Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 19. APRIL 2003 VOLKS I 
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15 LESERMEINUNG Des Pudels Kern Jüngst soll der Abgeordnete Paul Vogt gesagt haben: Im,Ergebnis der Verfassungs­ abstimmung komme ein Misstraucn des Volkes gegenüber der Demokratie zum Aus­ druck. Er sagt nicht, gegenüber wcicher Demokratie. Begründet wäre ein solches Misstrauen in der Tat dann, wenn man unter Demokratie die repräsentative Variante ver­ steht und wenn man bedenkt, dass ein reprä­ sentativdemokratisch gewähltes Staatsober­ haupt beispielsweise Kriege erklären darf, ohne das Volk zu solch schwerwiegenden Schritten befragen zu müssen. Demokraten sind Ideologen. Sic behaupten, die Herrschaft, die sie befürworten, sei die des Volkes. Aber es nicht nicht die Herrschaft des selbst handelnden Volkes, die sie meinen, son­ dern eine Herrschaft, die sie aus dem Willen des Volkes herzuleiten versuchen. Insofern unterscheiden sie sich nicht von den Vertre­ tern jener Rechtfcrtigungsthcorien, die die Quellen der Macht in dem Wjllen anderer Entitäten (in dem Willen von Eingeweihten, in dem Willen von blutsverwandten Vorfah­ ren. in dem Willen eines Gottes oder einer Heilslehre oder, ganz positivistisch, im Recht des Stärkeren) sehen. Demokraten gehen davon aus, dass das Volk unmündig sei, selbst zu handeln, und deshalb durch besondere Organe vertreten werden müsse. Sic unter­ scheiden zwischen dem Inhaber der Staatsge­ walt (dem Volk) und deren Trägem: den Repräsentatcn der Staatsgewalt, die an Stelle des Volkes handeln. Souverän darf das Volk gerade mal alle paar Jahre sein, nämlich dann, wenn es in einer Parlamcntswahl diejenigen Abgeordneten wählt, von denen es sich ins­ künftig bevormunden lassen will (und weil diese Art der Demokratie nur eine repräsenta­ tive, also eine Scheindemokratie ist, sieht sich der Europarat verpflichtet, darüber zu wachen, dass wenigstens die Zeitabstände angemessene und die Wahlen auch wirklich freie und geheime sind). So hätte denn das liechtensteinische Volk nicht unbedacht entschieden, als es sich am 14./16. März so massiv gegen das System der repräsentativen Demokratie ausgesprochen und die ihm von der Verfassung alternativ vorgegebene direktdemokratischc Variante (zum ersten Male ausdrücklich) bestätigt hat. Ich denke, dass Paul Vogt eigentlich zustim­ men könnte. Dann hätte er aber nicht auch noch bemerken dürfen, er sehe in dem Abstimmungsergebnis «die Logik, dass man Entscheidungen des Volkes Ictztendlich nicht immer vertrauen kann». Ich vermute, er hat mein Anfang März allen Haushalten zuge­ gangenes Interview «Volksmonarchie oder Landtagsmonarchie?» noch gar nicht gele­ sen. Das ist doch des Pudels Kern: Dass das liechtensteinische Volk sich von Verfassungs wegen als immerhin mündig versteht, sich aber selbst unterstellt, dass es mitunter auch mal eine falsche Entscheidung trifft, wonn es mehrheitlich Ja sagt zu einem ihm vom Landtag vorgelegten Entwurf. Und dass es eben deshalb sein Wille ist, dass sein Fürst dieses Ja noch einmal überprüft, bevor der Entwurf zum Gesetz werden kann. Wie soll­ te dann sonst eine direkte Demokratie funk­ tionieren können, wenn das selbst handelnde Volk zu entscheiden hätte, ohne sich in dem Einstimmigkeitsprinzip einer Konkordanzde­ mokratie geborgen zu wissen? Arnulf Ciauder, Rütelti 477, Triesenberg KURZ GEMELDET Die warme Stube gemessen! VADUZ - Wer geniesst nicht gern die langen Winterabende am Kaminfeuer? Aber wer bearbeitet das Holz? Wenn für die Holzarbeit ! die Kräfte nicht mehr reichen, wenden Sie sich an den Holzerdienst der KBA! Senioren hel­ fen beim Holzsägen, Spalten, Transportieren ' und Aufschichten. Damit Sie das Knistern des Feuers noch lange geniessen können! Aus­ kunft: KBA, Beckagässli 6, Tel. 237 65 65. 
