Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 26. APRIL 2003 VOLKS | LAIIDTC/^LI A CT IM GESPRÄCH MIT HAIMSPETER LEBRUMENT BLATT I 
WIR I OV/lIHr I EXKLUSIVE INFOS VOM FONDSPLATZ 
18 KOMPAKT Migros Ostschweiz streicht Lohnzulagen von 2 Mio Fr. ST. GALLEN - Die Migros Ostschweiz streicht Lohnzulagen im Umfang von rund 2 Mio. Franken und regelt die gesetzlichen Zuschlüge neu. Davon betroffen sind rund MOO Arbeitnehmeripnen und Arbeitnehmer. Die Neuregelung tritt per l. September in Kraft, wie die Migros Ostschweiz am Frei­ tag mitteilte. Die Lohnzulagen werden für alle gestrichen, die gesetzlich vorgeschrie- . benen Lohnzuschläge nach dem Grundsatz «gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» neu eingeführt. Die Zuschläge sind laut Migros Ostschweiz höher als dies das Ar­ beitsgesetz vorsieht. Beim grössten Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter handelt es sich laut Communiqud um geringe Reduk­ tionen respektive Erhöhungen des Lohns. Bei zirka 150 Mitarbeitenden betrage die Reduktion mehr als 3 Prozent. Sie komme aber erst nach drei Jahren voll zum Tragen. Bis anhin zahlte die Migros Ostschweiz ei­ nem Teil ihrer 10 881 Teil- und Vollzeitan- gestellten Zulagen für. Kälte, Wärme oder den Arbeitsort Davos. «Diese Zulagen wer­ den bei allen Mitarbeitenden gestrichen, um die Ungleichheit aufzuheben», sagte Me­ diensprecherin Claudia Robustelli auf An­ frage der Nachrichtenagentur sda. Im Gegen­ zug allen Mitarbeitenden eine Zulage zuzu­ sichern, sei in der heutigen Zeit nicht rcali- ' stisch. Die Gewerkschaft Verkauf, Handel, Transport, Lebensmittel (VHTL) bezeichnet die Massnahme als unsozial und unnötig. Laut VHTL seien vor allem Verkäuferinnen und das Schicht arbeitende Spcditionsperso- nal betroffen. Sie müssten Lohneinbussen bis zu 500 Franken im Monat in Kauf neh­ men. Sie verlange, dass die unnötigen Zula­ genkürzungen sofort zurückgenommen werden, schreibt die Gewerkschaft. Das Management solle zu einer echten Sozial­ partnerschaft zurückfinden. US-Wirtschaft überraschend schwach gewachsen WASHINGTON - Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal deutlich weniger gewach­ sen als erwartet. Die Unsicherheit im Zuge des Irak-Kriegs und der harte Winter hätten • das Wachstum stark belastet. Das Bruttoin- landprodukt (BIP) der weltgrössten Volks­ wirtschaft stieg zum Vorquartal von 1,6 Pro­ zent nach 1,4 Prozent im letzten Vierteljahr 2002, wie das Handelsministerium am Frei­ tag auf Basis vorläufiger Berechnungen mit- teifte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Wachstum von 2,3 Prozent gerechnet. Kon­ sumenten und Unternehmer hielten sich im ersten Vierteljahr mit Ausgaben zurück, was Analysten vor allem auf die Unsicherheit im Vorfeld des am 20. März begonnen Irak- Kriegs und die zahlreichen Schneestürme in einigen Teilen der USA zurückführten. Die Konsumausgaben stiegen lediglich um 1,4 Prozent. Die Investitionen der Unternehmen gingen um 4,2 Prozent zurück nach einem Anstieg um 2,3 Prozent in den letzten drei Monaten 2002. Insbesondere die Ausgaben für Software und Computer-Ausrüstung sank überraschend stark um 4,4 Prozent - der stärkste Rückgang seit dem dritten Quartal 2001. Die US-Aktienfuturcs verlo­ ren nach den überraschend schwachen Daten, während die Anleihekurse beider­ seits des Atlantiks anzogen. Auch der Dollar gab zum Euro etwas nach. Hilfe für Fluggesellschaften BRÜSSEL - Europas Fluggesellschaften können auf staatliche Hilfe hoffen, um ihre Verluste wegen des Irak-Krieges und der SARS-Infektion in Asien zu beschränken. Angesichts der stark gefallenen Buchungen sollen die Gesellschaften Start- und Land­ rechte (Slots) auf nicht ausgelasteten Strecken ruhen lassen können, ohne sie zu verlieren. Dies schlug die EU-Kommission den Mitgliedstaaten in Brüssel vor. 
