Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 16. 
MAI 2003 VOLKS 
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9 BLATT I IIMLMIMU LESERMEINUNGEN PERSÖNLICH Gipsermeisterprüfungen Die Gipscrrncisterprüfuhgcn wurden in die­ sem Jahr wiederum erfolgreich abgeschlos­ sen. Aus Nendcln hat Aegidius HOCH, Dorfbachstr. 28, Nerideln die Prüfung mit Erfolg bestanden und besitzt nun den Fäliig- keitsausweis des eidg. dipl. Gipsermeisters. Das Liechtensteiner Volksblatt gratuliert dem frisch gebackencn Gipsermeistcr recht herzlich. LESERMEINUNGEN Jetzt reichts, Herren Haas und Walser! Das lass ich mir nicht bieten. Alle Einwohr ncr in Triesen sind glücklich und sehr zufrieden mit Pfarrer Kellenberger. Ihm sel­ ber gefallt es auch sehr gut hier und er möchte bleiben. Besonders die älteren Bür­ gerinnen und Bürger sowie die Schulkinder von Triesen haben in ihm einen warmherzi­ gen guten Menschen gefunden und möchten ihn nicht mehr missen. Und mit dieser ange­ kündigten Versetzung werden sie total vor den Kopf gestossen und wissen auch nicht mehr was sie glauben sollen. Wenn diese Versetzung durchgepeitscht wird (im wahrs­ ten Sinne dc"s Wortes), dann habe ich das letzte Mal in diesem Erzbistum eine Kirche von innen gesehen. Mir fallen zu dieser überfallsartigen Meldung der Herrn Haas und Walser nur noch Verachtung, Gefühllo­ sigkeit und Gewissenlosigkeit ein. Mit Reli­ gion und Glauben hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun. Irii Landtag verabschiedet man ein neues Ticrschutzgesetz, das ein Tier in Zukunft nicht mehr als Sache bezeichnet. Anscheinend hätte man Tier und Priester schreiben sollen. Triesen sollte ernsthaft in Chur anfragen, ob sie zurück zum Erzbistum Chur dürfen. Mit dem Selbstbestimmungs- rccht das wir ja haben, sollte das möglich sein. Und noch was. Die Pfarrei Vaduz soll­ te jetzt eigentlich von sich aus dem Bischof klar machen, dass auch sie nicht glücklich mit der Entscheidung sind, .wenn aus der Nachbargemeinde der Pfarrer regelrecht, gegen seinen Willen, aus der Gemeinde die er liebt und wo er bleiben möchte, heraus­ gerissen wird. Helmut Büchel, Triesen Der Herr Pfarrer soll bleiben Sehr geehrter Bischof Haas Ich heisse Maximilian Fehr, bin acht Jahre alt und wohne in Triesen. Ich finde es über­ haupt nicht nett von Ihnen, dass Sie uns unseren lieben und netten Pfarrer wegneh­ men wollen. Ich habe mich schon sehr da­ rauf gefreut,, bei Pfarrer Kellenberger mi- nistrieren zu können. Bitte überlegen Sie es sich noch einmal. Unser Pfarrer hat jedes Erstkommunion­ kind persönlich besucht, um • unsere Geschwister und Eltern kennen zu lernen. Macht das auch ein anderer Pfarrer? Maximilian Fehr, Triesen Betroffen und wütend Sehr geehrter Erzbischof Haas Die Nachricht, dass unser geschätzter und bei Kindern und Eltern allseits beliebter Pfarrer Kellenberger nach Vaduz wechseln muss, macht mich betroffen und wütend. Hier wurde ein Entscheid gefällt, der nicht im Sinne der Einwohner und Einwohnerin­ nen der Gemeinde Triesen ist. Unter ande­ rem hat es Pfarrer Kellenberger verstanden, die Kinder im Religionsunterricht zu begei­ stern, und er war ihnen nicht nur in religiö­ ser sondern auch in menschlicher Hinsicht ein Vorbild. Ich bitte Sie, Ihren Entscheid noch einmal zu überdenken. .Andrea Fehr-Auer, Triesen 
FORUM Gesundheit geht uns alle an Forumsbeitrag - heute: Sinn und Zweck des fiechtensteinischen Ärztevereins Dass Kostensparen im Gesund­ heitswesen vorwiegend zu Lasten der Ärzte gehen und eine liechten­ steinische Ärztekammer entstehen soll, die keinesfalls dem ursprüng­ lichen Kammcrgedanken von dele­ gierten . Kompetenzen entspricht, missfällt Dr. med. Dieter Meier an der geplanten Revision des Kran­ kenversicherungsgesetzes - von der Regierung «Gesundheitsre­ form» genannt - besonders. Der liechtensteinische Ärztever­ ein wurde bereits 1938 gegründet. In den 1956 von der Sanitätskom- missioh der Regierung genehmig­ ten Statuten, gehören zum Zweck des Vereins alle Angelegenheiten, Dr. Dieter Meier: «Die Ärzteschaft will nicht lediglich gesetzlich verordnete Helfershelferfunktionen für Regie­ rung und Krankenkassen übernehmen.» welche die gemeinsamen Interes­ sen des ärztlichen Standes, Aufga­ ben und Ziele, sowie die Würde und das Ansehen des ärztlichen Berufes ̂die Entwicklung der ambulanten und- stationären Gesundheitspflege - insoweit die ärztliche Mitwirkung in Betracht kommt - betreffen. Für Dieter Meier, der von 1992 bis 1998 Prä­ sident des Vereins war, ist es somit eine klare Aufgabe der Ärzteschaft sich in die Diskussion um die 
