Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG. 19. MAI 2003 BLATT 
I INLÄND INFORMATIONSNACHMITTAG LESUNG LESUNG Geschenkte Tage und Nächte SCHAAN - Vor 12 Jahren verlieh der P.E.N.-Club Licchlenstein seinen Literatur- preis an den 1956 geborenen Autor Mario Wirz.. Jetzt las er im TaK aus seinem Buch «Sieben Leben hat die Woche», das Gedich­ te aus den Jahren 1982 bis 2002 versam­ melt.-. • «Schaue- ich zurück», begann der HIV- Infizicrte, den der Krebs ins Krankenzim­ mer sperrte, «empfinde ich es a|s"wunder­ sam, dass all die Jahre vergangen sind, ich mit ihnen vergehen musstc, aber zugleich bleiben durfte. Sind es die Teufels- oder Engelsgene, oder von beiden etwas, die mich am Leben erhalten? Vor allem ist es die Energie der Freundschaft. In diesen Jah­ ren sind mir viele Menschen aus Liechten­ stein zur Seite gestanden,- vor allem Man­ fred Schlapp.» Etwas Schöpferisches . Mario Wirc fand bei seiner Lesung das richtige Tempo, machte zwischen den Gedichten Paüsen. Die Stille ermöglichte, die Gedichte, die er mit tiefer und sonorer Stimme vortrug, in sich nachklingen zu las­ sen. Dadurch erwuchs das, was er in einem Interview so ausdrückte: «Der Autor! der aus'sich heraus schreibt, das," was er in Wor­ ten bändigen kann oder zu bändigen ver-. sucht - das ist nicht der Text, den der Leser liest. Der Leser liest seine Welt aus sich her­ aus in den Text. Aus der Geschichte des Autors und der Geschichte des Lesers ent­ steht eine dritte Geschichte. Da sind wir wieder bei dem magischen Kontakt zwi­ schen Autor und Leser - da findet etwas sehr Schöpferisches statt.» Ergriffenheit Dass Mario Wirz, der seit 1986 von seiner HIV-Infektion weiss, «aus sich heraus schreibt, das, was er in Worten bändigen kann», bedeutet auch, dass sich seine poeti­ sche. Welt in Tuchfühlung mit dem Tode befindet, ohne seine Homosexualität, die Krankheit oder den Tod zu benennen. In-sei- ner mctaphernreichen Sprache zeigt er, dass, was uns alle angeht und betrifft, die Unaus- .weichlichkeit vor dem Tod, für ihn tägliche Präsenz hat. Seine Gedichte offenbaren eine Ergriffenheit, die nicht auf den Tod fixiert ist, sondern .auf das Leben. So zeigt der Bucheinband von «Sieben Leben hat die Woche» (Aufbau Verlag,.Berlin), folgerich­ tig ein in.Seile eingebundenes Herz, das an einem Nagel an der Wand hängt. Das Gedicht «Dankbarkeit»: «Die Hunde des Jägers sind schon lange / auf der richtigen Fährte / aber sie verraten "mich nicht / alle kennen mein Versteck / auch die Kuriere / die sich weigern / mir das Urteil zuzustellen / längst ist meine Frist abgelaufen / Freunde reissen Tage aus / ihrem Kalender / die sie mir schenken.» Gerolf Hauser «Sieben Leben hat die Woche» - viel beach­ tete Lesung von Mario Wirz im TaK. 
Schritt ins 3. Lebensalter Informationsnachmittag über ein 1993 gestartetes Medienverbundprojekt BALZERS- Trudy Gstöhl von der KBA, Franz-Josef Jehle von der Erwachsenenbildung und Hans Rapp vom Haus Gutenberg stellten am Samstag nachmit­ tag ein Medienverbundprojekt vor. In .15 . Videofilmen wird gezeigt, wie ältere Menschen leben, was ihren Alltag prägt, vor welchen Problemen und Herausforderungen sie stehen, was sie sich wünschen und erhoffen. «Theres Mat t In Zusammenarbeit zwischen dem SWR und der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland- Pfalz wurde ein Projekt erarbeitet, in dem Stationen aus dem Rentner­ dasein klar zu Tage treten. 17 Män­ ner und 13 Frauen stellten sich im Verlauf von zehn Jahren zu Gesprächen zur Verfügung, Messen sich mit der Kamera beobachten. Der wirkliche Pensions-Alltag einer relativ jungen, aktiven, finan­ ziell abgesicherten Generation wiederspiegelt sich in den daraus entstandenen Filmen, die in Deutschland zu einem Riesener­ folg führten, nach Verlängerung, Weiterführung und "Erforschung des dritten Lebens von anno dazu-- mal riefen. 3. Lebensalter oft länger als die Jugend Die Sinnfindung im dritten Lebensalter, die vielfach vernach- - lässigte Pensionsvorbereitung, langgehegte Träume werden in den Videofilmen angesprochen. Es kommen Menschen zu Wort, die 
