Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 7. MAI 2003 VOLKS 
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3 Nachrichten Delegiertenversammlung der Krankenkassen SCHAAN - Am vergangenen Freitag fand die Delegiertenversammlung des Liechten­ steinischen Krankenkassenverbandes statt. Als Gastreferent konnte LKV-Präsidcnt Reinhard Beck den Direktor von Sante'suis- se, Marc-Andr<5 Giger begriissen. Die 46. Delegiertenversammlung des Liechtensteinischen Krankenkassenverban­ des im Hotel Schaancrhof stand ganz im Zcichcn des revidierten Krankenversiche­ rungsgesetzes und der anstehenden Gesund­ heitsreform. Der LKV unterstützt die Gesundheitsreform und hat seine Stellung­ nahme zur Regierungsvorlage bereits in die Vernehmlassung einfliessen lassen. Der Prä­ sident Reinhard Beck orientierte in einem ausführlichen Geschäftsbericht über das Verbandsgeschchcn im abgelaufenen Jahr. Insbesondere die Umsetzung eines neuen Datenpools und die Ausarbeitung von neuen Verträgen mit Spitälern und anderen Leis­ tungserbringern standen dabei im Vorder­ grund. Neben den ordentlichen Traktanden, welche rasch erledigt werden konnten, stiess ein äusserst interessantes Kurzreferat von Marc-AndrtS Giger, Direktor von Santdsuis- se, dem Branchcnvcrband der schweizeri­ schen Krankenversicherer im Bereich der sozialen Krankenversicherung, auf das Interesse der Delegierten und Gäste. Marc- Andre Giger verstand es ausgezeichnet, in einem gcsundhcitspolitischcn Streifzug über aktuelle Probleme und Trends in der 
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 !'f.t i j .Hw \ // Cn Direktor Marc-Andrä Giger von der Sante- suisse, dem Branchenuerband der schwei­ zerischen Krankenversicherer und Rein­ hard Beck, Präsident des Liechtensteini­ schen Krankenkassenverbandes anlässlich der Delegiertenversammlung. kenversichcrung zu informieren. Sein Refe­ rat, das sich u.a. mit dem Kosten- und Prä­ mienanstieg und der Frage, warum Kosten und Prämien steigen, befasste, bot aber auch einen interessanten Vergleich zwischen den beiden Nachbarn Liechtenstein und Schweiz. Daneben gab er einen Ausblick über die in der Schweiz bevorstehenden KVG-Reform und es zeigte sich dabei, dass die Probleme der beiden Länder auf diesem Gebiet weitgehend vergleichbar sind. Zum Abschluss seiner Ausführungen streifte der Direktor von Santdsuisse die in der Schweiz bevorstehende Abstimmung über die Gesundheits-Initiative der SP Schweiz und zeigte die Gefahren bei einer Annahme der Initiative auf. Abschliessend unterstrich Marc-Andrd Giger nochmals die guten Beziehungen zum Liechtensteinischen Krankenkassenverband. An der diesjährigen LKV-Dclegiertenver- sammlung ging ein lylal mehr hervor, dass der LKV weiterhin seine Aufgabe darin sieht, die zielgerichtete Zusammenarbeit mit Organisationen und Institutionen, die am Gesundheitswesen beteiligt sind, zu för­ dern, um gemeinsam Lösungen zu Aufga­ benstellungen ii)i Gesundheitswesen zu fin­ den. 
Alles, was Recht ist... Luxemburgischer Staatsgast sprach am Liechtensteiner Europa-Symposium VADUZ - Aktuelle rechtliche Entwicklungen in der Euro­ päischen Integration standen, gestern Im Mittelpunkt des 7. Liechtensteiner Europa-Sympo- siums im Vaduzer Saal. Ein aus­ ländischer Gast stach aus der sowieso hochkarätigen Redner­ liste noch heraus: Der luxem­ burgische Schatz- und Justizmi­ nister, der wegen eines Arbeits­ gesprächs in Vaduz weilte, legte seine Sicht zur Zinser­ tragsbesteuerung dar. «Wolfnang Zechne r Einmal pro Jahr, so will es die Tra­ dition des Europa-Symposiums, wird in Vaduz ein Tag lang über rechtliche Fragen im "Zusammen­ hang mit der europäischen Integra­ tion geredet. Rechtliche Fragen, die aktueller, kaum "sein könnten:- Steht doch die Erweiterung der EU kurz vor der europäischen Tür. Und diese Erweiterung trifft auch das Nicht-EU-Land Liechtenstein, da die neuen EU-Mitgliedsstaaten natürlich auch dem EWR beitreten werden. «Eine echte Alternative» Als ersten Gastredner konnte Ver­ anstalter Hans Brunhart auch gleich Regierungschef Otmar Hasler begrüssen, der in seinem Referat eine Standortbestimmung der liech­ tensteinischen Integrationspolitik .vornahm. Die Erweiterung, so Has- Icrs These, bedeute für Liechtenstein zwar mehr Konkurrenz, aber auch einen Zugang zu neuen Absatzmärk­ ten. Hasler stellte zwar fest, dass der EWR integrationspolitisch für die «neue» EU, die immerhin bald 25 Mitglieder zählen wird, an Bedeu­ tung verlieren