Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 19. APRIL 2003 VOLKS I IIVIH A IVin KOPF DER WOCHE BLATT I I IM LH IM U 
IM GESPRACH MIT PETRA EBERLE 
13 NACHRICHTEN Riesenevent der Jungmannschaft Balzers BALZERS - Am 26. April veranstaltet die Balzner Jungmannschaft zum vierten Mal ihre «JMB-Party». Die Tore des Gemcinde- saals werden um 20 Uhr geöffnet. Der Ein­ tritt kostet nur 9 Franken. Auch die Speisen und Getränke sind zu sehr fairen Preisen zu erhalten. Am Fest können alle teilnehmen, die älter sind als 16. Durch den Abend führt die Band «Wurscht und Brot». Zwi­ schendurch steigert der DJ mit Partyhits die Stimmung. In den späten Abendstunden fin­ det der Karaokc-Wcttbewerb statt. Neben vielen Trostpreisen gibt es -als Hauptprcis einen Flug nach Paris zu gewinnen. Für eine sichere Heimfahrt mit Shuttle-Bussen wird die Jungmannschaft Balzers sorgen. Wer nun einen Abend in grandioser Stimmung verbringen möchte, weiss, was er am 26. April unternimmt. JMB Grosse Vermögen steuergünstig übertragen VADUZ - Im Rahmen eines Seminar über das österreichische Steuerrecht unter Berücksichtigung grenzüberschreitender Probleme und Anliegen referierten Wirt­ schaftsprüfer Dr. Alfred Gcisniayr (Kümme­ le Treuhand, Dornbirn), Mag. Thomas Hosp, LL.M. (LGT-Treuhand, Vaduz), Prof. Dr. Friedrich Fraberger (WU Wien) und Dr. Vivien Grascrn-Gertsch (FH Liechtenstein) an der Fachhochschulc Liechtenstein. Insbe­ sondere wurden Fragen des Doppelbesteue- rungsabkommens Österreich-Liechtenstein und Probleme, die bei der Verwendung von. Sitzgcsellschaften auftreten können, erör­ tert. Prof. Fraberger ging speziell auf Aspekte ein, die bei der Übertragung gros­ ser Vermögen auftreten können aind stellte viele nützliche Problemlösungsvorschläge vor. Er verglich die Besteuerung der öster­ reichischen und der liechtensteinischen Familicnstiftung in Österreich. Mag. Thomas Hosp, U.M. (LGT-Treuhand, Vaduz) referierte beim Fachhochschul- Seminar über liechtensteinische Sitz- und Domizilgesellschaften. Osterfeiern MAUREN - Den Osternachtsgottesdienst (Samstag 20.30 Uhr) auszugsweise und den Ostergottesdienst (Sonntag 10 Uhr) gestaltet der Männerchor Mauren gesanglich mit der «Kleinen Sonnenmesse» von Paul Huber (Text von Richard Thalmann). Dieses anspruchsvolle zeitgenössische Werk, begleitet von Orgel sowie Bläsern ad libi­ tum, stellt den auferstandenen Christus als aufgehende Sonne dar. Tod und Leben widerspiegeln sich im musikalischen Aus­ druck ebenso wie im gehaltvollen, wohl auch mystischen Text. In der Vesper am Ostersonntag um 17 Uhr in der. Pfarrkirche wirkt ein Streicherensemble mit. Alle Inte­ ressierten sind zu diesen Gottesdiensten herzlich willkommen. (Eing.) 
