmordanschlag am Sonntag scheiterte offenbar an den nach dem ersten . Anschlag schnell errichteten Strassensperren. Hier starb nur der Attentäter. Das dreistündige Gipfeltreffen von Scharon mit Abbas, das erste auf höchster Regierungsebene seit Beginn des jüngsten Konflikts Vor fast. drei Jahren, brachte keine Annäherung, sondern offenbarte nur die tief greifenden Meinungs­ verschiedenheiten. Scharon berich­ tete, 
Abbas und er hätten darin übereingestimmt, dass im Frie­ densprozess das Stoppen terroristi­ scher 
Gewalt vordringlich sei. 
*, vT Sieben Tote und 20 Verletzte - dies das Fazit eines Selbstmordattenta­ tes in Jerusalem. re Frau. Israelische Soldaten erschossen zudem zwei bewaffnete Palästinenser, die in eine jüdische Siedlung im Westjordanland ein­ dringen wollten. Am Sonntagmor- gen riss ein ebenfalls als frommer
	        

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