wird, warnte aber davor, den EWR deshalb zu unter­ schätzen: «Insbesondere für Liech­ tenstein», so der Regierungschef, «ist der EWR nicht lediglich ein Warteraum, sondern auch weiterhin eine echte Alternative zum EU-Bei­ tritt.» Es sei aber, so Hasler, fraglich, ob das EWR-Abkommen mit der Europäischen Union in allem Schritt halten kann. «Der vorgesehene Abschluss der Erweiterungsver­ handlungen verlängert aber jeden­ falls die. Lebensfähigkeit des EWR um weitere Jahre und kommt den liechtensteinischen Zielsetzungen entgegen», ist sich der Regierungs­ chef sicher. Eines stellte Hasler aber noch einmal klar: «Der EU-Beitritt ist für Liechtenstein vorerst kein Thema.» Wie Liechtensteins Platz im Europa des Jahres 2013 aussehen 
Europa-Symposium gestern in Vaduz. Alexander Radwan und Peter Jann. werde, wollte Hasler nicht beurtei­ len: «Dies hängt sehr wesentlich von den Entwicklungen' in der EU selbst ab und diese dürften in nächster Zeit noch erheblich sein.» Ernem juristisch hoch komplexen Thema widmete sich anschliessend Altregierungschef Mario Frick. Er sprach über die Auswirkungen eines Beitritts zum Lugano-Über­ einkommen auf Liechtenstein. Fernziel des Lugano-Abkommens ist die Schaffung eines europaweit einheitlichen Zivilprozessrcchts. Nachdem Peter Janri, Richter am Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften, die Zuhörer über die Fortentwicklungen des EG- Vertrags und ihre Auswirkungen auf den Europäischen Gerichtshof, informiert hatte, sprach Carl Bau- dcnbacher, der Präsident des EFTA-Gerichtshofes, über das EWR-Abkommen und die Weiter- - entwicklung des EG-Vertrages. Am • Nachmittag informierte schliess­ lich noch Alexander Radwan, der wirtschaftspolitische Sprecher der CSU über den Aktionsplan Finanz- - dicnstleistungen und den EU- Finanzbinnenmarkt. Schlussendlich «erklomm» noch der Gast aus Luxemburg das . Podium. Seinen Vortrag widmete Luc Frieden dem auch für Liech­ tenstein hoch brisanten Thema EU- Zinssteuerkompromiss. Der Luxem­ burgische Finanzexperte Hess in seinem Referat noch einmal die Entstehung, des Kompromisses Revue passieren. Frieden unter- , schlug auch nicht die Tatsache, 
Von links: Othmar Häsler Luc Frieden, Rita Kfeber-Beck, Mario Frick» «Der EU-Beitritt ist für Liechtenstein vorerst kein Thema», so Regle­ rungschef Otmar Hasler gestern im Vaduzer Saal. Empfang auf Schloss Vaduz: Der luxemburgische «Superministep> Luc Frieden traf auf S.D. Fürst Hans-Adam II. 
dass vor allem Grossbritannien in der Person des britischen Schatz­ kanzlers Gordon Brown auf eine vollständige Abschaffung des Bankkundcngehci ninisses gedrängt hatte. Dass es so weit nicht'gekommen ist und dass man stattdessen nach jahrelangen Ver : handlungen den Zinssteuerkom- promiss vorlegen konnte, bewertet Frieden als Erfolg. Der Schatz­ kanzler des Grossherzogtums stell­ te sich zwar hinter den Kompro- miss, gestand aber ein, dass es sich dabei um «kein europapolitisches Meisterwerk» handle. «Zumindest gibt uns der Kompromiss die Mög­ lichkeit, dass wir uns jetzt anderen wichtigen Themen, die den luxem­ burgischen Finanzplatz betreffen, widmen können», so Frieden. Treffen mit Fürst und Regierungschef Über einen leeren Terminkalen­ der konnte sich der luxemburgische Gast gestern kaum beschweren: Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein hatte Schatz- und Justizminister Frieden und seine Delegation schon zuvor auf Schloss Vaduz empfangen. Im Anschluss an ein Vier-Augen- Gespräch zwischen Fürst Hans- Adam II. und Luc Frieden wurden die Gäste von Regierungschef 
Otmar Has|cr und Regierungschef-, Stellvertreterin Rita Kieber-Beck zu einem Arbeitsgespräch im Regierungsgebäude begrüsst. Im Vordergrund "des Arbeitsge- spräehes stand ein offener und intensiver Gedankenaustausch zwi­ schen den beiden Ländern, insbe­ sondere über Integrationsfragen, allgemeine Fragen des Finanz­ platzes, die EU-Zinsertragsbe- steuerung sowie das «Schengen/ Dublin»-Paket. ANZEIGE Vfoe 'TMeütUtty Via, www. medienbuero.li «Schafft der FC VADUZ in dieser Saison den Aufstieg in die Nationalliga A ?» JA • NEIN , © " 0 MEPIENBUERO OEHRI & KAISER AG Industrlestrasso 659 - 9492 Eschen Tel. 375 90 00 - Fax 375 90 09 Alois Mattle ~ Versicherungsanstalt Landstrasse 85.9490 Vaduz Tel. 232 91 91 - Fai 239 72 70 E-Mail: oMs.maffleCgeneraKcti Partner der GmenB-Crupp« 
ChurtfStr.9 9485 Nendeln Tel. 377 1 7 55'
	        

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