Gerüst einer Vision für die Musikschule Traditioneller Workshop der Musiklehrerinnen und -lehrer BALZERS - Im Haus Gutenberg in Balzers trafen sich die Voll- und Teilzeit-Musiklehrerinnen und Musiklehrer der Liechten­ steinischen Musikschule und der Stiftungsrat mit Präsidentin Dr. Gisela Biedermann und Vize­ präsident Hans Nigg sowie Irene Dünser und Norbert Has­ ler an der Spitze zu ihrem tradi­ tionellen Workshop. Schulleiter Klaus Beck begriisste zu Beginn den Stiftungsrat und die Teilnehmer, und die Präsidentin des Stiftungsrates Dr. Biedermann hiess alle recht herzlich willkom­ men zum traditionellen Gründon­ nerstagsworkshop, der vom Stif- tungsrat vor einigen Jahren ins Leben gerufen wurde, um zusam­ men mit der Lehrerschaft und der Schulleitung grundsätzliche Fragen zu 
diskutieren. Besonders will­ kommen hiess sie die Referentin Karin Frick und den Referenten Gerold Schädler. Seit 1999 ist Karin Frick Leiterin Research am Gottlieb Institut für Wirtschaft und Gesellschaft. Was kommt? Was bleibt? Was geht? Zukunftsforschung ist uralt - hat eine lange Tradition. Es gibt keine allgemein anerkannte Methode. Die einzige Zukunftsformcl, die seit bald 40 Jahren gültig ist, ist das Moor'sche Gesetz, was kommt danach? Man kann die Zukunft nicht vorhersagen, man muss sie erfinden. Entscheidungen betreffen immer die Zukunft, wichtig ist daher, die Vorstellungen und Bilder 
Musikschul-Workshop im Haus Gutenberg in Balzers: im Bild von links Klaus Beck, Karin Frick, Gerold Schäd­ ler, Irene Dünser und Hans Nigg. zu prägen, die wir uns von der Zukunft machen. Gemeinschaften werden wieder wichtiger Wir haben immer mehr, werden aber nicht glücklicher... Die Ein­ stellung, die in die Zukunft weist, lautet also «weniger ist mehr» oder «mehr ist anders». Nicht mehr «was kann ich alles auch noch tun?» steht zur Debatte, sondern «was kann ich fallen lassen?» MITTE FINDEN VERSÖHNUNG-LEBEN ANMELDUNGEN UND AUSKÜNFTE: TEL 388 11 33, FAX 388 11 35 E-Mail:  gutenberg@haus-gutenberg.li - Online:  www.haus-gutenberg.li Freitag, 2. Mai, 18 Uhr bis Sonntag, 4. Mai, 16 Uhr Schreck lass nach! Ein anderes Rhetorikseminar für Frauen mit Roswitha Müller, Kommunikationstrainerin und Coachin . 3. und 31. Mai/6. September jeweils von 11 bis 17 Uhr Stille Samstage Meditationstage (auch Einzel- besuch möglich) mit Margrit Mirjam Hcfti, Lehrerin,Hcil- pädagogin, Meditationsleiterin. Freitag, 9. Mai, 18 Uhr bis Sonntag, 11. Mai, 14 Uhr dass alle eins sind!» Neue Zugänge zu Eucharistie und Abendmahl mit Prof. Dr. Peter Trümmer. 
