Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 19. MAI 2003 VOLKS| BLATT I 
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6 AUSSTELLUNG Natur - Ein- und Ausblicke RUGGELL - Andrea Kind aus Ruggell lind Simone Älbertin aus Macbach zeigen seit Freitag im Küefer-Martis-Huus in Rug­ gell in einer Gemeinschaftsausstellung ihre Bilder. Die Vernissagcrcdc hielt Peter Kobclt aus Marbach, musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von «Rondo» aus dem Appenzell (Volksmusik mit Geige, Kontra- bass. Akkordeon und Hackbrett). Schon der Titel .«Natur- - Ein- und Aus­ blicke» zeigt das Gemeinsame und zugleich Unterschiedliche der beiden Künstlerinnen. Andrea Kind zeigt kleinformatige Aquarel­ le, die, gegenständlich gemalt, Landschafts­ darstellungen zeigen* die Konturen oft mit Kohle nachgezeichnet, also den Blick nach aussen. Simone' Albertins Bilder sind gross- formatig (Öl-auf Leinwand) und vermitteln in abstrakter Darstellung und kräftigen Far­ ben den Blick in die Lichtnatur des Men­ schen. • , • Begegnungen Peter Kobclt aus Marbach (er ist Leiter' des Schul.heims Michienberg und beide Künstlerinnen stellen je ein Bild zur Ver­ fügung, dessen Verkaufserlös dem Schul­ heim zugute, kommt) stellte in seiner Ver- nissagcrede seine Begegnungen mit den Künstlerinnen in Bildern dar (die Begeg­ nung der beiden Malerinnen entstand durch die Tochter von Simone Albertin, die bei Andrea Kind Hackbrett-Unterricht nahm). Er schilderte einmal die Begeg­ nung zweier bepackter Kamele in der Wüste, die sich von der Reise erzählen, den Bildern in der Wüste - «eine ehrliche Begegnung, offen und fröhlich, zufrieden und von Glück erfüllt». Das andere Bild, schilderte sanfte Wasserwogen,' in der sich zwei Delphine begegnen: «Vorsichti­ ges Abtasten und miteinander Schwim­ men, rücksichtsvolle Bewegungen... Diese beiden Fantasien malen für mich auch ein Bild von der Wesensart der zwei Frauen. Es ist jedoch nicht ein fertiges und abgeschlossenes Bild, sondern eines, dass sich ständig verändert und erneuert: Verschiedene Muster, Bilder, von zwei tollen Frauen, die bei längerem Hinsehen doch einige Gemeinsamkeiten offenba­ ren... Obwohl die Techniken, die Ansätze verschieden sind, werden sie in der Aus­ einandersetzung mit dem Thema Verbin­ dungen zwischen Innen und Aussen erkennen können. Verbindungen zwi­ schen Einblicken in die Natur des Men­ schen und Ausblicken, in die Naturmm den Menschen...». Die Ausstellung ist bis zum 
7. Juni zu sehen. Öffnungszeiten: Samstag 14-17 Uhr und Sonntag 11-17 Uhr. Die Finissage am 7. Juni um 10 Uhr wird musikalisch gestal­ tet von «Les Gardiens». Gerolf Hauser 
Encle einer Odyssee Besuch des Neubaus des Liechtensteinischen Landesmuseums Simone Albertin. (Ii) aus Marbach und Andrea Kind aus Ruggell zeigen Im Ruggel- ler Kiiefer-Martis-Huus Bilder unter dem Titel «Natur - Ein- und Ausblicke». 
VADUZ - Auf Einladung der Liechtensteinischen Kunstge­ sellschaft konnten die Mitglie­ der der Gesellschaft am Sams­ tagnachmittag den Neubau des Landesmuseums in Vaduz vor der Eröffnung besichtigten. • Gero» Hauser Noch befinden sich keine Expona­ te in den Räumlichkeiten, Türen sind noch ohne Füllung, manches wirkt noch provisorisch - aber bis zur Eröffnung im November dieses Jahres ist ja auch noch Zeit. Den­ noch vermittelte die Führung einen Eindruck über die Neugestaltung des Landesmuscums. In einem ' Gespräch mit Norbert Hasler, Direktor des Landesmuseuins, das wir-im September 1999 führten, sprach er von der «Odyssee des Landesmuscums», die ja nun wohl ein glückliches Ende nehmen wird. Die Odyssee In den 90er Jahren des vorletzten Jahrhunderts trug der damalige Landesverweser historische Alter­ tümer, bezogen auf das Fürstentum und die Region, "zusammen, und stellte sie auf Schloss Vaduz aus. 1901 wurde der Historische Verein gegründet,- der sich, neben dem . Sammeln historischer Zeugnisse, vor allem uni die wissenschaftliche Geschichtsaufarbeitung bemühte. Bei der Renovation von Schloss Vaduz wurde die Sammlung einge­ lagert. 1905 erhielt sie ;im .Regie­ rungsgebäude einen Raum, musste aber bald ins Vaduzer Rathaus umziehen. Nach langer 
Einlage­lm 
November wird das neue Landesmuseum eröffnet. Mitglieder der Kunstgesellschaft konnten am Samstag die neuen Räume besichtigen. rungszeit wurde die Sammlung ab 1954 in der Liechtensteinischen Landesbank gezeigt. In den 60er- Jahren musste die Sammlung wie­ der evakuiert werden. Dann kaufte der Staat die ehemalige Taverne zum Adler und baute sie für niuse-. ale Zwecke um. 1972 wurde das eigentliche Landesmuscum eröff­ net, im gleichen Jahr die Stiftung öffentlichen Rechts gegründet, 20 Jahre später, 1992, kamen die bau­ lichen Schwierigkeiten, die das 
