Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 9. APRIL 2003 VOLKS I C | I D C ß IH RHEINTAL-SCHOOL BAUT AUS OC BLATT I II U 11 EZ U I VS LESEFORDERUNG 4 X L Ä 5# LESEFÖRDERUNG «Liebe 160» Die Vereinigung Leseförderung 4 x L will das Lesen auf unkonventionelle Art fördern. Nicht erst seit der PISA-Studic ist die Tatsa­ che allgemein bekannt, dass Lesekompetenz zwar wichtig und wertvoll ist, es aber um deren Qualität nicht zum Besten steht. Ende der neunziger Jahre beschäftigten sich der Schriftsteller Lukas Hartmann und der Buchhändler und Journalist Urs Heinz Aerni mit Möglichkeiten der Leseförderung. Nach ersten Kontakten konnten weitere Personen für die Sache gewonnen werden und im September 1999 wurde der Verein 4 x L (leger, lire, leggere, lesen) gegründet. Gemäss Statuten ist Zweck des Vereins «die umfassende Förderung des Lesens von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen in allen Bevölkerungskreisen sowie die Pflege und Erhaltung einer zeitgemässen Lese- und Sprachkultur». Der Verein setzt es sich zum Ziel, in allen vier Sprachregionen der Schweiz mit einzelnen Leseförderungspro­ jekten tätig zu werden. Leseförderung per SMS? Nach Aktionen in Zusammenarbeit mit Prominenten aus Sport, Politik und Kultur zusammen mit Zeitungen sann man nach weiteren Wegen um den Wert des Lesens und Schreibens dem Ziclpublikum zu ver­ mitteln. Die Allgegenwärtigkeit des neuen Masscnkommunikationsmittels Handy respektive SMS brachte Lukas Hartmann auf die Idee, genau hier die Sensibilisie­ rung des Sprachgefühls zu unterstützen - und zwar mit einem entsprechenden Wett­ bewerb. Zur Realisierung dieses Unterneh­ mens konnten Partnerschaften mit Swiss- com Mobile, VIVA SWIZZ, MEX, Nagel&Kimchc, Schweizer BUcherbon und mit dem Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband (SBVV) geschlossen werden. Während den ersten beiden Februarwo­ chen wurden Jugendliche in der Schweiz eingeladen, einen poetischen, originellen und kreativen Text zu Liebe und Freund­ schaft per SMS zu senden. Rund 2500 Bot­ schaften gingen ein. Lehrlinge des Buch­ handels und Bibliothekswesens machten bei der ersten Jury-Phase mit, anschliessend standen noch rund 1000 Texte zur Selektion. In einer von 4 x L zusammengesetzten Arbeitsgruppe wurden die Texte ausge­ wählt, die dann im Buch «Liebe 160» zum. «Welltag des Buches» publiziert werden. Angetan von dieser Idee schrieb die gelern­ te Buchhändlerin, jetzige Lyrikerin und Viva-Swizz-Produzentin Tania Kummer das Vorwort, in dem sie auf die Schreibkultur im Kontext der elektronisch vernetzten Infor­ mationsflut eingeht. SMS und das Buch Laut der Leseförderung 4 x L zeigte man sich in zweifacher Hinsicht überrascht; einerseits durch die vielen «abgekupferten» Texte 
aus Datenbanken im Web, anderer­ seits durch die erfrischende Kreativität vie­ ler Einsendungen, die das Buch mit Bestimmtheit zu einem Lesevergnügen machen. In dieser Sammlung, meint Lukas Hartmann, werde etwas spürbar vom Lebensgefühl und von den Sehnsüchten der SMS-Generation. Urs Heinz Aerni, Präsi­ dent von 4 x L, zeigte sich erfreut über die angenehme Zusammenarbeit mit den Unter- nehmenspartnern wie auch über das positive Echo in der Öffentlichkeit zu dieser Initiati­ ve. «Ein modernes digitales Kommunikati­ onsmittel generiert wiederum das gute alte Buch», so Aerni weiter. Der Verleger von Nagel & Kimche, Dirk Vaihinger, vermeldet eine grosse Nachfrage im Buchhandel bereits im Vorfeld und sieht hierin eine Bestätigung mehr, dass vom Buch nach wie vor 
eine einzigartige Faszination ausgeht. Es sei eben doch nicht dasselbe, seinen Text in einem Display oder gedruckt zwischen zwei Buchdeckeln zu lesen, bemerkt Vaihin­ gen 
