Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 19. MAI 2003 
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10 NACHRICHTEN Velos gegen handycaps ' RUGGELL - «Wir wollen gemeinsam etwas Sinnvolles tun und dabei Spass haben», so der Tenor der vierzehn Mädchen und Buben aus Ruggell. Ursprünglich ging es nur darum, die eige- • nen Fahrräder und Skateboards sommerfit zu machen. Doch daraus crwuchs bald die • Idee der Jugendlichen selbst, gemeinsam eine grössere Aktion daraus zu machen. Alte Fahrräder, die ein trauriges Dasein in Schuppen oder Kellern tristen, Werden aus diesen befreit und gemeinsam mit dem Rug- geller Fahrradspezialisten Mario Di Bcnc- , detto"renoviert und gestaltet. In einem zweitem Schritt sollen diese dann am 24. Mai 2003 versteigert werden. Der grösstc Teil des Erlöses wird der «Selbsthilfcgruppe für Eltern von Kindern piit Behinderung» zur Verfügung gestellt. Die Versteigerung findet am Samstag, 24. Mai ab 15 Uhr im Freizeitpark Widau statt. Rahmenprogramm mit Essen, Trinken, Kin­ derunterhaltung (Clown oder Zauberer). Am . Abend findet eine Jugenddisco statt. Mütterzentrum Rapunzel SCHAAN - Das Betreuungsteam freutsich - auf viele Mütter, Väter und Kinder, die ein , paar ungezwungene Stunden verbringen möchten. Geöffnet von Montag bis Don- • nerstag von 15 bis 17.30 Uhr sowie Freitags von 9 bis 11 Uhr. Cafeteriabetrieb mit . kostenloser Kinderbetreuung. Adresse: Schmcdgässle 6, (Pfadiheini) Schaan, Tel.: 233 33 03. ' Baby-Kind-Fussmassage . Zur Stärkung der Abwchrkräfte, zur Beru- • higung, für besseres Schlafen etc. Am 20. Mai, 27. Mai und 3. Juni jeweils von 15.30 bis 17 Uhr. Maximum Teilnehmer: 5 Erwachsene mit jeweils einem Kind von 2 Jahren bis Schulalter. Leitung: Christel Bie­ dermann. Kosten: 25 Franken. Mitglieder 20 Franken (für 3 Lektionen). Nur mit Voran- •• meidung! Gesprächsrunde für Eltern «Mein Kind muss ins Krankenhaus» - es werden auch Bücher vorgestellt. Mittwoch,: 21. Mai ab 15.30 Uhr. Leitung: Astrid Oehri. lA/o ist meine Heimat? - BALZERS - Vom 23. bis 25. Mai lädt Sie das Haus Gutenberg, unter der Leitung von Pater Ludwig Zink, Bibliodramaleiter, zu einer Begegnung mit dem Buch Rut ein. «Heute Abend besuch ich mich. Vielleicht bin ich zu Hause.» Ein typischer Spruch des verstorbenen Münchner Komikers Carl Valentin. Manchmal fühlen wir uns bei uns ganz zu Hause und manchmal möchten wir uns selbst davon laufen. Manchmal braucht es Umwege, um bei uns selbst anzukom­ men. Dies gilt für das persönliche wie auch • für das kollektive Leben. Die jüdische Erzählung Rut gibt uns eine Rahmenhand- lung und enhöglicht uns, in den Mantel der biblischen Gestalten hineinzuschlüpfcn «als wären sie ein Stück von uns selbst». Alle, die auf eine spielerisch-ernste Weise neue : Erfahrungen mit der Bibel machen wollen, • sind herzlich eingeladen. • . Anmeldungen und Dctailinfos: Haus Gut-- enberg, Balzcrs, Tel. 388 11 33, Fax 388 11 , 35,  www.haus-gutenbcrg.li .  (Eing.) 
