Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 10. APRIL 2003 BLATT I 
WIRTSCHAFT KOMPAKT 
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16 KOMPAKT BMW verkauft mehr Autos MÜNCHEN - Dank des Minis hat BMW im ersten Quartal etwas mehr Autos ver­ kauft als vor einem Jahr. Der Konzernabsatz sei um ein halbes Prozent auf 261 570 Fahr­ zeuge gestiegen, teilte BMW am Mittwoch in München mit. Der Verkauf der Marke BMW sei um sieben Prozent auf knapp 216 000 Wagen geschrumpft. Grund sei der Modellwechsel der 5cr-Rcihe im Juli. Bis zum Jahresende werde aber der Absatzre­ kord des Vorjahres übertroffen werden, sofern sich die weltpolitische Lage stabili­ siere, sagte der Vorstand voraus. Der Mini sei fast 46 000 Mal ausgeliefert worden. Im März habe die Nachfrage einen neuen Höchstwert erreicht.. BMW-Motorräder lie­ fen dagegen schlechter, der Absatz sank um vier Prozent auf unter 21 000 Maschinen. Mövenpick will Weingeschäft doch nicht verkaufen ADLISWIL - Der Hotel- und Gastrono- miekonzem Mövenpick will das Weinge­ schäft nun doch nicht verkaufen. Der Ver­ waltungsrat hat entschieden, diesen Bereich weiterhin selber zu führen. Nach Beurtei­ lung zahlreicher Angebote wurde beschlos­ sen, dass der selbstständige Untcrnehmens- bereich Wein im Portfolio der Mövenpick Holding verbleibt, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Mit dem Weinge­ schäft macht Mövenpick laut früheren Angaben rund 15 Prozent des gesamten Umsatzes. Im Juli 2002 hatte Mövenpick angekündigt, den Bereich abstossen zu wol­ len. Die Voraussetzungen für dessen Weiter­ entwicklung seien ausserhalb der Gruppe besser gegeben. Der Schritt war auch mit der Konzentration auf das Kerngeschäft begründet worden. Der Wein gehöre nicht dazu, hatte es damals geheissen. Massive Aktionärskritik zum Wechsel an der Ericsson-Spitze STOCKHOLM - Begleitet von massiver Kritik aus Aktionärskreisen hat der neue Chef beim angeschlagenen schwedischen Tele-Konzern Ericsson, Carl-Henric Svan- berg, am Mittwoch den bisherigen Vor- standsvorsitzenden Kurt Hellström abgelöst. Auch Grossaktionäre bemängelten am Vor­ abend bei Hellströms letztem Auftritt auf der Hauptversammlung in Stockholm die starken Verluste der vergangenen Jahre. Wie die Stockholmer Wirtschaftspressc berichtete, warf unter anderem die deutsche DWS Investment, eine Tochter der Deut­ schen Bank, der Ericsson-Spitze «mangel­ hafte Führung und «Schlechte Kommunikati- on» vor, die einen grossen Teil der akuten Untcrnehmensprobleme ausgemacht hätten. Ericsson hat als Ausrüster von Mobilfunk- Systemen in den vergangenen Jahren riesige Verluste gemacht. Als Handy-Hersteller ist das Unternehmen immer weiter hinter Nokia und andere Konkurrenten zurückge­ fallen. Es konnte zuletzt nur nach der Bereitstellung von mehr als 30 Mrd. Kronen (4,9 Mrd. Fr.) durch Neuemission von Akti­ en überleben. Im letzten Jahr betrug das Vorsteuerminus 14,5 Mrd. Kronen. Allianz erhöht Kapital noch im April MÜNCHEN - Der deutsche Allfinanzkon­ zern Allianz will noch in diesem Monat junge Aktien für 3,5 Mrd. Euro ausgeben. Damit soll die von der Börsenkrise geschwächte Kapitalbasis gestärkt werden. Die Aktionäre könnten sieben neue Aktien für jeweils 15 alte Aktien beziehen, teilte der Finanzkonzern am Mittwoch in Mün­ chen mit. Dasselbe Bezugsverhältnis gilt für Genussscheine. Die neuen Aktien seien für 2003 dividendenberechtigt. Der Preis für die Papiere .soll zeitnah festgelegt werden, er soll aber bei mindestens 30 Euro je Aktie liegen. 