TfudI Gstöjil bespricht mit den Workshopteilnehmern, wie die Filme zum Thema «Das dritte Leben» am besten in der Bevölkerung publik gemacht werden Können. eine neue, ihren Fähigkeiten ent­ sprechende Aufgabe, Kontakte zu anderen Menschen, Zeit für Hob 
; bys gefunden haben. Es werden sinkende Leistungsfähigkeit, die Gefühle auf dem Weg durch eine 'Krankheit angesprochen, auch die sich vertiefende Verwurzelung im Glauben, in Traditionen. Der Umgang mit Einschnitten wie sie Konflikte in der Partnerschaft, Trennung, Alleinsein, Sexualität bedingen können, >vird von den Beteiligten offen dargelegt. Im Ver­ lauf der zehn dokumentierten Jahre 
zeigen sich Veränderungen, Schicksalsschläge, die Verarbei­ tung jeweiliger Lebensstationen, die. Kraft aus all dem, was mensch­ liche Zuwendung, Religiosität; Naturverbundenheit vermittelt. Die Szenen machen nachdenklich, betroffen, aber auch zuversichtlich, spornen an. Sie lassen vielmehr die vollen Scheunen- als das Stoppel­ feld sehen. Umsetzung hier zu Lande Die 15 Videofilfne zum.Thema «Das dritte Leben» sind von 
Gemeinden, Seflioren-Kommis- -sionen und Treffpunkten bei der Erwachsenenbildung gratis erhältlich. Diese Stelle, wie auch die KBA und das Haus Gutenberg bieten dazu ihre Moderation an, sind auch gerne "bereit, interes­ sierte Kommissionsmitglieder einzuführen, um die iii den Fil­ men dargelegten Themen mit dem Publikum zu. vertiefen, Diskussionen anzufachen. Die zugrunde liegenden Konzepte gelangen demnächst an alle Gemeinden. Wenn ein Kind geboren wird,'weint es, die Menschen um es herum aber lächeln. Wenn es dann aber wieder geht von dieser Welt, iveinen alle andern. Es aber wird lächeln... DANKE Victoria Hasler 24. April .1996-30. März 2003 . Wir möchen euch allen danken für die mitfühlende Anteilnahme, die wir erfahren durften. Wir sind dankbar für die persönlichen Briefe, Gespräche und Begegnungen. Wir danken für die Zeichnungen, Blu- mengrüsse und Blumenspenden, die gestifteten hl. Messen und die Spenden an «Terre des Hommes». Unser besonderer Dank gilt dem Team des Liechtensteinischen Ret­ tungsdienstes," Herrn Dr. med. Dieter Walch und Herrn Dr. med Ste­ fan Kuli. Wir danken Herrn Pfarrer Josef Jopek für die würdige Gestaltung des Trauergottesdienstes dem GesangsvereinrKirchenchor Gamprin-Bcn- dern für die feierliche Umrahmung. Dank an alle Lehrer und Schüler der Primarschule Gamprin-Bendern und dem Kinderchor.Gamprin- Ruggell, die Victoria mit ihren Liedern einen ergreifenden Abschied beschert haben und allen Kindergartenkindern und ihren Kindergärt­ nerinnen für ihre wunderschönen Abschiedsherzen. Gamprin, im Mai 2003 
Carmen, Hilmar und Fabian Hasler 
ANZEIGE Optimierung der Kapitalstruktur mm ö: « fiff Dio Liechtensteinische Landesbank Aktiengesellschaft gibt gemäss Art. 41f BankG bekannt, dass ihre Aktionäre an der 11. ordentlichen Generalversammlung vom 9. Mai 2003 beschlossen haben, das Aktienkapital von CHF 172 Mio. um CHF 8 Mio. auf CHF 164 Mio. herabzusetzen. . . _ Die Gläubiger der Bank können bis zum 28. Juli 2003 unter Anmetoung ihrer Forderungen Befriedigung, oder Sicherslellung verlangen. Die Gläubiger, deren For­ derungen vor dem 12. Mai 2003 begründet wurden, haben das Recht. Sicherheit zu verlangen, soweit sie nicht Befriedigung fordern können. Das Recht, Sicherheit zu verlangen, steht den Gläubigern nicht zu, die schon angemessene Sicherheiten haben oder wenn diese in Anbetracht des Gesellschaftsvermögens nicht notwendig . sind. Die Eigenen Mittel übertreffen die gesetzlichen Erfordernisse nach wie vor deutlich. Mit der Kapitalherabsetzung kann die Liechtensteinische Landesbank AG • ihre Kapitalstruktur weiter optimieren, dabei wind die Attraktivität der LLB-Aktle erhöht. Liechtensteinische Landesbank' ' .> • ' ' ' 
 1 Aktiengesellschaft Erwin Vogt Präsident des Verwaltungsrates - 1 c 2 LIECHTENSTEINISCHE l" 
: Iüd landesbank AKTIENGESELLSCHAFT
	        

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