Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

! MITTWOCH, 16. APRIL 2003 
VOLKS I IIVI | A SV in 
  IM GESPRÄCH MIT RAINER SCHÄDLER BLATT I 11 II LHIV U ORGELKONZERT IN TRIESENBERG 
11 IBW-VORBEREITUNG Internationale Berufsweltmeis­ terschaften in St. Gallen ST. GALLEN - Vom 19. bis 22. Juni finden in St. Gallen die internationalen Berufswelt- meisterschaften statt. Liechtenstein wird dabei mit sieben Kandidaten in den Berufen Starkstromclektrikcr, Elektroinstallateur, Sanitürinstallatcur, Fräser/CNC, CNC-Dre- hcr, Konstrukteur und Polymechaniker ver­ treten sein. Seit Monaten laufen die Vorbereitun­ gen für diesen Grossanlass auf Hochtou­ ren und die sieben jungen Bcrufslcute bereiten sich gemeinsam mit ihren Experten auf den Wettkampf in St. Gallen vor. Oliver Schüdler (Kandidat Elektro­ installateur) und Thomas Zcrwas (Kandidat Starkstromclektrikcr) sind seit Montag und noch bis heute Mittwoch in Effretikon bei einem simulierten Ernstkampf gegen die Kandidaten aus der Schweiz im Einsatz. Heute Nachmittag werden die beiden Liech­ tensteiner Experten, Rainer Schüdler (Elek­ troinstallateur) 
und Markus Tkavc (Stark- stromelcktriker/Bild), zusammen mit den beiden Schweizer Experten die Arbeiten nach den Richtlinien des Wettbewerbs bewerten. Bereits im Mürz absolvierten Oli­ ver Schüdler und Thomas Zerwas in Schaan einen ersten Wettkampftest und vom 22. bis 24. April folgt der dritte in der Elektrofach- schule in St. Gallen. Auch dort wird die Schweizer Konkurrenz vor Ort sein. SüdtiroMiectitensteinische Sanitärinstallateur-Vorbereitung Mit Martin Müller (Bild) absolviert ein dritter Liechtensteiner IBW-Kandidat in diesen Tagen ein Vorberei- tungstest. Für den Sanitürin­ stallatcur aus Balzers ist es der zweite Test und erst­ mals trifft er dabei auf aus- 1 ü n d i s c h e Konkurrenz, ist doch der­ zeit die Be- rufsweltmeistersqhafts-Delegation aus dem Südlirol in Vaduz zu Gast. Für den Liechtensteiner Experten für Sanitätsberufe, Thomas Beck (Bild unten) bedeutet dies ein wichtiger Pfeiler in der Vorbereitung seines Kandidaten Martin Müller. «Martin hat schon einige Prüfungs­ aufgaben gelöst und immer wieder wusste- er dabei durch sein ruhiges und überlegtes Arbeiten zu überzeugen. Mit dem Kandida­ ten aus dem Südtirol hat Martin nun erst­ mals einen Konkurrenten neben sich, der in der genau glei­ chen Zeit und mit den genau gleichen Mit­ teln versucht, eine perfekte Arbeit abzu­ liefern. Das ist für Martin eine neue Situation, die ihn mit Sicherheit einen wei­ teren Schritt nach vorne bringen wird.» Martin Müller und sein Konkurrent aus dem Südtirol werden ihre Arbeiten heute Nachmittag beenden und anschliessend vom Liechtensteiner/Südtiroler Expertenteam bewerten lassen. 
