Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 9. MAI 2003 
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RASS,SmU S 16 NACHRICHTEN Dengeln und Mähen TR1ESEN - Dengeln von Sensen und mähen nach alter Väter Sitte. In diesem Kurs wird der fachgerechte Umgang mit Sensen vermittelt - vom Kauf - Dengeln - Wetzen bis zum Mähen. Der Kurs 134 unter der Lei­ tung von Gebhard Kindle beginnt am Sams­ tag, 10. Mai um 13.30 Uhr in Triesen. Anmeldung und Auskunft bei der Erwach­ senenbildung Stejn-Egerta in Schaan, Tele­ fon 232 48 22 oder per E-Mail: info@stein- egerta.Ii. (Eing.) Dorothoe Solle gestorben t HAIVIBURG - Am 27. April starb im Aller von 73 Jahren die bekannte evangelische Theologin und Schriftstellerin Prof. Dr. Dorothce Solle. Durch mehr als 30 Jahre engagierte sich die mutige Frau, Mutter von vier Kindern und verheiratet mit dem ehe­ maligen Bcnediktinermönch Prof. Fulbert Steffensky für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Vor allem durch ihr Kölner «Poli­ tisches Nachtgcbet», durch, unzählige Bücher, ihr Auftreten bei Veranstaltungen im deutschsprachigen Europa, ihre Lehrtä­ tigkeit in den USA und ihr Engagement in Lateinamerika hat sie viele Menschen bewegt und ihnen Hoffnung gegeben. Amts­ kirchen und Universitäten war sie zu unbe-, quem. Erst 1994 wurde sie zur Ehrenprofes­ sorin der Universität Hamburg ernannt. Mit ihrer 
«Theologie nach dem Tode Gottes» und ihrer Botschaft vom «ohnmächtigen, liebenden Gott», den. auf seine Freunde in der Welt angewiesen ist, hat sie manchen braven Kirchenchristen verunsichert, vor allem aber suchende Menschen, die vom Geist Jesu bewegt  \yaren,  angesprochen. Trotz ihres weltweiten Wirkens, das sie wohl zur bekanntesten Theologin Deutsch­ lands machte, Hess sie sich durch persönliche Begegnung in unser kleines Land einladen. 1988 hielt sie die Vaduzer Predigt mirdem Thema: «Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit» und 1996 noch einmal ihr Thema «Lernen, am Mantel Gottes mitzustricken», gab auch 
dem Sammelband der Vaduzer Predigten den" Titel, Ihre letzten Jahre, immer noch kämpferisch für die Sache Got­ tes um der Menschen willen, waren besonders geprägt von einer Neuentdcckung der Mystik, die sich vor allem in ihrer tiefen Lyrik ausdrückte. Ihr letztes Buch «Mystik des Sterbens» konnte sie nicht mehr" vollen­ den. Einer ihrer letzten Sätze in einem Vor­ trag auf einer Tagung zum Thema «Gott und das Glück» - einen Tag vor ihrem Sterben - war: «Ich wünsche mir, dass die Erde bleibt. Ob ich darin vorkomme, ist mir nicht wich­ tig.» Bis zuletzt ist da gläubige Provokation. Viele haben ihr Viel zu danken. Dorothee Solle wird bleiben. Hans Jaquemar 
Hoher Integrationsgrad 2. Länderbericht der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz VADUZ - Der zweite Länderbe­ richt, den die Europäische Kom­ mission gegen Bassismus und Intoleranz (ECRI) über Liechten-. stein verfasst hat, wurde am 15. Aprii 2003 öffentlich. Der Bericht entstand auf der Basis der Informationen, welche eine Berichterstatter-Delegation der ECRI anlässlich ihres Besuchs vom 13..und 
14. März 2002 in Liechten­ stein gesammelt hatte. Der Bericht gibt einen Überblick über die liech­ tensteinische Situation betreffend Rassismus und Intoleranz. Er setzt sich mit den verschiedenen recht­ lichen Bestimmungen auseinander, leuchtet Bereiche wie Bildung, Arbeit, Medien, Einwanderungspo­ litik, Flüchtlings- und Asylwesen aus und identifiziert die für Ras­ sismus besonders anfalligen Perso­ nen und Gruppen. Ab Mitte Mai ist der Bericht in deutscher und englischer Sprache auf dem offiziellen Internet-Portal www.liechtenstein.li unter der Rubrik Aussenpolitik, Menschen­ rechte, abrofbar. Gleichzeitig kann der Bericht in Französisch und Englisch auf der Internetseite der ECRI  www.coe.int/ecri eingesehen werden. Ebenfalls auf diesen bei­ den Internetadressen zu finden ist der erste Länderbcricht der ECRI über Liechtenstein, welcher 1998 veröffentlicht wurde. In gedruckter Form kann der zweite Länderbe­ richt der ECRI über Liechtenstein bei der Regierungskanzlei bezogen werden. Stellungnahme der Regierung Die ECRI stellt fest, dass Liech­ tenstein in den letzten Jahren erfolgreich diverse Massnahmen zur Bekämpfung von Rassismus und Intoleranz in die Wege geleitet hat. 
