Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

I MITTWOCH, 30. APRIL 2003 VOLKS BLATT 
IlVil A EVI r\ HALBJAHRESBILANZ DES DATENSCHUTZBEAUFTRAGTEN IIMLMIMU DIENSTJUBILÄUM LLB ÄRZTE IM DIENST Notfalldienst 18.00 - 8.00 Uhr Mittwoch Dr. Bürzle / Dr. Jehlc, Balzers 384 15 16 Donnerstag Med. pract. Thomas Jehlc, Schaan 232 77 22 PERSÖNLICH Dienstjubiläum LLB Am 1. Mai feiert Marlies Zeller, Prokuristin Kontenverbindungen ihr 30-Jahr-Juhi 1 ünm bei der Liechtensteinischen Landesbank AG. Mar­ lies Zeller trat am 2. Mai 1973 in die damalige Abteilung Sparbuch der Licchtcnsteinischcii Landesbank ein. Über viele Jahre hinweg war sie eine der Hauptansprechpartner bei allen Fragen rund ums Sparbuch. Heute, als Stell­ vertretern! des Abteilungsleiters Konlenverbin- dungen. gehört der laufend erweiterte Slamm- daten-Untcrhalt von Kontokorrent-, Spar- und Depotverbindungen zu ihren Hauptaufgaben. Dieser breite Arbeitsbereich beinhaltet ver­ schiedenste Kontroll-, Überwacluings- und Bctreuungsaufgaben. Ein Serv ice-Center sozu­ sagen, welches oft und gern in Anspruch .genommen wird. Ihre profunden und langjähri­ gen Fachkenntnisse machen sie dabei zu einer kompetenten und geschätzten Ansprechpartne- rin. Und ihre stete Bereitschaft, Neues anzu­ packen, flexibel und einsatzbereit weiter zu helfen, zu. einem wertvollen Teammitglied. Verwaltungsrat, Geschäftsleitung sowie Mitar­ beiterinnen und Mitarbeiter der Liechtensteini­ schen Landesbank AG gratulieren Marlies Zel­ ler zu ihrem Dienstjubiläuni herzlich. Sie dan­ ken ihr für ihre langjährige Treue und wün­ schen ihr für die Erfüllung ihrer Aufgaben wei­ terhin alles Gute, Am 1. Mai feiert Peter Marxer, Stellvertretender Direktor, Bercichslciter Wcrtpapicrhandel, sein 25- Jahr-Jubiläum bei der Liechtensteinischen "Lan­ desbank AG. Peter Marxer absolvierte die kaufmännische Lehre in unse­ rer Bank und trat nach dem Lehrabschluss im Jahre 1979 als Mitarbeiter in die: Abteilung Kassa ein. Die Fronttätigkeit am Schalter übte er bis 1985 aus. Wahrend dieser Zeit absolvier­ te er mehrere Sprachaufenthalte und einen- viermonatigen Stage'in der Devisenabteilung. Vor 18 Jahren begann seine Tätigkeit im Wcrt- pa-pierhandel. Er durchlief die abteilungsinter­ nen Stufen vom Junior- zum Seniorliändler und würde auf den 1. Februar 1991 zum Leiter der Abteilung Börse Ausland befördert. Zu Beginn des Jahres 1998 erfolgte eine Ncu- strukturierung der Börsenabteilungen. Peter Marxer wurde mit der Leitung der Abteilung Handel Festverzinsliche betraut. Im Februar 2000 übernahm er die Leitung der damals neu geschaffenen Abteilung Sales, die für die effi­ ziente Abwicklung der Börsengeschäfte von Unding- 
bzw. transaktionsorientierten Kunden 'mit besonderen handelstechnischen Anforde­ rungen zuständig ist. Im Juli 2000 erfolgte seine Beförderung zum Leiter des Bereichs Wcrtpapicrhandel mit den beiden Abteilungen Handel Aktien/Derivate und Handel Fonds/Festverzinsliche. Die beruflichen Ent­ wicklungsschritte zeigen, dass Peter Marxer im Laufe der vergangenen Jahre die Entwicklung des Wcrtpapicrhandels aktiv mitgestaltet hat und sich ein grosses Fach- und Führungs- Know-how aneignen konnte. Er führt seinen Bereich auf sehr pragmatische und zielorien­ tierte Art und zeigt sich Neuerungen gegenüber stets aufgeschlossen. Insbesondere ist sein aus­ geprägtes Flair für die technische Ausgestal­ tung der diversen Handelssysteme äusserst wertvoll. Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Belegschaft der Liechtensteinischen Landes­ bank AG gratulieren Peter Marxer zu seinem Dienstjubiläum herzlich. Sie danken ihm für seine langjährige Treue und seinen Einsatz und wünschen ihm für die Erfüllung seiner verant­ wortungsvollen Aufgaben weiterhin alles Gute und viel Erfolg. 