Donnerstag, 15. Mai. 19.30 Uhr Gutenberg-Gespräch (Thema lind Referenten werden nach aktuellen Geschehen kurz­ fristig festgelegt. ) Freitag, 16. Mai, 18 Uhr bis Sonntag, 18. Mai, 16 Uhr Predigt für Profis Ein etwas anderes Predigtseminar mit Dr. Elisabeth Anker, P. Alfons Bauser und Dr. Hans Rapp. Samstag, 17. Mai, 14-18 Uhr «Das dritte Leben» Informationsveranstaltung zu einem Medienverbundprojekt mit Trudy Gstöhl, Franz-Josef Jehle und Hans Rapp. Bildung im Haus Gutenberg Lustvolles Lernen ein Leben lang Werden Sie Mitglied im Verein Freunde des Hauses Gutenberg der Bildung willen - der Freundschaft willen - der Zukunft willen Auskünfte unter Telefon 00423 / 388 11 33 
«Was brauche ich nicht mehr zu tun», «Was brauche ich nicht zu wissen?» Das Lösungswort heisst «easy». Das heisst: Effizienter und effektiver werden, indem man gleichzeitig unfreiwillige Abhän­ gigkeiten reduziert - von Informa­ tionen, die man nicht bestellt hat, über Sitzungen, die es nicht braucht, bis hin zu komplizierten Technologien, die keinen Mehr­ wert bietet. Das Input-Rcfcrat von Frau Frick fand sehr guten Anklang bei der Lehrerschaft. Dieses Jahr lag der Schwerpunkt bei dem Thema Vorgehen bei der Entwicklung der Visionen und des Leitbildes begleitet und geführt von Gerold Schädler. Visionen, Leitbil­ der und langfristige Zielsetzung hel­ fen, in einem sich stetig wandelnden Umfeld die Orientierung zu behal­ ten, nicht reagieren zu müssen, son­ dern zu agieren und zu gestalten. Aufbauend auf den beiden letz­ ten Gründonnerstag-Workshops hat die Projektgruppe «Horizont» innerhalb des Organisationsprojek­ tes «Zukunft gestalten» in vier Workshops das Gerüst einer Vision und eines Leitbildes für die Liech­ tensteinische Musikschule erstellt. Entwicklung einer Vision: (= langfristige übergeordnete Zielset­ zung): Drei Gruppen aus dem 
Horizont-Team präsentierten ihre drei Visionen. Marktplatz der Visionen: Die drei Gruppen verteilten sich auf drei Räume; jeder Teilnehmer besuchte die Gruppe nach Wahl. Nach der Mittagspause: Ent­ wicklung eines Leitbildes. (Grund­ werte der LMS). In sechs Gruppen wurden die Erwartungen je einer Anspruchsgruppe sowie die abge­ leiteten Werte und Massnahmen diskutiert und ergänzt. Die sechs Gruppen stellten ihre Resultate im Plenum vor. Die Teilnehmer gewichteten die Werte und Mass­ nahmen mit Punkten. Auswertung Im Rahmen des weiteren Vorge­ hens findet eine Auswertung des Workshops statt. Das Leitbild wird im Horizont-Team anhand der am höchsten gewichteten Werte fertig­ gestellt. Danach wird es im Juni 2003 vom Stiftungsrat der LMS verabschiedet. Zum Schluss des Workshops bedankte sich die Präsidentin des Stiftungsrates herzlich bei Karin Frick und Gerold Schädler. Einen ganz besonderen Dank sprach sie dem Schulleiter Klaus Beck und der ganzen Lehrerschaft aus für die gute Zusammenarbeit. Vielen herzlichen Dank Wir fragen uns, was Liebe bedeutet? Für uns ist Liebe das. was uns Täta vorgelebt hat. Dafür sind wir ihm unendlich dankbar. Liebe bedeutet auch, jemanden gehen zu lassen, zu wissen, wann es heisst Abschied zu nehmen. Für die überaus grosse Anteilnahme, die wir beim Abschiednehmen von meinem lieben Ehemann, unserem herzensguten Täta, Grosstäta und Urgrosstäta Anton Kindle-Hoch erfahren durften, möchten wir allen, die ihm ein ehrendes Andenken bewahren, von ganzem Herzen danken. Herzlich bedanken wir uns auch für die gestifteten hl. Messen und die grosszügigen Geld- und Blumenspenden. Ein herzliches Vergelt's Gott unserem lieben Pfarrer Kellenbetgcr für die wohltuend gestalteten Gottesdienste. Triesen, im April 2003 Die Trauerfamilien
	        

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