Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 12. APRIL 2003 BLATT 
KULTUR U21-THEATERPROJEKT 
34 VERANSTALTUNGEN «Dance for all» zeigt Choreo­ graphien von Jacqueline Beck SCHAAN - Am Dienstag. 15. April, 20.10 Uhr treffen sich die Freunde des modernen Tanzes im Rathaussaal, Schaan, zum Gast­ spiel der Cinefox Junior Dance Company. Choreographien von Jacqueline Beck, Franz Brodman, Linda Magnifico und Dilxat Tursun stehen auf dem Programm der Cinefox Junior Dance Company, deren Mit­ glieder aus der Schweiz, Brasilien, Japan, Jugoslawien. Kuba, Ost-Turkistan, Ös­ terreich und Sri Lanka kommen. Die Tänze­ rinnen und Tänzer sind jung, leidenschaft­ lich und hoch professionell. Ihr Stil bildet eine stabile Brücke von der Formensprache des traditionellen, klassischen Balletts zum modernen Bühnentanz. «Wir tanzen, weil unser Publikum uns motiviert!» Das «Cinefox-Programm» ist poetisch und waghalsig zugleich: Sein Thema ist die Sprache des Herzens: unmittelbar ergrei­ fend und international verständlich. Die rhy­ thmisierte Bewegung ist wie Musik mit einem Hauch Parfüm aus 1001er Nacht. Als Kostümfarbe regiert leuchtendes Rot. Noch gibt es Karten Karten für dieses Tanz-Ereignis gibt es beim TaK-Vorverkauf in der Reberastrasse 10, Schaan. Die Kasse hat montags bis frei­ tags von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Ausserhalb dieser Zeiten nimmt ein Anrufbeantworter Kartenwün­ sche entgegen. Bestellungen per E-Mail an vorverkauf@tak.li sind ebenfalls möglich. Die Abendkasse im Rathaussaal Schaan öff­ net eine Stunde vor Konzerlbeginn. Die Sopranistin Sarah Längle beim «Podium»-Matinee VADUZ - Morgen Sonntag, 13. April, 11 Uhr, treffen sich die Musikfreunde wieder im stimmungsvollen Rathaussaal Vaduz, zum «Podium»-Tcrmin unter dem Patronat I. K. H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein. Drittes Matinee-Konzert Nach Saxophon und der Harfe steht nun die menschliche Stimme im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Pianisten Volker Nem- mer gestaltet Sarah Längle Werke von Antonio Lotti, Wolfgang Amadi? Mozart, Franz Schubert, Claude Dcbussy und Ri­ chard Strauss. Auch diesmal gibt es eine Uraufführung zu erleben. Maciej Zborows- ki, Kirchcnmusikcr an St. Florin zu Vaduz sowie Klavier- und örgellehrer an der liechtensteinischen Musikschule, schrieb für die beiden Musiker «Fragen an Hölder­ lin». Auch beim dritten «Podium»-Konzert darf man sich auf ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm freuen. Die Kasse im Rathaussaal Vaduz öffnet um 10 Uhr. Noch gibt es Karten. 
Hexenverbrennungen heute «Die öffentliche Rede über den Krieg» von Mario Erdmann imTaK SCHAAN - Das TaK hatte zu der Gesprächsrunde «Die öffentli­ che Rede über den Krieg» mit dem Ethnologen und Psycho­ analytiker Mario Erdheim und der Sozialpsychologin und DRS- Redakteurin Angelika Schnett ins TaK-Foyer eingeladen. »Gero» Hause r Es gab zwei Dinge zu bedauern an diesem Abend: Zum einen räumte sich Moderatorin Angelika Schnett selbst zu viel 
Platz ein, fragte nicht nur, sondern gab sich selbst die Antworten. Zum anderen blieb Mario Erdheim, vor allem bezüg­ lich seiner Antworten auf die Fra­ gen aus dem Publikum, meist im Allgemeinen, was ihn selbst zu der Äusserung brachte: «Ich bin wohl mit meinen Antworten im Schwammigen geblieben.» Interessante Aspekte Mario Erdheim - 1940 in Quito geboren, studierte Ethnologie, Geschichte und Psychologie in Wien, Basel und Madrid, lehrte an verschiedenen Universitäten in Deutschland und iij der Schweiz und arbeitet als Psychoanalytiker 
«Die öffentliche Rede über den Krieg» mit dem Psychoanalytiker Mario Erdheim und der Sozialpsychologin Angelika Schnett im TaK-Foyer. in Zürich - gab jedoch zu den Begriffen «Feindbild». «Terroris­ mus», «Hass» oder «Krieg» viele interessante Aspekte, die neue Sichtweisen ermöglichen. So habe sich der Begriff Krieg ilahingehend verändert, dass 
er keinen «leibhaf­ tigen Gegner» mehr brauche. Das zeige sich /.. B. im «Krieg gegen 
Drogen» oder im «Krieg gegen den Terrorismus». Die klassische Defi­ nition von Krieg löse sich also,auf, man führe z. B. Krieg gegen Mas- senvernichtungsmittel, wie jetzt im Irak. Das Feindbild habe eine wichtige Rolle zu spielen. Die wichtigste Funktion sei. mit der Schaffung eines Feindbildes von 
