Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 16. APRIL 2003 
VOLKS I I IV11 A Mn WIRTSCHAFTSOFFENSIVE BLATT I 
I IM LMLV 
U IMPULSPROGRAMM 
3 WIR NEHMEN ABSCHIED Wir trauern um unseren Kollegen Heinz Michels t SCHAAN - Infol­ ge Herzversagens ist am Montag unser langjähriger Mitarbeiter und lie­ ber Freund Heinz Michels im 69. Lebensjahr völlig überraschend ver­ storben. Der Gattin, den Kindern und allen Anverwandten entbieten wir zum schmerzli­ chen Verlust unsere aufrichtige Anteilnahme. Rund 40 Jahre lang hat der nun Verstorbe­ ne das, Volksblatt auf vielfältige Art mitge- staltct und geprägt. Er war einerseits zuver­ lässiger Korrektor, andererseits vielseitiger Fotograf und vor allem war er ein stets hilfs­ bereiter und verständnisvoller Mitarbeiter, Kollege und Freund, der sich gerade auch in hektischen Zeiten durch seinen feinen Humor ausgezeichnet hat. Durch seine vor­ nehme und gesellige Art erfreute er sich all­ seits uneingeschränkter Beliebtheit. Heinz wurde am 28. Mai 1934 geboren. Am 7. März 1958 trat er als Setzer in die Druckerei Gutenberg in Schaan ein. Ende 1959 begab er sich zu Ausbildungszwecken nach Berlin, wo er die Meisterschule absol­ vierte. Am l. März 1962 kam er wieder in die Firma Gutenberg zurück. 35 Jahre war er hier als Abteilungsleiter der Setzerei sowie als Korrektor für das in dieser Zeit von der Gutenbcrg-Druckcrei produzierte Volksblatt tätig. Die Umstellung auf die computerisierten Redaktionssysteme führte anfangs der 90er- Jahre zur Abnabelung des Volksblatts von der Gutenberg AG. Ini Zuge dieses Schritts wechselte auch das Korrektoral und damit auch Heinz Michels direkt zum Volksblatt. Im vergangenen Jahr trat er mit dem Wunsch an die Gcschäftsleitung heran, kür­ zer zu treten und nur noch vcrtretungshalber im Korrektorat auszuhelfen. Heinz war weit mehr als Korrektor. Dank seiner Leidenschaft für das Fotografieren avancierte er auch zu einer wichtigen Stütze der.Fotoredaktion. Bis zuletzt war er stets zu Diensten, dabei beherrschte er auch die Sportfotografie meisterlich. Heinz hinterlässt in unserem Betrieb nicht nur als Mitarbeiter, sondern vor allem als Freund eine schmerzliche Lücke. Auch wenn er viel zu früh von uns gegangen ist, wollen wir dankbar sein für all seine Diens­ te und für die gemeinsame Zeit. Wir werden am kommenden Dienstag um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche Schaan, im Rahmen eines Trauergottesdienstes mit anschliessender Beisetzung, von Heinz Michels Abschied nefrhien. Bereits heute um 19.00 Uhr findet in der Pfarrkirche Schaan ein Trauergottesdienst statt. Mitarbeiter und Gcschäftsleitung des Liechtensteiner Volksblatts IN KÜRZE Familiengottesdienst MAUREN - Am Gründonnerstag, 17. April, um 20 Uhr begehen wir in der Pfarrkirche Mauren das Gedächtnis der letzten Abend- mahlfeier Jesu mit seinen Jüngern. In der biblischen Geschichte lesen wir, dass Jesus beim letzten Abendmahl die Füsse seiner Jünger gewaschen hat, uin ein Zeichen des Dienens zu setzen. Denn der Gottesdienst, und der Dienst an Mitmenschen im Alltag gehören eng zusammen. Das bringen wir durch den Fusswaschungsritus zum beson­ deren Ausdruck. Der Familiengottesdienst wird vom Kinderchor Mauren gesanglich mitgcstaltet. Alle sind herzlich eingeladen. Um 19.15 Uhr wird für interessierte Kinder und Familien in der OASE (vis-ä-vis von der Kirche) ein Film mit Szenen aus dem Leben Jesus gezeigt (u.a. das letzte Abendmahl und das Gebet Jesu im Garten Getsemani). 