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«Standortbestimmung» Berufsweltmeisterschaften St. Gallen: Experte Rainer Schädler zur Vorbereitung TRIESEN - Rainer Schädler ist an den Berufsweltmeisterschaften in St. Gallen als Elektromonteur- Experte im Einsatz. Ein Gespräch über die Vorbereitung. • Cornelia Hole r Volksblatt: Thomas Zerwas und Oliver Schüdlcr simulieren zusammen mit den Schweizer Kandidaten den Ernstkampf. Wie wichtig ist diese Erfahrung? Rainer Schüdlcr: Für uns ist dieses dreitägige Training mit den Schweizer Kandidaten eine erste, wichtige Standortbestimmung. Oli­ ver und Thomas 
haben bereits ein­ mal die Wettkanipfsituation simu­ liert und während dreier Tage eine Wettbewcrbsaufgabc gelöst. Dies­ mal ist aber die Konkurrenz dabei und das intensiviert die ganze Situation. Ich bin überzeugt, dass diese drei Tage auch psychologisch von Bedeutung sind und unsere Kandidaten weiterbringen werden. Hat diese schweizerisch-liech­ tensteinische IBYV-Trainingsge- meinschaft Ähnlichkeiten, wie man sie bei uns aus dem Sport kennt? Absolut! Auch wenn es bei den Berufsweltmeistcrschaftcn nicht um Höhen oder Weiten geht, so ist das Prinzip doch dasselbe wie im Sport: Der beste Elektromonteur oder die beste Maschinenzeichne­ rin werden nach vier Arbeitstage^ als Sieger oder Sicgcrih gefeiert' werden und können eine Goldme­ daille in Empfang nehmen. Des­ halb ist auch die Vorbereitung nichts anderes als ein Trainieren und Üben, wie man es eben vom Sport kennt, um am Tag X seine Bestform ausspielen zu können. Seit Monaten laufen für Sie und Ihren Kandidaten Oliver Schäd­ ler die Vorbereitungen. Ist bisher alles nach Plan gelaufen? 
Elektroinstallateur-Kandidat Oliver Schädler. Im Grossen und Ganzen schon, ja. Was ich an Oliver Schädler besonders schätze, ist sein grosser Einsatz. Er hat sich für die Bcrufs- weltmeisterschaften entschieden und sich St. Gallen zum Ziel gesetzt. Jetzt unternimmt er alles, um dort erfolgreich zu sein. Für einen jungen Berufsmann, wie es Oliver ist, sicherlich eine grossar­ tige Herausforderung einerseits. Andererseits bedeutet es aber auch, dass er auf einiges verzichten und dafür viel zusätzlichen Einsatz leis­ ten muss. Ihr Kandidat hat bereits eine Wettbewerbsaufgabe gelöst. Wa­ ren Sie mit der Arbeit zufrieden? Die ersten drei trainingsmässi- gen Wettkampftage, die Oliver und Thomas im März in Schaan absol­ vierten, brachten einiges ans Tageslicht. Beiden Kandidaten sind damals Fehler unterlaufen, über die wir froh sind, dass sie zu jenem 
Starkstromelektriker-Kandidat Thomas Zerwas. Zeitpunkt passiert sind und nicht im Juni in St. Gallen. Insgesamt haben Thomas und Oliver gute Arbeiten abgeliefert. Bei beiden hat sich aber auch gezeigt, wo sie noch Schwachstellen haben und was noch besser geübt werden muss. Dafür sind diese simulierten Wettkampftage ja 
auch da und nur aus Fehlern lernt man! Zwei Monate bleiben noch.bis zum Wettkampfstart am 19. Juni in St. Gallen. Diese Zeit werden wir auch noch voll nutzen! Vom 22. bis 24. April findet in der Elektrofachschule St. Gallen ein weiteres gemeinsames Training mit den Schweizer Kandi­ daten statt. Dieses wird von uns organisiert und ist ein Ausgleich zum jetzigen Training in Effreti­ kon. Vom 12. bis 14. Mai üben wir dann noch einmal in Liechtenstein alleine, ohne ausländische Konkur­ renz. Wir legen grossen Wert auf 
Rainer Schädler, Experte Elektroin­ stallateur. eine seriöse und konsequente Vor­ bereitung, denn wir wollen unsere Kandidaten bestmöglichst vorbe­ reitet an den Start schicken. Das verdienen sie für ihren Einsatz! In Effretikon haben Sie Kontakt mit dem Schweizer Experten - wie wichtig ist dieser Kontakt? Sehr wichtig! Einerseits deshalb, weil ich zwar selber als Kandidat und mehrmals als Zuschauer bei den IBW dabei gewesen bin, nun aber erstmals als Experte im Ein­ satz stehen werde. Ich bin sicher, dass ich vom Austausch mit mei­ nem Schweizer Kollegen nur profi­ tieren kann. Andererseits ist es auch wichtig, dass wir uns persönlich kennen und in St. Gallen die glei­ chen Ziele verfolgen können. In unserem Beruf sind wir zwei wohl die 
