Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 16. MAI 2003 VOLKS BLATT 
SPORT 
ITALIENS FUSBALLWELT FEIERT DER ENGLISCHE CUP VERBLASST 
19 FUSSBALL ÖFB-U19 in Liechtenstein dabei Österreichs Unter- 19-Fussball-Auswahl hat' gestern durch einen 2:0-Erfolg über Ser­ bien-Montenegro den Einzug in die EM- Endrunde von 15. bis 26. Juli in Liechten­ stein geschafft. Damit nimmt Österreichs UI9-Team erst zum zweiten Mal überhaupt und erstmals seit .21 Jahren an der Endrunde teil. Die Torschützen im Stadion Villach- Lind waren Siiumel (19.) und Öbster (82.). Riesenstress für U19-Junioren Die Schweizer U I9-Aus\vahI muss im EM- Qualifikationsturnier von nächster Woche in Dublin Gruppensieger werden und Irland, England und Slowenien hinter sich lassen, um sich für die Endrunde in Liechtenstein (16. - 31. JuIi-2003) zu qualifizieren. Dieses diffizile Unterfangen wird dem Team von Martin Trümpier durch den extrem ungüns­ tigen Termin der Qualifikation zusätzlich erschwert. Während die Engländer und Iren kommende Woche ihre Meisterschaft been­ det haben werden, tragen die Schweizer Nationalliga-Klubs in den nächsten neun Tagen drei Runden aus. «Der Termin ist eine Katastrophe und bereitet uns riesige Proble­ me. Wirmusstcn mit den Vereinen Kompro­ misse schliesscn». sagt Trümpier wenig erfreut. l'19'KM Qualifikiition, (iruppc 4 Dublin. 2. I'hsisf, Montag, 19. Mui: Schwei/ - Slowenien (BdhcUi l'jik. 15..Ml Uhr). Irlntvt - Unptand tTolka l\wk. 2D.J0). - Mittuoch. 21. Mni: l!n^lanJ - Slowenien nuuint P.irk, Irland - Schuct/, (Kichmond Park. 18.00). - Freitag. 23. Mui: Slowenien - Irland iTolka Park. 20.30).. Ungland - Schwei/ tL'niied Park/Drodiedu. 20.30). - Der Gmppcnsicgcr qualifiziert sivH fQr die Endrunde in Liechten­ stein (16. - 31.7 ). ^ * Schalke-Manager bestätigt Gespräch mit Daum Die Gerüchte um die Zukunft von Christoph Daum reissen nicht ab. Es vergeht kaum ein Tag, an dem der Trainer von Österreichs Meister Austria Wien nicht 'mit einem aus­ ländischen Klub in Verbindung gebracht wird. Der Manager des FC Schalke 04, Rudi Assauer, hat am Donnerstag erstmals Kon­ takte zu Daum bestätigt. «Wir haben noch keine Verhandlungen geführt. Es gab nur einen Tcleforianruf von Daum an mich», erklärte Assauer in Gelscnkirchcn. Nachdem der Schalkcr Teamchef Marc Wilmots seinen Abschied zum Saisonende erklärt hat, ist der 49-jährige Daum offenbar Favorit für die Nachfolge des Belgiers beim deutschen Bundesligisten. In einem APA- Interview hatte der Austria-Trainer nach dem Sic£ im Cup-Halbfinale gegen Salz­ burg allerdings Interesse an einer Rückkehr in seine Heimat dementiert. «Ich habe keine Ambitionen,. in die deutsche Bundesliga zurückzukommen», so Daum. FCZ verlängerte Millionen- vertrag mit Hauptsponsor Der FC Zürich hat gemäss dem «Tages- Arizeigcr» den Vertrag mit seinem Haupt- sponsor green.ch um drei Jahre bis 2006 verlängert. Der Internetanbieter mit Silz in Brugg zahlt dem FCZ ab kommender Sai­ son eine Million Franken netto pro Jahr, 250 000 Franken mehr als bisher. Die Trainersuche ist in vollem Gange. Mit. drei Kandidaten verhandeln Präsident Sven Hotz und zwei weitere Verwaltungsräte. Im Vordergrund sollen der ehemalige Servette- Trainer Luden Favre, Martin .Andermatt (Wil) und Hanspcter Latour (Thun) stehen. Mitte nächster Woche will der FCZ seinen neuen Trainer präsentieren. Beworben hat­ ten sich 42 Kandidaten, unter ihnen noch im Amt stehende ISationaltrainer. Makaay sagt Bayern ab Roy Makaay wechselt nicht zum deutschen Meister Bayern München. Der 27-jährige Goalgetter von Deporjivo La Coruiia ten­ diert zu einem Verbleib in Spanien oder zu einem Wechsel nach England. 