«Es gibt immer mehr Big Brothers» Interview mit dem Datenschutzbeauftragten Philipp Mittel berger VADUZ - Seit einem halben Jahr ist Philipp Mittelherger in Liechtenstein als Datenschutz­ beauftragter tätig. Im Volks­ blatt-Interview steht er zu ver­ schiedenen Bereichen des Datenschutzes Rede und Ant­ wort. »Doris Meie r  • Volksblatt: Sie sind nun seit einem halben Jahr als Daten­ schutzbeauftragten tätig. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus? Philipp Mittelherger: Beim Datenschutz handelt es sich um ein sehr vielfältiges Gebiet, das sozu­ sagen das ganze Leben abdeckt! Man wird registriert, wenn man geboren wird, mit der Kreditkarte zahlt, telefoniert, an Wettbewerben teilnimmt, die Cumulus-Karte braucht, in einer Parkgarage par­ kiert, die von Videokameras über­ wacht wird und schliesslich, wenn .man-stirbt. _ Es ist nicht einfach, dieses inter­ essante und weite Aufgabenfeld zu bewältigen. Immerhin konnte ich in dieser Zeit über 60 Anfragen beant­ worten, die teils aus England oder Deutschland stammten. Wichtig ist aber, dass die Öffentlichkeit in Liechtenstein für^ Fragen des Datenschutzes aufmerksam ge­ macht wird. Das haben verschiede­ ne Erfahrungen gezeigt. Als ich Einwände gegen verschiedene Vor­ haben hatte, hiess es manchmal: «Wieso? Das war doch immer so!» Dies zeigt, dass vielfach noch das Verständnis dafür fehlt, dass das Datcnschutzgesctz nicht da ist, um zu schikanieren, im Gegenteil: es geht um den Schutz des Einzelnen. Können Sie das an einem Beispiel illustrieren? Ja, gerne. In verschiedenen Gemeinden laufen zur Zeit Projek­ te, um Familienbücher oder Fami- licnstammbücher herauszugeben oder zu aktualisieren. Diese Vorha­ ben sind sicher aus kultureller Sicht seilr interessant, doch braucht es nun das. Einverständnis des Einzel­ nen zur Veröffentlichung von . Daten, die ihn betreffen. Denn es darf nicht sein, dass in solch einem Familienstammbuch beispielswei­ se ein anstössiger Rufname ohne Einverständnis des Betroffenen veröffentlicht wird. Wie kann das verhindert werden? Um das Einverständnis der Betroffenen einzuholen habe ich zum Beispiel der Gemeinde Mau­ ren angeraten, öffentlich auf dieses Projekt hinzuweisen. So wurden letzte. Woche die Betroffenen in einer Kundmachung darauf auf­ merksam gemacht, dass die Bekanntgabe von Daten gesperrt werden darf. Wer also nicht in die­ sem Familienstammbuch erwähnt sein will, muss sich nach dieser Kundmachung bis am 31. Mai die­ ses Jahres bei der Gemeindever­ waltung melden. Dies ist aus Datenschutzsicht ein gangbarer Weg. Ich hoffe, dass andere Gemeinden denselben Weg ein­ schlagen werden, um Unannehm­ lichkeiten zu vermeiden. Was für Themen im Bereich des Datenschutzes sind international aktuell? Im Anschluss an die Erejgnisse des 11. September haben die USA 
Philipp Mitteiberger will die Bevölkerung in Sachen Datenschutz sensibi­ lisieren. bekanntlich verschiedene Gesetze verschärft, um den Terrorismus zu bekämpfen. Hierzu gehört auch das amerikanische Luftsicherheitsgc- setz. Seit März dieses Jahres sind Fluggesellschaften, die in die USA fliegen, verpflichtet, dem US- Grenzschutz auf Verlangen elektro­ nischen Zugang zu Passagierdaten zu gewähren. Diese Datensätze beinhalten sämtliche Telefonnum­ mern oder Kreditkartennummem der Passagiere oder gar Informatio­ nen, welche als besonders schüt- zenswert gelten, wie zum Beispiel Daten, die auf die Religion oder die ethnische Herkunft schliessen las­ sen. Solche Massnahmen gehen aus europäischer Sicht zu weit. Dies ist sicher ein politisch bri­ santes Thema, das uns in Liechten­ stein aber nur indirekt betrifft, da wir über keine Fluggesellschaft verfügen." Wichtiger ist es deshalb, auf Probleme in Liechtenstein hinzu­ weisen. Welche Probleme sind das? Wie .ich eingangs gesagt habe, glaube ich . nicht, dass es Leuten bewuSst ist, dass sie mit