einzigen deutschsprachigen Experten und deshalb ist es noch wichtiger, dass wir als gemeinsa­ mes Sprachrohr auftreten können. Orgelkonzert zum Karfreitag Jürgen Natter spielt am Karfreitag in der Pfarrkirche St. Josef Triesenberg TRIESENBERG - «Wenn wir in höchsten Nöten sind - Tod und Gottes Erbarmen», überschreibt Organist Jürgen Natter sein Konzert, bei dem er am Karfrei­ tag, 18. April um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef Trie­ senberg Werke von Bach, Brahms, Pärt, Sweelinck und Kirnberger spielen wird. »Garoll Hause r «Vielleicht verwundert der Ter­ min», sagt Jürgen Natter. «Ein Orgelkonzert am Karfreitag, wo doch eigentlich keine Orgelmusik von Karfreitag bis Ostersonntag gestattet ist? Dies war genau meine Intention. So viel gewaltige Orgel­ musik wurde dezidiert für die Kar­ woche bzw. den Karfreitag kompo­ niert, kann aber eigentlich nie zu diesem Zeitpunkt erklingen.» Raum für Meditation Eines jener «verbotenen» Passi- ons-Werkc ist Präludium & Fuge h-Moll von Johann Sebastian Bach, mit seinem wörtlichen Melodie-Zitat aus der Arie «Es ist vollbracht» aus seiner Johannes- Passion gleich zu Beginn des Stückes. Oder sein letztes Werk 
Jürgen Natter spielt am Karfreitag um 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef Triesenberg dezidiert für die Karwoche bzw. den Karfreitag komponierte Orgelmusik. überhaupt: «Vor deinen Thron tret ich hiermit» - der Titel spricht für sich. Die Passacaglia & Fuge c- Moll - 20 Variationen samt Fuge - interpretiert Jürgen Natter im wei­ testen Sinne als ein erstes «durch Nacht zum Licht» der Musikge­ schichte. Immer wieder von 
neuem türmen sich Gebilde auf, die wieder in sich zusammen­ sacken, sich neu zu erheben - aber alles bleibt nur Versuch. Erst in der gewaltigen Doppelfuge löst sich das Thema, und der ganze Komplex endet mit einem (sogar für Bach) äusserst pathetischen Schluss in gleissendem C-Dur. Das Konzert mit den doch zahlrei­ chen verhaltenen Werken soll Raum für Meditation bieten, - auch aufwühlen - mit Bach und Swcclinck (Fantasia chromatica - ein Meisterwerk über einen osti- naten Lamento-Bass). Zugleich soll die Musik den Menschen etwas mitgeben in den Alltag, auf ihren Weg. Neben Bach und Swcclinck wird Jürgen Natter aus­ serdem «Pari intervallo» von Arvo Pärt, das Choralvorspiel «Herzlich tut mich verlangen» von Johann Philipp Kirnberger und das Choralvorspiel op. posth. 122/10 «Herzlich tut mich verlangen» von Johannes Brahms spielen. Jürgen Natter (geboren 1981 in Feld­ kirch) besuchte das Musikgymna­ sium 
Feldkirch, nach der Matura studierte er Orgel am Landeskon­ servatorium Feldkirch bei Günther Fetz und seit 1998 bei Elisabeth 
ZawadJce, Klavier bei Sebastian Euler und Dirigieren bei Guntram Sirhma. 
Er ist Preisträger bei «prima la musica», erster Preis und Publikumspreis beim Orgel- Improvisations-Wettbewerb «Lau­ rentius von Schnifis». ANZEIGE ^chaän^iÄKtcmfcirii Die Liechtensteinische Landesbank fördert das TaKlnder-/|ugendprogramm HEUTE, Mf, 16.4;; 20 h, TaKino Antigone? U21-Werkstatt- Produktion des jungen theaters Hechtenstein Fr, 25., Sa, 
26. i, 20.09 h, So, 27. 4., 17 h, TaK, Schaan . Faszination Tonbild Der Fotoclub Spectrat zeigt seine Bilder Dt 29. 4„ 20.09 h, TaK, Schaan Avner Eisenberg «The Eccentrlc» Pantomime, Slapstlck,.Clownerie aus den USA ww.tak.li  Immer qüt Informiert! Vorverkauf Mo-fr, 10-12+15-18 (Jhr Telefon (00423) 237 59 69 Fax (00423) 237 59 61 • »
	        

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