Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 2. MAI 2003 VOLKS I 
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I VVIn lOlrnAr I EXKLUSIVE INFOS VOM FONDSPLATZ • V KOMPAKT Lösung im Falle der Abacha- Gelder näher gerückt LAUSANNE - Im Fall der seit 1999 auf Schweizer Banken eingefrorenen Abacha- Gelder ist eine Lösung naher gcrilckt. Das Bundesgericht hiess die Rechtshilfe an Nigeria gut, verlangte aber teilweise zusätz­ liche Garantien. Nigeria erhält nun weitere Bankakten und hofft auf die baldige Rück­ erstattung 
von 618 Millionen Dollar. Das Bundesgericht wies in dem am Donnerstag veröffentlichten Urteil fünf von sechs Rekursen gegen die Schweizer Rechtshilfe im Fall der Gelder des 1998 verstorbenen nigerianischen Ex-Diktators Sani Abacha ab oder trat nicht darauf ein. Im sechsten Fall wurde die Beschwerde insofern teilweise gutgeheissen, als die Lausanner Richter das Bundesamt für Justiz (BJ) aufforderten, zusützliche Garantien Nigerias für ein faires Verfahren gemäss dem UN-Pakt II über bür­ gerliche und politische Rechte beizubrin­ gen. Dies vor allem für den Fall, dass die Witwe und zwei Söhne Abachas in Nigeria verhaftet werden sollten. Zudem muss das BJ vor der Aushändigung von Bankunterla­ gen jene Dokumente ausscheiden, die die Zeit vor der Machtübernahme Abachas im Jahre 1993 betreffen. Verwaltungsrat spricht Dose «vollstes Vertrauen» aus ZÜRICH - Der Vertaltungsrat (VR) der Fluggesellschaft Swiss hat Konzernchef Andre Dos^ sein «vollstes Vertrauen» aus­ gesprochen. Dies sagte VR-Präsident'Pieter Bouw am Mittwochabend im 
Nachrichten­ magazin «10 vor 10» von Schweizer Fern­ sehen DRS. Der Verwaltungsrat habe an sei­ ner Sitzung Massnahmen zur Kostensen­ kung und zur Anpassung der Kapazitäten beschlossen. Einzelheiten würden an der auf heute Freitag angesetzten Medienkonferenz bekannt gegeben. Auch die Kommunikation sei ein Thema der Sitzung vom Mittwoch­ abend auf .dem Flughafen Zürich-Kloten gewesen, sagte Bouw und sprach von Miss­ verständnissen in den vergangenen Tagen. Auf die finanzielle Lage der Airline ange­ sprochen, bekräftigte der Verwaltungsrats­ präsident, die Liquidität reiche mindestens bis Ende dieses Jahres aus. IViumph International mit Umsatzrückgang ZURZACH - Der weltweit tätige Unterwü­ sche- und Bademodenhersteller Triumph International hat 2002 einen Umsatzrück­ gang von 4,6 Prozent auf 2,38 Mrd. Fr. erlit­ ten. In lokalen Währungen hingegen stieg der Umsatz um 1,3 Prozent. In der Region Übersee schrumpfte der Umsatz um 6,7 Pro­ zent auf 1,197 Mrd. Franken, wie der Kon­ zern mit Holdingsitz in Zurzach AG am Donnerstag bekannt gab. in Europa betrug der Rückgang lediglich 2,0 Prozent auf 1,32 Mrd. Franken. US-Produktivitätswachstum schwächer als erwartet WASHINGTON - Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im ersten Quartal wegen des schwachen 
Wirtschaftswachstums und schlechter Nachfrage weniger stark gestie­ gen als erwartet. Die Produktion je Arbeits­ stunde stieg nach vorläufigen Angaben des Arbeitsministeriums in Washington auf eine zum Vorquartal hochgerechnete Jah­ resrate von 1,6 Prozent nach einem Anstieg von 0,7 Prozent im Vorquartal. Experten hatten dagegen eine Beschleunigung des Pröduktivitätswachstums auf 2,1 Prozent vorausgesagt. Die Lohnkosten je produ­ zierter Einheit (Lohnstückkosten) - ein Massstab für den Einfluss der Löhne auf die Inflatiönsentwicklung - stiegen um 1,9 Prozent nach einem Plus von 3,2 Prozent im Vorquartal. Dies lag im Rahmen der Erwartungen. 