Museum zwangen, die Sammlung wieder auszulagern. Zwillinge Dem Archilektenteam Brunhart, Brunncr, Kranz, das den international ausgescliricbenen Architekten Wettbe­ werb gewann, ist es gelungen, den bis­ herigen Museumsbau in eine harmo­ nische und funktionale Verbindung zu bringen mit dem neben dem Museum stehenden Verweserhaus (Johannes Brunner. «Sie waren schon immer wie 
Zwillinge, aber jetzt sind sie zum ersten Mal funktionell verbunden.») und dem in den Schlossfelsen hinein­ gestellten Neubau, der die grössten Räume aufweist Das drcigeteilte Lan­ desmuseum wird iandes- und natur­ kundliche Ausstellungsräume haben (mit einer Abteilung über ökologische . Themen), Dauer- und Wcchselausstcl- lungsräume, Införmations- und Medienräume (um der Museumspii- dagogik mehr Gewicht zu geben) und Kulturgüterschutzräume. «Uns Heimatdoorf amTrisnerbäärg» Triesenberg feiert Mundartdichterin und Kalligraphen TRIESENBERG - Einmal mehr hatte die Kulturkommission i Triesenberg allen Grund zur Freude. Sie konnte am Freitag­ abend gemeinsam  r 
mit einer grossen Gästezahl gleich zwei freudige Anlässe feiern: Die Vorstellung der Mundart-CD «Uns Heimatdoorf . am Trisner­ bäärg» von Annt Hübe sowie die Aussteljungseröffnung «Schrif­ ten aus verschiedenen Zeitepo­ chen» von Ferdinand Schädler. »Unula Schiene ! Bei der Begrüssung der zahlreich erschienenen Gäste aus ganz Liechtenstein stand dem Kulturprä­ sidenten Josef Eberle die Freude ins Gesicht geschrieben. Galt es doch, in einer ganz speziellen Feier zwei Triesenberger Persönlichkei- tert Tür ihre besonderen Werke zu ehren. Dass diese nicht nur Gemeinsamkeiten in ihren Arbei- - ten aufweisen sondern auch Jahr­ gänger sind, gab dem Arilass das besondere Flair. Gemeinsam drückten Anni und Ferdi in Trie­ senberg einstmals die Schulbank) auf Jahrgänger-Ausflügen trafen sie sich regelmässig wieder. Am vergangenen Freitag sassen sie im Dorfsaal als_ Ehrengäste in der . ersten Reihe. Josef Eberle nahm die Gelegenheit wahr, mittels einer- . interessanten Pöwer-Point-Präsen- tatipn die vielen Gemeinsamkeiten- aber auch die individuellen Lebenswege von Anni Hübe und Ferdi Schädler in Bild und Wort 
Sie haben allen Grund zur Freude, (von links) Josef EbBrle, Anni Hübe und Ferdinand Schädler. darzustellen und ihre Werke vorzu­ stellen. «Ds Fromahus Annali» «Ds Fromahus-Anni» versteht es, im heimeligen" Berger Dialekt etwas mitzuteilen. Es sei ganz ein­ fach eine Wohltat, ihre stim­ mungsvollen Gedichte zu hören, ob diese vom «burna», vom «moschta», von Profatscheng oder . von Silum, oder gar von der miss­ glückten Erbsensuppe handelten, so Vorsteher Hubert Sele in seiner 
Laudatio. Obwohl Anni Hübe nur ungern im Mittelpunkt steht, konnte sie zu einer Kostprobe aus der neuen Doppel-CD überredet werden: Mäuschenstill ward es im Saal, als sie mit grosser Beschei­ denheit das Gedicht «Früaligsver- wacha» rezitierte. Annali, die seit ihrer Geburt im «Fromahus» lebt, , ist eine Bergbäüerin mit Leib und Seele, die das Leben um sich fühlt und aufnimmt. Ihre stimmungs­ vollen Gedichte im heimeligen «Bärger-Dialekt» sind durchdrun­gen 
von grosser Natur- und Hei­ matliebe. ' •. Der Schreibpapst «Für die Schriftentwicklung in unserem Land hat er sich verdient gemacht und er ist als Schreib- und Fachautorität bei der Lehrerschaft unter dem »Namen Schreibpapst bekannt gewesen», so Josef Eberle, der schon als junger Lehrer ein Bewunderer der besonderen Fähig­ keiten von Ferdinand Schädler war. Nicht nur als Schreibdidaktiker, auch als Kalligraph zeichne sich Ferdinand Schädler aus, so Eberle. Gedichte, Sinnssprüche und Urkunden in Zier­ schriften aus verschiedenen Zeitepo­ chen entstanden unter seiner Hand. Einige der wertvollen Exponate sind während drei Wochen in der Galerie des Dorfsaals zu bewundem. Mit sanften . Harfenklängen, exzellent vorgetragen, entführte Eva Frommelt die Zuhörer in eine wundersame Welt. Auch die Trach­ tenfrauen trugen zur besonderen Festlichkeit des Anlasses bei. Auf den mit Wiesenblumen ge­ schmückten Tischen konnten sich die Gäste mit Most, Käse und Brot bedienen. Der Anlass erinnerte an ein grosses. Familienfest und. wird wohl Vielen in lebendiger Erinne­ rung bleiben. Zur Information Die CD von Anni Hilbe ist für 25 Franken im Verkehrsbüro Triesen­ berg - und in' der Papeterie Feger erhältlich.
	        

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