Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 17. MAI 2003 VOLKS 11/1 I I XI I D FELDKIRCH FESTIVAL BLATT 
I IxU LlUn NACHRICHTEN 
34 NACHRICHTEN Singen im Betagtenwohnheim und im Laridesspital VADUZ - Am vergangenen Samstag stand für die .Mitglieder des Männcrgcsangsver- eins Vaduz ein Besuch im Betagtenwohn- lieim und im Landesspital Vaduz auf dem Programm. Mit ein paar Liedern woHte man den Bewohnerinnen und Bewohnern Freude bereiten. Dabei bot sich auch dem einen oder anderen die Gelegenheit bei einem Gläschen mit den Heimbewohnerinnen und -bewohnem zu plaudern. Auf dem Pro­ gramm standen bekannte volkstümliche Lieder wie z. B. der Lindenbaum oder etwa das Munotsglöcklein. Erstmals wurden auch einige Lieder von Ulrich Gassner mit siiincr nostalgischen Drehorgel vorgetragen. Dies fand bei den "Zuhörern wortwörtlich guten Anklang. "Hr. Marxer bedankte sich im Namen der Spitalverwallung recht herzlich bei-allen Sängern. Solche Anlässe würden als will­ kommene Abwechslung zum Spitalalltag immer sehr geschätzt. Man freue sich bereits schon wieder aufs nächste Jahr. Bei einem grosszügigen Inibiss offeriert durch das Lan.desspital, fand der Nachmittag einen gemütlichen Ausklang. (Eing.) Preis für Puppen GAMPRIN - Christel Pangerl hat im Inier- nationalen Puppen-Festival, das am 3. und 4. Mai in Interlaken stattfand, mit ihrer Puppe im klassischen Stil den Titel «Grand master» erhalten; Für ihre Puppe im moder­ nen Stil erhielt sie das blaue Bafid. Ihr erster selbstgemachter Bär erhielt in der Kategorie Folklore den 3. Platz. Alle Puppen und Bären sind ab sofort im Schaufenster vom Kosmetiksalon Defago im Kaufin Schaan ausgestellt. ' (Eing.) 
«Gottesspuren» in Bildern Ausstellungsprogramm des diesjährigen Feldkirch Festivals FELDKIRCH - Während des Feld­ kirch Festivals finden Ausstel­ lungen statt, die das Festival- motto «Gottesspuren 
1* themati­ sieren und vertiefen. Die Aus­ steilungen werden alle an einem Tag, am Abend des 28. Mai zwischen 18 und 20 Uhr eröffnet. • 6e«olf Haüte f  - • Die Spanne reicht von Arbeiten mit dem Titel «Gott - Göttin: der Ver­ such einer Verhöhnung», über die Präsentation der Bilder von Martin Häusle im Palais Liechtenstein, der Installation «Palestrina and Hell» Von Norbert F. Attand in derjQhan- niterkirche, bis zu den Fotos von Reinold Amann im Montforthaus, der den Orgelbauer Christoph Enzenhofer bei seiner Arbeit begleitete und der Ausstellung mit Bibelillustrationen im Jüdischen . Museum Hohcnems. Kulturelles Schaffen «Das Ausstcllungsprogramm macht deutlich, wie dicht und ver­ schiedenartig das kulturelle 
Schaf­ fen in unserer Region ist», sagte Festivalgeschäftsführer Thomas Sorapeira bei der gestrigen Presse­ konferenz. Zu den Bildern von Rei­ nold Amann im Montforthaus ergänzte er, dass die Fotoarbeit als Buch mit dem Titel «Ansichten einer Königin - Orgelbilder» ab dem 2. Juni erhältlich sein wird. Der Leiter des Jüdischen Museums Hohcnems, Johannes Inama, erläu­ terte: «Illustrationen zur Bibel von der Erfindung des Buchdrucks bis zum frühen 19. Jahrhundert - das scheint eine Sache des christlichen 
Bei der gestrigen Pressekonferenz erläuterten (v.l.) Albert Ruetz, Sigrid Hutter Thomas Soraperra, Eva Jakob und Johannes Inama das flusstellungtprogramm zum Feldkirch Festival. Buches gewesen zu sein. Beachte­ ten Juden nicht strikt das Zweite Gebot: «Du sollst dir kein Bildnis machen?» Aber, sie existieren tat-, sächlich, die Bibelillustrationen in jüdischen gedruckten Büchern.>' Wasserspiegelungen Sigrid Hutter lud Künstlerinnen ein, für die Schaufenster der Alt- stadtgeschäfte dem Bild des männ­ lichen Gottes das Bild der Göttin gegenüber zu stellen. Das Projekt 
versteht sich als Ausdehnung der Kunst in den öffentlich-kommer­ ziellen Raum und als Möglichkeit, Frauen-in der Kunst stärker in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Albert Ruetz erläuterte, dass die Ausstellung zum 100. Geburtstag von Martin Häusle im Palais Liech­ tenstein einmal das umfassende Werk des bedeutenden. Land­ schaftsmalers zeige, und Führun­ gen zu von Häusle gestalteten Kir- chenfcnstcrn auf Häusle als Kir­chenmaler 