Kleine ganz gross i 
-Hanspeter Lebrument als VSP-Präsident nominiert SCHAAN - Das Präsidium des Verbandes Schweizer Presse hat Hanspeter Lebrument, Ver­ leger der Südostschweiz, für die Wahl zum neuen Präsiden­ ten des Verbandes nominiert. Die Nomination geht auf den Vorschlag des im September ausscheidenden langjährigen Präsidenten Hans Heinrich Coninx zurück. Diese Wahl ist insofern erstaunlich, weil bis anhin nur die grosser Zeitungs­ verleger in dieses Amt gewählt wurden. Das Volksblatt hat mit dem designierten VSP-Präsi- denten Hanspeter Lebrument Uber sein neues Amt und die Zukunft der Südostschweiz ge­ sprochen. «Oanl Sine i VOLKSBLATT: Hanspeter Leb­ rument, im Zusammenhang mit dieser Nomination kunn man doch eher von einer Überra­ schung sprechen? Hanspeter Lebrument: Ich finde es gut, dass es einen Wechsel zwischen grossen und mittleren Verlegern gibt. Aber in erster Linie fiel die Wahl auf einen Verlagsbe­ sitzer, wie ich einer bin. Das war eines der ausschlaggebenden Krite: rien, den bei Managern fragt man sich ja immer wie lange sie bleiben. Was bedeutet diese Nomination für Sie persönlich? 
Hanspeter Lebrument: «Für mich ist die Nomination als Präsident des Verbandes Schweizer Presse eine grosse Befriedigung, weil in diesem Präsidium fast alle namhaften Verleger sitzen.» Es ist für mich eine grosse Befriedigung, weil in diesem Präsi­ dium fast alle namhaften Verleger sitzen. Zudem ist es eine Bestäti­ gung für meine geleistete Arbeit. Wie viel Zeit beansprucht dieses Präsidentenamt? 
In Zeit ist das schwierig auszu­ drücken. Es stehen aber wichtige Geschäfte an, welche in den nächsten Jahren gelöst werden müssen. Beispielsweise der Ver­ trieb mit der Schweizer Post, die Vorschläge für Presseartikel in die Bundesverfassung, die Verhand­lungen 
über den GAV u.v.m. Gestern wurde bekannt, dass ein neues Druckzentrum in Haag gebaut wird. Auch das Volkblatt wird in Zukunft dort gedruckt. Wciche Veränderungen entste­ hen durch dieses neue Druck­ zentrum? Seit sechs Jahren haben wir die Südostschweiz aufgebaut. Dieser Schritt stärkt die Zusammenarbeit, Kontinuität und Stabilität. Wir werden ab dem I. Januar 2005 durchgehend vierfarbig drucken können und sind damit konkur­ renzfähig mit allen„anderen Tages­ zeitungen der Schweiz. Die Kosten für dieses neue Druckzcntrum belaufen sich auf 20-25 Millionen Franken und 
es'entstehen in Haag rund 25 neue Arbeitsplätze. LEBRUMENT PRIVAT Geboren: 21. Juni 1941 Zivilstand: geschieden aber wieder gebunden Kinder: 2 Söhne und I Tochter Wohnort: Maierifcld Hobbies: Schachspielen, Ski­ fahren, Biken, Reisen, gut essen LAFV-GASTBEITRAG Jetzt hilft nur noch Gold Von Dr. oec. J. Schatz, Top-Gold AG, Triesen - Teil 2 Im ersten Teil (Liechtensteiner Volksblatt vom 19. April 2003) haben wir die Wertentwicklung des Goldes und seinen Bezug zur Währungsordnung darge­ stellt. Im weiteren wurde die Sackgasse skizziert, in der sich die heutige Währungstheorie und Währungspolitik befindet und ein kurzer Vergleich zur früheren Währungstheorie dar­ gestellt. Was kommt auf uns zu ? Die Wirtschaftspolitiker sind in einer fast verzweifelten Lage. Sie können tun und lassen, was immer sie wollen, die Konjunktur bewegt sich einfach nicht. Die Währungs­ turbulenzen, und vor allem eine ausgeprägte Schwäche des US- Dollars gegenüber dem Gold, ver­ bunden mit spektakulären Bankrotts im Bankensektor (schwindelerre­ gende Shortpositionen im Gold) sind nicht geeignet, die Aktienbör­ sen in den USA zu beflügeln, son­ dern die Börsen werden einen weite­ ren empfindlichen Kursrückgang erleiden. Es ist zu befürchten, dass im Zuge einer grundsätzlichen Bereinigung und Neuordnung der Währungsstrukturen auch die fest­ verzinslichen Guthaben nicht unge­ schoren bleiben werden. Man wird sich besinnen müssen, wie neues Vertrauen geschaffen wird. Man wird dem Gold nicht rufen müssen, es ist als objektiver Wcrtmassstab einfach da. Gold erfüllt aufgrund seiner natürlichen Voraussetzungen 