Wirtschaftsoffensive FL Wie Regierungsrat Hansjörg Frick der Wirtschaft Impulse geben will VADUZ - «Die Regierung hat hierzu ein Impulsprogramm vor­ gesehen, welches auf verschie­ denen Eckpfeilern aufbaut», sagt Wirtschaftsminister Hans­ jörg Frick zu der von der Regie­ rung vorbereiteten «Wirt­ schaftsoffensive Liechtenstein». » Martin Frommel t Volksblatt: Herr Regierungsrat, in der gestrigen Ausgabe des Volksblattes haben Sie auf die «Wirtschaftsoffensive Liechten­ stein» hingewiesen: Was verbirgt sich genau dahinter? Hansjörg Frick: Die «Wirt­ schaftsoffensive FL» ist ein Gesamtkonzept, welches von der GESAMTKONZEPT Regierung kürzlich fertig gestellt worden ist, und welches die zukünf­ tigen Handlungsfelder der Regi'c- ning im Wirtschaftsbereich festlegt. Wie wollen Sie das Konzept umsetzen? Die Regierung hat hierzu ein Impulsprogramm vorgesehen, wel­ ches auf verschiedenen Eckpfeilern aufbaut: u.a. Erhalt und Ausbau der Rahmenbedingungen, Standort- und Wirtschaftsförderung, bürger- nahe Verwaltung etc. Das Pro­ gramm wird durch verwaltungsin- terric Stellen, durch von der Regie­ rung eingesetzte Expertenteams sowie durch andere Organisationen (z. B. Fachhochschulc 
Liechten- NACHHALTIGES WIRT- SCHAITSLEITBILD stein) umgesetzt. Erste Resultate hierzu liegen schon vor: Die Regie­ rung hat die Erarbeitung eines nachhaltigen Wirtschaftsleitbildes in Auftrag gegeben, die Regierung hat in jüngster Vergangenheit ver­ stärkt Innovationen unterstützt, und die Unterzeichnung der Leistungs­ vereinbarung mit der Fachhoch­ schule Liechtenstein zum Aufbau eines KMU-Kompetenzzentrums steht unmittelbar bevor. 
Zur Umsetzung der «Wirtschaftsoffensive Liechtenstein» hat die Regierung unter der Federführung von Wirt­ schaftsminister Hansjörg Frick ein zielgerichtetes Impulsprogramm vorbereitet. Wie profitieren Herr und Frau Liechtensteiner von diesem Pro­ gramm? Spontan fallt mir hierzu als Erstes das Stichwort «Bürgernahe 
Vcr- • BÜRG ERNA H. waltung» ein. Das von der Regie­ rung lancierte Projekt «E-Govem- ment» ist ein erster Schritt in die­ sem Zusammenhang. Die Regie­ rung prüft zudem die Einführung eines «Bürger-Service-Ccnters». Diese Informations- und Aüs- kunftsstelle soll Anlaufpunkt für alle Menschen sein, welche Rat­ schläge rund um die Verwaltung benötigen. Die Menschen sollen dort ihre Anliegen und Probleme deponieren können. Es gibt aber durchaus auch noch andere Berei­ che, in und von welchen die Liech­ tensteinerinnen und Liechtenstei­ ner profitieren können. ' Die Vielzahl an Projekten und Initiativen rund um den Stand­ort 
Liechtenstein häufen sich. Wo ist die «Wirtschaftsoffensive Liechtenstein» anzusiedeln? Die «Wirtschaftsoffensive Liech­ tenstein» betrifft insbesondere die Wirtschaftsbereiche Industrie und Gewerbe und ist neben dem Pro­ jekt «Neupositionierung Finanz­ platz Liechtenstein», welches den Finanz- und Dienstleistungssektor umfasst, zweites zentrales Stand­ bein im Gesamtkonzept der Regie­ rung. Andere Initiativen sind rein pri­ vater Natur. Ich möchte bei dieser Gelegenheit aber mit aller 
Dcut- VOR ALLEM INDUS­ TRIE UND GEWERBE lichkeit betonen, dass ein Grossteil dieser Initiativen von der Regie­ rung finanziell unterstützt wird und somit indirekt Bestandteile unseres Impulsprogramms sind. Mit anderen Worten: Die Regie­ rung nimmt damit ihre 
