Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 12. APRIL 2003 
VOLKS I C| IDCrjin SARS BREITET SICH AUS BLATT I LUnL^JlU BUCHBESPRECHUNG 
28 Kleintierbörse SARGANS - Der Omithologischc Verein Sargans und Umgebung lädt am kommen­ den Sonntag, den 13. April zur ersten Klein- tierbörse in diesem Jahr ein. Die Tiere kön­ nen beim Vercinshaus südlich der regiona­ len Sportanlage von 8 bis 13 Uhr frei ver­ kauft werden. • Alle Lebewesen werden einer Eingangs­ kontrolle unterzogen. Fleisch fressende Tiere, wie Hunde. Katzen u. a. werden nicht zugelassen. Wellensittiche und Papageien, müssen beringt sein. Weitcrc Börsen finden jeweils am 2. Sonntag (Juni, 3. Sonntag) vom April bis November statt und zwar am II. Mai,- 15. Juni. 13. Juli, 10. August, 14. September. 12. Oktober und 9. November. Dieser Anlass findet bei jeder Witterung statt und ist zugleich Treffpunkt für Klein­ tierzüchter und Ornithologen. (Eing.) Ostertreffen 2003 BALZERS - Vom 17. bis 20. April werden im Haus Gutenberg «Brücken gebaut». So das Motto des Ostertreffens 2003 unter der bewährten Leitung eines erfahrenen Teams, u. a. mit Pater Alfons Bauser, Yvonne Truf- fer, Mario Tobler und Sabrina Steinmann. Grüben gibt es viele, zwischen Menschen, Völkern, Parteien, innerhalb von Kirchen, Betrieben und Familien. Es hilft nichts, sie wegzureden, zu ignorieren. Es gilt sie wahr­ zunehmen und Brücken zu bauen. Das Ostertreffen redet nicht nur darüber. Es will Brücken und Baupläne mit ins Leben geben. Detailinfos und Anmeldungen: Haus Guten­ berg, Balzers, Tel. 388 1 33, Fax 388 1 1 35,  www.haus-gutenberg.li .  (Eing.) ... dass alle eins sind BALZERS - Neue Zugänge zu Eucharistie und Abendmahl, in ungewohnt freimütiger und verständlicher Art, verspricht das Semi­ nar vom 9. bis II. Mai im Haus Gutenberg, unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Trüm­ mer. Ziel des Seminars ist es, auf die Not und den Bedarf der christlichen Gemeinden bezüglich Eucharistie und Abendmahl ein­ zugehen und in behutsamer Weise neue Wege auszuloten, um in einer neuen, basis­ nahen Praxis weiterzufahren. Fr. Richard Rohr beschreibt in aufmunternden und tref­ fenden Worten die Problematik: «Es ist auf­ regend, endlich in einer ehrlichen und nicht­ konfessionellen Weise über die Eucharistie Jesu lesen zu können. Das verleitet zur Frage, ob die wirkliche Zukunft der Kirche nicht ausserhalb der Kirchen liegtl'Irgend- wie müssen wir erkennen, dass Jesu Wirken in der Verwandlung von Personen und Strukturen besteht und nicht im Festschrei­ ben von Gruppenzugehörigkeiten - denn dazu wurde die Eucharistie viel zu lange ge- und missbraucht.» Scminarleiter Peter Trümmer lehrt Neues Testament an der Uni­ versität in Graz. Ungewohnt freimütig und verständlich führt er in die Fremdheit und Nähe der biblischen Texte ein. Detailinfos und Anmeldungen: Haus Gu­ tenberg, 9496 Baizers, Tel. +423/388 1 33, Fax +423/388 1 35, www.haus-guten- berg.li. Frühjahrstagung der Zeugen Jehovas ARBON - Morgen Sonntag, 13. April, wer­ den sich rund 1300 Zeugen Jehovas aus der Ostschweiz und dem Fürstentum Liechten­ stein im Seeparksaal Arbon für die Früh­ jahrstagung versammeln. Das Thema des Anlasses lautet «Reich sein an vortreffli­ chen Werken». Die Aufforderung ist dem Evangelium entnommen. Sie erinnert daran, dass das Streben nach rein materiel­ lem Reichtum, wie es unser Zeitgeist prägt, zu geistiger Verarmung führt. Das Pro* gramm dauert von 9.45 bis 16 Uhr. Der Ein­ tritt ist frei. (Eing.) 
