Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 2. MAI 2003 
VOLKS ICi IDCPin SIGA-WIRTSCHAFTSFORUM BLATT 
ICUnCOlU JUBILÄUMSFEIER 
23 l VERDIENSTKREUZ Verdienstkreuz in Gold v.l.: Landesrat Erich Schwärzier, Norbert Goop, Landesfeuerwehrinspektor Ulrich Welte Der langjährige Landesfeuerwehrkomman- dant Norbert Goop hat nach 10-jähriger Amtszeit seine Aufgaben in jüngere Hände gelegt. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für seine Leistungen wurde ihm die höchste Auszeichnung der Vorarl­ berger Feuerwehren - das Verdienstkreuz in Gold verliehen. Norbert Goop war und ist Motor für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Feuerwehren von Liechtenstein und Vorarlberg. Als aktiver Teilnehmer bei den sportlichen Fcuerwehr- leistungsbewerben, als Förderer der Jugend­ arbeit in der Feuerwehr und als Unterstützer bei Einsätzen über der Grenze hat sich Nor­ bert Goop als internationaler «Feuerwehr­ mann» in Szene gesetzt. «Meine weitere Feuerwehrlaufbahn als nunmehriger Lan­ desehrenkommandant und als Mitglied der Feuerwehr Eschen werde ich vermehrt dem Aufbau der Feuerwehrjugend in Liechten­ stein widmen», sagt Norbert Goop anläss­ lich des Verbandstages der Vorarlberger Feuerwehren. 
«Platz für kleine Fische im EU-Teich» Interessante Referate am Siga-Wirtschaftsforum - Hasler trifft Deiss BIBELMATINEE Bibelmatinee mit Tony Frick BALZERS - In einem Gemeinschaftspro­ jekt des Hauses Gutenberg und der Erwach­ senenbildung Stein-Egerta werden in meh­ reren Matineen prominente Liechtenstei- ner/-innen in einem Gespräch mit einem Theologen nach der Bedeutung befragt, die die biblische Tradition und Bötschaft in ihrem Handeln und Denken einnimmt. Am 4. Mai stellt sich Tony Frick, Projektleiterin Homecare Connect Liechtenstein, den Fra­ gen von Dr. Hans Rapp. Die Veranstaltung ' beginnt um 10.30 Uhr und findet in der Cafdteria der Fachhochschule Liechtenstein statt (bitte den direkten Eingang zur Cafdte­ ria benutzen). Die Gesprächsreihe will den Spuren der Bibel in der heutigen Zeit nach­ gehen und setzt dabei nicht bei Theologen und Theologinnen oder kirchlichen Funktio­ nären an, sondern bei Menschen, die das politische, wirtschaftliche und soziale Leben in Liechtenstein prägen. Regierungs­ chef Otmar Hasler, der Schaaner Künstler Martin Frommelt und Landesbank General­ direktor Josef Fehr waren die bisherigen Gesprächspartner. Die Bibelmatinee mit Tony Frick' bildet den Abschluss dieser interessanten Reihe. . (Eing.) 