geplante Revision des Krankcnver- sicherungsgesetzes einzuschalten. «Es scheint mir besonders wichtig, dass wir uns - als einzige liechten­ steinische Standesorganisation der Ärzteschaft - nicht lediglich Hel- fershclferfunktionen für Regierung und Krankenkassen gesetzlich ver­ ordnen lassen. Sparen ja, aber nicht fast ausschliesslich auf Kosten der Ärzte und Patienten. Das ist nicht im Sinne einer optimalen ganz- heitlichen medizinischen Betreu­ ung unserer Patientinnen und 
Patienten und auch nicht im Sinne jener jungen Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner, die sich in der Ausbildung zum Arzt befinden,» sagt der erfahrene Eschner Medizi­ ner und kritisiert damit auch das im Gesetzesentwurf geplante Zulas­ sungsverfahren für Ärzte in unse­ rem Land, das nach Auffassung des Ärztevereins noch nicht genügend durchdacht ist.. Ein Beispiel für das «Kuriosum» dieses Revisionsvor­ schlages gibt seine eigene Situa­ tion. Der. Sohn vpn Dieter Meier, 
der seit einem Jahr sein Medizin­ studium abgeschlossen hat und sich- bereits in Weiterbildung auf Spitalsebene befindet, könnte nach dem vorgeschlagenen Modus der Ärztcbedarfsplanung die väterliche Praxis nicht weiterführen, weil sie eventuell einem EWR-Arzt über­ geben werden müsste. «Eine doch wohl sehr eigenartige Situation,» meint Dieter Meier, vor allem des­ halb, weil seine Hausarztpraxis und seine'Wohnung sich im glei­ chen Haus befinden. Geldwirtschaftliche Entwicklungen Über «Geld und Finanzen im Wandeln sprach Prof. Rudolf Volkart im Senioren Kolleg MAUREN - «Wir leben in einer Zeit, des Wandels, der sehr rasch ist, In einer Zeit der Extreme», betonte Rudolf Vol­ kart, Professor für Betriebs­ wirtschaftslehre an der Univer­ sität Zürich, in seiner gestrigen Vorlesung im Senioren Kolleg zum Thema «Geld und Finanzen im Wandel». • Theres Matt Anhand von publik gewordenen Ereignissen im Finanzsektor, ins­ besondere Banken, brachte Prof. Volkart den interessierten Scniorin- nen und Senioren die fundamenta­ len 
Veränderungen im Finanzsek­ tor, die geldwirtschaftlichen Ent-, Wicklungen, 
die Fortschritte wie auch Verfehlungen in plausibler Art nahe. Er betonte auch, dass ganz allgemein eine Emanzipation in finanziellen 
Belangen stattfinde. Noch vor Jahren war eher zu hören «von Finanzen verstehe ich nichts, gehe zum Finanzberater». Heute profitieren nicht nur die Jungen von der angebotenen Informations­ menge. Masshalten, Massstäbe nicht verlieren Entscheidend für die Entwick­ lung eines Unternehmens sei die Qualität, die Persönlichkeit, der Charakter der Menschen in den obersten Führungs-Gremien. Volkart ging auf das finanzwirt­ schaftliche Gebaren in Unterneh­ mungen ein, brachte Verfehlungen von Managern zur Sprache. Er zeigte die Auswirkungen des 
Im Rahmen des Senioren-Kolleg Liechtenstein, hielt gestern Prof. Rudolf Volkart von der Universität Zürich In der Aula der Primarschule Mauren einen Vortrag zum Thema: «Geld und Finanzen im Wandel». Shareholder Value auf, verwies darauf, dass Aktionäre bei der GV im allgemeinen ihre Rechte zu wenig wahrnehmen. Die ieilweise überhöhten .Managergehälter, das Marktspiel hochbezahlter Füh­ rungskräfte kam zur Sprache. Auf­ gezeigtes Missmanagement ver­ mittle das Gefühl, dass schlecht, korrupt gewirtschaftet werde. Von den vielen seriös geführten Fir­ men, von Familienunternehmcn, die haushälterisch kompetent wirt­ schaften, sei weniger die Rede. Er verwies auf das Problem der Fir- menleitungs-Kontrolle, zeigte auf, 
dass so genannte VR-Committees, die in Untergruppen bestimmte Ressorts überwachen, stark im Kommen seien. Geld anlegen Eine Statistik ergab, dass in der Schweiz fast jeder Dritte Aktien besitze, was nahezu amerikani­ schen Verhältnissen entspreche, sagte der Referent. Die viel getätig­ ten Anlagefonds böten eine ver­ nünftige Anlagcmöglichkeit. Nach­ teilig sind die in Abzug gelangen­ den Gebühren für die Foridsver- waltung. Möglichst alt angestamm­te 
Aktien sollten behalten, Klum­ pen-Risiko vermieden werden. Guter Rat sei momentan teuer, gehe auf ein sicheres Bankkonto hinaus. Ganz gewiss soll man sich nie durch irgendwelche Adressen locken lassen, deren Angebote mit Leichtigkeit das Doppelte zu erhal­ ten versprechen. Geschenkt werde bekanntlich nichts. Nächste Vorlesung Am 22. Mai spricht Dr. Rudolf Aeschbacher über «Nachhaltige Verkehrepolitik: Theorie und Pra­ xis».
	        

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