und seine spirituellen Arbeiten verweisen. Auf Einladung von Eva Jakob realisiert der malte­ sische Künstler Norbert Francis Attard in der Johanniterkirche seine für diesen Raum geschaffene Installation «Palestrina and Hell». Die Wasserspiegelungen der religi­ ös geprägten Deckengemälde der Johanniterkirche werden durch einen Mix barocker Sakralmusik von Palestrina und electronic ambient begleitet. Inhalt sucht sich Form Vortrag von Lüdmila Vachtovä im Kunstmuseum über Frantisek Kupka VADUZ - Für die Donnerstag- Veranstaltungsreihe hatte das * Kunstmuseum . Liechtenstein diesmal Ludmila Vachtovä (Zürich) eingeladen.. Die Kunst­ historikern«, Autorin des 1968„ erschienenen Standardwerks über Frantisek Kupka, führte durch die Kupka-Retrospektive. • BeroH Hautet  •  • ' • Frei gesprochen, mit tiefem Wis­ sen, aber auch voller Humor, berichtete Ludmila Vachtovä über . den Maler Kupka, sein Leben, was ihn beeinflusste und seine Visio­ nen, ohne jemals ins Akademische abzurutschen, ohne die Kunsthisto­ rikerin in 
den Vordergrund zu stel­ len. Sie stellte die. im Kunstmu­ seum gezeigten Bilder ausgezeich-. net hinein in das Leben des Malers Frantisek Kupku, schuf so völlig neue Blickwinkel auf das Werk des. Künstlers, von dem sie sagte: «Inhalt sucht sich seine Form». Genau hinschauen . «Ich' gehöre zu den Kupka- , Geschädigten», begann Ludmila Vachtovä. Es seien mehrheitlich Frauen, die sich ' mit Kupka beschäftigter» oder mit denen sich Kupka beschäftigt hatte. «Ich habe den ersten Text über Kupka vor 47. Jahren publiziert, und Uber Kupka promoviert. Das war nicht einfach, da mein Doktorvater wenig über Kupka wusste. 1958 begann ich in. 
Die Kunsthistorikern Ludmila Vachtovä öffnete mit ihrem Vorträg über den Maler Frantisek Kupka im Kunstmuseum den Blick auf dessen Werk. Prag an meinem Buch schreiben. Das war schwierig, da ich nicht ausreisen durfte. , Die Museen int Westen zeigten sich aber sehr hilfs­ bereit, schickten Material und Fotos. Ich kannte dama|s also nur jene Öriginalbilder von Kupka, die in Prag waren, immerhin die zweit- grösste Sammlung weltweit. Wenn ich die hiesige Retrospektive sehe, muss 
ich sagen, dass die kapital­ sten Biider Kupkas fehlen, da sie in Prag sind. Das Manuskript meines Buches lag fünf Jahre, aus «techni­schen 
Gründen», wie man damals sagte, beim Verlag, bevor es 1968 in tschechisch erschien.» Mit die­ sem «verfluchten und verdammten Mann Kupka» habe sie also Eini­ ges erlebt. Kein Wunder, liebte Kupka doch die Konfrontation, was zu merkwürdigen Interpreta­ tionen führte. Da sei er einmal vom Gesichtspunkt der tschechischen Folklore erklärt worden, als Esote 
: riker oder in Zusammenhang mit der fraktalen Geometrie des Herrn Mandelbrot - 
total absurde |nter-' 
pretationen. Bei aller Schwierig­ keiten stimme die Überschrift nicht, welche die Weltwochc über einen ihrer Artikel, den sie über Kupka schrieb, setzte: «Schwierig vermittelbar». Kupka sei nicht schwierig vermittelbar, auch wenn er sagte: «Das erste Merkmal des Künstlers ist das Stigma, anders zu sein». Man müsse nur genau hin­ schauen, dann öffne sich die Arbeit des Künstler. Und genau dazu ver­ half Ludmila Vachtovä mit ihrem grossartigen Vortrag. -ANZElGlf So,. 18.5., 11 h, TaK-Foyer, Schaan 7 Leben hat die Woche Mario Wlrz liest aus eigenen Werken In Zusammenarbeit mit dem — P. E. N.-Club Liechtenstein •; •; Die Liechtensteinische Landesbahk fördert das TaKlnder-/jugendprogramm Mi, 
2). 5:, 14 h, TaKino, Schaan Der dicke fette Pfannkuchen Puppentheater kleines spectaculüm Mi, 21., Do, 22. 5., 20.09 
h, TaK, Schaan Bernhard Ludwig Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit w.tak II immer mit Informiert! Vorverkauf Mo-fr, 1042 +15-18 Uhr Telefon- (00423) 237 59 69 . Fax (00423) 237 59 61 .
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.