Konzert und Meisterkurse Konzert für Flöte und Gitarre in der Musikschule Eschen ESCHEN - «Duo toneflrt» nennen Flötist Norbert Girlinger und Gitarrist Michael Langer ihr Ensembte. Am Freitagabend gaben sie im Musikschulzent­ rum Eschen ein Konzert mit Werken von Bach, Takemitsu, Boutros, Piazzolia, Beaser untf Corea. »Gero» Häuse r __ Norbert Girlinger, vermutlich der einzige Flötist, der von Bassflöte bis Piccolo ausschliesslich in Holz gefertigte Instrumente spielt (in Eschen spielte er die C- und 
Altnö­ te) überzeugte bei diesem Konzert nicht nur mit hervorragender Tech­ nik, sondern auch mit neuen Spiel­ techniken und grosser Musikalität. Dass Michael Langer ein ausge­ zeichneter und zurccht weltweit anerkannter Acoustic Fingerstyle- Gitarristist, konnte er vor allem im zweiten Teil zeigen. Für die klassi­ sche Gitarre variiert seine Spiel­ technik der rechten Hand zu wenig, lässt den To zu wenig lebendig werden. 
- Neue Spieltechniken Das Stück «Towards the sea» von Toku Takemitsu (1930-19.96), im Auftrag von Greenpeace geschrieben gegen die Walfarig- praktiken Japans, zeigte in der Flöte weiche und traurige Klänge, durchzogen von kleinen Tonab­ ständen, wie sie die europäische 
Flötist Norbert Girlinger und Gitarrist Michael Langer gaben am Wochenende in der Musikschule ein Konzert und Weiterbildungskurse. Musik nicht kennt.und .Klangver­ fremdungen durch spezielle Anblastechniken. Bei «Amasia» des 1964 geborenen Laurent Bou­ tros hörte man in der Flötenstimme die kaukasische- Herkunft des Komponisten, die Gitarrenbeglei- tung dagegen klang nach U-Musik aus Südamerika. Piazzolkis «His- toire du Tango» bringt in vier Stu­ fen die Entwicklung dieser Musik­ art: «Bördel 1900» zeigt sich noch schlicht, bei «Cafe 1930» ist die Gitarrenbegleitung bereits diffe­ renzierter, modulationsreichcr, 
ausserdem gibt es Solopassagen für. die Gitarre; «Nightclub i960» zeigt den typischen Tangorhythmus und die typischen Akkordfolgen mit chromatisch abwärts steigen­ den Folgen; «Concert d'aujourd'- hui» ist ein grossartiges Stück zeit­ genössischer Musik. Hier zeigte Michael Langer sein ganzes gitar- rist.isches Können. «The House Carpcnter» aus Robert Beascrs' (geboren 1954) «Mountain Songs» lebt von der durchgehenden 16tel Gilarrenbcgleilung; «Cindy» ist ein typischer «Minstrcl Fiddlcr Song», 
lebensfroh und humorvoll. Auch hier glänzte Michael Langer mit Banjo-Effekten und Picking-Tcch- nikcn.'Nebcn ihrem Konzert gaben beide 
Musiker am vergangenen Wochenende (17. und 18. Mai) an der Musikschule Wciterbildungs- kurse. Der Flötist Girlingcr nannte seinen Kurs «Workshop Enscmble- musik mit tiefen Flöten und neue Spieltechniken für Musikschüler», Michael Langers Kurs hicss «Play Guitar- Einführung und Erarbei­ tung der neuen Gitarrenschule von . Michael Langer». . Nicolaj Gogols «Revisor» im LG Gelungene Aufführungen derTheaterguppe «Sisyphus» VADUZ - Die Theatergruppe Sisyphus, eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Oberstufe des Liechtensteini­ schen Gymnasiums, begeisterte am Freitag und Sonntag mit der Aufführung von Nicolaj Gogols, - Komödie «Der Revisor». «Im Revisor beschloss ich. alles Schlechte, das ich nur kannte, zusammenzutragen und mit einem Schlag dem Gelächter preiszuge­ ben», kommentierte Nikolaj Gogol (1809-1852)." 