Neuer Verdachtsfall in Waadt Lungenentzündung SARS breitet sich aus - Weltweit mehr Fälle BERN - Die Lungenentzündung SARS breitet sich aus: In China und Hongkong starben fünf weitere SARS-Patienten. Aus verschiedenen Ländern Asiens wurden neue Verdachtsfälle gemeldet. Auch in der Schweiz wurde ein neuer Fall registriert. Dabei handelt es sich um einen Mann aus dem Waadtland. Der Mann weise nach einer Reise nach Singapur und Vietnam SARS- Symptome auf, teilte das Bundes­ amt für Gesundheit (BAG) am Freitag mit. Sein Gesundheitszu­ stand sei aber stabil. Dem BAG sind somit insgesamt sieben Fälle bekannt, bei denen ein Verdacht auf das Schwere akute respiratorische Syndrom (SARS) bestand. Inzwischen sind nach Angaben des BAG vier dieser Pati­ enten genesen. Die anderen Patien­ ten gelten als stabil. Bei neun wei­ teren Personen hatte sich der SARS-Verdacht nicht bestätigt. Neue Fälle in Asien In Hongkong stieg die Zahl der SARS-Fülle auf 1059. Innerhalb von nur 24 Stunden kamen nach Angaben Hongkonger Behörden 61 neue Erkrankungen hinzu, fast doppelt so viele wie am Vortag. Die Zahl der Todesfälle stieg um 2 auf 
SARS breitet sich aus. Auch in der Schweiz wurde ein neuer Fall gemeldet. 32. In Schanghai wurden nach offi­ ziellen Angaben sieben Ausländer mit SARS-ähnlichen Symptomen in ein Spital eingeliefert. Unter ihnen befanden sich zwei US-Bür­ ger. Zwei Patienten in Schanghai verstarhen am Freitag an der tödli­ chen Lungenentzündung. Inzwischen erreichte die Lun­ genkrankheit zwei weitere Länder Südostasiens: Die Philippinen und Indonesien meldeten jeweils den ersten dringenden Verdachtsfall. Die jeweils betroffenen Männer seien vor kurzem von einer Reise 
nach Hongkong zurückgekehrt, teilten die Behörden in Jakarta und Manila mit. In Singapur wurden zudem zwei Besatzungsmitglieder des Luxus- Kreuzfahrtschiffes «Superstar Virgo» in Spitäler eingeliefert. Das Schiff werde desinfiziert und die über 2000 Passagiere und Besat­ zungsmitglieder von Ärzten unter­ sucht, sagte eine Sprecherin der Reederei. Bis Donnerstagabend hatte die WHO 2781 SARS-Fälle und III Tote aus insgesamt 17 Ländern gemeldet. Je mehr SARS 
sich ausbreitet, mit desto schärferen Massnahmen versuchen die Behör­ den die Krankheit einzudämmen: So setzten in Singapur die Gesund­ heitsbehörden Kameras in Privat­ wohnungen ein. Dies um die häus­ liche Quarantäne zu überwachen. In Hongkong dürfen Menschen, die möglicherweise mit SARS- Patienten Kontakt hatten, die Stadt nicht mehr verlassen. Die Behör­ den stellten sie in ihren Häusern unter Quarantäne. Wer die Isolati­ on durchbricht, muss mit Geldstra­ fen oder Haft rechnen. Die Zukunft blockiert Eine Buchbesprechung des Buches «Zukunftsblockade» von Mario F. Broggi VADUZ - Sind wir unfähig zur Vorsorge? Sind wir unfähig zum Lernen? Das fragt sich so man­ cher ob des ablaufenden Klima­ wandels, BSE, Terrorismus oder der Nord-Südproblematik. Liechtenstein müsste sich dies mit Fug und Recht auch bei der Ver- kehrsproblematik' fragen. Jede Umfahrungsmöglichkeit wird ja bereits wenige Jahre nach der Eröffnung durch den zwischenzeit­ lich entstehenden Mehrverkehr wieder kompensiert. Alle «Letzi- Tunncls» dieser Welt werden so nur für kurze Zeiten die gewünsch­ te Entlastung bringen. Und trotz­ dem bauen wir weiter Strassen, um die Engpässe zu beseitigen, auf dass der Verkehr weiter zunehme. Flut an Information schafft noch keine Wissensgesellschaft Die Diplom-Politologin und Dr. rer. pol. Cornelia Heintze beschäf­ tigt sich mit Fragestellungen, warum denn unsere Gesellschaft bei Fragen des Klimawandels, Ver­ kehrs, der Armut und des Terrorismus scheitert. Bereits ihre Buchein­ führung unter dem Titel «Nichtwis­ senwollen und Nichthandeln trotz Wissen» ist eine scharfe Analyse der heutigen Situation. Sic zeigt auf, dass ein rasant zunehmendes Angebot an Informationen dazu führt, dass immer mehr Menschen mehr Informationen gar nicht wahrnehmen, weil sie mit der Ein­ ordnung und Bewertung überfor­ dert sind. Die «Infotainment- Gesellschaft» ist mit dem neuen Lernen und veralteten Verlernen überfordert. Die PISA-Studic (Pro­ gramme for International Student Asscssment) zeigt drastisch auf, dass die Grundkompetenzen im 
