Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 10. APRIL 2003 VOLKS I 
ODO DT GEN-DOPING IM VORMARSCH BLATT I orun I SWISS OPEN MIT 3 TOP-TEIM-SPIELERN 
20 RADSPORT Klier gewinnt Gent-Wevelgem Andreas Klier hat als erster deutscher Rad- profi den belgischen Halb-Klassikcr Gent- Wevclgem über 204 km gewonnen und damit den insgesamt vierten Sieg von Welt­ meister Mario Cipollini verhindert. Der Münchner gewann den Spurt einer dreiköp­ figen Spitzengruppe vor dem Australier Henk Vogels und dem Belgier Tom Booncn. der unmittelbar hinter dem Zielstrich in eine Fotografen-Gruppe raste und stürzte. Vier Tage vor dem dritten Weltcup-Rennen am Sonntag stürzte auch der Vorjahres-Gcsamt- sieger und diesjährige Gewinner von Mai- land-San-Remo, Paolo Bettini. Der Italiener kam zu Fall, bevor das Rennen in die ent­ scheidende Phase ging und brach sich das Schlüsselbein. Damit wird er mehrere Wochen aussetzen müssen und kann seine anitmioniertc Quick-Step-Mannschaft auch am Sonntag bei Paris-Roubaix nicht unter­ stützen. Armstrong gab mit Magenproblemen auf Lancc Armstrong gab während der 2. Etap­ pe der Sarthe-Rundfahrt (Fr) mit Magenpro­ blemen auf. Bereits am Wochenende klagte der vierfache Tour-de-Francc-Siegcr über Bauchschmerzen und konnte auch am Mon­ tag nicht richtig essen. Vor dem Start der gestrigen- Etappe ass Armstrong wohl wie­ der normal, doch im Verlauf des Rennen kamen die Bauchschmerzen wieder zurück, so dass er nach rund 110 km vom Rad stieg. SPORT IN KÜRZE Wankdorf ab 2008 «Stade de Suisse» FUSSBALL - Anlässlich der EM-Endrun­ de 2008 in der Schweiz und Österreich wird das Wankdorf-Stadion in Bern umgetauft. Die neue Arena mit einem Fassungsvermö­ gen von 40 000 Zuschauern wird dann laut einer Bekanntmachung der «Wankdorf Nationalstadion AG» künftig «Stade de Suisse» heissen. Sampras beantragt Wildcard für Queens's TENNIS - Pete Sampras (31) hat für das Rasenturnier von Queens's, das unmittelbar vor Wimbledon stattfindet, eine Wildcard beantragt. Der siebenfache Wimbledon- Gewinner, hat seil seinem Triumph im US Open im September kein Turnier mehr bestritten. Tennist Daviscup - Auslosung AhslifRsrundc Daviscup. Auslosung der Abstiegsrande (19. - 21. Septem* ber): Österreich - Belgien, Kanada - Brasilien, Thailand - Tschcchicn, Deutschland - Wci.ssrussland. Marokko - Gross­ britannien. Holland - Indien. Ekuador - Rumänien. Slowakei - USA. Die Sieger bleiben in der Weltgmppc. Tennis: SuLssc Opcn Gstoad vom 5. bis 1.1. Jul i Vorverkauf (ah 22. April). Telefon: <MX> fcl (>2 63. - E-Mail: lickcts^Tswiswipcngsiaad com. - l ax: 033 74H 12 26. - Brief: Swiss Open Gstaad. Tickets. l'oMfüch 325, 37HÖ Gstaad. Tennis: WTA-Turnit r  - • Kstoril (l'orj. WTA-Turnler. 2. Runde: l-mmanuellc Gagliur- di (Sz) s. Jelena Kostanic (Kro) 6:2, 7:0 iH:6). Jaquillard erneut Favorit RALLYE — Mit dem Rallye Lyon - Char- bonniöres beginnt am kommenden Wochen­ ende in Frankreich die Schweizer Meister­ schaft. Anschliessend stehen sechs weitere Läufe, davon fünf in der Schweiz, auf dem Programm. Eindeutiger Favorit ist der amtierende Meister Christian Jaquillard, der mit dem bewährten Toyota Corolla WRC seinen fünften Titel anvisiert. Während sich für den Auftakt in Lyon praktisch nur Equi­ pen eingeschrieben haben, dürften die Start­ felder bei den folgenden Veranstaltungen erheblich grösser ausfallen. Rnllvc-SM 2003 
Neues Wundermittel Myostatin: Neuer «Renner» auf dem Doping-Markt \2J\7t. April: Lvon - Charbonntftrc» (f'r). 273. Mai: Crik'rium Jurassien. 30731. Mai: Ticino. 2H. Juni: Alpes Vaudoises. I9720. Juli: Coppa d'Oro (It). 29730 August: Ronde Jurassien- nc. 