den eigenen Schwierigkeiten abzu­ lenken, die z. B. in Zeiten des Wan­ dels. beim Ablösen bekannter Ver- haltcnsmuster durch noch ungewis­ ses Zukünftiges auftauchen. Das habe sich nicht nur im Mittelalter bei den Hexenverbrennungen gezeigt. Mit dem 11. September hätten die USA die Möglichkeit bekom­ men, alle Schuld auf den Terroris­ mus zu schieben. Um den eigenen Problemen, z. B. der enormen Ver­ schuldung, auszuweichen, sei man bereit, Angst aufzubauen. Das zeigte sich beim Aufbauschen der Anthrax-Angelegenheit. Zuerst wurde Angst geschürt, als jedoch deutlich wurde, dass dieses in den USA aufgetauchte Anthrax nicht von arabischen Terroristen stamm­ te, sondern aus dem eigenen Land kam, liess man das in die Verges­ senheit sinken. Die Panik aber war geschürt, der Feind nach aussen projiziert. Damit werde auch Hass als enorm zerstörerische Kraft geschürt. Ähnliches lasse sich natürlich auch in islamistischcn Kreisen aufzeigen, die Selbstmord­ attentäter seien ein deutliches Zei­ chen dafür. Werkstattaufführung - Antigone? Erfolgreiches U21-Theaterprojekt frei nach Jean Anouilh SCHAAN - Geballte Emotionen waren auf der Theaterbühne bei der Premiere von «Antigo­ ne?» nicht nur zu hören, son­ dern auch zu sehen und vor allem zu spüren. Die jungen Schauspieler des U21-Theater- projektes überzeugten in ihrer Werkstattaufführung durch ge­ konnte Darstellung. • Jennifer Hasle r Im ständigen Wechselspiel zwi­ schen Realität und Theater, Zukunft, Gegenwart und Vergan­ genheit präsentierte die junge Schauspieler-Gruppe nach einem viennonatigen Theaterkurs und der 
Die jungen Schauspieler/-innen vom U21-Theaterprojekt: (hinten, von links nach rechts) Peter Bär, Maria Heidegger, Michael Has­ ler, Martin Sprenger, (vorne) Flurina Seger, Christiane Netter, Sabrina Schneider, Anna-Maria Fessler. A N ZI I (i G © •mm +-> X 3 CS (*> c 3 0> 0) <*> c 0> © o> 'S G JD +3 C3 C u QJ so Y 
Besichtigung: 17. April-5. Mai 2003 täglich von 10-18 Uhr auch Sonntag und Feiertag Versteigerung: 7. bis 10. Mai 2003 Reich bebilderter Farbkatalog. 
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Unterstützung durch verschiedene Theaterpädagogen und Berufs­ schauspieler «ihre» Version von Jean Anouilhs «Antigone». Insze­ niert wurde die Werkstattauf­ führung von Jürg Schneckenbur- ger, Regieassistenz hatte Caroline Herfert. Überraschend waren die Qicgcnden Rollen Wechsel 
während der Darbietung. Beeindruckend die Professionalität der jungen Dar­ steller, wie sie Emotionen wie Ver­ zweiflung. Furcht oder Wut zum Ausdruck bringen konnten. Das Publikum war begeistert und die Künstler ernteten zum Ende der Vorstellung neben tosendem Applaus sogar Standing Ovations. Antigone begräbt ihren Bruder Polyneikes, obwohl es ihr verboten war. Auf Zuwiderhandlung steht die Todesstrafe. Mut und Prinzipi­ entreue stehen einander gegenüber, ebenso 
wie die vielen Gegensätze im Drama, die mehr sind als die Entgegensetzung von Richtigem und Falschem. Der Schriftsteller .und Dramatiker Jean Marie Luden Anouilh (1910-1987) erzielte mit «Antigone?» einen seiner grössten Erfolge. Unterstützt wurde dieses Thea-' ter-Projekt durch die Gemeinde Triesen sowie die Europäische 
Kommission für Bildung und Kul­ tur. Bei jeder Aufführung werden Spenden zu Gunsten eines Aids- Präventionsprojekts in Zambia 'gesammelt. Der gesammelte Betrag wird durch den Liechten­ steinischen Entwicklungsdienst LED verdoppelt. Die Aufführung «Antigone?» ist nur noch zweimal zu sehen: heute Abend um 20.03 Uhr und am Mittwoch. 16. April im TaKino in Schaan. Karten gibt es beim TaK-Vorverkauf in der Rebe- rastrasse 10 in Schaan, Telefon­ nummer 237 59 69 oder unter vor- verkauf@tak.Ii . Die Abendkasse im TaKino öffnet jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Der Verein «junges theater liech- tenstein» in Zusammenarbeit mit dem Theater am Kirchplatz bietet 12- bis 21-Jährigen an, Erfahrun­ gen auf der Bühne zu sammeln. Weitere Informationen sind unter der Telefonnummer 232 28 92 oder 23759 71 erhältlich. ANZHKil: tjkea^er am kirch^la^. Die Liechtensteinische Landesbank fördert das TaKlnder/Jugendprogramm Sa, 12., 
MI, 16. 4., 20 h, TaKino Antigone? U21-WcrKStattproduktlon des «jungen theaters llechtenstein» Sa, 12., So, 13.4., 20.09 h, TaK, Schaan Die Sunshine-Boys eine Produktion des Burgtheaters, mit Gert Voss, Ignaz Kirchner h Dieter Knebel So, 13, 4., 11 h, Rathaus-Saal, Vaduz Podium III Konzert mit Sarah Längte (Sopran) und Volker Nommcr (Klavier) wwfaklll Summier out Irifrirmlertli Vorverkauf Mo-fr, 10-12 + 15-18 Uhr .Telefon (00423) 237 59 69 fax (00423) 23 7 59 61
	        

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