KOPF DER WOCHE «Das schönste Büro...» Auf Ski und im Schnee fühlt sich Petra Eberle wohl BUCHS - Petra Eberle ist Trai­ nerin des LSV-Damenteams. Seit dem Herbst steht sie auf den Skis. Und freut sich nun über Frühlingsskitage. • Cornelia Hofer «Die Rennsaison ist vorbei. Jetzt fängt meine Skisaison an. Und dar­ auf freu ich mich riesig.» Petra Eberle schaut zum Fenster hinaus und hinauf auf die Schweizer Berg- spitzen. Einen Moment lang fixie­ ren ihre Augen das weisse Schnec- kleid, ihr Gesicht erhält ein Lächeln und_sic sagt: «Das Schöns­ te ist, dass ich jetzt Zeit hab, um mit Freunden auf die Skis zu ste­ hen. Und am Liebsten fahr ich am Morgen Ski und am Nachmittag Rad.» Jetzt strahlt sie und es ist, als ob der wunderschöne Frühlings- morgen auch in meinem Büro Ein­ zug halten würde. Wenn Petra Eberle erzählt, tut sie dies mit einer Begeisterung und einer Leiden­ schaft, die ansteckend ist. Mit ihren Worten lässt sie nicht nur in ihrem Kopf Bilder entstehen. Auch ich seh eine Gruppe junger, fröhlicher Menschen die Sulzschneepisten runterflitzen. Und dann auf dem Rheindamm der Sonne entgegen pcdalcn. Das schönste Büro... Petra Eberle nimmt einen Schluck Wasser und sagt: «Manch­ mal fragen mich die Leute, ob ich denn noch nicht genug hätte vom Skifahren, weil ich doch seit Sep­ tember auf den Skis stehe. Was für eine Frage! Vom Skifahren kann man doch nicht genug haben...» Die junge Frau lacht, die Augen leuchten und ihr Gesichtsausdruck verrät, wie viel ihr die Welt auf den schmalen Brettern bedeutet. Dabei würd es wirklich nicht erstaunen, wenn sie die Skis jetzt einfach in eine Ecke stellen würde. Als Trai­ nerin des LSV-Damenteams hat die Skisaison nämlich schon im Herbst auf dem Gletscher begonnen und ging erst vor Wochenfrist in Arosa 
Petra Eberle: «Ich habe das schönste Büro, denn Ich bin täglich draussen in der Natur.» zu Ende. Als ob sie Gedanken lesen könnte, widerlegt Petra Eberle die­ sen Gedanken. «Ich habe das schönste Büro, das man sich vor­ stellen kann, denn ich bin täglich draussen in der Natur und hab stän­ dig mit Menschen zu tun.» Wieder kommt sie zum Ausdruck, diese tiefe Zufriedenheit, die Petra Eber­ le ausstrahlt. Vor allem dann, wenn sie von «ihren» Athletinnen schwärmt - «es macht Spass, mit den Mädchen zu arbeiten» - oder vom Austausch mit anderen Trai­ nern erzählt - «der Skizirkus ist eine grosse Familie und man freut sich, wenn man sich sieht» - oder an.ihre eigene Karriere zurück­ denkt - «ich war gerne Skirennfah­ rerin und heute profitiere ich als Trainerin von diesen Erfahrun­ gen.» Das Leben aus dem Koffer kennt sie denn auch. Und macht ihr nichts aus. «Es ist schön, immer wieder neue Orte zu sehen und ständig in Bewegung zu sein. Was mir viel mehr Mühe macht, sind 
die langen Autofahrten, die zum Skisport gehören.» Jetzt wird Petra Eberle einen Moment lang ruhig. Ihre Augen suchen erneut den Kon­ takt zu den Bergspitzen. Unbewus- st wohl legt sich ihre Stirn in Fal­ ten, die Augen sind zusammenge 
j kniffen, der Ausdruck ernst. Und sie sagt: «Nach einem Rennen geht es meist gleich weiter zum nächs­ ten. Dazwischen liegen oft fünf, sechs Autostunden und wenn ich dann mit einem Bus voller Athle­ tinnen auf der Autobahn bin, wird mir meine Verantwortung so richtig bewusst.» Wieder hält sie einen kurzen Augenblick inne. Es liegt etwas im Raum, das die junge Frau aussprechen wird. Noch scheint sie aber nach den richtigen Worten zu suchen. Oder sich Raum und Zeit für die eigenen Gedanken zu ge­ ben. Dann sagt sie: «Dieses Be- wusstscin kostet mich viel mehr Substanz, als Kippstangen herum­ zuschleppen oder bei eisiger Kälte Videoanalysen zu machen.» 