«Durchaus ermutigend» DaimlerChrysler hält trotz Problemen in USA an Ergebnisziel fest BERLIN - Trotz der schwierigen Marktsituation vor allem in den USA hält DaimlerChrysler am Ergebnisziel für 2003 fest. Das erklärte Vorstandsvorsitzender Jürgen Schrempp am Mittwoch an der Aktionärsversammlung des Konzerns in Berlin. Die Zah­ len des ersten Quartals seien insgesamt «durchaus ermuti­ gend». Mit Kritik reagierten Vertreter von Kleinaktionären auf den Vorschlag, die Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder kräftig zu erhöhen. Die Geschäftsentwicklung bei DaimlerChrysler verläuft nach den bisher vorliegenden Zahlen in die­ sem Jahr gespalten: Während die Mercedes Car Group nach wie vor glänzt und bei Absatz. Unisatz und Ergebnis an das hohe. Niveau der Vorjahre anknüpft, kann sich die Chrysler-Sparte der negativen Ent­ wicklung auf dem US-Markt laut Schrempp nicht entziehen. «Der amerikanische Markt für Pkw und Nutzfahrzeuge war in den ersten drei Monaten extrem schwierig und wettbewerbsintensiv. Die Absatzzahlcn liegen unter dem 
Jürgen Schrempp, Vorstandsvorsitzender von DaimlerChrysler. 
Vorjahresniveau; die Kaufanreize sind noch intensiver geworden und beeinträchtigen die Nettoerlöse», erklärte Schrempp vor rund 8500 Aktionären im Internationalen Kongresszentrum. Um das angekündigte Ziel zu erreichen, für das laufende Jahr das operative Konzernergebnis ohne Einmalcf- fekte im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern, verordnete Schrempp allen Geschäftsfeldern weitere Effizicnzstcigerungs-Programme.» Die 
Stellhebel unseres Geschäfts, die wir direkt beeinflussen können, haben wir im Griff», sagte Schrempp. Insgesamt sei das Errei­ chen der Konzcrnzielc angesichts der verschlechterten weltwirt­ schaftlichen Rahmenbedingungen schwieriger geworden. Bei allen Einschätzungen gehe man ,von der Annahme aus, dass der Irak-Krieg relativ kurzfristig beendet und damit die negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft begrenzt werden könnten. Eine detaillierte Prognose für das Gesamtjahr woll­ te Schrempp nicht abgeben, dies wäre angesichts der aktuellen Welt­ lage nicht seriös. «Dramatische Lage» bei Lufthansa Jetzt hat die Luftfahrtkrise auch den deutschen Branchenprimus voll erreicht FRANKFURT - Die weltweite Luftfahrtkrise nach der Terror­ serie am 11. September 2001 hat die Lufthansa noch gut weggesteckt. Doch Konjunktur­ flaute, Irak-Krieg, SARS und nicht zuletzt der Biliigfiieger- Boom haben dem deutschen Branchenprimus nun massiv zugesetzt. Der Vorstand 
 - spricht von einer «dramatischen Lage» und einem hohen operativen Verlust im ersten Quartal. Die Folge sind Kurzarbeit und Kapazitätsabbau, weitere Kostensenkungsmassnahmen wer­ den nicht ausgeschlossen. Be­ triebsbedingte Kündigungen soll es 
aber nicht geben. Obwohl die Branchennöte lange bekannt sind, 
waren die Anleger von der Gewinnwarnung am Dienstag­ abend offenkundig geschockt, denn der Kurs brach zeitweise um sieben Prozent ein und schloss um mehr als sechs Prozent unter dem Vortag. Dabei hatte das Unternehmen schon mehrfach in diesem Jahr durch Kapazitätsanpassungen oder Äusserungen von Vorstandschcf Jürgen Weber auf die Lage auf­ merksam gemacht. So sprach Weber Ende März von der «gröss- ten Krise der Weltluftfahrt», die zudem durch den Irak-Krieg ver­ längert werde. Nachdem auch noch SARS ein Thema wurde, erklärte Weber Anfang April, sein Unter­nehmen 
