Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 5. APRIL 2003 VOLKS BLATT 
I IV11 ALVIN KOPF DER WOCHE I IM LM IM 
U IM GESPRÄCH MIT URSULA BACHMANN 
7 FBP VADUZ Weiter mit der FBP VADUZ - Nach dem guten Ergebnis in der Gemeinderatswahl kommt es zur personel­ len Erneuerung in der FBP-Ortsgruppcnlei- tung. Wer wird neuer FBP-Obmann? Wie organisiert sich die neu bestellte Ortsgrup- penlcitung? - Wer das aus erster Hand erfahren und mitbestimmen will, der kommt am besten zur nächsten Ortsgruppenver­ sammlung ins neue Vereinshaus im Spo- erry-Areal. Es gibt natürlich weitere Infor­ mationen und Diskussionen: z.B. über die Arbeit der Gemeinderatsfraktion, über The­ men, 
die in unserer Gemeinde anstehen. Sich informieren, mitreden, mitgcstaltcn! - Wer daran interessiert ist, oder wer einen interessanten Abend in guter Gemeinschaft verbringen will, ist herzlich zur nächsten OrLsgruppcnversammlung eingeladen. Die Veranstaltung findet am Montag, 14. April um 20 Uhr im neuen Vereinshaus beim Spo- erry-Areal statt. Wir freuen uns auf zahlreiche Interessier­ te! FBP-Ortsgruppe Vaduz VERANSTALTUNGEN Vortrag von Peter Geiger RUGGELL - Im Anschluss an die heutige Mitgliederversammlung des Historischen Vereins hält Dr. Peter Geiger einen Vortrag. Peter Geiger ist bekannt geworden u. a. durch seine zeitgeschichtlichen Untersuchungen über Liechtenstein in den 30er Jahren und zum Zweiten Wellkrieg. Er spricht heute Abend in Ruggell Uber das Schicksal einer Liechtensteinerin im KZ. Die Mitgliederver­ sammlung beginnt um 16 Uhr im Foyer des Genieindesaals in Ruggell. Der öffentliche Vortrag von Peter Geiger folgt am selben Ort um 17.30 
Uhr. Freier Eintritt. (Eing.) Stille Samstage BALZERS - Heute Samstag beginnt um 11 Uhr die vierteilige Serie «Stille Samstage». Unter der Leitung von Margrit Miijam Hefti, Heilpädagogin und Mcditationslciter, steigen wir aus dem Lärm des Alltags aus, lassen die Sorgen für ein paar Stunden Sorgen sein und wachsen im ruhigen Sitzen, dem ureigenen Mittelpunkt entgegen. Im Rhythmus von Übungen zur bewussten Körperwahmehmung, ruhigem Sitzen, gelassenem Schreiten und Lauschen auf den Klang unserer Umgebung, verbringen wir den Samstag in relaxter und erholsamer Atmosphäre. Weitere Termine sind: 3. Mai, 31. Mai und 6. September. Informatio- nen beim Haus Gutenberg, 9496 Balzers Tel. 388 11 33, 
 www.haus-gutenberg.li (Eing.) Informationsveranstaltung für Lehrabsolventen SCHAAN - Wie schon letztes Jahr, veran­ staltet das Amt für Berufsbildung auch heuer wieder einen Informationsnachmittag für alle jungen 
Berufsleute, welche ihre Lehre in die­ sem Sommer beenden werden. Zur Sprache kommen dabei folgende The­ men: Informationen zum Lehrabschluss (Prü­ fungsresultate, Lehrabschlussfeier, Lehrzeug­ nis); Projekt «Praktikum für stellenlose Lehr- abgänger»; richtiges Bewerben; Der Einstieg ins Berufsleben (Rechte und Pflichten von Arbeitnehmer und Arbeitgeber); EU-Mobi- litütsprogramme für junge Arbeitnehmer. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 15. April von 14 Uhr bis 17 Uhr im Postgebäude Schaan (Panoramaraum 3. Stock), statt. Es hat noch Plätze frei. Nutzen sie diese Gele­ genheit! Anmeldungen sind so bald wie möglich an das Amt für Berufsbildung, Postgebäude, Schaan, Telefon 23672 12, Fax 23672 19, zu richten. Wir hoffen, dass möglichst vie|e der Lehr- absolventinnen und -absolventen von diesem Informationsangebot Gebrauch machen wer­ den. Amt für Berufsbildung 