23. - 25. Oktober: Valais. 
KÖLN - Ein neues Wundermittel sorgt im Sport für Aufsehen: Führende Wissenschattier war­ nen im Spitzensport seit lan­ gem vor den Gefahren des Gen- Dopings, und in den USA scheint der neue Renner auf dem Schwarzmarkt schon gefunden. Nicht nur für muskel­ verliebte Bodybuilder ver­ spricht Myostatin wahre Wun­ derdinge. Mit Myostatin könne man mehr Muskeln aufbauen als genetisch möglich wäre, verspricht der Bei- packzettcl. Und das angeblich ohne jede Nebenwirkung. ProfessorDr. Wilhelm Schänzcr, Leiter des Insti­ tuts fiir Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln und einer der engagiertesten Kämpfer gegen den Medikamentenmissbrauch im Spitzensport, ist der US-Markt seit Jahren ein Dorn im Auge: «Der Markt expandiert ständig.» Und die Dopingjäger hecheln hinterher, obwohl es an vielen Fronten nachweisbare Fortschritte gibt, wie führende Analytiker der Welt zuletzt beim Manfrcd-Doni- ke-Symposium an der Deutschen Sporthochschule Köln erneut fest­ stellten. Nachweis fUr Dynepo vor Abschluss Im Bereich des synthetisch pro­ duzierten Insulins und Erythro- poietins (EPO), sogar für das neue Dynepo, stehen nach Auskunft von Schänzcr geeignete Nachweisme­ thoden unmittelbar vor dem Abschluss. Dynepo ist ein frisch entwickeltes EPO-Nachfolgepro- dukt, das wegen Patentstreitigkei­ ten noch nicht verkauft, im Rad­ sport aber schon angewendet wer­ den soll. Herausforderung Gen-Doping Das Gen-Doping wird zur gros­ sen Herausforderung, Thomas Bach, Vizepräsident des 
Internatio-Der 
Doping-Markt expandiert ständig: Mit Myostatin ist ein neues Doping-Wundermittel in Umlauf gekommen. nalen Olympischen Komitees (IOC), hatte frühzeitig vor den Gefahren gewarnt: «Ich sehe darin die ganz grosse zukünftige Heraus­ forderung, darauf sollten wir ent­ sprechend vorbereitet sein.» Myostatin, ein Protein, war nach einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung erstmals 1997 von einem belgischen Forscher isoliert wor­ den. Mäuse können sich kaum bewegen Das Gen ist zuständig für das Muskclwachstum. In Köln wurden Bilder gezeigt, auf denen Labor­ mäuse so muskelbepackt sind, das sie sich kaum noch bewegen kön­ nen. Pharmakonzcme wittern im Kampf gegen den Muskelschwund das grosse Geschäft, Hundertschaf­ten 
von Forschern stürzen sich weltweit auf dieses Gebiet. «Spätestens 2004 wird eine ent­ sprechendes Medikament in Deutschland zur Zulassung bean­ tragt», sagt der Kölner Biologe Patrick Diel. Und damit steht es ein Jahr später auch im Spitzensport zur Verfügung. Vorteile bei Sprints und im Wurfbereich Vorteile verspricht Myostatin beispielsweise im Sprint- und Wurfbereich der Leichtathletik. Schänzcr sagt: «Erfahrungsgemäss kümmern sich dopingorientierte Sportler nicht um mögliche Folge­ wirkungen und gesundheitliche Risiken.» Förderung von Wada abgelehnt Die Schreckensvision vom 
geklönten Athleten machte in Köln zwar nicht die Runde, aber die Ver­ wendung von Myostatin im Hoch­ leistungssport wäre die erste Ver­ wendung von Produkten aus dem Bereich der Gentechnik und würde die frühen Befürchtungen von Tho­ mas Bach damit bestätigen. Dennoch wurde der Antrag der Kölner Forscher an die Welt-Anti­ Doping-Agentur (Wada) auf finan­ zielle Förderung abgelehnt. Die Wada unterstützt lediglich Nach­ weisverfahren von bereits auf dem Markt vorhandenen Substanzen. Vorbeugende Forschung scheint über die Agentur nicht zu finanzie­ ren zu sein. Folgerung: Erst wenn der gen­ technisch veränderte Athlet in den Wettkampf eingreift, schreitet auch . die Weltagcntur ein. Viele glauben, dass es dann zu spät ist. Auf der Auf hol jagd Swiss Open mit Top-Besetzung bis 2003) freute sich mit den Verant­ wortlichen über «die Lösung, wie sie jetzt zu Stande gekommen ist». 