Ab Sommer mit Kindergarten International School Rheintal baut plangemäss aus BUCHS - Die International School Rheintal (ISR) baut ihr Angebot planmässig aus: Ab August 2003, also ab dem neuen Schuljahr, wird die Schu­ le auch einen Kindergarten führen. Schon kurz nach der Eröffnung der International School Rheintal (ISR) im letzten August hat sich abgezeichnet, dass englischspra­ chige Eltern von global tätigen Unternehmen in Liechtenstein, der Ostschweiz sowie in Vorarlberg Interesse zeigen an einem Kinder­ garten, in dem Englisch gespro­ chen wird. Schulleitung und Vor­ stand haben sich laut Heiner Graf, Präsident des Vereins International School Rheintal,'schon bald nach der Eröffnung mit der Einführung einer Kindergartcnklasse befasst. Zwei Angebote ab August Der Kindergarten der ISR wird nun Ende August 2003 seinen Betrieb aufnehmen. Der Kinder­ garten wird zugänglich sein für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren. Kinder, die ihren drit­ ten Geburtstag vor dem 31. August feiern, können für den ISR-Kinder- garten eingeschrieben werden. Es bestehen zwei Angebote: Entweder können die Kinder den Kindergar­ ten nur halbtags, nämlich von 9 bis 12.30 Uhr besuchen oder sie profi­ tieren vom Ganztagcs-Programm von 9 bis 15.30 Uhr mit einem betreuten Mittagstisch. Die Suche nach einer geeigneten Lehrperson, die Englisch als Muttersprache 
Eltern erhalten ab August 2003 an der International School Rheintal auch die Möglichkeit, ihre Kinder in den Kindergarten zu schicken. spricht, ist laut Schullciterin Meg Sutcliffe bereits angelaufen. Erfolgreiches erstes Betriebsjahr Das erste Betriebsjahr der ISR verläuft laut Schullciterin Meg Sut­ cliffe erfolgreich: «Die Kinder haben Freude am Unterricht. Gerade auch Kinder, 
deren Muttersprache nicht Englisch ist, haben grosse Fort­ schritte gemacht.» Zufrieden zeigt sich auch Präsident Heiner Graf: «Wir konnten unsere Budgetzahlen 
bereits im ersten Schuljahr errei­ chen. Dies ist angesichts der ange­ spannten Wirtschaftslage ein beson­ ders gutes Zeichen für die Weiterent­ wicklung der Schule.» Geplant ist die kontinuierliche Ausweitung des schulischen Angebotes von gegen­ wärtig sieben Schulstufen. «Open house» am 3. Mai Am.Samstag, 3. Mai, besteht die Möglichkeit, die International School Rheintal in Buchs zu erle­ ben. Im Rahmen eines unkompli­zierten 
«Open house» können Eltern und Kinder die Schule besichtigen und zusammen mit dem Team Fragen besprechen. Die Türen der ISR an der Aeulistrasse 10 
sind für jedermann geöffnet von 10 bis 15 Uhr. Weitere Informatio­ nen über die ISR finden sich im Internet unter  www.isr.ch .  Des Weiteren steht auch Schulleiterin Meg Sutcliffe gerne für Fragen zur Verfügung; auf Wunsch können auch individuelle Besichtigungs­ termine vereinbart werden. «Liebe 160» - Ein Buch Die Leseförderung Schweiz - 4 x L verleiht am Welttag des Buches einen Preis BERN - Die Leseförderung Schweiz - 4 x L hat einen SMS- Wettbewerb zu «Liebe und Freundschaft» lanciert. Aus der ganzen Schweiz sind rund 2500 Texte eingetroffen. Am 23. April, dem «Welttag des Buches» findet in Bern die Preisverleihung statt. Zudem wird das Buch mit den schöns­ ten Texten vorgestellt. Die Sieger stehen fest und am «Welttag des Buches», 23. April, um 18.30 Uhr ist es so weit. Dann werden im Museum für Kommuni­ kation in Bern unter der Moderati­ on von Daniel Fohrler (SF DRS) die Preise verliehen. Reise nach SL Petersburg Nationalrätin Pascale Bruderer, die Sängerin Francinc Jordi, Miss Schweiz Nadine Vinzens, Tages- schauredaktor Charles Clerc, die Lyrikerin Tania Kummer und Ex- Skirennfahrer Silvano Beltrametti haben die besten 20 Texte ausge­ wählt und überreichen lukrative Preise. Die Gewinnerin oder der Gewin­ ner reist für ein Wochenende nach St. 