KOPF DER WOCHE Die Blumenfrau Ursula Bachmann ist Floristin und hat neben Blumen weitere Leidenschaften SCHAAN - Ursula Bachmann bereitet täglich Freude mit Blu­ men. Und freut sich selber rie­ sig über geschenkte. • Cornelia Hofer «Ich liebe alle Blumen und freu mich immer sehr, wenn ich sie als Geschenk erhalte», erzählt mir Ursula Bachmann an diesem sonni­ gen Morgen und lachend fügt sie an: «Viele Leute haben Bedenken, mir Blumen zu schenken. Irgend­ wie haben sie das Gefühl, sie könn­ ten die falschen auswählen, dabei sind doch alle schön.» Ursula Bachmanns Blick schweift hinaus auf die Wiese mit den Obstbäumen und den kleinen gelben, blauen, und violetten Wiesenblumen vor unserem Haus. Einen Moment lang scheint sie ganz weit weg zu sein, bevor sie sagt: «Als meine Tochter noch klein war, hat sie mir immer Wicsenblumensträusse gepflückt.» Heute ist die Tochter in St. Gallen in der Lehre als Floristin. Noch immer aber hat Ursula Bachmann Blumen in ihrem Haus und sie sagt: «Bei mir hat es fast in jedem Zimmer frische Blumen.» Sanft Wenn Ursula Bachmann über Blumen spricht, kommt eine Sanft­ heit in ihre Stimme, die man bei der grossgewachsenen Frau mit dem kurzen Haar und dem ent­ schlossenen Auftreten - «wenn ich ein Ziel habe, verfolge ich das kon­ sequent. Ich mag es nicht, wenn man seinen Kurs immer wieder ändert und nie an ein Ziel kommt» - im ersten Moment gar nicht erwarten würde. Zum Ausdruck bringt sie dies aber nicht nur mit Worten, - «Wie wärs mit einem bunten Frühlings-' strauss?» - wenn sie im Blumenla­ den geduldig den unentschlossenen Geschäftsmann bedient, der fünf Minuten vor Ladenschluss noch schnell einen Gcburtstagsstrauss ersteht. Sondern auch mit Gesten, wenn sie am Morgen früh die fri­ schen Blumen sorgfältig in die 
& • " Ursula Bachmann: «Ich liebe alle Blumen und freu mich, wenn ich sie als Geschenk erhalte. Viele Leute haben Bedenken, mir Blumen zu schenken. Irgendwie haben sie das Gefühl, sie könnten die falschen auswählen.» grauen Eimer stellt, den hinteren Behälter mit den leuchtenden Far­ ben mit dem vorderen Kübel mit den langstieligen roten Rosen tauscht. Es passt auch, wenn Ursu­ la Bachmann sagt: «Ich gehe gerne am Sonntag morgen ins Gewächs­ haus und freu mich an den Farben und Formen der Blumen und Pflan­ zen.» Weich Jetzt strahlt sie und sagt: «Ich wollte nie etwas anderes machen, als mit Blumen arbeiten. Ich liebe es, Floristin und Gärtnerin zu sein, denn ich bin vom ersten Samen­ korn bis zum Schluss dabei.» Ursu­ la Bachmann nimmt einen Schluck Kaffee aus der blauen Tasse, stellt sie wieder hin, scheint den Geschmack zu gemessen und sagt dann: «Meine Familie bedeutet mir sehr viel. Sie hat mich auf meinem Weg immer unterstützt und ich 
. schätze es sehr, dass es mir und meinen Eltern gelingt, das Unter­ nehmen gemeinsam zu führen.» Jetzt bringt Ursula Bachmann etwas Weiches zum Ausdruck und erneut ist es eine Seite, die sie nicht auf den ersten Blick preis gibt. «Meine Schwester ist meine beste Freundin. Es gibt kaum einen Tag, an dem wir nicht zumindest telefo­ nieren.» Wieder lacht Ursula Bach­ mann und erzählt: «Verreist sie mal länger als nur ein paar Tage, geht sie mir ganz schön ab. Und Bea ist eine jener.Menschen, die mir Blu­ men schenken.» Blumig Einen kurzen Augenblick wird Ursula Bachmann ruhig. Jetzt trinkt sie einen Schluck Wasser, begutach­ tet die annselige Blumenpracht auf meinem Balkon und sagt dann: «Es gibt 