NIELS - Beim Sarganserländer Wirtschaftsforuni In Mels hielt Regierungschef Otmar Hasler am Mittwoch eines der drei vielbeachteten Referate. An-, lässlich des Forums traf Otmar Hasler auch mit Bundesrat Joseph Deiss zusammen. Die Geschichte Liechtensteins sei schon immer davon geprägt, dass sich das kleine Staatswesen ins euro­ päische Umfeld zu integrieren wuss- te. Das sagte Regierungschef Otmar Hasler am Wirtschaftsforum der Siga am Mittwochnachmittag: Im Heiligen Römischen Reich Deut­ scher Nation, im Rheinbund und in den Beziehungen zu Österreich- Ungarn - immer schon hätte Liech­ tenstein staatliche Aufgaben nach aussen delegieren müssen. Insofern entspreche der aktuelle Weg, über den EWR-Beitritt die Einbettung ins europäische Umfeld zu suchen, einer gewissen Kontinuität. Wichtig sei es aber, die Balance zu finden und bestimmte Souveränitätsrechte auch selbst wahrzunehmen. Wirtschaftlich gesehen habe sich der liechtensteinische Weg zur euro­ päischen Integration bewährt. So sei die Zahl der Arbeitsplätze im Fürs­ tentum in den vergangen acht Jahren von 22 000 auf 29 000 angestiegen. Die Zahl von "14000 Einpendlern beweise, was Liechtenstein für sein Umfeld bedeute, ihm biete und zugleich, wie es auf dasselbe ange­ wiesen sei. Wie es allerdings weitergehe, das liege nicht allein in der Hand des Landes, Vielmehr käme es darauf an, wie sich die EU zum EWR ver­ halte. Wesentlich sei aber auch, wie sich das Verhältnis der Schweiz zur EU gestalte, seien die Beziehungen zum Nachbarn doch besonders eng. 
Für die Politik laute die Frage nicht,, ob, sondern wie sich Liechtenstein in den engeren Zusammenschluss der europäischen Völker einbringen könne. Notwendig sei, dass Aussen- und Innenpolitik an einem Strang zögen: «Wenn dies gelingt, können auch kleinere Fische eine gewisse Schwimmfreiheit im EU-Teich behalten.» Kein Wachstum ohne Bildung «Global zu sein - das ist Tagesge­ schäft der Unaxis. Doch die interna­ tionale Konkurrenzfähigkeit steht auf dem Prüfstand.» Das erklärte Geschäftsführer Heinz Kundert am Wirtschaftsforum auf der Siga. Lösungsanslitze sieht er bei den Standortfaktoren Bildung und KMU. . Kernkompetenz der Unaxis ist die Herstellung dünner Schichten: Kein Handy, kein Bildschirm, kein Com­ puter funktioniert ohne die'ultradün- nen Beläge, die unter Vakuum verar­ beitet werden, oft nur ein Tausendstel eines Haares dick.' 1946 gegründet, produziert Unaxis heute an 90 Stand­ orten in 22 Ländern. Vier Gründe sieht Kundert für diesen Erfolg: Innovative Gründungsingenieure, hochqualifizierte Mitarbeiter, inten­ siver Kontakt zu Hochschulen und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Behörden. Und doch: «Die Schweiz weist zwischenzeitlich eine der niedrigsten Wachstumsraten aller Industrielän­ der aus.» «Die Pflege der Standort­ faktoren muss höchste Priorität haben», erklärte Kundert. Ein nach­ haltiges Wachstum könne nur entste­ hen, wenn dem Bildungswesen ein höherer Stellenwert eingeräumt werde: Es sei immer schwieriger, geeigneten inländischen Nachwuchs zu finden. In gleichem Masse aber 
Regierungschef Otmar Hasler referierte In Mels zum Thema «Liechten­ stein i m europäischen Umfeld». Anlässlich des Wirtschaftsforums traf er euch mit Bundesrat Joseph Deiss zusammen. . gelte es, die KMU aufzuwerten: Die kleinen und mittleren Unternehmen machten mit ihren Spezialisierungen die Grossuntemehmen erst konkur­ renzfähig und ermöglichten ihnen die Konzentration aufs Kemgeschäft. Kundert gab sich zuversichtlich; dass der Tumaround gelingen wird. «Das Beispiel Deutschland sollte hellhörig machen» Die Wirtschaft sieht sich ineinem Spagat: Einerseits müsse sie mög­ lichst viel unternehmerische Freiheit einfordern. Zugleich sei sie aber ver­ pflichtet, Verantwortung flUr Mitar­ beiter und das Gemeinwohl zu über-, nehmen. Wie das geht, erläuterte Katharina Lehmann, Geschäftsfüh­ rerin der Holzwerk Lehmann AG. Lehmann wählte die Perspektive der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und stellte die Analyse an den Beginn. In der Schweiz gebe es zwei wichtige Standortvorteile, erläuterte die 31- jährige Betriebswirtin: Ein liberales Arbeitsrecht und motivierte Mitar­beiter. 
