Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 12. MAI 2003 
B̂nl INTERNATIONAL Ä 20 VOLKS BLATT Schiitenführer will «modernen islamischen Staat»» BAGDAD Nach 23 Jahren im iranischen Exil ist Schiitenführer Ayatollah Moham­ med Baker el 
Hakim nach Irak zurückge­ kehrt. Dort will er am Aufbau eines'«moder- nen» Staates nach den «Prinzipien des Islam» mitwirken. Mit grossem Jubel emp­ fingen zehntausende Gläubige den Führer des Obersten Rats für die Islamische Revo­ lution in Irak (SCIRI) am Samstag in der südirakischen Stadt Basra. Irak solle zu' einem «modernen Staat im wahrsten Sinne des Wortes» werden, sagte Hakim; Die Jugend und die-Frauen sollten darin eine «wesentliche» Rolle spielen. Hakim betonte auch seinen Willen zu einem friedlichen Miteinander mit den Sunniten; der zweiten grossen 'Bevölkerungsgruppe im Land. Einen Monat nach dem Fall Bagdads haben die USA derweil das offizielle Ende der Baath-Partei von Saddam Hussein ausgeru­ fen. «Die Baath-Partei ist aufgelöst»; hiess es in einer im US-kontrollierten .Rundfunk verlesenen Erklärung von General Tommy Franks, dem Kommandeur des Irak-Feld- zugs. "... So viele Tornados wie noch nie in den USA OKLAHOMA CITY - So viele Tornados in so kurzer Zeit haben die USA noch nie erlebt: Seit Anfang Mai wurden von Kansas bis Georgia rund 300 Wirbclstürme gezählt. Das sind nach Angaben amtlicher Meteoro­ logen vom Samstag etwa 100 mehr als bei der bislang massivsten Tornado-Serie von 1999. Dabei kamen 44 Menschen ums Leben, mehrere .hundert wurden verletzt. Die Stürme entwurzelten zahllose Bäume und zerstörten mehrere hundert Gebäude. April, Mai und Juni sind die Monate mit den meisten Wirbelstürmcn. Für die ungewöhn­ liche Häufung in der vergangenen Woche sei eine anhaltende warme Luftströmung aus dem Südwesten der USA verantwortlich gewesen, erklärte Dan McCarthy vom Sturmwarnzentrum in Oklahoma City. Dort richtete am Freitag ein zweiter Wirbelsturm •innerhalb von zwei Tagen schwere Schäden an. Ein Sprecher des Rettungsdienstes sagte, es habe vermutlich nicht mehr als ein Dut­ zend Verletzte gegeben. . , wmimtAsiD ' güwsyigb: Go-rrs wjo-it Politik- Wirtschaft - Sport -r Kultur bei uns ist aTies im Preis inbegriffen Jetzt das r". . <ä" 
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Licht am Ende des Tunnels? 'u * • Nahost: Powell sieht gute Chancen für rasche Umsetzung des Friedensplans JERUSALEM - Der Friedensfahr­ plan des Nahost- Quartetts kann laut üS-Aussenminfeter Colin Powell sofort umgesetzt werden. Zwar stünden noch einige Anmerkungen von israe­ lischer Seite aus, es sei aber genügend «guter Wille» vorhan­ den. . , Beide Seiten hätten gezeigt, "dass sie mit der Umsetzung des Frie­ densplans beginnen wollten, sagte Powell am Sonntag nach Gesprä­ chen mit dem neuen palästinensi- . sehen Regierungschef Machmud Abbas in Jericho. Es seien auch bereits Massnah­ men in diesem Sinne ergriffen wor­ den, sagte Powell, der zuvor mit dem israelischen Ministerpräsiden­ ten 
Ariel Scharon zusammenge­ kommen war. Abbas. rief Israel auf, ' den Plan des Nahost-Quartetts vollständig anzunehmen. Zugleich forderte Abbas von Israel die Freilassung der palästi­ nensischen Gefangenen sowie völ­ lige Bewegungsfreiheit für den palästinensischen" Präsidenten Jas­ sir Arafat. Israel müsse zudem den Bau von jüdischen Siedlungen im Wcstjordanland und dem Gaza­ streifen vollständig einstellen. Die Palästinenser sind mit dem -Fahrplan des Nahost-Quartetts ein­ verstanden, der eine etappenweise Annäherung bis zur Gründung 
Colin Powell und Ariel Sharon: Legten die beiden den Grundstein für einen dauerhaften Frieden in Nahost? eines eigenständigen Palästinenser­ staats im Jahr 2005 vorsieht. Israel hat dagegen eine Liste mit Ände­ rungswünschen vorgelegt. «Lassen Sie uns jetzt beginnen 
und keinen weiteren Tag vergeu­ den», sagte Powell. Scharon kün­ digte nach seinem Gespräch mit Powell in Jerusalem ein baldiges Treffen mit der palästinensischen 
Führung an. Powell verlangte von den Palästinensern ein entschlosse­ nes Vorgehen gegen Extremisten­ gruppen, von Israel konkrete Schritte zur 
Verbesserung der Lebensumstände in den Palästi­ nensergebieten. 