schon noch mehr als nur die Blumen in meinem Leben.» Sie 
lacht und voller Leidenschaft erzählt sie von ihrem Büchergestell, das zwischenzeitlich mehr als 800 Bücher tragen muss und «immer noch mehr dazukommen.» Abzu­ tauchen in eine andere Welt, sich in ein Thema, einen Ort oder eine Per­ son zu vertiefen und den Alltag für ein paar Minuten oder Stunden zurück zu lassen, liebt Ursula Bach­ mann. Und manchmal kann sie kaum genug kriegen davon: «Es gibt Tage, da kann ich ein Buch nicht mehr weglegen und ich koche, putze oder bügle mit dem Buch in. der Hand. Und überall wo ich hin­ reise, kaufe ich Bücher.» Reisen ist denn auch die andere Leidenschaft der Ursula Bachmann. «Ich finds genial, andere Länder und Kulturen kennen zu 
lernen. Und überall mach ich einen Besuch im botanischen Garten und in den Blumenläden.» Und schenkt sich damit die Blu­ men selber! IM GESPRÄCH MIT URSULA BACHMANN Ursula Bachmann über.. ... Farben: Sie bedeuten mir vor allem bei Blumen und Pflanzen und im Haus sehr viel. Ich liebe helle, fröhliche Farben. Bei den Kleidern dagegen zieh ich blau und schwarz den bunten vor. . . . die erste Blume im Garten: Ob es die erste Rose oder die erste Tulpe ist, spielt keine Rolle, sie kommt einfach zu mir ins Haus! Entweder schneide ich sie mir sel­ ber ab und stelle sie in eine Vase oder mein Vater bringt sie mir ins Haus. Das ist etwas sehr Schönes und etwas, das ich sehr schätze. . . . das Kochen: Ich koche sehr gern, aber nur am Wochenende, wenn ich Zeit und Müsse habe dafür. Unter der Woche ist das Kochen ein Mittel zum Zweck. Da geht es einfach um die Nahrungs­aufnahme 
und es ist mir auch egal, wenn ich fünfmal hintereinander Reis essen muss. ... das Bekocht-werden: Ich lass mich gerne von Marco bekochen. Das kann ich sehr gemessen. Lustig ist dabei immer, dass er nur für viele Leute kochen kann. Kocht Marco, könnte- meistens eine ganze Fussballmannschaft mitessen... ... Französisch, Englisch, Italie­ nisch und Spanisch: Diese Spra­ chen lieb ich! Es ist schön, in die Länder reisen zu können, in denen diese Fremdsprachen gesprochen werden. Für mich ist es nämlich wichtig, dass ich mich mit den Menschen unterhalten kann. . . . Russisch und Schwedisch: Vielleicht lern ich diese beiden Sprachen auch noch einmal. Das würde mich reizen, zur Zeit ist es 
mir aber nicht so wichtig, dass ich mir Zeit nehmen würde dafür Aber wer weiss, schliesslich hat 
man ja auch nie ausgelernt... ... ihre Tochter und ihren Sohn: Für mich ist es wichtig, dass meine Kinder zur Selbstständig­ keit erzogen worden sind. Für mich sind sie auch ein Beweis dafür, dass Scheidungskinder nicht automatisch einen Leidensweg vor sich haben. Wir haben ein gutes Verhältnis, was für mich wichtig ist, geben uns aber auch den nöti­ gen Freiraum. . . . Landpommeranzen: Das waren wir, meine Schwester und ich, als wir während unserer Schulzeit jeweils in den Ferien nach London und später auch nach Paris gingen, um die Sprache zu lernen. In den unbequemsten Stöckelschuhen und dem engsten Kleid haben wir uns jeweils auf den Weg gemacht, immer begleitet von dem Gefühl, gleich die Welt zu erobern.
	        

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