Verstehen von Texten sowie in Mathematik und Naturwissen­ schaften bei uns zu schwach ausge­ bildet sind. Wie aber sollen wir von Wissensgesellschafl reden, wenn das Bildungssystem schon an der Aufgabe der Vermittlung grundle­ gender Kulturtechniken scheitert? Wir sind heute aufgefordert von denen zu lernen, die es beim Ler­ nen besser machen. Ein Blick zu den nordischen Staaten, zum Bei­ spiel Finnland, könnte uns für die Bildungspolitik einiges an Erkenntnissen liefern. Kollektives Vorsorgelemen als Schlüssel zum Erfolg Der Autorin ist kollektives Vor­ sorgelemen das wichtige Anliegen. Auf der Suche nach Antworten durchstreift sie mit Eleganz ver­ schiedenste Wissensgebiete von der Politik zur Ökonomie, über Psychologie bis zur Hirn- und Gen- • forschung, ohne je seicht zu wer­ den. Das Kapitel über Gentechnik am Menschen scheint mir das ein­ zig nicht Zielführende zu sein. Das Buch zielt auf Lernprozesse, die ihre Basis im Lernen von Individu­ en haben. Sic meint, dass häufig Wissen zwar verfügbar sei, aber die Umsetzung im Handeln misslingt. Ihre Grundthese lautet: Kollektives Vorsorgelemen ist keine Funktion ausreichend verfügbaren Wissens über drohende Gefahren. Es miss­ lingt auch bei Vorliegen einer aus­ reichend, für jedermann frei zugänglichen Wissensbasis dort, wo komplex-dynamischen Gefah­ ren mit langer Latenzphase vorge­ beugt werden muss (siehe Klima­ veränderungen). Dies vor allem auch dort, wo heute Verzicht geübt werden müsste, während die 
Belohnungseffekte erst morgen eintreten (die liechtensteinische Raumplanung lässt grüssen). Sic bezeichnet das 21. Jahrhun­ dert als das Projekt der grössten ökologischen Herausforderung. Gegenstand des Buches ist nicht der Klimawandel per se, er ist nur als ein Hauptrcfcrenzthcma darge­ stellt, warum der Mensch über ver­ schiedene Entwicklungsstränge in der Gefahr steht, an seiner Zukunft zu schcilcrn und damit einen gros­ sen zivilisatorischen Rückschlag zu erleiden. Die Autorin fordert auf, realistisch zu sein, sich den Fragen zu stellen, nicht zu fliehen. Wenn Vorsorge misslingt, stehen Nachsorge (Reparaturwerk) und Krieg auf der Tagesordnung. Cor­ nelia Heintze hat so den laufenden Irak-Krieg im Kern in seinen Begründungen und Abläufen exakt vorausbeschrieben und die Ursa­ chen festgehalten. Sie fordert auf, Gestaltungskraft in der Politik zurückzugewinnen. Der Mensch wird seine Zukunft angesichts der globalen Herausforderung nur meis­ tern, wenn die Hoffnung auf seine Lernfähigkeit nicht vergebens ist, und damit ist die Hoffnung verbun­ den, dass er die Richtung seines Denkens auch ändern kann. Es ist ein 400-Seiten-Buch, manchmal etwas gar klein und eng gedruckt, es ist aber ein Buch der feinsinnigen, haarscharfen Analyse und mit unglaublicher akribischcr Logik ausgestattet. Diese Frau weiss, wovon sie spricht. Es ist ein fachübergreifendes Sachbuch, dass zwar nicht in unsere «Info- tainmcnt-Gcsellschaft» passt, aber geeignete Hinweise bietet, wie man es anpacken könnte, um als Gesellschaft zu überleben. Es ist 
ein Buch, dass man sich zu einem «entschlcunigten» Zeitpunkt zu Gcmütc führen soll. Dann ist es ein Gewinn. Die Autorin hält am Montag, dem 14. April um 20 Uhr im Foyer des Liechtensteiner Gymnasiums im Rahmen einer Veranstaltung der Envachsenenbildungsstätte Schaan hierzu ein Referat. Zum Buch «Die Zukunftblockade» von Cor­ nelia Heintze oder - warum in der Gesellschaft kollektives Vorsorge­ lernen misslingt, ist im Logos-Ver­ lag mit der ISBN-Nummer 3- 89722-824-6, erschienen und ist im Buchhandel erhältlich. AN/.i-:ic,r. Shorley - für natürlich frische Energie Shorley ist die Mischung von j». A 60% Schweizer Apfelsaft mit 40% natürlichem Mineralwasser. Der Gehalt an Fruchtzucker und Fruchtsüurcn des Apfels, und Mineralsloffe der Mineralquelle Passugg, machen Shorley zum erfrischenden Durstlöschcr. Shorley - das natürlichste Sportlergctrünk! (Erhältlich beim Getrünkehündlcr) M0HL äs Mosterei Mühl 
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