...und das beste Umfeld Langsam kehrt das Lächeln wie­ der auf Petra Eberles Gesicht zurück und sie erzählt von ihrem Umfeld, das ihr so viel bedeutet, auch wenn sie es immer wieder zurücklassen muss. «Die Liebe für den Skisport habe ich von meinen Eltern geschenkt bekommen. Sie unterstützen mich in meinem Tun und Handeln hundertprozentig. Daneben gibt es aber auch Freun­ de, die mit dem Skisport überhaupt nichts 
am Hut haben, aber genau gleich für mich da sind. In diesem Umfeld kann ich immer wieder die Batterien aufladen und irgendwie relativiert sich dort auch die spe­ zielle Welt des Skisports.» Petra Eberle steht auf, ein letztes Mal blicken ihre Augen auf die Bergspitzen und sie sagt: «Ich freu mich auf Ostern, dann geh ich nämlich mit Freunden auf die Skis.» Und an den Nachmittagen pedalt sie vielleicht auf dem Rhein­ damm der Sonne entgegen... IM GESPRÄCH MIT PETRA EBERLE Petra Eberle über... ... die US-Pro-Tour: An diese Zeit denk ich gern zurück, denn dort hab ich endgültig gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen. Ich musste damals nämlich alles sel­ ber organisieren und planen. Schön ist auch, dass Freundschaf­ ten entstanden sind, die bis heute halten. Es macht immer Spass, Leute von damals wieder zu sehen und von vergangenen Zeiten schwärmen... ... das Heimkommen: Ich schät­ ze es immer, nach Hause nach Buchs zu kommen. Es ist immer schön, Familie und Freunde zu sehen und an dem Ort zu sein, wo ich alles kenne und man mich kennt. Dann muss ich für einmal nicht erklä­ ren, wie ich heisse, woher ich komme und weshalb ich Traincrin bin... 
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... Beat Tschuor: Er ist zwar mein Chef, doch er hat es nicht nötig, diese Rolle auszuspielen. Wir arbeiten als Team und harmo­ nieren auch sehr gut als solches. Ich schätze sein Vertrauen sehr und es bedeutet mir viel, dass er mir Verantwortung übergibt und mich in Entscheidungsprozesse einbezieht. Auch von Beat kann ich viel lernen und profitieren und dafür bin ich dankbar. ... Marie-Therese Nadig: Sie ist für mich ein Vorbild. Sie ist Traine­ rin aus Überzeugung und nicht, weil sie irgend jemanden irgend etwas beweisen muss. Ich bewundere ihre Art, wie sie ihren Weg geht. Von Maite kann man viel lernen, was aber für mich nicht heisst, dass ich sie kopieren möchte. Jeder Mensch muss seinen eigenen Weg finden und diesen auch selber gehen. . ..Beziehungen: Wenn du ständig 
unterwegs bist, immer nur ein paar Tage oder eine Woche zu Hause bist, ist-es nicht einfach, eine Beziehung aufbauen zu können. Natürlich gibt es Momente, in denen ich mir eine Beziehung wünsche und es schön wäre.-Im Moment ist es aber gut, so wie es' ist, was aber nicht ausschliesst, dass sich dies in Zukunft einmal ändern kann... ... das Planen von Ferien und dann doch nicht gehen wollen: Während der Rennsaison überlege ich mir oft, wohin ich nach dem Winter verreisen könnte. Ich träum dann von Ferien am Meer oder von einem Bummel durch eine Gross­ stadt. Manchmal hol ich mir Pro­ spekte im Reisebüro oder surf im Internet. Und wenn dann die Feri­ en kommen und ich zu Hause bei Familie und Freunden bin, schau ' ich mich um und frag mich: Wes­ halb willst du jetzt von hier weg?
	        

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