der Teil­ nahme an einem Wettbewerb ihre Adresse bekannt geben, die der Veranstalter des Wettbewerbs zu kommerziellen Zwecken verwen­ det. Dem Veranstalter des Wettbe­ werbs geht es nämlich nicht darum, Preise zu verschenken, sondern Geld zu verdienen. Ähnlich verhält es sich mit der Cumulus-Karte der DEN LEUTEN IST DATENSCHUTZ NICHT BEVVUSST Migros. Hier rtiuss bei der Anmel­ dung angegeben werden, dass man keine Werbung will, andernfalls bekommt man Werbesendungen, über die man sich anschliessend nicht wundem darf. Wenn man sol­ che Werbesendungen erhält, kann man sich beim Absender solcher Sendungen erkundigen, wie "er zu einer konkreten Adresse kam. Der Absender ist gemäss Gesetz zur 
Auskunft verpflichtet. Darauf kann man die künftige Sendung von Werbematerial untersagen. Wer also ungewollte Werbesendungen in seinem Briefkasten findet, kann hier etwas dagegen unternehmen. Ich selbst bekam kürzlich ein Brief im Rahmen einer Werbekampagne, von Coop, in der für ein Abonne­ ment der Coopzeitung geworben wird. Ich habe nachgefragt, wie Coop zu meiner Adresse kommt. Die vorläufige Antwort war, dies sei sehr schwierig, der Markt für GROSSER MARKT FÜR ADRESSHANDEL Adresshandel sei sehr gross und es gebe verschiedene Quellen. Ich habe auf das gesetzliche Auskunfts­ recht hingewiesen und darum gebe­ ten, dass man mir sage, wer mit meiner Adresse handelt, damit ich das untersagen kann. Allgemein sollte also man mit der Bekanntga­ be von persönlichen Daten vorsich­ tig sein. • Ein weiteres Beispiel ist die Videoüberwachung von öffentli­ chen oder öffentlich zugänglichen Gebäuden und Plätzen. Auch hier muss der Betroffene wissen, dass er gefilmt wjrd. Dies ist nicht nur eine Notwendigkeit, die sich aus dem Datenschutz ergibt, sondern dies ist auch sinnvoll, da eine gut sichtbare Angabe von Videoüberwachung Kriminalität verhindern kann. Auch die Überwachung des Arbeitgebers durch den Arbeitneh­ mer am Arbeitsplatz ist ein Thema. Der Arbeitgeber darf nur unter 
gewissen Umständen überprüfen, ob und zu " welchen privaten Zwecken ein Arbeitnehmer E-Mails verschickt 
oder auf welchen Inter­ netseiten er während der Arbeitszeit surft. Die bisherige Erfahrung hat auch gezeigt, dass die Bekanntgabe von Daten durch die Einwohnerkontrol­ len der Gemeinden in der Vergan­ genheit nicht einheitlich war. Wie das heute aussieht, weiss ich leider noch nicht. Diese Beispiele zeigen, dass man, und damit schliesse ich mich kei­ neswegs aus, noch viel lernen und leisten muss, damit sich der gläser­ ne Mensch nicht verwirklicht. Die Wirklichkeit zeigt aber, dass es viel mehr «Big Brothers» gibt,, als man meint. Es ist meine grosse Aufgabe, auch diesen «Big Brothers» die Ideen des Datenschutzes ans Herz zu legen; damit sie sich an das Datcnschiitzgcsetz halten. Mit der Schaffung von Rechten ist die Schaffung von Pflichten verbunden. Was können Sie hier­ zu sagen? Gegenstück zum erwähnten Aus­ kunftsrecht ist die Auskunftspflicht für solche, die Personendaten 
bear­ beiten wie zum Beispiel Coop oder die dahinter stehenden Adrcssen- '. händler. Ein indirektes Auskunfts­ mittel wird das öffentliche Register sein, das ich aufbauen muss, damit Betroffene bei mir Einsicht neh­ men und erfahren können, wer Daten über sie bearbeitet. Basis dieses Registers sind Angaben von Behörden und priva­ ten Personen, die Daten bearbei­ ten. Während die Behörden sämtli­ che Datensammlungen zur Regist­ rierung • anmelden müssen, besteht diese Registrierungspflicht für Private in einem geringeren Umfang. Um diese Anmeldungen, die bis spätestens am 31. Juli erfolgt sein müssen zu erleichtern ist ein elektronisches Anmeldefor­ mular erhältlich, worauf bereits Anfang April in zwei Pressemittei­ lungen aufmerksam gemacht wurde. ANZEIGE brühlQ FL-9490 VADUZ www.lova.li ANZEIGE • ' i 
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