Demgegenüber schlügen schwaches Wirtschaftswachstum, der erschwerte Zugang zum EU- Markt und die Erhöhung der Sozial­ kosten negativ zu Buche. Gerade in der Holzwirtschaft seien etwa die Transportkosten um das Vierfache höher als in Italien. So lasse sich kaum kostendeckend Holz produzie­ ren. Eine Ursache dafllr, dass von den jährlich nachwachsenden 10 Millionen Kubikmetern Holz in der Schweiz nicht einmal die Hälfte genutzt würden. Um wettbeweibsfähiger zu wer­ den, müsse die Wirtschaftsfreiheit, «mein höchstes Gut», offensiv ver­ treten werden. Dazu aber dürfe der Handlungsbedarf in der Gesellschaft nicht ausgeblendet werden: Soziales Gefälle, Auswüchse des Manage­ ments, Wertschätzung des Hand­ werks seien die Stichworte.. Beides gelte es wahrzunehmen und als Kri- senbewusstsein zur Voraussetzung für Veränderungen zu machen: «Das Beispiel Deutschland sollte hellhö­ rig machen.» 25 Jahre Verein-Südtiroler im FL Jubiläumsfeier am 3. Mai 2003 im Gemeindesaal Balzers. BALZERS - Südtiroler und Südtl- rolerinnen leben und arbeiten seit mehr als einer Generation in Liechtenstein und bemühen sich, einen wertvollen wirt­ schaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Beitrag für das Land Liechtenstein zu leis­ ten. - Sie haben die neue Heimat voll angenommen, lieben und schätzen gelernt, ohne die alte Heimat zu vergessen. Gründung des Uereins Um den Kontakt untereinander besser zu pflegen und die Erhal­ tung der mitgebrachten Sprache und Kultur zu fördern, wurde im Jahr 1978 der Verein «Südtiroler in Liechtenstein» mit. 120 Mitgliedern in Balzers gegründet. Seitdem führt die Theatergruppe 
des Vereins jedes Jahrurchige Bau­ erntheater in unverfälschter Tiroler Mundart auf. Gartenfeste, die Mitwirkung beim Staatsfeiertag und Törggele- abende, an denen die traditionelle Tiroler Küche mit währschafter Hausmannskost und ein guter Süd­ tiroler Wein nicht fehlen dürfen, sind feste Bestandteile des Vereins. Wie und warum kamen die Süd- tlroler nach Liechtenstein? Bauern aus Liechtenstein kamen nach SUdtirol, um Arbeitskräfte für die Landwirtschaft zu holen. In Südtirol war es in dieser Zeit schwierig, Arbeit zu finden: Lan­ des- und Staatsstellen wurden von italienisch-sprechenden Leuten besetzt. Auf den Bauernhöfen war für die vielen Kinder kein Auskom­ men mehr - so blieb nur die 
Vereinsfahne 1988 Fahnenpatin Marlsa Thelner / Fähnrich Willi Telser. Abwanderung. Liechtenstein such­ te vorerst Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, später auf dem Bau und in der Industrie. Der Kontakt in die alte Heimat wird möglichst aufrecht erhalten. Alle Südtiroler/-innen fahren jedes 
Jahr mehrere Male in ihre alte Hei­ mat, kommen aber immer wieder gerne nach Liechtenstein zurück. Morgen Samstag findet anläss­ lich des 25-jährigen Bestehens des Vereins.eine Jubiläumsfeier im Gemeindesaal von Balzers statt. • S JAHRE VOLKS^LÄf if Feiern Sie mit uns! Bis Ende April 2003 erhalten Sie in unserer Sonderbeilage 125 Jahre VOLKSBLATT 10% Frühbuchungsrabatt! Erscheinungsdatum: 18. Juni 2003, Inserate-Annahmeschiuss: 28. Mai 2003
	        

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