Petersburg, gespendet vom Schweizer Buchhändler- und Ver- legcrverbandes (SBVV). Weitere Preise wie Handys, Gutscheine und Open-Air-Konzerte werden durch Swisscom Mobile, Genossenschaft Schweizer Bücherbon, VIVA SWIZZ und MEX (Musenalp- Express) ermöglicht. 
Das Lesen eines Buches eröffnet neue Horizonte und: Es macht Spass. Buchpräsentation «Liebe 160» Am gleichen Anlass wird der Öffentlichkeit auch das Buch «Liebe 160» präsentiert, es er­ scheint im Verlag Nagel & Kimche und enthält die gelungensten und originellsten SMS-Texte aus dem Wettbewerb. Eine Arbeitsgruppe der Leseförderung 4 x L stellte die Textsammlung zusammen und die bekannte junge Lyrikerin Tania Kummer schrieb dazu das Vorwort. 
Schauspieler werden daraus in sze­ nischer Manier vorlesen. Warum Leseförderung? Das Lesen eines Buches eröffnet neue Horizonte und: Es macht Spass! Lesen ist aber nicht nur Selbstzweck, sondern ein zentraler Schlüssel 
für Bildung und Kultur. Unsef Alltag mit seinen vielfälti­ gen beruflichen und gesellschaftli­ chen Anforderungen kann heute -ohne 
die Fähigkeit des Lesens - kaum mehr bewältigt werden. Lesen gehört somit zu den Grund­ qualifikationen des heutigen Men­ schen. Doch «Lesen» ist mehr als nur die Erfüllung eines Alltagsbe­ dürfnisses. 
Fachliche Lektüre erweitert vor allem unser sachbe­ zogenes Denken, fördert Wissen und Verstand. Belletristische Lek­ türe geht noch einen Schritt weiter: Sie verknüpft Verstand und Gefühl, erweitert das Spektrum der Denk­ möglichkeiten um den erlebnis­ weltlichen Bereich, prägt unsere Empfindsamkeit und fordert sie zugleich heraus. Studien zeigen, dass in der Schweiz etwa 20 % der Bevölkerung nur mit Mühe lesen, 10 % gelten als funktionale Anal­ phabeten. Bereits diese Zahlen zei­ gen, dass es nicht genügt, in der ' Schule den Vorgang des Lesen zu erlernen; Gut lesen zu können ist Übungssache! Seit Sommer 1999 befasst sich eine Schar Personen mit dem Thema «Leseförderung in der Schweiz». Man ist sich einig, dass Leseprojekte für Erwachsene eifern echten Bedürfnis entspre­ chen. Denn: Mit dem Schweizeri­ schen Bund für Jugendliteratur und dem Schweizerischen Jugendbuch­ institut gibt es bereits Institutionen, die sich mit der Leseförderung von Kindern und Jugendlichen befas­ sen, hingegen fehlt bis heute eine entsprechende gesamtschweizeri­ sche Einrichtung für Erwachsene.
	        

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