BERN - Drei aktuelle Top-Ten- Spieler (Roger Federor, 
Juan Carlos Ferrero, David NBlbBndi- an) und ein werdender Vflter (Alex Corretja) fUftrendie ersten Nennungen fi)r das Alli­ anz Suisse Opeit fistaad vom 5. bis 13. Juli 2003 an. Juan Garlos Ferrero (ATP 3), Lokalfavorit Roger Federer (ATP 5) und Basel-Sieger David Nalban- dian (ATP 10) haben ihre Teilnah­ men fix zugesagt - ebenso Michel Kratochvil (ATP 76), die Nummer 2 der Schweiz. Etwas differenzier­ ter verhält es sich bei Titelhalter Alex Corretja (ATP 18). Der 29- jährige Spanier wird im Juli erst­ mals Vater und will bei der Geburt seines Kindes unbedingt dabei sein. Wenn möglich wird, er aber mittels einer Wild-Card im Saanen- land teilnehmen. Bloss ein Randthenia waren bei der Turnieipräsentation im Bemcr Kursaal die Querelen um das Turnier der vergangenen Monate. «Ab jetzt soll wieder der Sport die Schlagzei­ len bestimmen», hofft Turnierdirek­ tor Köbi Hermenjat (seit 1968), und Roland Rykart als Vertreter von Titelsponsor Allianz Suisse (Vertrag 
D ussball-Quiz Organisationsabläufe verzögert Über den Berg ist das Gstaader Traditionsturnier aber noch keines­ wegs. Die Unsicherheiten der ver­ gangenen Monate haben Organisa­ tionsabläufe verzögert; das Swiss Open befindet sich auf der Aulliol- jagd. Zum Beispiel beim Vorver­ kauf: Der beginnt erst am 22. April - so spät wie noch nie. Etwa 2000 Billette dürften in der Vergangen­ heit vordem heurigen Vorverkaufs­ start abgesetzt worden sein. Das ist einerseits nicht viel, ergibt aber bei einem durchschnittlichen Preis von 75 Franken dennoch einen Fehlbe­ trag von rund 150 000 Franken, der wettgemacht werden muss. In erster Linie an den Finanzen wird die Turnierführung um Köbi Hermenjat und die mit Organisati­ on und Durchführung beauftragte Sports Management Services (SMS) von Claudio Hermenjat künftig gemessen. 2002 erwirt­ schaftete das ATP-Sandplatzturnier trotz neuem Zuschauerrekord einen Verlust von rund 100 000 Franken. 
In iiw. %WWMHP Veronika Hilti aus Schellenberg ist der Gewinner der 3. Runde des «Volksblatt- und 
Brogle-Fussball-Quiz» vom vergangenen Samstag. Sie hat erkannt, dass der Ball Nummer 1 auf unserer Fotomontage (links) der Ball vom Originalbild (rechts) ist und gewinnt somit einen Gutschein von Brogle Sport & Mode in Vaduz im Wert von CHF 50:-. ; (Aus 14 richtigen Einsendungen hat das Los entschieden.) Unter allen ; Wochengewinnern wird am Ende der Saison der Hauptpreis von CHF 500.- (Gutschein) sowie weitere Preise im Gesamtwert von CHF ; 2000.- gezogen. Das Volksblatt und Brogle Sport & Mode in Vaduz ; gratulieren recht herzlich. ßßÖGLl
	        

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