Liberalisierung gilt für alle Business-Forum über Liberalisierung des Strommarktes und des Postwesens VADUZ - Das erste Business- Forum In neuer Gestalt, das von der Fachhochschule Liechten­ stein und der Ospelt Haustech­ nik am Montag, den 5. Mal, ver­ anstaltet wird, Ist dem aktuel­ len Thema der Liberalisierung gewidmet. Die Liberalisierung des Strommarktes und des Postwesens in Liechtenstein stehen Im Mittelpunkt. Der Begriff Liberalisierung ist überall Gesprächsthema, doch ein kleines Land wie Liechtenstein wird durch die Deregulierung und die Auflösung der traditionellen Monopol-Unternehmen - wie Post, Telefon oder LKW - vor grosse Herausforderungen gestellt. Gera­ de deshalb steht das erste Business- Forum 2003 unter dem Thema: «Liberalisierung des Strommarktes und des Postwesens». Die Liberali­ sierung aus der Sicht des Staates erläutert als Einleitung Regie­ rungschef-Stellvertreterin Rita Kieber^Beck. Über Nutzen und Auswirkungen der Liberalisierung referieren anschliessend Hagen Pöhnert, Generaldirektor der Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW), und Herbert Rüdisser, Vor­ sitzender der Geschäftsleitung der Liechtensteinischen Post AG. Liberalisierung gegen Monopol Regierungschef-Steil 
Vertreterin Rita Kieber-Beck ist überzeugt, dass an der Liberalisierung in Europa kein Weg mehr vorbei führt und dass sich auch Liechtenstein, obwohl der Markt für Liberalisie­ rungen sehr klein ist, mit dieser Frage befassen muss. Die Post AG hat mit ihrem kürz­ lich veröffentlichten Jahresbericht 
Die Informatlons- und Netzwerk-Plattform «Business Forum» der Fachhochschuie Liechtenstein und der Ospelt Haustechnik widmet sich am kommenden Montag, den 5. Mal dem aktuellen Thema «Liberalisierung des Strommarktes und des Postwesens». den Beweis erbracht, dass auch ein libcralisicrtcs Unternehmen mit einer zukunftsgerichteten und fle­ xiblen Strategie in der Gewinnzone bleiben kann. Herbert Rüdisser wird in seinem Referat aufzeigen, dass neue Geschüftsfelder eröffnet und interessante Kooperationen eingegangen werden müssen, um den Weg vom Monopol-Unterneh­ men in die Wettbewerbswirtschaft erfolgreich zu gestalten. Hagen Pöhnert, LKW-Generaldi­ rektor, ist überzeugt, dass mit dem Elektrizitätsmarktgesetz der Rah­ men für die Liberalisierung des Strommarktes gesetzt worden ist. Die Kunden sollen von dieser Libe­ ralisierung vor allem profitieren. 
Spätestens ab Herbst 2005 sollen sie nach einer stufenweisen Öff­ nung des Marktes die Wahlfreiheit beim Bezug von Strom haben. Netzwerk-Plattform für die Region Das Business Forum, eine Gemeinschaftsveranstaltung der Fachhochschule Liechtenstein und der Ospelt Haustcchnik, ist nicht nur eine Informationsveranstal­ tung, sondern auch eine Diskus­ sions- und Netzwerk-Plattform für jetzige und künftige Entschei­ dungsträger in Wirtschaft und Poli­ tik. Der Teilnehmerkreis ist nach den bisherigen Erfahaingen nicht auf Liechtenstein begrenzt, son­dern 
spricht auch sehr viele interes­ sierte Wirtschaftsfachleute und Politiker aus der näheren und wei­ teren Region an. Das Business Forum mit seinem weit gespannten Themenkreis ist zu einer regiona­ len Diskussions- und Netzwerk- Plattform geworden, Das Business Forum «Liberali­ sierung des Strommarktes und des Postwesens» findet am Montag, den 5. Mai um 18 Uhr im Audito­ rium der Fachhochschule Liechten­ stein statt. Vortrag und anschlies­ sender Apöro sind gratis. Anmel­ dung: vorzugsweise unter www.fh- liechtenstein.li oder per Fax +423 265 11 12. Fachhochschule Liechtenstein LAFV-GASTBEITRAG Zinsen und Währungen im Überblick Von Werner Löfffler, LLB Investment Partners AG USA - Sieg im Irak als konjunk­ tureller Befreiungsschlag? Die uneinheitlichen Wirtschaftsda­ ten lassen trotz der Kriegserfolge der USA im Irak das Bild eines noch nicht überwundenen Kon­ junkturtals entstehen. Neben den internationalen Krisen schwebt auch das hohe Leistungsbilanzdefi­ zit, das täglich über USD 1 Mrd. Kapitalzufluss erfordert, als weite­ res Damoklesschwert über dem Wachstum in den USA. Sollten sich'nach Ende des Irak-Kriegs ins­ besondere die Daten zum Arbeits- markt • erneut verschlechtern, erwarten wir eine weitere Locke­ rung der Geldpolitik. Euroland - uneinheitliches Bild Wie in den USA hat der Irak- Krieg auch im Euroland die kon­ junkturelle Erholung belastet. Der mit der Erwartung des baldigen Kriegsendes verbundenen Hoff­ nung auf einen nachhaltigen Auf­ schwung stehen zudem unbereinig- te Strukturprobleme auf dem Arbeitsmarkt und im Gesundheits­ bereich gegenüber. Eine erneute Zinssenkung der EZB scheint bei weiter schwachen Konsumr und Arbeitsmarktdaten in den nächsten Monaten 
durchaus möglich. Mit dem schnellen Kriegsende und den 
unter den ursprünglichen Erwar­ tungen liegenden Kriegskosten des US-amerikanischen Haushalts dürfte sich die Abwertung des US- Dollars gegenüber dem Euro ver­ langsamen. Schweiz - nur moderate Erholung Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) geht in ihrer Frühjahrsprognose nur von einer zögerlichen Konjunktur für das laufende Jahr aus. Die Ent­ wicklung der Exporte dürfte im laufenden Jahr, schleppend verlau­fen 
und erst im Jahr 2004 an Dyna­ mik gewinnen. Für 2003 wird ein weiterer Beschäftigungsrückgang mit steigender Arbeitslosigkeit prog­ nostiziert. Der Franken hat mit Kursen bei 1,50 CHF/EUR den tiefsten Stand zum Euro seit Sep­ tember 2001 erreicht. Dr. Werner Löfflar 
Verfasser: Dr. Werner Löffler, LLB Investment Partners AG. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung des Beitrages liegt beim Verfasser.
	        

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