- Neue Realität im Nahen Osten Powell sowie Scharon und Abbas sprachen von einer besonderen Gelegenheit zur Lösung des Nah­ ost-Konflikts zu diesem Zeitpunkt angesichts der veränderten Realität nach dem Irak-Krieg. «Dje Gele­ genheit für echte politische. Fort­ schritte ist da», sagte Abbas. Scharon erklärte, Israel sei bereit, «viel zu investieren», um eine friedliche Lösung zu erzielen. Gleichzeitig betonte er, der 
Schlüs­ sel dafür sei ein ernsthafter Kampf gegen den Terrorismus auf palästi­ nensischer Seite. Als Geste anlässlich des Powell- Besuchs in der Region wurden Von Israel Dutzende palästinensischer Häftlinge freigelassen. Bis Mon­ tagabend sollten etwa 200 Gefan­ gene freikommen. . Nach Medienberichten plant Scharon auch Erleichterungen im Handelsverkehr sowie für den Fischfang vordem Gazastreifen. In der Nacht zum Sonntag hatte Israel die Abriegelung der Palästinenscr- gcbietc aufgehoben. Spektakulärer Kunstrauh in Wien Skulptur im Wert von 50 Millionen aus Wiener Museum gestohlen WIEN - Aus dem Kunsthistori­ schen Museum in Wien ist eine Skulptur des italienischen Bild- - hauers Benvenuto Cellini (1500 - 1571) im Wert von rund 50 Millionen Euro gestohlen wor­ den. Der oder die Diebe stiegen am Sonntagmorgon über ein Baugerüst in das Museum ein. Museumsdirektor Wilfried Seipel bezifferte den Schätzwert des Kunstwerkes auf riiehr als 50 Milli­ onen Euro. Das 26 Zentimeter hohe Salzfässchen sei «völlig unverkäuf­ lich». 
Bei der «Saliera»-Skulptur handelt es sich nach Muscumsan- gaben um die einzige erhaltene gesicherte Goldschmiedearbeit des' italienischen Bildhauers. Es sei ein «Kunstraub gigantischen Ausmas-. 
Ein undatiertes Handout zeigt die aus dem 16. Jahrhundert vom floren- tinlschen Bildhauer geschaffene Skulptur «Saliera»; 
ses» und der schwerste Verlust in der Geschichte dieses Museums. Durch ein eingeschlagenes Fenster sei eine Person in den ersten Stock gelangt, habe die Glashaubp über der «Saliera»-Skulptur zerschlagen Und sei mit dem Kunstwerk ver­ schwunden. Es sei von einem Auf- tragsverbrcchen auszugchen. Die Polizei untersucht, ob die Sicher- heitsvorkehrungen versagt haben. Es sei zwar um 4 Ohr früh Alarm ausgelöst worden^ der Diebstahl aber mit vierstündiger Verspätung auch gemeldet worden. Die drei zur Tatzeit Dienst habenden Wachmänner seien suspendiert worden. Das Museum hat eine Belohnung von 70 000 Euro ausgesetzt. Kein Ende der Seuche China: 154 neue SARS-Fälle,10 Tote TAIPEH/PEKING - Die WHO rät­ selt weiter über die Art der Ansteckung. Taiwan stellte alarmiert über die- Ausbreitung der Lungenkrankheit 500 Men­ schen irr Taipeh unter. Quaran­ täne. Taipehs Bürgermeister Ma Ying- jeou ordnete an, dass in den Öffent­ lichen Verkehrsmitteln der Haupt­ stadt Mundschutz getragen werden muss. 
Die 300 Menschen, wurden in einem Wohnkomplex in Quaran^ täne genommen. Mit Armbändern, die Signale abgeben, wird über­ wacht, dass sie in ihren Wohnun­ gen bleiben. . Weitere 500 Bewöhner wurden Über Kontakte zu Erkrankten befragt. Taiwan vereeichnete gm Samstag mit 23 Erkrankungen den bisher stärksten 
Anstieg an einem 
Tag. Mit 12 weiteren am Sonntag wurden 184 Fälle gezählt. WHO ratlos Nach Ansicht der Weltgesund- .heitsorganisatiön (WHO) ist in der schwer betroffenen chinesischen Hauptstadt Peking der Höhepunkt noch nicht überschritten. Am Wochertende kamen in Peking 96 neue Fälle hinzu. 6 Menschen star­ ben; WHO-Vertreter Henk Beke- dam äusserte sich besorgt, dass bei etwa der Hälfte der neuen Patienten . kein Kontakt zu SARS-Erkrankten nachgewiesen werden konnte. Das bedeute,.«dass wir nicht verstehen, was passiert», sagte Bekedam. Peking zählte bis Sonntag 2265 SARS-Fälle und 120 Tote. Landes­ weit 
ohne Hongkong sind es fast 5000 Fäile und 240 Tote. 
Zahlen mit dem Prinz Prinz William soll jetzt Münzen zieren LONDON - Prinz William, , der älteste Sohn des britischen Thronfolgers Prinz Charles, soll von seinem 21. Geburtstag an erstmals auch britische Mün­ zen zieren. Die königliche Münze in London will ab 21. Juni ein Fünf-Pfund- Stück.(rund 10 Franken) mit dem Konterfei des Prinzen herausgeben, wie die britische Zeitung «The Sunday Telegraph» am Sonntag berichtete. Die Münze sei nur bis Ende Sep­ tember erhältlich und werde sich deshalb vermutlich zum Samrtiler- stück entwickeln, sagte der Leiter der königlichen Prägestelle, Gerald Sheehan, der Zeitung. Wie der «Telegraph» weiter berichtete, stimmte Königin Elizabeth II. 
Auf Briefmarken gibt es ihn schon. Jetzt soll Prinz William auch noch eine britische Münze zieren; ausserdem einer Briefmarken- Sonderserie zu. Ab 17. Juni sollen demnach mehr als 20 Millionen Sondermarken mit einem Bild von" Prinz William verkauft 
werden. .
	        

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