Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 22. APRIL 2003 
I INTERNATIONAL 
TÄ wG!s 24 üä??l SPLITTER Flugzeugabsturz in Südafrika JOHANNESBURG - Beim Absturz eines Kleinflugzeugs in Südafrika sind vier spani­ sche Safari-Touristen und der aus Polen stammende Pilot ums Leben gekommen. Wie das spanische Aussenministerium am Montag in Madrid mitteilte, war die zwei­ motorige Maschine nach dem Start von Ellisras im Norden Südafrikas aus unbe­ kannter Ursache auf die Erde gestürzt und völlig ausgebrannt. Das Flugzeug sollte die zwei Männer und zwei Frauen aus Spanien von einem Safari-Ausflug zurück nach Johannesburg bringen. Der Pilot galt als sehr erfahren. Drastische Aktionen im SARS-Kampf PEKING/SIN­ GAPUR - Im Kampf gegen die Ausbrei­ tung der ge­ fährlichen Lun­ genkrankheit SARS 
haben asiatische Län­ der drastische Massnahmen ergriffen. Die Regierung Chinas gestand zudem ein, das Ausmass der Krankheit vertuscht zu haben. Gesundheitsminister Zhang Wenkang und der Pekinger Bürgermeister Meng Xuenong wurden deshalb am Sonnlag entlassen. Neuer Gesundheitsminister wird voraus­ sichtlich Vize-Gesundheitsminister Gao Qiang. Er hatte «grössere Schwächen» im Umgang mit SARS eingeräumt. Das Mini­ sterium sei schlecht vorbereitet gewesen. Gao enthüllte in China, landesweit seien mehr als 1800 Menschen erkrankt. Die Zahl der Toten stieg nach unterschiedlichen Angaben auf 79 bis 94. Allein in Hongkong starben am Wochenende nach offiziellen Angaben 19 Menschen an SARS. Tote bei Erdrutsch in Kirgisien BISCHKEK/MOSKAU - Bei einem Erd­ rutsch in der zcntralasiatischen Republik Kirgisien sind vermutlich 38 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Rettungskräfte vom Montag bestand keine Hoffnung auf Überlebende. Unter den Opfern seien auch 17 Kinder, teilte die kir­ gisische Regierung in der Hauptstadt Bischkek mit. Nach tagelangen Regenfäl- len hatten am Sonntag Erdmassen das Bergdorf Kara-Taryk im Süden des Landes in der Nähe der Stadt Osch verschüttet. 11 von insgesamt 30 Häusern des Dorfes wur­ den erfasst. Rettungskräften gelang es bis zum Montagnachmittag, fünf Leichen zu bergen. Jetzt das S B i L ATT abonnieren! 13 Monate für CHF 189.-inkl. Anrufen und bestellen 237 51 41 Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen 
Garner nahm Arbeit auf Übergangsverwalter in Bagdad - Irakische Führungsmitglieder festgenommen BAGDAD - Viereinhalb Wochen nach Beginn der Invasion im Irak hat der von den USA mit dem Wiederaufbau des Landes beauftragte Generalleutnant a.D. James Garner seine Arbeit in Bagdad aufgenommen. Gar­ ner soll eine Übergangsverwal­ tung leiten, die später Befug­ nisse an die Iraker abgibt. Unterdessen wurde die Festnahme von zwei weiteren Führungsmit­ gliedern der gestürzten irakischen Regierung gemeldet. Die US-Mari- nc-Infanterie zog am Sonntag aus Bagdad ab, das US-Heer übernahm die Kontrolle über die Stadt. Wichtigste Aufgabe sei es zunächst, die Grundversorgung vor allem mit Strom und Wasser so rasch wie möglich wiederherzu­ stellen, sagte Garner, der am Mon­ tag aus Kuwait kommend in Bag­ dad eintraf. Einen Zeitrahmen dafür wollte er nicht nennen. Der 64-Jährige, der dem Befehlshaber der US-Truppen am Golf, General Tommy Franks, untersteht, wird von seinem britischen Stellver­ treter Generalmajor Tim Cross begleitet. Ihr Team aus zunächst 19 Zivilverwallern soll im Laufe der kommenden Woche auf rund 450 Mitarbeiter vergrössert wer­ den. Nach Angaben des australischen Aussenministers Alexander 
Dow-j 
•: jv; • ^ I Generalleutnant a.D. James Garner ist in Irak als Übergangsverwalter eingesetzt worden. ner wollen die Alliierten den Golf­ krieg in den kommenden Tagen offiziell für beendet erklären. Dow- ner sagte am Sonntag, derzeit arbeiteten die USA, Grossbritanni­ en und Australieh an der endgülti­ gen Formulierung der Erklärung. Einer der Festgenommenen ist nach Militärangaben der frühere irakische Forschungs- und Bil­ dungsminister Abd el Chalik abd cl 
Ghafar. Von ihm würden Hinweise auf das irakische Atomprogramm erhofft, erklärte ein US-Armec- sprccher. Ferner ergab sich nach Angaben der bisherigen Oppositi­ onsgruppe Irakischer Nationalkon- gress (INC) ein Schwiegersohn des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein. Wie am Sonntag ein INC- Sprecher in London mitteilte, han­ delt es sich um Dschamal Mustafa 
