Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

LIECHTENSTEINISCHER ENTWICKLUNG- DIENST Privatisierung des Wassersektors en Gesetz abgeschlossen wird. In als geeignetes Mittel propagiert Diskussion ist die Idee, dem und auf Druck der Weltbank, des nachhaltigen Umgang mit dem Währungsfonds und verschiede- Wasser einen höheren Stellen- nen - vor allem europäischen - In- wert einzuräumen und Liechtcn- dustriestaaten durchgesetzt. Ei- stein als -Wasserschloss mit ent- nigen guten Beispielen steht eine sprechendem Know-how zu posi- Unzahl schlechter Erfahrungen tionieren. gegenüber. Wasser ist dort ein Ge­ schäft, wo viele Menschen auf das Die Entwickln ngszusammenar- kostbare Nass angewiesen sind. beit im Wasscrbereich inuss gleichzeitig auf verschiedenen Perspektiven und Leit- Ebenen ansetzen: Konkrete Pro­ linien des LED jekte mit effizienten Technologi- Dorzeit befindet sich in Liechten- en sind die Basis, auf der (Be- stein die Internationale Huma- wusstseins)Bildung,organisatori- nitäre Zusammenarbeit in einem sehe Unterstützung und politi- Prozess der Neuorientierung und sehe Lobbyarbeit aufbauen kön- Reorganisation, der vielleicht nen. Mit einem Gesamtbudget noch dieses Jahr mit einem neu- unter 10 Millionen Franken muss Deklaration von Puerto Alegre (Sozialforum, Februar 2002) 1. Das Süsswasser der Erde gehört allen. Es ist aller auf,Wasser zu finanzieren, müssen von Voraussetzung für eine gerechte Wasserpolitik, lebensnotwendig und darf nicht zu einer Han- der Gemeinschaft getragen werden. delsware verkommön. 7. Öffentliche Dienstleistungen beeinflussen 4. Wasser ist eine natürliche Ressource, die das Leben entscheidend. Bürgerinnen und 2. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser in aus- zum Wohle unserer Gesellschaften und unse- Bürger müssen deshalb politischen Einfluss reichender Menge ist ein grundlegendes Men- rer Umwelt nachhaltig genutzt werden muss. daraufhaben. schenrecht. Vom Wasser hängt das Überleben Die Wasserverschwendung muss gestoppt wer- der Menschen ab. den. 8. Die Wasserpolitik muss der sozialen Gerech­ tigkeit im Bereich von Gesundheit und Umwelt 3. Das Menschenrecht auf ausreichend 
saube- 5. Wasser ist von grundlegender 
Wichtigkeit Rechnung tragen. 
- res Wasser is( ein unveräusserliches individu- für 
die Sicherheit unserer 
Gemeinschaften elles und kollektives Recht, das weder sozialen und Gesellschaften. Die weltweite Koalition gegen die Privatisierung (Alter, Geschlecht etc.) noch politischen, reh- . . . , v und Kommerzialisierung des Wassers vereinigt giösen oder finanziellen Diskriminierungen 6. Wasser gehört in die öffentliche Hand. Die  mn d 
so zivilgeselUichaflliche Organisationen aus unterliegen 
darf. Die Kosten, um dieses Recht demokratische Kontrolle des Wassers ist eine . füitfverschiedenen Kontinenten 
zung dort, wo Firmen auf Grund unserer strengen Umweltaufla­ gen die Produktion in den Süden verlegen und ihre Abwässer unge­ klärt ableiten. Wasser ist das Gold des 21. Jahrhunderts Wenn es um Wasserversorgung geht, sprechen wir immer von sehr viel Geld. Der Bau des Rhein­ dammes, und des Kanals frass in den dreissiger Jahren einen be­ trachtlichen Teil des Budgets Liechtensteins. Was sind heute die realen Kosten für einen kon­ sumierten und wiederum geklär­ ten Liter Wasser in Liechten­ stein? Für viele Entwicklungslän­ der sind solche Investitionen in 
der heutigen Lage unrealistisch, aber doch dringend nötig. Gross­ projekte 
können fast nur über die Weltbank und andere Entwick­ lungsbanken finanziert werden. Selbst zinslose Kredite bedeuten Mehrverschuldung. So wird die
	        

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