wolle flexibel auf die Flugstornierungcn wegen SARS reagieren, denn: «Wir wollen keine leeren Flugzeuge durch die Gegend fliegen.» Auch kündigte er schon an, sein Unternehmen habe bereits für den «besonderen Kriscnfall» in einem Tarifvertrag vorgesorgt. Auf letzteren wird jetzt zugegriffen: Mit den Betriebspartnern sei der Krisenfall festgestellt worden, ab dem 15. April solle für alle in Deutschland beschäftigten Boden- mitarbeitcr der Lufthansa Passage Airlines die wöchentliche Arbeits­ zeit um 1,5 Stunden auf 36 Std. ohne Lohnausgleich reduziert wer­ den. LAFV-GASTBEITRAG Tiefe Volatilität und stetiges Wachstum Von Glen Neukomm, CATAM Balzers AG In den letzten 10 Jahren hat sich den Anlegern eine zusätzli­ che Möglichkeit geboten, ihr Portefeuille durch Anlagen in Hedgefonds zu diversifizieren. Untersuchungen haben erge­ ben, dass Hedgefonds, welche in Strategien wie z. B. LongI Short-Aktien, Futures/Commo- dities Arbitrage oder Emerging Markets investieren, einerseits eine sehr hohe Volatilität und anderseits eine sehr hohe Kor­ relation zu den Börsenentwick­ lungen aufweisen. Hingegen haben Hedgefonds, die eine- marktneutrale Strategie ver­ folgen, eine sehr niedrige Volati­ lität sowie eine sehr tiefe Korrelati­ on zu den Börsenentwicklungen. Marktneutrale Hedgefonds werden oft als «absolute return»-Anlagen beschrieben, da ihre Manager unabhängig von Aktien- und Obli-gationenindizes 
versuchen, lang­ fristige Gewinne zu erzielen. Da nicht alle Hedgefonds die gleichen Strategien verfolgen, ist es sehr wichtig, die unterschiedlichen Anlagerichtungen zu verstehen. Marktneutrale Strategien weisen eine niedrige Korrelation zu den Kapitalmärkten auf, liefern aber konstante Gewinne bei geringem Risiko. Untersuchungen haben ergeben, dass diese Strategie eine sehr niedrige Volatilität aufweist sowie zahlreiche (in ca. 85 Prozent der Fälle) positive Monatserträge erzielt. In letzter Zeit können wir eine Veränderung bei den Investoren in Hedgefonds feststellen. Die Anle­ ger sind nicht mehr nur reiche Pri­ vatinvestoren, sondern mehr und mehr institutionelle Anleger. Vor ungefähr 12 Jahren stammten über 80 Prozent der Investitionen der Hedgefonds von reichen Einzelan-legern. 
Inzwischen gibt es Schät­ zungen, dass mehr als 50 Prozent der Anlagen von institutionellen Anlegern kommen. Nach der letzten Statistik erwar­ tet man, dass das in Hedgefonds investierte Kapital bis Ende 2004 auf 1 Billion US-Dollar ansteigen wird. Gemäss Van Hedge Fund Advisory verwalten über 7000 Hedgefonds ein Kapital von 600 Billionen US- Dollar. Zum Vergleich verwalteten vor 10 Jahren 2000 Hedgefonds 67 Mrd. US-Dollar. Der Wunsch nach positiven Erträgen rückt diese Anlagekategorie mehr und mehr in den Vordergrund. Schon heute sind Hedgefonds in vielen Portefeuilles mit einem Anteil von 5 Prozent bis 15 Prozent vertreten. Das Ziel marktneutraler Hedgefonds besteht darin, Marktineffizienzen mit ei­ nem Leverage auszunützen. Die CATAM Asset Management AG offeriert den Anlegern in dieser 
Anlagekategorie . den CATAM Alternative Investment Fund (Val.- Nr. 1.145.724), einen Fund of Hedge Funds, der hauptsächlich in marktneutrale Strategien investiert. Die Fondsmanager verfügen über einen langjährigen Leistungs- und Erfolgsnachwcis. Die meisten die­ ser Fonds weisen ein Fondsvermö­ gen von über 1 Mrd. US-Dollar auf. Während früher die Renditen zwischen 15 und 25 Prozent lagen, kann man heute mit Renditen von 5 bis 15 Prozent rechnen. Verfasser: Glen Neukomm, Fund Manager, CATAM Balzers AG, Vermögensverwalter (www. catam.li). CAT Finance AG, Anla- geberater  (www.catfinance.ch ). Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung des Beitrages liegt beim Verfasser.
	        

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