Neben der Anpassung recht­ licher Bestimmungen hat Liechten­ stein auch das Problem des Rechts- extremismus unter Jugendlichen erkannt und entsprechende Mass­ nahmen eingeleitet. So ist aufgrund eines Berichts des Amts für Soziale • • Dienste über Rechtsradikalismus in Liechtenstein schon 1999 innerhalb der Polizei eine Fachgruppe Rechtsradikalismus (FAR) sowie zusätzlich eine Koordinierungs- gruppc Rechtsradikalismus (KOR) bestellt worden. Nachdem jedoch das Problem des Rechtsextre­ mismus im Verlauf des Jahres 2002 abzunehmen begann und andere Formen der Gewalt an den Schulen als ebenso bedenklich eingestuft wurden, wurde das Mandat der Koordinierungsgruppe auf die Prä­ vention «aller Formen von Gewalt» ausgeweitet. Was die Ratifizierung internatio­ naler Rechtsinstrumente betrifft, hat Liechtenstein schon jetzt einen hohen Standard erreicht. Zudem hat der Landtag anlässlich seiner letzten Sitzung beschlossen, dass Liechtenstein die Erklärung ge­mäss 
Art. 14 des internationalen Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminie­ rung abgeben wird. Mit dieser Erklärung wird anerkannt, dass der Ausschuss zur Rassendiskriminie­ rung Einzelbeschwerden prüfen kann. . Nicht ganz verständlich ist die Kritik betreffend die ungenügenden statistischen Daten im Zusammen­ hang mit Diskriminierung und Ras­ sismus. 
In einem Land mit nur 32 000 Einwohnern sind die statis­ tischen Zahlen oft verschwindend klein und daher oft kaum von gros­ ser Bedeutung. Zudem kann die 
Landesverwaltung mit den beste­ henden . personellen Ressourcen unmöglich in allen Bereichen statistische Daten erheben, Auch die Empfehlungen betref­ fend eine detailliertere und konkre­ tere Integrationsstrategie für Aus­ länderinnen und Ausländer ist etwas befremdlich. Allein . schon die Tatsache, dass Liechtenstein über einen sehr hohen Auslunder- antcil verfügt und diese Ausländer­ innen und Ausländer verschiedens­ ter Herkunft problemlos mit der einheimischen Bevölkerung zu­ sammenleben, spricht für sich selbst und weist darauf hin. dass 
schon ein sehr hoher Grad an Inte­ gration erreicht worden ist. Liech­ tenstein ist ausserdem in vielen Be­ reichen 
aktiv, wenn es um* das Thema Integration geht. Besonders zu erwähnen ist hier der Schulbe­ reich, wo im Laufe der letzten Jahfe immer wieder neue Mass­ nahmen und.Stratcgien zur Integra­ tion ausländischer Schulkinder ent­ wickelt worden sind. Darüber hi­ naus hat die Regierung-mit . dem Gesetz über die erleichterte Ein­ bürgerung im Jahr 2000 einen bedeutenden Schritt zur weiteren Integration von Ausländerinnen und Ausländern in Liechtenstein gemacht. Sicher muss das Thema Integration weiterhin im Auge behalten werden, wobei auch das Thema Sensibilisierung für Diskri­ minierung und Rassismus eine wichtige Rolle spielt. Die Regie­ rung hat im Rahmen der Umset­ zung der. UNO-Wcltkonfcrenz gegen Rassismus im Februar 2003 einen nationalen Aktionsplan gegen Rassismus verabschiedet, welcher diese beiden Themen berücksichtigt. (pafl) OKP-Prämien im Vergleich mit der Schweiz Aufgrund der gestiegenen Kosten für die öffentliche Gesundheit sind die Prämien für die obligatorische kran­ ken- und Pflegeversicherung (OKP) auf 1. Januar 2003 in der Schweiz um 9,6 % und in Liechtenstein um 6 % angeho­ ben worden. 