Führungsaufgabe wahr? Selbstverständlich nimmt die Regierung ihre Führungsaufgabe wahr. Es ist gut möglich, dass das von aussen nicht immer so gesehen wird. Nur die Regierung ist jedoch in der Lage, verschiedene Gruppen und Initianten umfassend zu koor­ dinieren. Schlussendlich geht es immer auch um finanzielle Unter­ stützung. Die Regierung begrüsst und unterstützt private Initiativen, wird sich aber immer die Freiheit nehmen, welche Resultate sie wei­ ter bearbeitet und mit wem sie wann und wo zusammenarbeiten möchte. Was sind die nächsten Aufgaben des Wirtschaftsressorts? Nachdem wir in den ersten bei­ den Jahren die Umsetzung grösse­ rer Gesetzesvorhaben erfolgreich bewältigt und bereits einige zukunftsträchtige Projekte lanciert haben, werden wir nun mit Hoch­ druck daran arbeiten, das vorlie­ gende Gesamtkonzept zum Wohl des Landes und der Bevölkerung umzusetzen. Das impulsprogramm zur Umsetzung Sieben-Punkte-Programm der «Wirtschaftsoffensive Liechtenstein» 1) Erhalt und Ausbau der libera­ len Rahnienbedingungen («Wis­ sen, wohin der Weg geht») Zentrale Themen: Erarbeitung eines nachhaltigen Wirtschaftsleit­ bildes-inklusive der notwendigen Umselzungsmassnahmen, Umset­ zung gesetzlicher Rahmenbedin­ gungen, Aufbau einer integrierten Regulierungs- und Wettbewerbs­ behörde. 2) Standort- und Wirtschaftsfor­ derung («Fördern statt For­ dern») Innovation und Kreation: Die Regierung unterstützt verstärkt Innovationen, Visionen und kreati­ ve unternehmerische Ideen, welche der 
Generierung von zusätzlichem Business sowie der Ansiedlung von Arbeitsplätzen in Liechtenstein dienen. 
Schaffung eines' KMU-Kompe­ tenzzentrums: Die Regierung unterstützt in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule und in Abspra­ che mit der Gewerbe- und Wirt- schaftskammer (GWK) den Auf­ bau eines,; KMU-Kompetenzzent­ rums. 3) Energiebereich («Herausfor­ derungen frühzeitig anpacken») Im Energie- und Elcktrizitäts- bereich wurde in Zusammenarbeit mit den Liechtensteinischen Kraftwerken (LKW) verschiedene Projekte durchgeführt bzw. in Auftrag gegeben, welche der langfristigen Sicherung der Grundversorgung im Elektrizi- tätsbereich dienen. Das Energie­ konzept der Engergiekommission steht zudem kurz vor dem Abschluss. 
4) Round-Table-Gespräche («Am Puls der Wirtschaft») . Die Regierung wird im Verlauf des Jahres 2003 erstmals «Round- Table-Gespräche» mit namhaften Wirtschaftsvertretern durchführen, um den Puls der Wirtschaft zu fühlen. Ein entsprechendes Kon­ zept ist in Vorbereitung. Zusätzlich sollen je nach Thema Experten für Vorträge und Diskussionen einge­ laden werden. 5) Bürgernahe Verwaltung («Service Public am Bürger») «Bürgernahe Verwaltung»: Die Liechtensteinische Landesverwal­ tung soll nicht nur als starre Ver- waltungseinheit. angesehen wer­ den, sondern von den Bürgerinnen und Bürgern als 
zuverlässige Part­ nerorganisation wahrgenommen werden. 
Die Einführung eines «Bürger- Service-Centers» wird durch die Regierung geprüft. 6) Neupositionierung der staatli­ chen Beteiligungen («Fit für die Zukunft») Die Regierung ist vor dem Hin­ tergrund des derzeitigen wirt­ schaftlichen Umfeldes dabei, die staatlichen Beteiligungen zu analy­ sieren und zukünftig so zu positio­ nieren, dass für 
das Land die gröss- te Wertschöpfung entsteht. 7) Monitoring aktueller Themen («Nicht Zusehen, sondern Han­ deln») Für aktuelle Fragestellungen sol­ len entsprechende Lösungskonzep- te entwickelt werden beziehungs­ weise sie sollen umgehend einer Lösung zugeführt werden.
	        

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