Abdallah Sultan el Tikriti, der sich zuletzt in der syrischen Hauptstadt Damaskus aufgehalten habe. Der syrische Aussenminister Faruk cl Scharaa lehnte eine Stellungnahme ab. Der INC-Vorsitzende Ahmad Tschaiabi sagte am Montag im Sender BBC, Saddam Hussein halte sich noch immer im Irak auf und bewege sich im Land. Papst fordert Selbstbestimmung für Irak Eindrückliche Osterbotschaft des Pontifex - Wenige Christen in Jerusalem ROM - Papst Johannes Paul II. hat in einer eindriicklichen Osterbotschaft Frieden und Selbstbestimmung für die Men­ schen im Irak gefordert. «Möge das irakische* Volk mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft die Hauptrolle beim kollektiven Wiederaufbau seines Landes übernehmen», sagte der 82 Jahre alte Pontifex vor 60 000 Gläubigen, 'die sich am Sonntag auf dem Peterplatz in Rom versammelt hatten. Am Montag rief der nach der Osterwoche sichtlich erschöpfte Heilige Vater alle Gläubigen auf, sich vom gekreuzigten und wieder­ auferstandenen Christus erobern zu lassen. Jesus öffne die Herzen für die wahre Freude, die das Leben neu, schön, und. reich an Hoffnung 
mache, sagte er am Balkon seiner Irak!» hatte Johannes Paul am Residenz über dem Petersplatz. Sonntag den politischen Teil seiner  t Mit den Worten «Friede im traditionellen Botschaft «Urbi et Der Papst spendete am Sonntag den Segen «Urbi et Orb!». 
Orbi» begonnen. Er rief zum uner­ müdlichen Einsatz für den Frieden auf. «Lasst die Serie von Hass und Terror enden, die die Entwicklung der menschlichen Familie bedroht. Gebe Gott, dass uns die Gefahren eines tragischen Zusammenpralls verschiedener Kulturen und Reli­ gionen erspart bleiben», sagte der Papst, der seine Botschaft im Sit­ zen verlas. Auf den Stufen des mit Blumen geschmückten * Petersplatzes beklagte das Kirchcnoberhaupt die vielen Kriege in der Welt, die kaum beachtet würden. «Mit tie­ fem Schmerz gedenke ich der Gewalt und des Blutvergiessens im Heiligen Land, die nicht nach­ zulassen scheinen», sagte der Papst mit Blick auf den Nahost- Konflikt. i/OIJKSüÄi® GÜNSTIGER GEHT'S NICHT Politik - Wirtschaft - Sport - Kultur bei uns ist alles im Preis inbegriffen 
Israel-Boykott? Konferenz des Zentralen Boykottbüros DAMASKUS - Vertreter 15 ara­ bischer Staaten haben am Mon­ tag in Syrien viertägige Bera­ tungen über eine Wiederbele­ bung des Boykotts von Unter­ nehmen aufgenommen, die mit Israel Handel treiben. Der Generalkommissar des 1951 gegründeten Zentralen Boykott­ büros sagte mit Blick auf den Irak- Krieg und die Eskalation im Kon­ flikt zwischen Israelis und Paläste nensern in seiner Eröffnungsrede in Damaskus, das Treffen finde in einer sehr komplizierten und heiklen Lage statt. Israel verweigere den Palästinen­ sern nach wie vor ihre Rechte und verletze internationale Resolutio­nen, 
erklärte Ahmed Chasaa. Er rief die arabischen Staaten dazu auf, den Kampf der Palästinenser mit dem Boykott internationaler Unternehmen zu unterstützen. Der Leiter des syrischen Regio­ nalbüros, Mohammed cl Adscha- mi, sagte, der Boykott sei das ein­ zige legitime Mittel, um der Aggression Israels gegen die Palä­ stinenser zu begegnen. Er erklärte, dass die wirtschaftlichen Boykott- massnahmen gegen Israel solange in Kraft bleiben müssten, bis Israel alle besetzten arabischen Gebiete geräumt habe und ein unabhängi­ ger palästinensischer Staat mit der Hauptstadt Jerusalem geschaffen sei. . 
Märsche für Frieden Zehntausende auf der Strasse FRANKFUßT/MAIN - Mit tradi­ tionellen Ostermärschen haben sich an den Feiertagen zehntau- sende Menschen in mehr als 100 deutschen Städten für Frie­ den und Abrüstung eingesetzt. Auf zahlreichen Kundgebungen ächteten sie vor allem den «völker­ rechtswidrigen Angriffskrieg» der USA und Grossbritanniens gegen den Irak. Obgleich die Resonanz deutlich geringer war als erwartet, zogen die Veranstalter eine «aus­ serordentlich positive» Bilanz. Nach den polizeilichen Zählun­ gen war der Zulauf zu den Veran­ staltungen über die Ostertage aller­ dings deutlich geringer, als nach den Grossdemonstrationen vor 
dem Irak-Krieg zu vermuten war. In Frankfurt trafen sich am Oster­ montag zum Abschluss der dies­ jährigen Kampagne noch einmal 7000 Menschen. Demonstrationen für den Frieden.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.