Mutter führt den Haushalt und sorgt für die Erziehung der zwei Kinder, die beide unter 16 Jahren sind. In den Kantonen St. Gallen oder Graubünden muss diese Familie pro.. Monat rund CHF 505.-für die gesetzlich 
vor- GESUNDHEITSREfORM HB2004 Nachdem der Gesamtauf­ wand für die obligatorische Krankenpflegeversicherung zwischen 
dem Jahr 2000 und dem Jahr 2001 von 79,4 Mio. auf 90,1 Mio. Schweizerfran­ ken angestiegen war und damit rund ein Fünftel der jährlichen Gesamtausgaben des Staates erreicht hat, fehlte es 
bei den Versicherten in Liechtenstein offensichtlich nicht am Verständnis für die Prämienerhöhung. Sie wurde - soweit dies öffentlich festzu- ; stellen war - ohne Proteste zur Kenntnis genommen. Mit. Recht, wie ein Vergleich der Prämienbelastung mit' unse­ ren zwei schweizerischen Nachbarkantonen St. Gallen und Graubünden zeigt. Unser Vergleich basiert auf den Krankenkassenprämien für eine vierköpfige Familie. Der Vater ist erwerbstätig, die 
geschriebene Krankenversiche­ rung ausgeben. Diese Prämie setzt sich wie folgt zusammen: ca. CHF 180 - für den Vater, ca. CHF 215.- für die Mutter und je ca. CHF 55 - pro Kind. Wohnt die gleiche Familie in Liechtenstein, so muss sie für die praktisch gleichen Kran­ kenkassenleistungen lediglich ca. CHF 254.-, also nur rund die Hälfte des schweizerischen Ansatzes, bezahlen. Die Prä­ mie in Liechtenstein würde für den Vater rund CHF 165- (davon werden CHF 98.- vom Arbeitgeber bezahlt) und für die der Mutter ca. CHF 187.- betragen. Die Kinder sind bis zum 16. Altersjahr von den Prämien befreit. Warum zahlt die gleiche Familie in der Schweiz rund -doppelt so viel Kranken­ kassenprämien wie in Liech­tenstein? 
• Die Antwort ist einfach. In Liechtenstein wer­ den die obligatorischen Kran­ kenkassenprämien durch Staatsbeiträge von 35 % und mehr gestützt und damit für den Einzelnen um diesen Betrag verbilligt. Dazu komrnt in unserem Lande ein Arbeit­ geberbeitrag von CHF 98-pro Mitarbeiter und Monat. Bei­ des sowie die Prämien­ befreiung für Kinder kennt man in der Schweiz nicht. Da unser Staat auf Dauer nicht in der Lage sein wird, die fast zwangsläufig weiter steigen­ den Gesundheitskosten mit höheren Beiträgen aus Steuereinnahmen zu sub : ventionieren, werden nun im Rahmen der Gesundheitsre­ form Mittel ' und Wege gesucht, um absehbare künfti­ ge Prämienerhöhungen bei gleich bleibender Qualität der Dienstleistungen im Gesund­ heitswesen in einem erträg­ lichen Rahmen zu halten. Die Gesundheitsreform 2004 wird versuchen, die Kosten­ steigerung zu dämpfen und gleichzeitig den heutigen hohen Standard im öffent­ lichen Gesundheitswesen sicherstellen, ohne dabei zu riskieren, dass dieser eines Tages nicht mehr zu finanzie­ ren ist. «.PASSIV-KONZERT DES JODELCLUBS EDELWEISS,SCHAAN am Samstag, 10. Mai, um 20.00 Uhr, im Rathaussaal, Schaan Mitwirkende:Rondo(m) Appenzell  Pl,H W»n ± 
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Tanz bis 2 Uhr mit dem Jodelclub Edelweiss Schaan HJiH] Original Steinwand-Echo aus dem Montafon
	        

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