Italiens Nationalfeiertag Va bene. Die Italiener sind wieder CampionisSimo in Europa TURIN - Manche Insider ärger­ ten sich zeitweise. Inter mauer­ te in Valencia und selbst im heimischen San Siro, Milan praktizierte auch mehr «safety first-Fussball», Turin stoppte Reals Spieltrieb. Und'Wo 
lande­ ten vorher Barca-Kluiverts Kopfbälle und Ajax' junge Wilde? Im Calcio-Stahlnetz. Schade, ungerecht, der rauschen­ den Champions League unwürdig? Gemach. Die Azzurri, einst nicht nur selbst ernannte Protagonisten der «Wcltliga», haben ihre Lcklio-, nen gelernt. Ein paar Jahren assen sie das trockene Brot am reich gedeckten Euro-MenU-Tisch. Zuppa pavese Diese Diät wirkte. Die Clubs der Serie A besannen sich eigener Qua­ litäten. reduzierten die Parade teu­ rer «stranieri» (Ausländer). 'Buf- fon. der Juve-Kceper, Zambrotta, der Linksverteidiger, Taccinardi der Terricr, vor allem aber Ale Del Piero. vielleicht Europas derzeit bester Angreifer, verpassten der «Alten Dame» ein jugendliches Outfit. Endspielgegner Milan kon­ tert auch mit einheimischen Gewächsen. Super-Pippo Inzaghi erzielte die meisten Tore für rot­ schwarz, Ivan Gattuso (25) gilt als grosse Entdeckung. Bella Italia Sind die Erfolge auch eine Ant­ wort auf nationale Katastrophen? Nach Pech bei der EM 2000 
Italiens Fussballwelt steht Kopf: Der Tag des Champlons-League-Hnals (2B. Mai) wird zum Nationalfeiertag. (Frankreichs Golden Goal im Fina­ le) folgte die Demütigung bei der WM durch elf Südkorcaner und einen ccuadorianischen Schiri. Die Giocatori und ihre Trainer haben die Lehren gezogen. Zumindest bei ' Juve und Milan. Auch bei Lazio Rom wehte ein frischer Wind die ergebnisorientierte Strategie vom Tisch. • ' 
Die einstigen Lire-Milliardäre initiierten, aufgrund rückläufiger Einnahmen, eine neue Euro-Öko­ nomie - die Saläre vor allem mittelmä'ssiger Kicker sanken. Eine Entwicklung, die den (verschulde­ ten)- spanischen Slot-Machines noch bevorsteht. Und auf der Insel trübt das alte Pfund den Weitblick. Nach monetären Gesetzen hätten 
ManU und Arsenal den Showdown unter sich ausmachen müssen. Die Bundesliga gilt ohnehin nur als one-club-event. Dem Gütesiegel der Bayern entspricht südlich der Alpen mindestens ein Kleeblatt: Juve - Milan - Inter. «II calcio in paradiso» kommentierte La Gaz­ zetta. Der 28. Mai ist neuer Ndtio r nalfeiertag. Strohhalm aus Bronze Glanz des englischen Fussball-Cups verblasst -Sensationelle Saints? Meisterschaft erachtet. «Wir stehen 
CARDIFF - Die junge Queen und ein alter Ballzauberer verliehen dem englischen Cup-Finale 1953 besonderen Glanz. Mehr als 100 000 Zuschauer im Wembley-Stadion erlebten das spannendste Endspiel in der Geschichte des ältesten Pokal­ wettbewerbs der Welt. Der FC Blackpool mit Stanley Matthews besiegte nach 1 ̂-Rück­ stand noch in der 90. Minute die Bolton Wanderers. Damals war der Cup das Mass aller Dinge. So wie die britische Monarchie in den ver­ gangenen fünfzig Jahren an Aus­ strahlung verloren hat, büsste auch diese Trophäe an Prestige ein. Nach dem Europapokal und dem Meistertitel zählt sie auf der Insel heute nur noch als Bronzemedaille. Für Arsenal-Manager Wenger der letzte «Strohhalm»! Denn wieder kam das frühe Aus in der Cham­ pions League und dazu bittere Ent­ täuschung im Endspurt der Premier League." Southampton hofft Haben die «Kanoniere» ihr Pul­ ver bereits verschossen? Darauf hofft der FC Southampton als kras­ ser Aussenseiter. am Samstag im Millenium-Slädion in Cardiff. Um sich Mut zu machen, schickte Arse­ nal "die Saints im Punktspiel vor zwei Wochen in Highbüry mit 6:1 in die Hölle. Oder abermals eine psychologische Falle? Wurde Arse­ nal doch vorigen. Herbst als unschlagbar in Europa und vor kur­ zem noch als uneinholbar in der 
das dritte Mal hintereinander, im Finale», weist Wenger alle Vermu­ tungen zurück, für ihn.könne dabei nur ein Trostpreis herausspringen. Schon als zehnjähriger Schüler im Elsass habe er vor dem einzigen Fernseher im Dorf-Bistro dem englischen Cup-Finale begeistert zugeschaut. Im Endspiel 2000 unterlag Arsenal 'dem FC Liver­ pool, im vorigen Jahr bezwang es Chelsea und holte das Double. Jetzt schnappte Manchester United den Titel weg. «Mentaler Knacks» Wengers Erklärung für das Scheitern auf den letzten Metern: «Das Aus in der Champions League traf uns wie ein schwerer Schlag. Danach agierte das Team' manchmal gelähmt. Im UnterbV wusstsein waren alle Spieler auf den Europapokal fokussiert. Von dem mentalen Knacks haben sich einige nicht mehr erholr.» Kleine Schadehfreude: Rivale ManU schaut im Old Trafford beim Europapokal-Finale nur zu, Sir Alex Ferguson trauert um eine nie wiederkehrende Chance. Matter Glan* Aber Vorsicht, Mister Wenger! Ein Triumph für Southampton wäre der schwärzeste Tag für Coach und Club. Gerade diese David-gegen-Goliath-Kämpfe machen 
den Reiz des Wettbewerbs mit den viel beschworenen eigenen Gesetze aus. Trotzdem ist der Glanz des Cups ermattet. Es 
Arsenal (im Bild Henry) trifft Im Cupfinala am Samstag auf Soutnampton. begann mit der Brandkatastrophe 1989 in Hillsborough und der Absage des Pokalverteidigers ManU, der es vorzog, an der ersten, 
totgeborenen Club-WM in Rio teil zu nehmen. Aktuelles Alarmzei­ chen: Die TV-Sender schränken die Berichterstattung 
ein.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.