alle Anforderungen, die an gutes Geld gestellt werden muss: Knapp­ heit, keine beliebige Vermehrbar- keit, Mobilität, leichte Tauschbar- keit, hohe Fälschungssicherheit, Lagerfähigkeit. Wenn Papiergeld und Kreditfazilitäten von einer glaubwürdigen Autorität durch Gold gedeckt wären, dann hätten wir wie­ der eine praktische und vertrauens­ würdige Geldgrundlage geschaffen. Und ohne Vertrauen geht es nicht. Es war ein grosser Fehler, dass die Schweiz als .letztes Land im Jahre 1999 (unter mittelsanftem Druck der USA) die Golddeckung ihrer Währung abgeschafft hat. Die neue Anlagestrategie Jeder von uns hat das Bestreben, sein eigenes Unbehagen zu beschwichtigen und Erkenntnisse, die eine grundlegende Umstellung erfordern, von sich wegzuschieben. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Trotzdem möchte ich Ihnen nahe legen, risikobewusst zu han­ deln. Bei festverzinslichen Anla­ gen haben Sic nur einen minimalen Ertrag und man könnte sogar hohe Kaufkraftverluste erleiden, wenn es im Währungsgebälk richtig kra­ chen wird. Bei Aktien drohen eben­ so eher weitere Verluste als Gewin­ ne. Es ist nicht einsichtig, woher plötzlich höhere Gewinne kommen könnten. 
Ein Ende mit Schrecken dürfte im Aktiensektor die einzig richtige Lösung sein. Wenn Sic schon im Aktienbcreich aktiv sein wollen, müssten Sie sich bei Fonds 
engagieren, die darauf ausgerichtet sind, auch bei negativen Kursbe­ wegungen Gewinne zu erzielen. Das sind die sog. Long-Shorts Fonds. Da man sich nur schwer von den bisherigen Konzepten löst, könnte es sinnvoll sein, stufenwei­ se aber konsequent auf ein neues Konzept mit Goldanlagen umzu­ stellen. Ich schlage Ihnen den fol­ genden Investitionsplan vor: Ein erster Anteil des Vermögens muss unverzüglich auf Gold (z. B. Top-Gold Anteile) umgestellt wer­ den, da der Goldpreis kaum mehr wesentlich unter 325 US-Dollar pro Unze fallen wird. Steigt der Goldpreis in der Folge auf 360 US- Dollar pro Unze, dann wird ein zweiter Anteil auf Gold umgestellt, bei 400 US-Dollar pro Unze eine dritte Quote und bei 450 US-Dollar pro Unze Gold eine vierte Quote; Die Top-Gold-Leute sind über­ zeugt, dass der Goldpreis noch weit höher steigen wird, aber man kann die 
Sache bei Erreichung der 450 US-Dollar Marke pro Unze Gold ja dann problemlos wieder neu disku­ tieren. Die Gefahr ist gross, dass man aus Trägheit und Unsicherheit den Beginn verpasst und auf einen nochmaligen Preisrückgang speku­ liert, der dann nie mehr kommt. Es steht aber im vorliegenden Fall für Sie zu viel auf dem Spiel. Es geht nicht einfach um einen 08.15 Akti­ enposten, von dem es im Prinzip Tauscndc gibt. Es geht klar um die stufenweise aber konsequente Umsetzung einer neuen Anla-gestrategie, 
die im persönlichen Leben sehr bedeutsam sein könnte. Die übergeordnete Sichtweise Ich möchte meine Ausführung nicht beschliessen, ohne meine persönliche Einsicht festzuhalten, dass auch wirtschaftliche Fehlent­ wicklungen und wirtschaftliche Krisen einen tieferen Sinn haben und unter einer höheren Ordnung stehen. Solche Phasen bringen uns zum Nachdenken, zu einer neuen Beurteilung unserer Werthaltungen und zur Annahme der Dinge in Gelassenheit, die wir nicht ändern können. Das monetäre Herumturnen der Währungsbehörden mit immer neuen Schuldverwaltungs-Instru- menten ohne Beachtung der Grundlage, dass nur ehrlich geschaffene Werte Wert sein kön­ nen, gehört ?u diesen Fehlentwick­ lungen; die Disziplinlosigkeit der öffentlichen Haushalte ebenso wie die ungezügelte Schuldenwirt­ schaft der öffentlichen Hand. Zurückkommend auf das Gold wünsche ich Ihnen, dass ein kleines Stückchen davon Ihnen helfen wird, in einer widrige Zeit sich dennoch ein bisschen freuen zu können. Verfasser: Dr. oec. J. Schatz, Top- Gold AG, Triesen Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung des Beitrages liegt beim Verfasser. I
	        

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