Gogol war Zeitge­ nosse Puschkins. Von ihm erhielt er die Vorlage für die Komödie «Der Revisor». Ort der Handlung ist eine russi­ sche Kleinstadt des 19. Jahrhun­ derts. Als der Stadthauptmann (Adina Seeger) mittels eines Brie­ fes erfahrt, dass ein Revisor aus Petersburg angereist sei mit dem Auftrag, die Buchhaltung und Geschäftsvorgänge aller öffent­ licher Ämter zu überprüfen, bricht blankes Entsetzen über die korrup­ te Verwaltung herein. Es sei mög­ lich, dass der Revisor schon «inkognito» angereist sei. Sofort lässt man Akten verschwinden und verlegt Kranke in saubere Betten. Da zur gleichen Zeit der völlig abgebrannte Spieler Chlestakov. (Fabienne Gstöhl) im Gasthof der Kleinstadt weilt, ist die Basis für eine klassische VefWcchslungssati- re bereitet. Obwohl Chlestakov eigentlich kein erfahrener Hoch­ stapler ist, findet er sich schnell in die Rolle des «allmächtigen» Revisors hinein. Regisseur Klaus Koppe, Lehrer am Liechtensteinischen Gymna­ sium, stellt wiederum sein Können 
Die Theatergruppe Sisyphus begeisterte am Wochenende mit der Aufführung von Nicola] Gogols Komödie .«Der Revisor». unter Beweis. Die Rollen sind durchwegs gekonnt besetzt. Die 13 Jugendlichen füllen ihre Rollen überzeugend aus und zeigen grosse Spielfreude. Es ist ein köstliches Vergnügen, die korrupten Grössen der Stadt vor Chlestakov zittern zu sehen, vor einem Mann, der seinerseits anfangs fürchtete, von diesen ein­ gesperrt zu werden. Zu den einge- - schüchterten Grössen gehören etwa der Richter (Simon Gstöhl), der Schulinspektor (Nicolas Xander) oder der Kurator der Armenanstal- ten (Joseph Elkuch). Fabienne Gstöhl spielt den Chlestakov auf .verschmitzt-gekonnte Art und Weise und offenbart den Reiz der (neu erworbenen) Macht. Sie geniesst es sichtlich, den einge- ' 
schüchterten Beamten das Geld abzuknöpfen. Höchst amüsant auch ihre erfundenen Angebereien. Anna (Vera Fischer), die Frau des Stadthauptmanns, reiht sich mit Gespür in die Garde der Schmeich­ ler ein. Marja (Amanda Oehri) spielt deren TochterMarja gekorint mit viel naiver Kindlichkeit. Selina Elkuch und Maximilian . Becker, welche zwei Gutsbesitzer verkörpern, garantieren auch in diesem Jähr wieder Schauspiel­ kunst vom Feinsten. Eine wunder­ bare Leistung bietet ferner Adina Seeger in der Rolle des Stadthaupt­ manns Anton-Antonowitsch. Allein schon ihre Interpretation wäre Grund genug, sich die Auf­ führung anzusehen. Unter lautem Applaus stellte 
Regisseur Koppe am Ende der Pre­ miere kurz die Schauspielerinnen und Schauspieler vor und würdigte ihre Leistungen. Rektor Josef Bie­ dermann gratulierte mit Blumen zur gelungenen Interpretation die­ ses russischen Klassikers. Kompliment und Dank gebührt ferner Claudia Rohlfing (Maske), Thomas Ritter und Daniel Batliner (Ton, Licht) sowie der Klasse 3B, welche auf emsige Art und Weise in der Pause für das leibliche Wohl sorgten. Die" Theatergruppe Sisyphus zeigt ihr Können in der Aula des Liechtensteinischen Gymnasiums in drei weiteren Aufführungen: Fr. 23. Mai, Sa, 24. Mai, jeweils um 20 Uhr; ausserdem am Di, 27. Mai um 19 Uhr. (uk)
	        

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